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Veröffentlicht am 31.08.2017

Spannender Auftakt mit neuen Ideen!

Grischa 1: Goldene Flammen
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Worum geht es?

Alina Starkowa lebt in einer Welt, in der die Menschen als Kind darauf getestet werden, ob sie als sogenannte Grischa geboren wurden: Menschen mit magischen Fähigkeiten wie beispielsweise ...

Worum geht es?

Alina Starkowa lebt in einer Welt, in der die Menschen als Kind darauf getestet werden, ob sie als sogenannte Grischa geboren wurden: Menschen mit magischen Fähigkeiten wie beispielsweise das Kontrollieren von Wind oder Feuer oder das Heilen und „Entherzen“. Alina selbst wurde mit 13 Jahren getestet und für „normal“ befunden, weshalb sie nun ein Dasein als unscheinbare Kartografin fristet, die heimlich in ihren Kindheitsfreund Maljen verliebt ist. Dieser ist der beste Fährtenleser des Zaren, vor allem bei der weiblichen Bevölkerung sehr beliebt und fügt sich viel besser ein als Alina, die sich aufgrund dessen nicht selten fehl am Platz fühlt. Dies ändert sich schlagartig, als bei ihr nun doch magische Fähigkeiten entdeckt werden, die sich bemerkbar machen, als sie Maljen bei der Durchquerung der „Schattenflur“, einer Art dunklem Nebel, in dem Bestien ihr Unwesen treiben, das Leben rettet. Sie gelangt in die Obhut des Dunklen, der ihr dabei helfen will, ihre neuentdeckten Fähigkeiten zu kontrollieren…

Meine Meinung

„Grischa – Goldene Flammen“ ist wieder einmal ein spannender Auftakt einer vielversprechenden Trilogie.

Wie das meistens so ist, wenn man das erste Mal in eine neue Fantasy-Welt eintaucht, hatte mich der Einstieg in das Buch zunächst etwas überfordert. Die vielen russischen Namen und die Fachbegriffe, mit denen man noch nichts anfangen konnte, wirkten gewöhnungsbedürftig und erschlagend, aber mit Voranschreiten der Seitenzahl schlossen sich die Wissenslücken immer mehr, obwohl ich selbst jetzt noch nicht behaupten würde, dass ich die Welt vollkommen erfasst habe. Manches ist mir immer noch etwas unklar, was zwar nicht übermäßig störend für das Verstehen der Handlung war, sich aber hoffentlich mit dem Lesen der Folgebände ändern wird.

Die Idee der beschriebenen Welt finde ich brillant. Es mag zwar Parallelen zu anderen Büchern geben, die Idee an sich ist jedoch etwas absolut Neues. Das Verknüpfen der verschiedenen Magier – Grischa – mit der Schattenflur und der Rolle Alinas in der Geschichte hat mich mitgerissen und beeindruckt. Wie sich die Geschichte weiterspinnt ist absolut spannend und hält für den Leser auch hin und wieder Überraschungen bereit, die das Lesevergnügen noch etwas steigern.

Die Figurenpalette ist bunt gemischt und bietet alles auf, um spannende Unterhaltung zu garantieren. Alina ist eine angenehme Protagonistin, in die man sich gut hineinversetzen kann. Sie ist keine Schönheit, sondern eher unscheinbar und durchschnittlich, und muss mit ihrer Verliebtheit ihrem besten Freund gegenüber, der diese allem Anschein nach nicht erwidert, hinter dem Berg halten. Zu Anfang hatte ich mich ein wenig an ihrer starken Eifersucht gestört, die sie zwar nicht offen, aber innerlich austrägt, jedoch haben ihr Mut und ihre vorlaute Art dies schnell wieder wettgemacht. Sie ist eine Protagonistin, aus deren Sicht ich gerne gelesen habe, vor allem, weil ihr Humor stellenweise wirklich göttlich war und ich herzhaft über ihre Kommentare lachen musste. Leider gab es jedoch auch viele Momente, die meinen Humor ganz und gar nicht getroffen und deswegen eher Verwirrung bei mir ausgelöst haben.

