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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.12.2023

Eine Figur zu viel

Stille Falle
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Der Krimi "Stille Falle" ist der Beginn einer neuen Reihe um die Kriminalinspektorin Leo Asker, die eigentlich bald in Malmö die Leitung der Abteilung für Kapitalverbrechen übernehmen sollte, dann aber ...

Der Krimi "Stille Falle" ist der Beginn einer neuen Reihe um die Kriminalinspektorin Leo Asker, die eigentlich bald in Malmö die Leitung der Abteilung für Kapitalverbrechen übernehmen sollte, dann aber aufgrund einer Intrige in den Keller des Gebäudes zur "Abteilung für hoffnungslose Fälle" strafversetzt wird. Aber auch dort lässt sie ihr letzter Entführungsfall nicht los, bei dem sie nach zwei verschwundenen Student:innen gesucht hat. Die beiden tauchen nämlich plötzlich als Figuren in einer Modellbahnanlage auf. Außerdem scheint es eine Verbindung zu Leos Jugendfreund Martin Hill zu geben, der mittlerweile an der Uni lehrt und sich auf verlassene Gebäude spezialisiert hat.

Mir hat dieser erste Teil der neuen Reihe, bei der auch künftig "Lost Places" eine Rolle spielen sollen, sehr gut gefallen. Leo Asker ist eine sehr vielschichtige und interessante Persönlichkeit mit ihrer Vorgeschichte, die sie bis heute verfolgt und ihrem selbstbewussten, aber nicht arroganten Auftreten. Auch der Fall blieb lange spannend, auch wenn ich irgendwann schon so eine leichte Ahnung hatte. Der Schreibstil war recht modern und zugleich gut lesbar. Ich freue mich auf jeden Fall schon auf weitere Bände dieser neuen skandinavischen Krimireihe.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Wie viel Wahrheit steckt dahinter?

Between Us - Die große Liebe kennt viele Geheimnisse
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Roisin Walters, die Protagonistin des Romans, arbeitet als Lehrerin in der Sekundarstufe, ihr langjähriger Partner, Joe Powell schreibt Drehbücher und hat damit nun endlich Erfolg. Als sie dann sein neuestes ...

Roisin Walters, die Protagonistin des Romans, arbeitet als Lehrerin in der Sekundarstufe, ihr langjähriger Partner, Joe Powell schreibt Drehbücher und hat damit nun endlich Erfolg. Als sie dann sein neuestes Projekt im Fernsehen sieht, muss Roisin feststellen, dass er sich dafür anscheinend von einem traumatischen Erlebnis aus ihrer Kindheit inspirieren lassen hat, ohne das mit ihr abzusprechen. Und auch ansonsten erinnert der Protagonist der Serie sie sehr an Joe und und Roisin fürchtet nun, dass dessen miese Verhaltensweisen auch auf wahren Begebenheiten aus Joes Leben beruhen und er eine Art Doppelleben führt.

Ich habe das Buch sehr gerne gelesen, Roisin war mir sehr sympathisch und ihre Arbeit als Lehrerin wurde von der Autorin sehr realitätsnah dargestellt, ohne etwas zu beschönigen oder zu übertreiben. Die Handlung war abwechslungsreich und, was genau hinter der Sache mit Joe steckt, war lange nicht vorhersehbar. Der Schreibstil der Autorin ist lebendig und gut lesbar und auch eine Prise Humor ist immer wieder enthalten.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Für kleine und große Besserwisser

Das Klugscheißerchen
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Das neueste Kinderbuch von Marc-Uwe-Kling dreht sich um "Das Klugscheißerchen". Dieses lebt im Dachboden des neuen Hauses der Familie und wird nur für Bewohner:innen sichtbar, die ebenfalls immer alles ...

Das neueste Kinderbuch von Marc-Uwe-Kling dreht sich um "Das Klugscheißerchen". Dieses lebt im Dachboden des neuen Hauses der Familie und wird nur für Bewohner:innen sichtbar, die ebenfalls immer alles besser wissen. Und darin ist die Familie Theufel mit ihren Kindern Theo und Tina sehr gut. Zunächst haben die beiden jüngsten Familienmitglieder eine Begegnung mit dem Klugscheißerchen, wollen dann aber unbedingt, dass auch ihre Eltern als Klugscheißer entlarvt werden.

