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Veröffentlicht am 12.03.2024

Wieder sehr heftig, aber (leider) auch sehr realistisch

The way I am now
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Achtung: Band 2 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar!

Eden hat sich ihrer Vergangenheit, ihrem Trauma und ihrem Vergewaltiger gestellt. Sie hat ihn angezeigt, zusammen mit anderen seiner Opfer und wartet ...

Achtung: Band 2 einer Reihe, nicht unabhängig lesbar!

Eden hat sich ihrer Vergangenheit, ihrem Trauma und ihrem Vergewaltiger gestellt. Sie hat ihn angezeigt, zusammen mit anderen seiner Opfer und wartet nun auf den Beginn des Prozesses. Ihr Umfeld, alle, wissen mittlerweile über sie Bescheid und das, was ihr passiert ist. Eden schweigt nicht länger, hat aber trotzdem noch mit der Vergangenheit zu kämpfen. Auch wenn es jeder weiß, ist es trotzdem noch nicht leicht.
Josh hat ebenfalls zu kämpfen. Mit seiner Vergangenheit, seinem Vater, seiner Depression und seinen Gefühlen für Eden. Als die beiden wieder aufeinandertreffen merken sie, dass das mit ihnen noch nicht ganz vorbei ist. War das damals einfach nur mieses Timing oder soll das zwischen ihnen einfach nicht sein?


Mir gefiel, dass Edens Leben nicht einfach wieder okay ist, nur weil sie es endlich geschafft hat, das Schweigen zu beenden, denn so ist es auch im wahren Leben. Darüber zu sprechen ist der erste Schritt. Er scheint für Außenstehende winzig zu sein, ist es für Betroffene aber definitiv nicht. In Band 1 hat man ja gesehen, wie sie in das Schweigen hineingerutscht ist. Ebenso wie Eden verzweifelt versucht hat, irgendwie ihre Vergangenheit zu bewältigen, was aber einfach nicht so recht klappen wollte.
Jetzt, in Band 2 ist ein erster Schritt getan, aber nur, weil andere jetzt Bescheid wissen, bedeutet das nicht, dass Eden vergessen kann. Darüber zu reden hat ihr geholfen, in anderen Bereichen aber auch neue Probleme geschaffen.

In diesem Band geht es unter anderem um den Prozess, wobei der nicht die Hauptrolle einnimmt. Es geht aber auch darum, mit der Öffentlichkeit klar zu kommen, mit den Leuten, die sie für eine Lügnerin halten, mit den Leuten, die meinen, ihre Meinung äußern zu müssen, Edens Trauma kleinreden zu müssen, weil es nicht ihren Vorstellungen davon entspricht, also soll sie sich halt „nicht so anstellen“. Gerade das fand ich besonders heftig im Buch. Wie andere Menschen sich herausnahmen über ihr Trauma zu Urteilen. Obwohl das nichts Neues ist und auch nicht die Meinungen, die manche Menschen da vertreten, hat es einen in diesem Buch anders getroffen und macht trotzdem sprachlos.

In diesem zweiten Band bekommt aber auch Josh mehr Raum. Es geht auch um ihn und seinen "Ballast". Wie er mit den Ereignissen aus Band 1 umgeht, wie sein Leben sich entwickelt hat und wie es sich verändert, als Eden wieder ein Teil davon wird. Wie er mit der Wahrheit über ihre Vergangenheit ebenso lernen muss umzugehen, wie es Eden tun muss.
Und über allem steht die Frage, ob es für die beiden eine zweite Chance geben kann.


Fazit: Ich fand auch diesen zweiten Band sehr eindringlich. Was Eden erleben und durchmachen musste und muss geht einem einfach nahe. Man kann nichts dagegen tun. Gleichzeitig sind die Reaktionen darauf vielfältig und teilweise wirklich schlimm. An manchen Stellen muss ich sagen, schämte ich mich dafür zur selben Spezies zu gehören, wie Menschen, die solche Aussagen tätigen, denn es ist nicht nur ein Buch, es sind nicht nur fiktive Charaktere. Für so viele Menschen ist es traurige, erschreckende Realität und das kommt in diesem Buch, wie auch in Band 1 sehr gut rüber.