Maljen, Alinas Kindheitsfreund und heimliche Liebe, war mir anfangs nur wenig sympathisch. Er wirkte sehr oberflächlich und eingebildet, sabberte lieber schönen Frauen hinterher als mit Alina Zeit zu verbringen. In den Momenten, in denen er jedoch ehrliche Besorgnis um Alina zeigt, bekommt der Leser einen kleinen Vorgeschmack auf sein späteres Ich. Hier wird deutlich, wie viel Alina ihm eigentlich bedeutet, weshalb er sich langsam aber sicher zu einem meiner Favoriten hochgearbeitet hat.

Bei dem Dunklen hatte ich dummerweise die ganze Zeit einen Voldemort vor Augen, obwohl die beiden wahrscheinlich nur die schwarze Kleidung und die Blässe gemeinsam haben. Ganz sicher sogar unterscheiden sie sich darin, dass dem Dunklen ein junges und gutes Aussehen zugesprochen wird. Trotz dieses eher abschreckenden und völlig falschen Bildes seines Äußeren, das ich einfach nicht mehr loswurde, war er für mich ein sehr interessanter und spannender Charakter, der immer völlig anders reagierte, als man es vielleicht erwartete. Mittlerweile bin ich bei ihm eher zwiegespalten, da ich den Eindruck habe, ihn noch nicht völlig einschätzen zu können. Ich hoffe, in den nächsten Bänden noch mehr von ihm lesen zu dürfen, um das Rätsel um seine Persönlichkeit zu lösen.

Wie man jetzt wahrscheinlich schon erahnen kann: Ja, es handelt sich hier um eine Art Dreiecksbeziehung – und ja, mittlerweile gibt es dazu eher geteilte Meinungen. Hier jedoch finde ich die Konstellation interessant: Auf der einen Seite der Kindheitsfreund, der sich zwar um sie sorgt, bei dem sie aber in der Friendzone zu stecken scheint, und auf der anderen Seite der vermeintliche Bösewicht, der eventuell gar nicht so böse ist. Ich war mir lange Zeit nicht sicher, für wen ich Partei ergreifen soll, glaube aber mittlerweile, dass ich meine Entscheidung diesbezüglich getroffen habe. Für wen verrate ich an dieser Stelle jedoch nicht.

Obwohl die Gefühle der Protagonistin durch den angenehmen Schreibstil gut transportiert und die Umgebung wie auch die Figuren interessant und bildhaft beschrieben werden, so kann leider nicht bestritten werden, dass Bardugo nicht besonders gut darin ist, Kussszenen zu beschreiben. Mehr als ein einfaches „Er küsste sie“ findet man hier leider nicht vor, die Momente werden nicht gut aufgebaut und dadurch wirken die Szenen eher bedeutungslos. Das fand ich schon relativ störend, da es ja auch diese Szenen sind, auf die man sich irgendwie freut.

Fazit

Insgesamt ist „Grischa – Goldene Flammen“ ein Auftakt, der mir sehr gut gefallen hat und dessen Ende Lust auf die Folgebände macht. Das Buch hat alles, was ein guter Fantasy-Roman braucht: eine faszinierende neue Welt, interessante Charaktere und eine spannende Handlung, die hin und wieder auch Überraschungen bereithält. Von mir gibt es 4,5 Sterne und definitiv eine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.03.2024

Spannende Ideen mit viel Potential leider zu vorhersehbar umgesetzt!

ONE OF US IS LYING
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Auf ONE OF US IS LYING habe ich mich schon lange gefreut, weshalb ich - gespeist durch die vielen guten Bewertungen - auch entsprechende Erwartungen hatte. Diese wurden aber leider nur bedingt erfüllt, ...

Auf ONE OF US IS LYING habe ich mich schon lange gefreut, weshalb ich - gespeist durch die vielen guten Bewertungen - auch entsprechende Erwartungen hatte. Diese wurden aber leider nur bedingt erfüllt, auch wenn der Geschichte eine spannende Idee zugrunde liegt!

Karen M. McManus‘ Schreibstil ist angenehm und leicht. Sie hält sich nicht mit ausschweifenden Beschreibungen auf, schildert Details aber zur Genüge, damit man sich die Szenen gut vorstellen kann. Die Dialoge sind authentisch und ihr Erzählstil baut Spannung auf und lädt zum Miträtseln ein, weil man aus den vier verschiedenen Sichten der Verdächtigen liest.

