Cover-Bild Lichtungen
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18,99
inkl. MwSt
  • Verlag: Klett-Cotta
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Klassisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Ersterscheinung: 13.01.2024
  • ISBN: 9783608122855
Iris Wolff

Lichtungen

Roman
»Du hättest zurücksehen müssen, dachte er, allein um zu wissen, ob sie sich nach dir umgewandt hat.«
Zwischen Lev und Kato besteht seit ihren Kindertagen eine besondere Verbindung. Doch die Öffnung der europäischen Grenzen weitet ihre Lebensentwürfe und verändert ihre Beziehung für immer. Voller Schönheit und Hingabe erzählt Iris Wolff in ihrem großen neuen Roman von zeitloser Freundschaft und davon, was es braucht, um sich von den Prägungen der eigenen Herkunft zu lösen. 
Als der elfjährige Lev über Wochen ans Bett gefesselt ist, wird ausgerechnet die gescheite, aber von allen gemiedene Kato zu ihm ans Krankenbett geschickt, um ihm die Hausaufgaben zu bringen. Zwischen dem ungleichen Paar entsteht eine unverbrüchliche Verbindung, die Lev aus seiner Versteinerung löst und den beiden Heranwachsenden im kommunistischen Vielvölkerstaat Rumänien einen Halt bietet. Ein halbes Leben später läuft Lev noch immer die Pfade ihrer Kindheit ab, während Kato schon vor Jahren in den Westen aufgebrochen ist. Geblieben sind Lev nur ihre gezeichneten Postkarten aus ganz Europa. Bis ihn eines Tages eine Karte aus Zürich erreicht, darauf nur ein einziger Satz: »Wann kommst du?« Kunstvoll und poetisch verwandelt Iris Wolff jenen Moment in Sprache, wenn ein Leben ans andere rührt, und zeichnet in ihrem großen europäischen Roman das Porträt einer berührenden Freundschaft, die sich als Reise in die Vergangenheit offenbart und deren Leuchten noch lange nachklingt.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 21.01.2024

Gesang der Amsel

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Wann kommst du?, lautet der Satz, der Lev nach Zürich holt. Er wird seine Jugendfreundin Kato wiedertreffen. Schon als Kinder haben sie sich kennengelernt. Damals war Lev krank und Kato wurde an sein Krankenbett ...

Wann kommst du?, lautet der Satz, der Lev nach Zürich holt. Er wird seine Jugendfreundin Kato wiedertreffen. Schon als Kinder haben sie sich kennengelernt. Damals war Lev krank und Kato wurde an sein Krankenbett geschickt, um ihm die Aufgaben zu bringen. Gerade Kato, die von den anderen etwas schräg angesehen wurde. Doch Lev merkt schnell, Kato hat einen wachen Geist und für diese Außenseiterposition kann Lev keinen Grund finden. Aber das ist lange her. Inzwischen ist die Mauer gefallen und viele Rumänen haben sich die neue Freiheit genommen, den Westen zu erkunden, während Lev in heimatlichen Gefilden geblieben ist.

Ihre Wege führen in unterschiedliche Richtungen und möglicherweise doch irgendwann zusammen. Zumindest über die Postkarten sind sie in Verbindung geblieben. Und nun fährt Lev nach Zurüch. Wie Lichtungen ragen die Erinnerungen auf. Wie war es mit Kato? Wo war sei vor Zurüch? Und davor? Und wo war er? Wie hat sich ihre Freundschaft entwickelt? Hätte da mehr sein können? Kann da mehr sein? Hätten sie sich überhaupt kennengelernt, wenn seine Erkrankung nicht gewesen wäre? Und ihre schönen Bilder, viele davon vergänglich, weil auf die Straße gezaubert.

Erwachsenwerden im damals noch kommunistischen Rumänien. Ein Land mit einer wechselvollen Geschichte, welche sich auch in den Familienerzählungen niederschlägt. Veränderungen bringt die Wende auch in diesem etwas entlegenen Land. Lev und Kato werden als Kinder eher vom Zufall zusammengebracht. Und doch wächst eine zarte, aber unverbrüchliche Freundschaft. Aus ihren Erinnerungen und Gedanken speist sich dieser berührende Roman, der langsam zum Anfang führt. In teilweise poetischen Bildern beschreibt die Autorin die Erinnerungsinseln. Die Beschreibung als Lichtung erscheint sehr treffend. Der Gesang der Amseln, Katos ausdrucksvolle Bilder, ihre Neugier an der Welt. Dagegen Levs Heimatverbundenheit. Iris Wolf weiß wie sie ihre Leser und Leserinnen fesselt und Bilder vor ihren Augen erstehen lässt. Stimmig und schön anzuschauen ist auch das Titelbild.