In diesem Band kamen auch deutlich mehr „klassische“ Young Adult Elemente hinzu. Was mich aber persönlich gestört hat, war, dass man am Ende kein Ergebnis bekommt, man erfährt nicht, wie der Prozess ausgeht, aber wahrscheinlich hätte mir das Ergebnis nicht gefallen, weil selbst, wenn er verurteilt worden wäre, das nicht wieder gut machen kann, was er Eden angetan hat.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 19.02.2024

Ich fand es sehr gut, aber ich habe auch Kritik

Bride – Die unergründliche Übernatürlichkeit der Liebe
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Misery lebt eigentlich ein unauffälliges Leben unter Menschen, keiner von ihnen würde vermuten, dass sie ein Vampir ist. Doch das ist sie. Und als eine Vertraute ihres Vaters ihr menschliches Leben zerstört, ...

Misery lebt eigentlich ein unauffälliges Leben unter Menschen, keiner von ihnen würde vermuten, dass sie ein Vampir ist. Doch das ist sie. Und als eine Vertraute ihres Vaters ihr menschliches Leben zerstört, bleibt ihr gar nichts anderes übrig, als seinem Wunsch, ihn zu treffen, nachzukommen. Schon immer war Misery eine Außenseiterin, sie war als Kind ausgewählt worden, um bei den Menschen zu leben und wäre im Falle von kriegerischen Auseinandersetzungen, die erste gewesen, die zur Vergeltung getötet worden wäre. Und jetzt verlangt ihr Vater von ihr aus ähnlichen Gründen einen Werwolf zu heiraten. Doch trotz ihrer Angst und ihres Widerwillens stimmt Misery zu. Nicht, um den Vampiren oder ihrem Vater zu helfen oder zu gefallen, sondern weil sie glaubt, genau dieser Werwolf könnte etwas mit dem Verschwinden ihrer besten Freundin und quasi Schwester zu tun haben. Allerdings endete die letzte Vampir-Werwolf-Hochzeit in einem Gemetzel – wird Misery überhaupt lange genug Leben, um ihre Freundin zu suchen?


Misery kann einem echt leidtun. Als Kind war sie eine Geisel, ein Tribut, wurde entwurzelt, musste unter Fremden leben, mehrere Mordversuche überstehen und wofür? Damit sie ihre eigene Art ablehnt und verspottet, anstatt dankbar für ihr Opfer zu sein. Kein Wunder also, dass sie der Vampirwelt den Rücken gekehrt hat. Wäre da nicht ihre verschwundene beste Freundin und quasi Schwester, hätte sie niemals zugestimmt den Alpha Lowe zu heiraten, aber für sie würde sie alles tun, auch ihr Leben riskieren.

Lowe scheint nicht zu wissen, was er mit Misery anstellen soll. Manchmal wirkt es, als würde er sie hassen und ihr niemals vertrauen können, dann wiederum wirkt es, als fühle er sich zu ihr hingezogen.
Deutlich offener mit ihren Gefühlen ist da seine kleine Schwester, die Misery praktisch von Tag 1 an adoptiert hat.
Die anderen Werwölfe begegnen ihr mit Verachtung, Hass und teilweise Mordlust. Also alles wie gehabt.

Ein Trope war enthalten, den ich einfach nicht mag. Ich sage euch nicht welcher, sonst würde ich spoilern. Aber der nervt mich immer sehr, wenn er enthalten ist. Das ist eine persönliche Vorliebe, aber die spielen beim Lesen von Büchern eben auch eine Rolle.


Fazit: Einerseits mochte ich es echt gern, aber andererseits hat es mich auch frustriert. Ich fand vieles sehr offensichtlich und die Protagonisten kamen einfach nicht darauf. Stattdessen hatte man ein langes Hin und Her und obwohl ich beide mochte, ging mir das auch auf die Nerven.
Ein Trope war enthalten, den ich persönlich einfach nicht mag, aber insgesamt mochte ich das Buch. Gerade gegen Ende gefiel es mir sehr gut, es wurde spannend und es gab ein paar tolle Enthüllungen. Ich hoffe sehr, dass es einen zweiten Band geben wird!

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.02.2024

Ich fand es wirklich gut, aber die Wendung etwas unglaubwürdig

Sidecar Crush
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Achtung: Band 2 einer Reihe. In sich abgeschlossen, aber ein übergeordneter Handlungsstrang wird aus Band 1 fortgesetzt.

In ihrer Kindheit waren Leah Mae und Jamison praktisch unzertrennlich. Doch dann ...