Die Charaktere haben mir besonders gut gefallen, denn sie sind allesamt tiefschichtig und facettenreich entworfen. Wie Simon am Anfang sagt, sind unsere Bayview Four allesamt wandelnde Stereotypen, gleichzeitig steckt aber hinter ihrer Fassade mehr. Sie sind wie echte Menschen entworfen, die nicht perfekt sind und Fehler machen. Am Anfang sind sie alle schwer einzuschätzen, aber je mehr ich sie kennengelernt habe, desto mehr mochte ich sie und desto stärker habe ich mit ihnen mitgefiebert. Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen laden dazu ein: sei es nun eine sich stärkende geschwisterliche Bindung oder eine sich entwickelnde Liebesgeschichte.

Während man auf zwischenmenschlicher Ebene mitfiebert, rätselt man gemeinsam mit den Charakteren, wer von ihnen den Mord an Simon begangen haben könnte. Leider hatte ich - mit geschickt platzierten Hinweisen - recht früh eine Ahnung, in welche Richtung sich die Geschichte entwickeln könnte, weshalb der Twist für mich nicht überraschend kam. Hier hätte ich mir noch etwas mehr Undurchschaubarkeit gewünscht. Insgesamt verhielt es sich mit vielen „großen Erkenntnissen“ so, dass diese relativ vorhersehbar waren. Nur einen einzigen Aspekt habe ich tatsächlich lange nicht kommen sehen. Nichtsdestotrotz ließ die Spannung bis zum Ende nicht nach und die Idee hat mir grundsätzlich sehr gut gefallen!

Fazit

Ein unterhaltsames Jugendbuch, von dem ich mir aber leider etwas mehr Undurchschaubarkeit gewünscht hätte. Die Idee ist jedoch spannend und hätte viel Potential gehabt! 4 Sterne gibt es von mir.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Süß, aber auch vorhersehbar und ohne große Höhen.

Today I’ll Talk to Him (1)
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Nach Lesen des Klappentextes hatte ich Today I'll Talk to Him sofort vorbestellt, weil es wahnsinnig unterhaltsam klingt und ich mir einiges von der Geschichte versprochen habe. Ohne Frage war sie auch ...

Nach Lesen des Klappentextes hatte ich Today I'll Talk to Him sofort vorbestellt, weil es wahnsinnig unterhaltsam klingt und ich mir einiges von der Geschichte versprochen habe. Ohne Frage war sie auch unterhaltsam, gleichzeitig aber auch leider zu unaufgeregt und vorhersehbar. Man hat durchaus mitgefiebert, aber der Geschichte fehlte trotzdem irgendwie das gewisse Etwas. Das Kecke. Das Aufregende.

Der Schreibstil liest sich luftigleicht und stellenweise ist er auch wirklich witzig. Über den Auberginen-Chat musste ich beispielsweise laut lachen. Layla ist als weibliche Protagonistin auch sehr sympathisch entworfen, in ihrer tollpatschigen schüchternen Art war sie bis zum Ende charmant und authentisch, weshalb ich auch mit ihr mitgefiebert und ihr Happy End herbeigesehnt habe. Mit vielen ihrer Gedanken und Verhaltensweisen konnte ich mich erstaunlich gut identifizieren.

Henry auf der anderen Seite war einfach ein Schatz. Ein Good Guy durch und durch, aber die grumpy Version. Das war durchaus spannend, aber da er nichtsdestotrotz leicht zu durchschauen war, konnte keine richtige "Aufregung" entstehen. Ich hätte es besser gefunden, wenn er ein größeres Mysterium gewesen wäre. Trotzdem kann man natürlich nicht anders, als ihn von Szene zu Szene mehr zu mögen.

Der Liebesgeschichte hätte es nur einfach gut getan, wenn er undurchsichtiger gewesen wäre, weil mehr Spannung, mehr Bauchkribbeln aufgekommen wäre. Sie hat es aber geschafft, die Chemie zwischen Layla und Henry bei mir ankommen zu lassen und die Schmetterlinge sowie auch die sexuelle Spannung bemerkbar zu machen.

