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Veröffentlicht am 02.01.2024

Familiengeheimnisse

Die vermisste Tochter
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Claudia ist die Erbin ihrer verstorbenen Großmutter. Beim Notar erhält sie ein Kästchen mit dem Namen der Großmutter und der Zeichnung eines Wappens. Sie möchte wissen, was es damit auf sich hat und recherchiert ...

Claudia ist die Erbin ihrer verstorbenen Großmutter. Beim Notar erhält sie ein Kästchen mit dem Namen der Großmutter und der Zeichnung eines Wappens. Sie möchte wissen, was es damit auf sich hat und recherchiert zunächst in London und stößt dabei auf die Familie Diaz, der eine Zuckerrohrplantage gehörte. Ihre weitere Suche führt sie dann aber auch nach Kuba und Miami. In Kuba trifft sie den Koch Mateo, der ihr bei den Nachforschungen hilft. Es wird eine Reise in das Kuba während der fünfziger Jahre. Dort lebte die junge Esmeralda mit ihren Schwestern und ihrem Vater. Sie lernt den Briten Christopher Dutton kennen und verliebt sich in ihn. Doch ihr Vater hat etwas dagegen und schließt sie ein. Sie muss fliehen.
Dies ist mein erstes Buch der Autorin Soraya Lane. Dieser Roman ist der zweite aus der Trilogie „Die verlorenen Töchter“, lässt sich aber problemlos lesen ohne den vorigen Band zu kennen. Der Schreibstil ist bildhaft und schön zu lesen. Ich mag es, wenn Geschichten auf zwei Zeitebenen spielen. Aber wir schon so oft hat mich der Teil, der in der Vergangenheit spielt, mehr gepackt. Gut gefallen hat mir auch die Beschreibung von Land und Leuten.
Die Charaktere sind gut und authentisch dargestellt. Claudia verliert nie ihre Spurensuche aus dem Blick, auch wenn sie das Leben in Kuba sehr genießt. Esmeraldas Schicksal hat mich sehr berührt.
Es ist eine tragische Familiengeschichte, bei der so einige Geheimnisse aufgedeckt werden. Mir hat sie sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Eine wundervolle Geschichte

Der Schacherzähler
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Walter hat vor einiger Zeit seine Frau verloren. Seither fühlt er sich einsam und übersteht den Tag nur, indem er seine festen Rituale einhält. Im Park spielt er Schach gegen seine tote Frau. Eines Tages ...

Walter hat vor einiger Zeit seine Frau verloren. Seither fühlt er sich einsam und übersteht den Tag nur, indem er seine festen Rituale einhält. Im Park spielt er Schach gegen seine tote Frau. Eines Tages begegnet er dort im Park dem neunjährigen Janne, der auch gerne Schach lernen möchte. Oldman – wie er sich dem Jungen gegenüber vorgestellt hat – glaubt nicht, dass es Erfolg bringen wird, denn Janne kann keinen Moment stillsitzen. Doch verblüffender Weise lernt der Junge schnell und Walter beginnt zu erzählen. Die entstehende Freundschaft tut beiden gut. Dann aber ist Oldman nicht mehr da und Janne sucht ihn.
Dies ist mein erstes Buch der Autorin Judith Pinnow, aber sicherlich nicht mein letztes. Der Schreibstil ist sehr angenehm zu lesen und die Geschichte geht zu Herzen. Erzählt wird aus unterschiedlichen Perspektiven, so dass man immer ganz nahe dran ist.
Walter ist nicht sehr zugänglich. Wozu auch? Seit dem Tod seiner Frau ist er alleine, denn Freunde hat er nicht. Bitterkeit hat sich eingeschlichen und Schuldgefühle trägt er auch mit sich, doch Janne gelingt es mit seiner offenen Art, dass auch der alte Mann sich zunehmend öffnet. Janne hat Schwierigkeiten in der Schule, da er hyperaktiv ist und die Lehrerin überhaupt kein Verständnis hat. Zum Glück steht Malu fest zu Janne. Beim Schachspielen dagegen ist Janne hochkonzentriert dabei und lernt sehr schnell. Neben diesen Protagonisten gibt es aber noch andere liebenswürdige Personen. Da ist Jannes Mutter Malu, die es als Alleinerziehende nicht ganz leicht hat. Liv zeigt immer wieder, dass sie Malu eine gute Freundin ist, und im Café von Hinnerk fühlen sich die Menschen wohl.
Diese berührende Geschichte mit den tollen Charakteren kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Hamburg im Heroinrausch