Achtung: Band 2 einer Reihe. In sich abgeschlossen, aber ein übergeordneter Handlungsstrang wird aus Band 1 fortgesetzt.

In ihrer Kindheit waren Leah Mae und Jamison praktisch unzertrennlich. Doch dann kam ihnen das Leben dazwischen. Jetzt lebt Jamison immer noch im winzigen Bootleg Springs und ist erfolgreicher Künstler. Lea Mae, ein erfolgreiches Model, kommt nach einem Auftritt in einer Reality-Show zurück, um nach ihrem Vater zu sehen. Zwischen den beiden ist immer noch diese Freundschaft von früher und … mehr. Doch Leah Mae lebt in LA und ist verlobt, auch wenn ihr Verlobter ein A… ist. Haben sie ihre Chance verpasst?


Leah Mae kennt nur eine Richtung: vorwärts. Noch nie hat sie einfach mal eine Pause gemacht, ihr Leben betrachtet und darüber nachgedacht, was sie eigentlich will. Sie kam als Jugendliche zum Modeln und seitdem geht es immer nur um den nächsten Job. Ihr Verlobter/Manager hat sie zu dieser Reality-Show überredet und jetzt hasst sie das ganze Land und denkt, sie habe mit einem verheirateten Mann geschlafen. Alles gelogen, aber um ihren Vertrag nicht zu verletzen, darf sie das nicht klarstellen. Ihren Verlobten/Manager stört das nicht, er denkt, es gibt keine schlechte Presse und will sie direkt in die nächste Show stecken.
Leah Mae war immer klar, dass ihr Leben alles andere als normal ist, wie weit es davon allerdings entfernt ist, macht ihr Bootleg ziemlich schnell klar, denn hier behandeln sie fast alle wie früher, wie eine von ihnen und nicht wie Leah Larkin den Promi, oder noch schlimmer, Leah Larkin die angebliche Ehezerstörerin.

Jamisons Leben wurde gerade erst auf den Kopf gestellt, er hat plötzlich einen neuen Halbbruder und jetzt wurde sein Vater auch noch „eine Person von Interesse“ in einem jahrzehntealten Mordfall. Jamison, der eher zurückhaltend ist, geht noch mehr auf Abstand von allem. Doch dann taucht Leah wieder auf und sie war schon immer die eine, die ihn aus seinem Schneckenhaus locken konnte.


Fazit: Ich mochte beide Leah Mae und Jamison sehr gern. Allerdings muss man am Anfang die Anwesenheit des Verlobten/Managers ertragen und das macht den Einstieg ins Buch nicht ganz leicht. Man wünscht sich die ganze Zeit, jemand würde „Gerechtigkeit alla Bootleg“ vollstrecken, damit man ihn los wäre. Der Typ ist wirklich schrecklich.

Bootleg zeigt sich wieder von seiner schönsten Seite und man muss diesen schrägen Ort einfach lieben.

Es hat wirklich Spaß gemacht, das Buch zu lesen, allerdings war mir die Wendung zu konstruiert. Das passte für mich einfach nicht zum bisherigen Verhalten von Jamison. Da hätte ich mir etwas anderes gewünscht, dass sich „echter“ angefühlt hätte.

Von mir bekommt das Buch 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Sehr interessant, aber die Auflösung hätte ich mir etwas anders gewünscht

White Zero
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Deutschland wird von einer Kältewelle noch nie gekannten Ausmaßes heimgesucht. Schon über Monate herrschen Temperaturen von an die -30° Celsius und das sorgt für allerhand Probleme. Immer mehr Menschen ...

Deutschland wird von einer Kältewelle noch nie gekannten Ausmaßes heimgesucht. Schon über Monate herrschen Temperaturen von an die -30° Celsius und das sorgt für allerhand Probleme. Immer mehr Menschen können sich die Energiekosten nicht mehr leisten und erfrieren, Menschen, die in Autos oder mit Zügen irgendwo stranden, erfrieren. Und erste Gebäude halten den Temperaturen ebenfalls nicht mehr stand und kollabieren. Doch was ist für diese Kältewelle verantwortlich? Der Klimawandel? Etwas Menschengemachtes? Dr. Jana Hollmer, eine Geophystikerin versucht all dem auf den Grund zu gehen – was alles andere als einfach ist.