Gegen Ende habe ich immer mehr Bauchschmerzen bekommen, weil sich die Story genau in die ungute Richtung entwickelt hat, die sich schon früh erahnen lässt. Andererseits hatte die Autorin fast gar keine andere Wahl, wenn sie noch einmal Spannung aufbauen wollte, dafür musste sie dann eben in Kauf nehmen, dass sich die Geschichte völlig vorhersehbar entwickelt und man hier wieder einmal das nervige Problem hat, dass es gar nicht zu dem großen Knall gekommen wäre, wenn die Charaktere einfach mal miteinander geredet hätten. Am Ende hätte ich mir außerdem noch eine größere Geste gewünscht, um alles wieder ins Reine zu bringen, denn irgendwie wirkte das Ganze dann doch etwas wenig auf mich, obwohl so viel Potential für Besseres da gewesen wäre.

Fazit

Today I'll Talk to Him ist eine süße Liebesgeschichte zwischen dem "Shy Girl" und dem "Grumpy Guy", die jedoch leider zu vorhersehbar und unaufgeregt - ohne das gewisse Etwas - verläuft. Für zwischendurch ist das Buch jedoch perfekt - eine absolute Wohlfühllektüre! 4 Sterne.

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Veröffentlicht am 06.11.2023

Was für ein Twist! 🤯

Magisterium - Der Weg ins Labyrinth
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Magisterium wanderte schon vor einiger Zeit auf meinen SuB, weil ich ein großer Cassandra Clare-Fan bin - und mich die Ähnlichkeit zu Harry Potter angesprochen hatte.

Diese Ähnlichkeit war jedoch anfangs ...

Magisterium wanderte schon vor einiger Zeit auf meinen SuB, weil ich ein großer Cassandra Clare-Fan bin - und mich die Ähnlichkeit zu Harry Potter angesprochen hatte.

Diese Ähnlichkeit war jedoch anfangs so präsent, dass ich einen Teil des Buches ziemliche Schwierigkeiten hatte, mich auf die Geschichte einzulassen. Call ist mit seinem frechen Wesen zwar ein erfrischender Charakter und damit Harry nicht wirklich ähnlich, aber die Parallelen haben sich doch sehr gehäuft und es wirkte leider lange wie ein „billiger Abklatsch“ des Weltbestsellers.

Dazu gehörte beispielsweise auch die Zusammensetzung des Trios: Callum, Aaron und Tamara, wobei Letztere natürlich eine magische Überfliegerin ist. Der einzige Unterschied: Aaron ist das auch … und Callum tanzt ein wenig aus der Reihe, da er zu Beginn bei den Aufnahmeprüfungen für das Magisterium absichtlich scheitern möchte. Die drei wirkten irgendwie wie ein aufgepepptes Hogwarts-Trio, wobei Call das Überraschungsei unter ihnen darstellte.

Anders ist definitiv der Magie-Unterricht, der von Seite zu Seite interessanter wurde, nachdem sich der Anfang etwas zäh las. Gegen Ende kommt definitiv viel Spannung auf, von der ich mir in den nächsten Bänden jedoch noch eine Steigerung erhoffe.

Ich befürchtete recht früh, dass die Geschichte sich sehr vorhersehbar entwickeln würde - lag mit dieser Einschätzung aber total falsch. Der Leser wird absichtlich hinters Licht geführt und was am Ende dann herauskommt, habe ich zu keinem Zeitpunkt kommen gesehen. Das war ein wahnsinnig guter Plot Twist, der aus dieser Geschichte etwas ganz Eigenes und Neues macht und für die nächsten Bände viel verspricht.

Fazit

Ein guter Auftakt mit sehr vielen Harry Potter-Ähnlichkeiten, der jedoch durch einen absolut unvorhersehbaren Twist überzeugt und zu etwas Eigenem wird. Ich hoffe jedoch, dass sich die nächsten Bände hinsichtlich der Spannung noch steigern können. 4 Sterne!

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Veröffentlicht am 14.10.2023

Eine etwas andere Form des Zeitreisens, die moralische Konflikte mit sich bringt - spannend!

