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Heather_H

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2023

Spannend und gruselig

Die Polidoris und der Pakt mit der Finsternis (Bd. 1)
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MEINE MEINUNG
Das Cover hat mich sehr angesprochen. Es wirkt durch die Glanzelemente und die fühlbare Schrift hochwertig, und es versprach eine spannende und ein wenig gruselige Geschichte. Die Erwartung ...

MEINE MEINUNG
Das Cover hat mich sehr angesprochen. Es wirkt durch die Glanzelemente und die fühlbare Schrift hochwertig, und es versprach eine spannende und ein wenig gruselige Geschichte. Die Erwartung wurde erfüllt.

Ich habe mich anfangs gefragt, ob es nicht ein wenig zu viele Seiten für die Zielgruppe hat - nach dem Lesen würde ich das aber verneinen. Der Schreibstil liest sich sehr flüssig, die Sprache finde ich angemessen, die ganzseitigen Bilder sind toll, und kleinere Illustrationen am Textrand lockern das Buch auf. Und es gibt ja durchaus auch Kinder, die vor dickeren Büchern nicht zurück schrecken.

Die drei Geschwister, vor allem aber Petronella, aus deren Sicht die meisten Abschnitte geschrieben sind, sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Allein schon die erste Szene, als klar wird, dass die drei vermutlich Waisen sind, hat Mitgefühl in mir geweckt. Alle drei sind aufgeweckt und haben ihre jeweiligen Qualitäten, dadurch ergänzen sie sich gut. Auch wenn es - wie immer zwischen Geschwistern - kleinere Geheimnisse und Reibereien gibt, merkt man immer wieder, dass sie mit- und füreinander alles tun würden. Auch die Nebenfiguren sind glaubhaft und haben liebenswürdige Macken, die manchmal schreiend komisch sind.

Die Handlung fand ich super. Sie ist spannend und stellenweise auch gruselig, dabei aber nicht zu unheimlich. Außerdem hat mir sehr gefallen, wie die drei Kinder mit ihrer Angst umgegangen sind und wie sie sich den Herausforderungen gestellt haben. An vielen Stellen finden sich kleine Weisheiten, und Roberta denkt sehr oft an ihre Lieblingsdetektivin und wie sie sich verhalten hätte - ich denke, dass auch dieses Buch Kinder ermutigen und ihnen Ideen mitgeben kann, wie sie sich in Situationen, die sie ängstigen, verhalten könen. Und dass es sich manchmal lohnt, hinter die Fassade zu schauen und die Beweggründe anderer heraus zu finden.

Band 2 soll im Herbst 2023 erscheinen, und den werde ich sicherlich auch lesen.

FAZIT
Individuelle und tolle Charaktere in einer spannenden Geschichte mit Gruselfaktor. Daumen hoch.

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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 04.01.2023

Unfassbar gut

Elias & Laia - Die Herrschaft der Masken
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MEINE MEINUNG
Es gibt Bücher, die man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Dieses gehört für mich absolut dazu.

Das Cover wirkt auf mich etwas geheimnisvoll, und die im Buch beschriebenen Masken ...

MEINE MEINUNG
Es gibt Bücher, die man einfach nicht mehr aus der Hand legen kann. Dieses gehört für mich absolut dazu.

Das Cover wirkt auf mich etwas geheimnisvoll, und die im Buch beschriebenen Masken haben ich mir anders vorgestellt (das ganze Gesicht bedeckend), aber es stimmt toll auf die Story ein.

Die Kapitel werden abwechselnd aus der Sicht von Laia und Elias erzählt, in beiden Fällen mit dem Ich-Erzähler. Weil die Charaktere sehr interessant angelegt sind und tiefe Einblicke in ihre Gedanken und Gefühle gestatten waren mir beide schnell sympathisch. Die erste Szene, in denen die Charaktere jeweils "vorgestellt" werden, ist bei beiden so interessant wie spannungsgeladen, dass ich sofort mittendrin war und unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht. Ihre beiden Geschichten kamen mir nie wie zwei separate Erzählungen vor, sondern eher wie die zwei Seiten einer Münze: Ihre Leben könnten kaum unterschiedlicher sein, aber in ihren Überzeugungen und ihrem Antrieb sind sie sich sehr ähnlich.

Laia ist zu Beginn ein unbedarftes Mädchen, das ein hartes, aber glückliches Leben mit ihrem Bruder und ihren Großeltern führt - am Ende ist sie kaum wieder zu erkennen, und nicht nur bereit, sondern auch in der Lage, sämtlichen Widrigkeiten die Stirn zu bieten. Auch die Wandlung von Elias hat mir gefallen; auch wenn sie weniger extrem wirkt als bei Laia.