Veröffentlicht am 19.01.2024

Reise in die Vergangenheit

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Iris Wollf erzählt in ihrem neusten Roman "Lichtungen" die Geschichte einer einzigartigen und, auf ihre Weise, ganz besonderen Freundschaft.
Die beiden Protagonisten, Lev und Kato leben in einem kommunistischen ...

Iris Wollf erzählt in ihrem neusten Roman "Lichtungen" die Geschichte einer einzigartigen und, auf ihre Weise, ganz besonderen Freundschaft.
Die beiden Protagonisten, Lev und Kato leben in einem kommunistischen Rumänien, mit engen Tradition, Denkweisen, Verpflichtungen und wenig Raum für Freigeist. Als der 11 jährige Lev nach einem schweren Unfall über längere Zeit ans Bett gefesselt ist, schickt man die allseits gemiedene Kato, ihm den versäumten Schulstoff vorbei zu bringen. Anfänglich nicht von Begeisterung geprägt, entwickelt sich zwischen den beiden schon bald eine enge Freundschaft. Diese findet in ihrer gewohnten Nähe ein baldiges Ende, als sich die europäischen Grenzen öffnen und die junge Kato gemeinsam mit dem Hamburger Tom, der mit dem Fahrrad nach Siebenbürgen gekommen ist, in den Westen absetzt. Einige Jahre besteht zwischen den beiden Protagonisten kein Kontakt, bis Kato, die sich als Straßenkünstlerin durchschlägt, beginnt Lev selbst gezeichnete Postkarten von ihren Standorten zu schicken. Die letzte Karte, an den Waldarbeiter Lev, enthält nur einen einzigen Satz "wann kommst du".
Das Besondere an diesem Werk ist, dass die Geschichte der beiden rückwärts erzählt wird, wie eine Reise in die Vergangenheit - zum Ursprung der Freundschaft zwischen Lev und Kato. Wollfs feiner, zarter Schreibstil fesselt den Leser auf der einen Seite, auf der anderen wirft er, durch Leerstellen, viele Fragen auf. Wenngleich es interessiert erscheint, mit dem alten Rumänien in eine andere Zeit abzutauchen, so wäre der Leser mit einem tieferen Hintergrundwissen, gut bedient. So besonders die Freundschaft der beiden Protagonisten dargestellt wird, so sehr hätte ich mir mehr über Kato zu erfahren gewünscht, denn das Werk begleitet vielmehr Lev auf seinem Lebensweg und reißt die Verbindung und Entwicklung von/ zu Kato nur immer wieder an. Erst am Ende steht die Freundschaft und ihr Beginn im Zentrum des Geschehens. Für mich sind einige Fragen und Platz für eigene Interpretationen offen geblieben, dennoch ist es eine gute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Ein poetischer Roman

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Die Autoin Iris Wolff, die sich vor allem wegen ihres Romans "Die Unschärfe der Welt", großer Beliebtheit erfreuen darf, veröffentlicht nun ihr neuestes Buch, mit dem Titel "Lichtungen". Schon wie der ...

Die Autoin Iris Wolff, die sich vor allem wegen ihres Romans "Die Unschärfe der Welt", großer Beliebtheit erfreuen darf, veröffentlicht nun ihr neuestes Buch, mit dem Titel "Lichtungen". Schon wie der eben genannte Vorgängerroman, ähnelt das Cover der beiden Bücher einander sehr, was jedoch kein Makel, sondern vielmehr positiv ist, da beide Cover von einer schlichten Eleganz zeugen.
In diesem Roman begleiten wir nun Lev, einen elfjährigen Jungen, der krankheitsbedingt zuhause bleiben muss. Noch dazu bringt, zu seinem Leidwesen, die schlaue, aber stets gemiedene Kato ihm stets die Hausaufgaben. Was jedoch so ungewollt beginnt, artet in einer Verbindung zwischen den beiden aus, die keiner davor erahnt hätte.
Wie es so ist, verliert man sich aus den Augen, doch Jahre später steht – dem Zufall sei Dank – ein Wiedersehen an.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Am Ende hat das Buch mich doch überzeugt!

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Iris Wolff hat mich dem Buch "Lichtungen" definitiv etwas besonderes geschaffen, wobei ich erst die Hälfte des Buches lesen musste, um überzeugt zu sein von der Art wie die Autorin die Geschichte erzählt.
Das ...