Zusätzlich zur Geschichte gibt es witzige und ansprechende bunte Illustrationen, im Stil der Coverabbildung, von Astrid Henn, die alles auflockern, veranschaulichen und für noch mehr Spaß beim Lesen oder Vorlesen sorgen.

Durch die große Schrift und die nicht zu überladenen Seiten ist das Buch gut für Leseanfänger:innen geeignet. Ab und an findet sich aber doch mal ein recht verschachtelter Satz und auch manche Aussage der fünf Klugscheißer ist vielleicht noch nicht für jede Altersgruppe nachvollziehbar und benötigt bei jüngeren Kindern eine kleine Hilfestellung. Dafür ist das Buch aber auch für die erwachsenen Vorleser:innen recht unterhaltsam und sie erkennen sich bestimmt in der ein oder anderen Verhaltensweise wieder.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Wiedersehen

Eine halbe Ewigkeit
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In diesem Roman mit dem auffällig bunten und lebensfrohen Cover widmet sich Ildikó von Kürthy einer Art Rückblick und Fortsetzung ihres ersten und sehr erfolgreichen ersten Romans "Mondscheintarif" und ...

In diesem Roman mit dem auffällig bunten und lebensfrohen Cover widmet sich Ildikó von Kürthy einer Art Rückblick und Fortsetzung ihres ersten und sehr erfolgreichen ersten Romans "Mondscheintarif" und dessen Protagonistin Cora Hübsch, die mittlerweile gut 25 Jahre älter ist.

Coras Kinder werden nun endgültig flügge, ihre Ehe ist auch nicht mehr so glücklich und sie droht in Selbstmitleid zu versinken und stellt sich viele Fragen, auf die sie keine Antwort weiß. In dieser Situation stößt sie auf ihr altes Tagebuch von damals, der Zeitspanne, die in "Mondscheintarif" im Mittelpunkt steht und hinterfragt noch mehr Dinge. Aber auch neue und interessante Bekanntschaften macht sie in dieser Krise.

Ich fand das Wiedersehen nach so langer Zeit sehr spannend, weil Dinge wieder aufgegriffen wurden, die damals ungeklärt blieben und man sich sehr gut in Cora hineinversetzen kann und mir auch so manches, was sie beschäftigt, bekannt vorkommt. Das ist der Verdienst von Ildikó von Kürthy, die in einem sehr anschaulichen und zugleich erfrischenden Sprachstil schreibt. So habe ich diese "Fortsetzung" nach sehr langer Zeit sehr gerne gelesen und empfehle sie gerne allen, die "Mondscheintarif" kennen oder sich gerade in einer ähnlichen Lebensphase befinden, wie Cora.

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Veröffentlicht am 10.12.2023

Agentin wider Willen

Bevor die Welt sich weiterdreht
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Die junge Schweizer Krankenschwester und Tochter eines angesehenen Davoser Hoteliers kommt schwanger vom Einsatz in einem Lazarett zurück in ihre Heimat. Ihr Vater sorgt dafür, dass das Kind heimlich geboren ...

Die junge Schweizer Krankenschwester und Tochter eines angesehenen Davoser Hoteliers kommt schwanger vom Einsatz in einem Lazarett zurück in ihre Heimat. Ihr Vater sorgt dafür, dass das Kind heimlich geboren und direkt nach der Geburt weggeben wird, weil er andere Pläne für seine Tochter und Angst um den guten Ruf seiner Familie hat. Als sich Johanna die Gelegenheit bietet, ihre kleine Tochter wiederzufinden, wenn sie für den deutschen Geheimdienst spioniert, lässt sie sich auf das riskante Spiel ein. Im neutralen Davos befinden sich aber auch Agenten anderer Nationen, sogar in Johannas engsten Umfeld.

Ich fand diesen Roman sehr interessant und aufschlussreich, weil der Erste Weltkrieg einmal aus einer ganz anderen Perspektive beleuchtet wurde. Besonders gut haben mir die kurzen Rückblicke gefallen, in denen man erfahren hat, welches Schicksal die jeweilige Person dazu bewogen hat, ihre besondere Tätigkeit auszuüben. Johanna als Protagonistin, die sich nicht auf ihrer reichen Herkunft ausruht und als Krankenschwester und später auch als Spionin viel Einsatz zeigt, war mir sehr sympathisch. Nur der Schluss der Geschichte stellte mich nicht so recht zufrieden. Der Schreibstil war gut lesbar, veranschaulichte aber auch die Gräuel, die ein Krieg mit sich bringt.

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