Ein melancholischer Jugendroman, welcher nett für zwischendurch ist
SchwebezustandHier ist mal wieder so ein Buch, bei welchem mir das Cover sofort sehr gut gefallen hat, obwohl auf diesem richtige Menschen abgebildet sind. Das habe ich ja sonst eigentlich nicht so gerne, aber bei diesem ...
Hier ist mal wieder so ein Buch, bei welchem mir das Cover sofort sehr gut gefallen hat, obwohl auf diesem richtige Menschen abgebildet sind. Das habe ich ja sonst eigentlich nicht so gerne, aber bei diesem Buch hatten mich Cover und Klappentext recht schnell sehr neugierig auf Andreas Jungwirths neuen Jugendroman gemacht.
Sophie ist mit ihrem Leben gerade alles andere als zufrieden. Ihr Vater lässt sich kaum noch blicken und ihre beste Freundin Vanessa hat nur noch wenig Zeit für sie, da sie seit kurzem einen festen Freund hat. Dann aber lernt Sophie auf einer Party den 19-jährigen Moritz kennen. Die 14-järhige ist sofort ganz fasziniert von diesem coolen Jungen, der so viel erwachsener wirkt als die anderen Jungs, denen sie bisher begegnet ist. Mit Moritz ist es so schön leicht, alle Probleme und Sorgen zu vergessen und sich endlich wieder frei und unbeschwert zu fühlen. Doch als Sophie wirklich Beistand benötigt, ist es nicht Moritz, der für sie da ist, sondern Paul. Dieser beobachtet Sophie schon etwas länger. Auch sein Leben ist gerade alles andere leicht. Er kennt sich also aus damit, wenn alles in der Schwebe ist…
Das Buch beginnt ohne große Einleitung, was mir richtig gut gefallen hat. Man ist gleich mittendrin im Geschehen und lernt Sophie und ihre beiden Freundinnen Susa und Vanessa kennen. Sophie, die Protagonistin, war mir auf Anhieb sympathisch. Im Verlaufe des Buches konnte ich zwar so einige ihrer Handlungen nicht wirklich nachvollziehen und ich habe sie auch öfters als ziemlich naiv empfunden – dennoch ist sie ein sehr angenehmer Charakter und ich konnte mich auch oft gut in sie hineinversetzen.
Ihre beiden Freundinnen dagegen konnte ich nicht leiden. Ganz besonders Vanessa, die sehr egoistisch und oberflächlich ist.
Richtig gefallen haben mir eigentlich nur zwei Charaktere: Sophie und Paul. Paul lernen wir anfangs durch seine Tagebucheinträge kennen. Mir haben diese Einträge richtig gut gefallen. Sie haben etwas Spannung in die doch sehr ruhige Geschichte gebracht.
Paul ist ein richtig netter Junge, der mir nur noch sympathischer wurde, als wir auch außerhalb seines Tagebuchs etwas über ihn erfahren haben.
Moritz dagegen, welchen Sophie auf einer Party kennenlernt und von dem sie sofort ganz fasziniert ist, hat mich das ganze Buch über sehr verwirrt und warm geworden bin ich mit ihm auch überhaupt nicht. Ganz besonders am Ende hat er auf mich einen total gestörten Eindruck gemacht. Allerdings hat sein Verhalten die Handlung auch sehr gut vorangetrieben, da man als Leser unbedingt wissen wollte, warum er sich so sonderbar verhält.
Der Schreibstil von Andreas Jungwirth hat mir sehr gut gefallen. Er ist jugendlich, flüssig und liest sich sehr angenehm. Geschrieben ist das Buch aus der dritten Perspektive, was ich ein wenig schade fand. Den Ich-Erzähler hätte ich hier schöner gefunden, da es einem so vielleicht leichter gefallen wäre, manche von Sophies Handlungen besser nachvollziehen zu können. Zumindest mir ist das nicht immer gelungen. Dies kann aber auch daran liegen, dass ich keine 14 mehr bin. Obwohl das auch seltsam wäre, da ich wirklich so gut wie nur Kinder- und Jugendbücher lese und sonst eigentlich nie Probleme damit habe, mich in jüngere Charaktere hineinzuversetzen.
Komplett überzeugen konnte mich das Buch leider nicht. Eingeteilt ist es in drei Teile und die ersten beiden haben mir auch noch sehr gut gefallen. Der letzte Teil allerdings konnte mich nicht so begeistern. Auch das Ende fand ich enttäuschend, da es mir zu offen war und einige Dinge ungeklärt blieben.
„Schwebezustand“ ist in meinen Augen eindeutig ein Buch für Jugendliche. Erwachsenen würde ich es nicht so unbedingt empfehlen, hier kann ich mir vorstellen, dass eher Jungen und Mädchen ab 12 Jahren Spaß beim Lesen haben werden.
Fazit: Ein recht ernster und melancholischer Jugendroman, welcher nett für zwischendurch ist. Mich konnte das neue Jugendbuch von Andreas Jungwirth nicht komplett überzeugen, da mir nicht alle Charaktere gefallen haben und ich auch die Handlung stellenweise etwas verwirrend fand. Der Schreibstil aber ist wirklich gut und ich habe das Buch auch relativ schnell durchgelesen. Da ich so ein paar Kritikpunkte an das Buch habe, erhält es von mir 3,5 von 5 Sternen!