Iris Wolff hat mich dem Buch "Lichtungen" definitiv etwas besonderes geschaffen, wobei ich erst die Hälfte des Buches lesen musste, um überzeugt zu sein von der Art wie die Autorin die Geschichte erzählt.
Das Buch handelt von Lev und Kato, zwei junge Menschen, die in Rumänien leben und die wir bei dem Erwachsenwerden begleiten dürfen.
Das Besondere: Das Buch startet mit dem letzten Kapitel und erzählt die Geschichte rückwärts, sodass man nach und nach die Hauptfiguren besser kennenlernt und deren Geschichte besser verstehen kann.
Hierbei stehen die Themen Freundschaft, Liebe aber auch Leid und Krankheit im Zentrum des Buches.
Ich muss für mich sagen, dass mir definitiv der zweite Teil des Buches besser gefallen hat.
Insgesamt ein schönes Buch, wobei die Autorin einen tollen Schreibstil hat.
Ein wenig Hintergrundwissen über die Geschichte von Rumänien hätte die Lektüre vermutlich vereinfacht.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

zeitlose Freundschaft

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! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

"Du hättest zurücksehen müssen, dachte er, allein um zu wissen, ob sie sich nach dir umgewandt hat" (Liv)

Liv und Kato sind Freunde, ...

! Der erste Teil der Rezension kann geringfügige Spoiler enthalten !

"Du hättest zurücksehen müssen, dachte er, allein um zu wissen, ob sie sich nach dir umgewandt hat" (Liv)

Liv und Kato sind Freunde, seit Kindheitstagen. Seit Liv krank ans Bett gefesselt war und dieses wundersame Mädchen Tag für Tag vorbei kommt, ihm die Schulsachen bringt und ihn über die Neuigkeiten vom Schulhof auf dem Laufenden hält. Seitdem sind die beiden ungleichen Charaktere durch eine feste Freundschaft verbunden, die andauert bis zur Öffnung der europäischen Grenzen. Cato geht, Liv bleibt.
Jahre später ereicht Liv nur eine Postkarte "Wann kommst du?". Dieses Buch erzählt die Geschichte dieser beiden ungleichen Menschen. Vom gehen, vom bleiben, vom verlassen, vom zurück kommen, von einer zeitlosen Freundschaft.

Dieses Buch erzählt seine Geschichte von vorne nach hinten. Sie beginnt bei Kapitel 9, sie beginnt mit der Postkarte und endet bei Kapitel 1, bei einem kleinen Mädchen, dass den kranken Klassenkameraden besucht. Es ist ein wenig gewöhnungsbedürftig zu lesen und braucht einen Moment um es zu begreifen, da es für mich im ersten Moment wie wilkürlich aneinander gehängte Momantaufnahmen aus Livs Leben wirkt. Zudem ist der Schreibstil keine leichte Kost. Es werden weder die Emotionen noch Gedanken der Charakter geschildert. Lediglich die objektive Beschreibung bestimmter Handlungen einer dritten Person. Das macht das Lesen anstrengend, denn man muss sich in sie hineinversetzen und Gestik deuten anstatt sich von Gefühlen und Gedanken tragen zu lassen. Dieser Schreibstil ist vermutlich nicht für jeden etwas. Und dennoch hat er etwas zauberhaftes. Es ist anders. Jedes Wort scheint wohl überlegt geschrieben worden zu sein, so dass ja keins zu viel darin verirrt. Es bringt einen dazu, zwei, drei, vier mal nachlesen zu wollen. Seine eigenen Figuren zu schaffen und sich die Lücken zu zudenken. Das ist Cover ist dazu sehr schlicht aber dennoch passend gestartet.

Auch gefällt mir so gut, wie der rumänische Alltag und seine Traditionen im Vergleich zum Rest Europas dargestellt wird. Zusammen mit der Veränderung die dieses Leben über zwei Generationen hinweg mit sich bringt.

Meiner Meinung nach handelt es sich hierbei um ein kleines, etwas gewöhnungsbedürftiges Meisterwerk. Ob es jedoch 24,00€ für 250 Seiten in der Hardcover-Ausgabe wert ist, muss jeder für sich selbst entscheiden. Ich persönlich würde hier warscheinlich das EBook bevorzugen.

Dieses Buch wurde mir als Rezensionsexemplar von Vorablesen bzw. dem Klettern-Cotta Verlag zur Verfügung gestellt.

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