Ich fand die Idee an sich mega. Ich meine, ich liebe bis heute den Film „The Day after tomorrow“ und finde die Vorstellung irgendwie erschreckend und faszinierend zugleich. Es ist halt mal wieder ein „Was wäre, wenn“-Spiel. Dass wir hier für derlei Rekordtemperaturen nicht gerüstet sind, sollte niemanden überraschen. Ich meine, die Bahn kriegt ja schon bei leichtem Schneefall Probleme und erst in diesem Winter (2023) gab es ja das Schneechaos in Bayern, das gezeigt hat, dass bei uns in dem Bereich einiges im Argen liegt.
So ist es auch in diesem Buch. Niemand war darauf vorbereitet und jetzt wird gleichermaßen nach einem Grund, also einem „Schuldigen“ gesucht, wie nach schnellen Methoden, diesen Zustand zu beenden, damit sich die Politiker als „Macher“ darstellen können.

Wie auch in „Dark Clouds“ gibt es auch in „White Zero“ viele Charaktere, denen man folgt und viele Ortswechsel. Allerdings fiel es mir dieses Mal etwas leichter, zu folgen. Trotzdem fragte man sich eine ganze Weile, wozu der ein oder andere Charaktere denn jetzt da war und warum man ihm oder ihr folgte, aber mich hielt dieses Buch trotzdem bei der Stange.

Ab und an kam ich an Jana heran, leider nicht immer. Besonders zu Beginn als das mit der Kaserne passiert und man die Geschichte ihres Hundes erfährt, fühlte ich mich ihr nahe. Ich konnte ihre Gefühle da sehr gut nachvollziehen und empfand sie als nahbar und im weitesten Sinne „normal“. Später verlor ich sie mehr und mehr, aber unsympathisch war sie mir zu keinem Zeitpunkt.


Fazit: Die Idee fand ich mega. Wir alle wissen ja, dass der Klimawandel stattfindet, versuchen das aber zu großen Teilen zu ignorieren, wenn wir denn können. Doch Extremwetterereignisse nehmen zu und machen uns das immer schwerer.
Ich fand die Darstellung der Extremkälte echt toll. Das wirkte realistisch auf mich, ebenso wie die Folgen. Die Überforderung war spürbar, ebenso wie die Hilflosigkeit und die Verzweiflung bei der Suche nach Antworten.

Jana war mir durchaus sympathisch, allerdings verlor sie bei mir zunehmend ihre Nahbarkeit. Anfangs war ich noch voll bei ihr, später nicht mehr, da blieb ich eher auf Distanz.

Was mich störte war zum einen Janas Lebensgefährte und dessen Grußkartensprüche – ich empfand ihn größtenteils als störend und seine Sprüche als nervig. Ja, er war stellenweise ein wichtiges Bindeglied, aber ansonsten nervte er mich nur. Da wäre stattdessen vielleicht ein nerdiger Assistent interessanter gewesen.
Und zum anderen, dass sich für mich einiges zu konstruiert anfühlte, auch bei der Auflösung. So gut mir gerade der Anfang und stellenweise auch der Mittelteil gefielen, so zeigte das Buch in meinen Augen gerade bei der Verknüpfung der vielen Sichtweisen erste Schwächen.

Eine andere Art Lösung hätte mir besser gefallen. Ich kann verstehen, warum diese Lösung gewählt wurde – der Autor erklärt es ja auch im Nachwort – aber ich hätte etwas anderes eindringlicher gefunden, weniger fantastisch und realistischer.

Da mich das Buch trotzdem gepackt hat, bekommt es von mir 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Ich fand es echt so toll, aber ein paar Dinge haben mich leider gestört

Alice in La La Land
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Achtung: Das Buch ist Teil des „Cinder & Ella“-Universums, falls ihr die Reihe zuerst lesen wollt, werdet ihr hier gespoilert!

Alice will nichts mehr als Musikerin sein. Sie liebt es, auf der Bühne zu ...

Achtung: Das Buch ist Teil des „Cinder & Ella“-Universums, falls ihr die Reihe zuerst lesen wollt, werdet ihr hier gespoilert!