Die Neben- und auch die Randcharaktere fand ich spannend und authentisch. Da sie nie objektiv, sondern immer nur subjektiv aus der Sicht der Protagonisten geschildert werden, fand ich es toll, wenn eine Figur beiden begegnet, oder wenn die Protagonisten sich gegenseitig in Gedanken beschrieben haben, weil die Wahrnehmungen teilweise sehr unterschiedlich waren.

Der Schreibstil hat mir auch sehr gut gefallen. Er liest sich flüssig und angenehm, die Seiten flogen nur so dahin. Sabaa Tahir kommt ohne viele und ausführliche Beschreibungen aus, aber ich fand das Buch sehr atmosphärisch und konnte mir die Szenerie sehr gut vorstellen. Das Worldbuilding ist super gelungen. Nach und nach werden wie ganz nebenbei immer mehr magische Fantasy-Elemente eingeführt. Damit ist die Welt für mich jedes Mal ein kleines Stückchen gewachsen und komplexer geworden, aber ich fand es immer sehr stimmig,.

Überhaupt hat mich die Story beeindruckt. Der Spannungsbogen hat für mich nie nachgelassen - was auch an zahlreichen Cliffhanern liegen mag, aber vor allem an der tollen Erzählweise. und der gut durchdachten Handlung, in der sich viele spannungsgeladene Szenen mit etwas langesameren abwechseln, die den Charakteren oder der Storyline aber mehr Tiefe und Komplexität verleihen.

FAZIT
Ich habe dieses Buch quasi eingeatmet. Der Schreibstil, die Charaktere, der Spannungsbogen, hier stimmt einfach alles. Band 2 bis 4 sind auch schon bestellt.

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  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.01.2024

Vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe

Kaltblütige Lügen
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MEINE MEINUNG
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er liest sich flüssig, und ich bin geradezu durch die Seiten geflogen. Die Kapitel sind relativ lang, aber durch Szenenwechsel und die abwechselnde Schilderung ...

MEINE MEINUNG
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Er liest sich flüssig, und ich bin geradezu durch die Seiten geflogen. Die Kapitel sind relativ lang, aber durch Szenenwechsel und die abwechselnde Schilderung aus der Sicht von Kit und Sam ergibt sich ein guter Spannungsbogen. Besonders gefallen hat mir, dass die Autorin Stilmittel wie Cliffhanger o.ä. sehr dezent und unterschwellig benutzt hat, und ich trotzdem immer wissen wollte, wie es weiter geht.

Zwischendurch hatte der Text für mich ein paar Längen, und dass Sam und Kit Gefühle füreinander entwickeln wurde für meinen Geschmack ein wenig zu oft betont und beschrieben, aber im Hinblick darauf, dass es der Beginn einer Reihe ist und das Verhältnis zwischen Kit und Sam sicher auch in den nächsten Bänden eine Rolle spielen wird, finde ich verschmerzbar.

Die Figuren fand ich interessant und gut herausgearbeitet. Manchmal vielleicht ein wenig zu idealisiert dargestellt, ein wenig mehr Ecken und Kanten hätten ihnen nicht geschadet, aber insgesamt ging das in Ordnung. Kit hat als Kind und Teenager viel durchmachen müssen, bis sie bei liebevollen Pflegeeltern ein Zuhause gefunden hat, und trägt den unaufgeklärten Mord an ihrer Pflegeschwester mit sich herum. Auch das wird sicher in späteren Bänden noch einmal aufgegriffen, insofern hat Karen Rose hier einige lose Enden übrig gelassen, die Lust darauf machen, zu erfahren, wie die Reihe weiter geht.

FAZIT
Ein vielversprechender Auftakt einer neuen Reihe von Karen Rose. An Kit McKittrick werde ich auf jeden Fall dran bleiben.

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.08.2023

Beklemmend und gut

Wir sind das Urteil
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MEINE MEINUNG
Die Idee hatte es mir sofort angetan. Eine Gesellschaft, in der die Bürger mithilfe einer App über Schuld und Unschuld von Angeklagten entscheiden können, hat mich fasziniert, und auch die ...

MEINE MEINUNG
Die Idee hatte es mir sofort angetan. Eine Gesellschaft, in der die Bürger mithilfe einer App über Schuld und Unschuld von Angeklagten entscheiden können, hat mich fasziniert, und auch die Umsetzung von Nina Rudt hat mir gut gefallen.

