Wenn man allen Halt verliert und ganz von innen auseinanderbricht
Und hinter mir das NichtsDie junge Psychotherapeutin Sara Becker betreibt eine eigene Praxis, die sie nicht allzusehr herausfordert Ihr Leben hat einen wenig aufregenden Takt, hält es so aber in einer Balance, die ihre äußere ...
Die junge Psychotherapeutin Sara Becker betreibt eine eigene Praxis, die sie nicht allzusehr herausfordert Ihr Leben hat einen wenig aufregenden Takt, hält es so aber in einer Balance, die ihre äußere Fassade als authentisch wirken lässt. Doch dann erhält sie die Nachricht, dass einer ihrer Patienten sich das Leben genommen hat. Ihrem ersten Impuls, habe ich etwas falsch gemacht, hätte ich seine Absicht erkennen müssen, folgt die Prüfung der Unterlagen. Doch Sara kommt zu dem Schluss, dass da nichts darauf hingedeutet hat. Eigentlich wäre damit alles erledigt, doch die Sache lässt sie nicht los. Mehr noch, die Suche nach dem Warum, auf die sie sich begibt, sie führt zur Eskalation, ihres eigenen Seins. Die Termine ihre Patienten sagt sie ab, die gerade aufgenommene auch räumliche Zweisamkeit mit ihrem Freund beendet sie abrupt,. Die Suche ist nun eine Suche nach sich selbst, das Aufbrechen all der bewusst verdrängten, 'vergessenen' Erinnerungen führt zu einem vollständigen Zusammenbruch. Und Realität und Vision, einer geradezu dämonischen Gedankenwelt, lässt sie immer mehr abdriften, zieht sie hinab immer näher hin zu einem Ort, der zur Frage führt, ist das Leben etwas, was ich noch will.
Welch ein packender, unendlich intensiver und präziser Roman über einen Menschen, der tiefe Abgründe in sich trägt und nie den Mut, die Kraft gefunden hat, diese aufzuarbeiten. Und nun, gibt es noch ein Zurück, den Abzweig, eine letztmögliche Wahl, geboten in einer Entscheidung mit einem Dafür oder Dagegen. Der Roman, er nimmt einen mit, hinein in eine Erlebenswelt, der sich keiner vollständig entziehen kann. Und wenn man wieder auftaucht aus diesem Stück Literatur, - wirklich ganz groß - , heißt es, die Wunden lecken. Denn jeder trägt hier welche davon. Sie sind hoffentlich nicht so tief.
Die Kunst der Worte, hier erlebt man sie.