Die Hafenärztin. Ein Leben für die Hoffnung der Menschen (Hafenärztin 4)
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Hamburg, Herbst 1911: In Hamburg gibt es immer mehr Heroinsüchtige. Eigentlich wird dieser Stoff als Heilmittel angewandt, doch er birgt die Gefahr süchtig zu machen, wenn er falsch verwendet wird. Nicht ...

Hamburg, Herbst 1911: In Hamburg gibt es immer mehr Heroinsüchtige. Eigentlich wird dieser Stoff als Heilmittel angewandt, doch er birgt die Gefahr süchtig zu machen, wenn er falsch verwendet wird. Nicht nur die Polizei versucht herauszufinden, wer dahintersteckt, auch Dr. Anne van der Zwaan geht der Sache nach, da sie mit immer mehr Süchtigen konfrontiert wird. Sie bittet ihre Freundin, die Chinesin Ju, um Hilfe. Dabei wird es sowohl für Anne, als auch für Ju gefährlich und für die Polizei gerät Anne selbst unter Verdacht. Derweil hat Kommissar Berthold Rheydt auch noch eigene Probleme, denn er meint seine verstorbene Frau gesehen zu haben. Er will der Sache nochmal nachgehen, was seine Beziehung zu Helene Curtis, die Psychologie studieren will, belastet.
Dies ist der vierte Band aus der Reihe um „Die Hafenärztin“. Ich war schon sehr gespannt, wie es weitergeht, denn die meisten Figuren sind einem während der vorigen Bände doch ans Herz gewachsen. Der Schreibstil der Autorin Henrike Engel ist bildhaft und packend. Mit der Zeit nimmt die Geschichte richtig Fahrt auf und es wird sehr spannend.
Die Charaktere sind gut und authentisch gezeichnet. Sie haben sich immer weiterentwickelt. Anne hat sich ihrer Vergangenheit gestellt und diese nun hinter sich gelassen. Helene ist zu einer starken Frau geworden, die weiß, was sie will. Bertold hatte gedacht, dass er die Vergangenheit abgeschlossen hat. Nun aber muss er feststellen, dass es doch noch einiges zu klären gibt.
Es ist kein ganz einfaches Leben im damaligen Hamburg. Anne und Helene geraten immer wieder in kriminelle Machenschaften und kommen der Polizei bei ihren Nachforschungen in die Quere. Das ist für die Frauen nicht ganz ungefährlich.
Interessant fand ich die Informationen über den Umgang mit Heroin in der damaligen Zeit. Es wurde als Heilmittel verwendet und die Risiken stellten sich dann später heraus.
Die Handlung ist wendungsreich und spannend und bietet immer wieder Überraschungen.
Mir hat diese Reihe sehr gut gefallen. Ich kann sie nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 17.12.2023

Späte Rache

Taubenschlag
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In Berlin sollen die alten Bunker kartographiert werden. Bei den Arbeiten gibt es einen grausigen Fund. Es werden Leichen entdeckt, die dort schon seit geraumer Zeit liegen müssen. Doch es gibt auch aktuelle ...