Sie zeichnet hier das Bild einer dystopischen Gesellschaft; unserer gar nicht so unähnlich; die größten Unterschiede liegen wohl in der Wiedereinführung der Todesstrafe und in der Existenz der App JUDGE. Wie nah diese Gesellschaft an unserer ist, zeigt sich im Verlauf der Geschichte. Wie schnell sich Menschen aufgrund von Schlagzeilen eine Meinung bilden, sich von Influencern beeinflussen lassen, ohne deren Ansichten zu hinterfragen, und bereit sind, mit dem wütenden und rassistischen Mob gemeinsame Sache zu machen, weil man in dieser Sache eben an das gleiche glaubt, fand ich beklemmend, weil es so realistisch ist.

Wie schnell sich die Situation für Pinar und ihre Familie zuspitzt, ihnen von allen Seiten erst Misstrauen und mit der Zeit immer unverhohlener Hass und Rasissmus entgegen schlagen, fand ich schlimm, eben weil es gut dargestellt wurde. Dabei haben mir Pinar und auch die anderen Charaktere sehr gut gefallen; sie sind authentisch und nahbar. Was sie durchleiden, ihre Emotionen und Reaktionen fand ich lebendig und glaubhaft geschildert, und ich habe mit ihnen gelitten.

Ein wenig frustriert hat mich aber mit der Zeit, dass ich die Geschichte ein bisschen zu schwarz/weiß fand. Die Themen, die die Autorin hier anspricht, und die Message, die sie damit vermitteln möchte, hätten genauso gut funktioniert, wenn die Story nicht auf die absolute Spitze getrieben worden wäre. Wenn mehr Menschen die himmelschreiende Ungerechtigkeit angeprangert und sich auf die Seite von Pinar und Yasin gestellt hätten, und nicht fast die gesamte Gesellschaft grundsätzlich bereit gewesen wäre, einen Minderjährigen auch ohne Indizien zum Tode zu verurteilen. Das war mir insgesamt ein bisschen too much. Schade.

FAZIT
Ein toller Jugendroman; ein Buch, das zum Nachdenken anregt und sich mit wichtigen gesellschaftlichen Themen auseinander setzt
- nur leider ein bisschen zu schwarz/weiß.

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Veröffentlicht am 10.03.2023

Tolle Liebesgeschichte mit viel japanischem Flair

KOHI
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MEINE MEINUNG
Mich hat dieses Buch auf eine Reise nach Kyoto entführt und bezaubert.

Die Protagonistin beschreibt gleich zu Anfang das, was einen großen Charme des Buches ausmacht: Sie heißt Marie Helena, ...

MEINE MEINUNG
Mich hat dieses Buch auf eine Reise nach Kyoto entführt und bezaubert.

Die Protagonistin beschreibt gleich zu Anfang das, was einen großen Charme des Buches ausmacht: Sie heißt Marie Helena, ist lange Zeit ein halbes Jahr in Europa und ein halbes in Japan zuhause - in Europa kennt man sie als Helena, in Japan als Marie, weil der Name leichter auszusprechen ist. Weil Japan für sie auch Heimat ist, hat sie ein tiefes Verständnis für die Kultur, die Sprache, die Gebräuche und die Menschen, und schaut nicht mit den Augen einer Touristin darauf. Dieser Ansatz hat mir sehr gut gefallen, aber leider sind die Ausführungen in meinen Augen ein wenig zu kurz geraten. Die Beschreibungen der Orte fand ich toll, sie haben mich in Gedanken mitreisen lassen und mir einen Einblick ermöglicht, der mich sehr verzaubert und mein Fernweh geweckt hat. Sie beschreibt beispielsweise einen Ausflug in einen Onsen, oder das Feuerwerk in Otsu, beides fand ich atmosphärisch, aber hätte mir hier ein wenig mehr Erklärungen gewünscht, die auch gut in die Dialoge hätten eingearbeitet werden können, um ihren Besuch in Japan nicht nur mitzuerleben, sondern auch mehr davon zu verstehen.

Die Figuren mochte ich. Die Protagonistin gefiel mir gut, an einigen Stellen stimme ich nicht mit ihr überein, aber ich fand sie trotzdem sympathisch. James, den zweiten in der Liebesgeschichte, fand ich dagegen ein wenig zu perfekt, zu glatt. Das fand ich schade, ein bisschen mehr Ecken und Kanten hätten ihm in meinen Augen gut getan. Seine Sprache fand ich sehr schwulstig, manche Dialoge, auch anderer Figuren, ein kleines bisschen holprig, aber insgesamt mochte ich den Schreibstil sehr. Ich mochte die Beschreibungen, die blumigen Worte, die Atmosphäre insgesamt. Die Geschichte von Marie Helena und James fand ich sie toll erzählt, mir gefiel der zarte Beginn, die langsame Entwicklung, die auftauchenden Hindernisse, und wie die beiden sie überwunden haben.

FAZIT
Eine wundervolle Liebesgeschichte, die mich nach Japan entführen konnte und bezaubert hat.

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