Alice will nichts mehr als Musikerin sein. Sie liebt es, auf der Bühne zu stehen, zu singen, ihre Gitarre zu spielen und sich in der Musik zu verlieren. Nichts erfüllt sie mehr. Nichts macht sie glücklicher. Doch ihre Mutter verabscheut alles Musische und rastet aus, als sie erfährt, dass Alice hinter ihrem Rücken in einer Band ist. Alice soll brav weiterhin tun, was ihre Mutter von ihr will, ein langweiliges Fach an einer Ivy-League-Uni studieren und das Leben leben, das ihrer Mutter verwehrt blieb, als diese ungeplant schwanger wurde. Doch als Alice erfährt, warum ihre Mutter alle Künste so vehement ablehnt, zieht ihr das den Boden unter den Füßen weg und setzt eine unglaubliche rebellische Kraft in ihr frei. Rebell-Alice will ihren Vater und Halbbruder in LA aufspüren, vielleicht würden sie sie ja unterstützen? Also will sich Alice auf die Filmpremiere ihres Vaters und Bruders schleichen und wird dabei prompt erwischt. War es das jetzt mit Alices Plänen und Träumen?


Mir tat Alice unglaublich leid. Man merkt, wie sehr sie sich nach Unterstützung sehnt und darunter leidet, dass ihre Mutter alles ablehnt, was ihr etwas bedeutet. Dabei finde ich deren Reaktion extrem übertrieben. Das findet sich leider häufiger in Jugendromanen, dass die Eltern nur Extreme kennen, damit sie irrational und die Jugendlichen umso logischer wirken bzw. ihr Handeln nachvollziehbarer wirkt.
Jedenfalls benimmt sich Alices Mutter, als wolle Alice ihre Seele an den Teufel verkaufen und nur noch Drogen nehmen, anstatt in einer kleinen Band in ihrer Heimatstadt zu spielen. Sie will ja nicht einmal das College sein lassen, nur eben studieren, was sie will. Aber für Alice Mutter zählt nur ihre eigene Meinung und Alice hat gefälligst brav ihre kleine Marionette zu sein. Das ist in meinen Augen alles ein wenig arg überspitzt, aber man versteht dadurch sehr gut, warum Alice unbedingt ihren leiblichen Vater finden will und so große Hoffnungen hat. Sie will einfach endlich als die akzeptiert werden, die sie ist und diese Person sein dürfen.

Dylan ist schon seit er klein war ein Teil von Hollywood. Erst drehte er Werbespots, zuletzt war er Teil einer Teenie-Serie. Nun wird diese jedoch abgesetzt, was seine Freundin verzweifeln lässt. Dylan selbst ist jedoch eher erleichtert. Er weiß nicht mehr, ob seine Zukunft in Hollywood liegt, am liebsten würde er nur noch Filme machen, statt Serien, aber das interessiert weder seine Eltern, noch seine Managerin und schon gar nicht seine Freundin.
Als die Premiere seines ersten Kinofilms ansteht, will er diesen Moment genießen. Doch anstatt ihn zu unterstützen, lässt ihn seine Freundin eiskalt fallen, um mit seinem größten Konkurrenten auszugehen, weil der ihrer Karriere helfen kann. Dylan ist verletzt und wütend, doch da begegnet er Alice, die sich auf eben jene Premiere schleichen will und auf einmal ist für Dylan vieles ganz anders.

Ich mochte es sehr, dass Alice für Dylan nicht nur als Erdung in der realen Welt diente, sondern die beiden einander einfach immer wieder halfen und unterstützten. Alice ist anders und erfrischend und herrlich unverstellt, was Dylan begeistert, sie ist aber auch leidenschaftlich, zerbrechlich und mutig. Für Alice ist Dylan auch nicht bloß eine Eintrittskarte nach Hollywood, sondern sehr bald eine unverzichtbare Stütze.


Fazit: Dylan und Alice sind unheimlich süß zusammen. Ich fand das Buch echt mega gut. Allerdings haben sich die beiden zweimal extrem doof angestellt, wirklich krass doof, das hat mich leider arg gestört, weil das auf mich wirkte, als hätten sie auf einmal beide ihr Gehirn verloren – es war so extrem offensichtlich! Das wirkte mir zu konstruiert, um für Drama zu sorgen. Ansonsten mochte ich es aber echt gern.

Schade waren auch die zahlreichen Fehler im Buch, vor allem die spoilernde Namensverwechslung auf S. 493.

Insgesamt gefiel mir das Buch aber sehr gut. Obwohl ich Alice Mutter stark überzeichnet fand und der genannten Kritikpunkte, hat mich das Buch echt gepackt, deswegen bekommt es von mir 4 Sterne.

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