In Berlin sollen die alten Bunker kartographiert werden. Bei den Arbeiten gibt es einen grausigen Fund. Es werden Leichen entdeckt, die dort schon seit geraumer Zeit liegen müssen. Doch es gibt auch aktuelle Mordfälle. Menschen werden brutal getötet und mit einer Taube auf dem Schoß an den Sessel gefesselt. Zunächst scheint diese beiden unterschiedlichen Fälle nichts miteinander zu tun zu haben, doch dann ergeben sich Spuren, die zurückführen in die Zeit der DDR. Da die internationale Zusammenarbeit der Polizei gefördert werden soll, ermitteln Lykke Teit aus Kopenhagen und Rudi Lehmann von der Polizei Flensburg zusammen.
Nach „Gezeitenmord“ ist dies der zweite Fall, in dem Teit und Lehmann zusammenarbeiten. Es ist ein spannender Krimi, der sich angenehm lesen lässt.
Lykke Teit und Rudi Lehmann sind sehr unterschiedlich. Lehmann arbeitet schon lange im Polizeidienst und hat viel Erfahrung, während Teit noch jung ist. Doch sie sind sich sympathisch und arbeiten gut zusammen. Teit kann kaum Deutsch, da ist es gut, dass Lehmann Dänisch spricht. Beide haben aber auch privat ihre Päckchen zu tragen.
Es ist interessant in diesen Kriminalfall einzutauchen, denn er beleuchtet auch ein Stück weit die deutsch-deutsche Geschichte.
Bis sich Zusammenhänge ergeben und ein Hinweis in die richtige Richtung deutet, dauert es ein bisschen. Doch auch, wenn das Motiv sich zeigt, ist noch lange nicht geklärt, wer hinter all dem steckt. Außerdem wird der Fall für Rudi Lehmann unerwartet persönlich. Aber schließlich klärt sich alles schlüssig.
Mir hat dieser spannende, etwas düstere Krimi gut gefallen, auch wenn ich den Vorgänger noch ein wenig besser fand.

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Veröffentlicht am 05.12.2023

Unter Zeitdruck

Stunde um Stunde
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Es ist bereits zwei Jahre her, dass Tilly Delaney auf mysteriöse Weise verschwand. Die Polizei hat die Suche aufgegeben und den Fall zu den Akten gelegt, doch die Eltern wollen sich damit nicht abfinden. ...

Es ist bereits zwei Jahre her, dass Tilly Delaney auf mysteriöse Weise verschwand. Die Polizei hat die Suche aufgegeben und den Fall zu den Akten gelegt, doch die Eltern wollen sich damit nicht abfinden. Die Polizei soll ihre Tochter finden und um das zu erreichen, sind sie in das forensische Labor der Strafverfolgungsbehörden eingedrungen, haben Geiseln genommen und drohen damit, alle Beweise für andere ungeklärte Fälle zu vernichten. Detective Charlie Hoskins ist seit Jahren undercover tätig und seine erzielten Ergebnisse würden mitvernichtet, daher hat er ein Interesse daran, den Fall Tilly aufzuklären. Auch die Polizistin Lynette Lamb ist daran interessiert. Sie hat ihren Job verloren, weil etwas schiefgelaufen ist, aber sie will unbedingt zurück in den Polizeidienst. Hoskins und Lamb bleibt nicht viel Zeit, um den Fall zu lösen.
Es ist ein sehr spannender Thriller. Der Schreibstil ist packend und lässt sich gut lesen. Unterschiedliche Handlungsstränge sorgen dafür, dass man einen umfassenden Einblick in die Geschichte bekommt, allerdings gibt es zwischendurch immer wieder größere Sprünge.
Jeder, der Kinder hat, kann wohl nachvollziehen, dass die Eltern sich nicht abfinden wollen. Sie greifen zu drastischen Mitteln, damit ihre Tochter gefunden wird. Aber auch die Polizei hat es nicht leicht. Wenn sie das Laber stürmen würden, gerieten die Geiseln in Gefahr. Außerdem würden die eingelagerten Beweismittel vernichtet.
Die beiden Ermittler sind ein tolles Team. Hoskins ist schon lange dabei und hat während seiner Dienstzeit schon viel gesehen, daher hat er seine eigene Sichtweise auf die Fälle. Lamb hat alles dafür getan, diesen Beruf zu ergreifen und wird dann gleich wieder entlassen. Beide haben also ein großes Interesse daran, in diesem cold case erfolgreich zu sein.
Mir hat der spannende Thriller sehr gut gefallen.

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