Only a Monster
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Von „Only a Monster“ habe ich mir aufgrund der eher mittelmäßigen Rezensionen nicht viel versprochen, wurde aber sehr positiv überrascht, da es vor allem ab der Hälfte unglaublich spannend wird!

Wir lesen ...

Von „Only a Monster“ habe ich mir aufgrund der eher mittelmäßigen Rezensionen nicht viel versprochen, wurde aber sehr positiv überrascht, da es vor allem ab der Hälfte unglaublich spannend wird!

Wir lesen aus der Sicht von Joan, die zu Beginn der Geschichte erfährt, dass sie einer Monsterfamilie angehört, die durch Stehlen der Lebenszeit von Menschen durch die Zeit reisen kann. Des Weiteren stellt sich ihr Schwarm Nick als „legendärer Monsterjäger“ heraus, der es sich zum Ziel gesetzt hat, alle Monster auszulöschen. Bei einem Angriff im Holland House, dem Museum, in dem Nick und Joan arbeiten, kommt ihre Familie ums Leben und sie tut sich mit Aaron, dem Sohn des Familienoberhaupts der Olivers, zusammen, um diese Nacht rückgängig zu machen …

Während das Buch anfangs noch wie eine typische Teenie-Romantasy wirkt, nimmt es ab der Hälfte gehörig an Fahrt auf. Die Geschichte wird immer komplexer, es werden immer neue Fragen aufgeworfen und neue Erkenntnisse aufgedeckt, mit denen man nicht gerechnet hat. Da stets etwas passiert, kann man als Leserin kaum durchatmen. Es bleibt bis zum Schluss spannend. Besonders gut hat mir dabei gefallen, dass man trotz einiger Elemente, die man auch schon aus anderen Büchern kennt (z.B. das Zeitreisen oder die verschiedenen Kräfte), nicht den Eindruck hat, einen Abklatsch anderer Geschichten zu lesen. Die Autorin hat hier etwas völlig Neues erschaffen mit vielen interessanten Bausteinen, die Lust aufs Weiterlesen machen. In ihrer Gesamtheit ist die sehr gut durchdachte Geschichte nicht vorauszusehen. Einen Aspekt sieht man zwar relativ früh kommen, aber alle weiteren Fragen, die im Laufe der Handlung aufgeworfen werden, bleiben bis zuletzt undurchsichtig und lassen einen auf die Fortsetzung hinfiebern. Man ist als Leserin außerdem immer wieder dazu aufgefordert, um über "Gut" und "Böse" nachzudenken, denn auch die Protagonistin ficht dahingehend mehrere moralische Kämpfe mit sich aus.

Hervorheben möchte ich außerdem die glaubwürdige Darstellung der Gefühle. Sei es jene zwischen Nick und Joan oder Joan und Aaron oder auch zwischen Nebencharakteren, die man noch gar nicht so lange kennt. Liebe bzw. tiefe Gefühle werden hier unglaublich authentisch vermittelt, was das Lesen umso schöner und intensiver gestaltet.

Ja, wir haben hier mal wieder eine Dreiecksgeschichte, aber das finde ich gar nicht so dramatisch, denn ich fühle mich ein wenig an die TID-Reihe von Cassandra Clare erinnert. Nicht etwa, weil Nick und Aaron beste Freunde und Seelenverwandte wären (äh ja, nein, ganz und gar nicht), sondern weil ich absolut nicht Partei für ein Team ergreifen möchte. Obwohl Nick irgendwie der „Feind“ ist und Aaron oft arrogant und herablassend auftritt, sind beide sympathisch und auf ihre Weise interessant. Joan, die eine toughe und angenehme Protagonistin ist, hat mit beiden eine gute Chemie, weshalb man sich einfach nicht entscheiden möchte.

Ich bin sehr gespannt darauf, wie diese Geschichte weitergeht, und freue mich auf Band 2, der im Januar erscheint.



Fazit

Eine sehr spannende Geschichte über eine etwas andere Art des Zeitreisens, die moralische Konflikte mit sich bringt und „Gut“ und „Böse“ auf den Kopf stellt. Ich bin gespannt, was die Geschichte in Band 2 noch bereithält. Von mir gibt es 4 Sterne!

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