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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.01.2024

Wie cozy kann ein Roman bitte sein?

Der späte Ruhm der Mrs. Quinn
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Ich hatte dieses Buch tatsächlich selbst überhaupt nicht auf dem Schirm, habe aber in diversen Buchforen viel von der Begeisterung für dieses Buch mitbekommen und bin deswegen neugierig geworden. Ich kann ...

Ich hatte dieses Buch tatsächlich selbst überhaupt nicht auf dem Schirm, habe aber in diversen Buchforen viel von der Begeisterung für dieses Buch mitbekommen und bin deswegen neugierig geworden. Ich kann nur sagen: ein Glück, denn wie schön, herzlich und liebenswert ist bitte diese Geschichte? Für mich ein echtes Wohlfühlbuch, dass ich nicht nur nicht aus der Hand legen wollte, sondern von ich will, dass es auch alle meine Freunde lesen. Einziger Nachteil: beim Lesen bekommt man echt Hunger auf Süßes!
 
Zum Inhalt: Mit 77 Jahren blickt Jennifer Quinn auf ein glückliches, erfülltes Leben an der Seite ihres Ehemanns Bernard zurück. Kinder waren ihnen zwar nicht vergönnt, aber sie beide waren einander immer genug. Aber soll das jetzt eigentlich schon alles gewesen sein? Kann man nicht auch mit 77 Jahren noch Träume haben? Kurzentschlossen bewirbt sich Jenny bei einem Backwettbewerb ohne zu ahnen, was dieser für Kreise schlagen wird.
 
Was ich einmal ganz positiv hervorheben will, ist diese wunderbare Grundstimmung die im Buch innerhalb der Familie Quinn herrscht. Alles sind wahnsinnig herzlich und unterstützend und lassen das auch sehr selbstverständlich und natürlich erscheinen. Auf Jennys Bewerbung wird mit viel Verständnis, Vorfreude, Stolz und Optimismus reagiert. Die ganze Familie wirkt so im Einklang und im reinen mit sich, wie ich es selten in einem Buch erlebt habe. Und ich muss sagen, ich finde es mal absolut erfrischend dass es überhaupt kein Drama gibt.
 
Total liebevoll ausgestaltet finde ich, dass jedes Kapitel nach einer Süßspeise benannt ist, die im jeweiligen Kapitel auch irgendwie im Fokus steht, entweder weil sie Teil des Backwettbewerbs oder von Jennys Erinnerungen ist. Das ist  nämlich die zweite, wunderschöne Besonderheit des Buches: viele der Rezepte, die alle irgendwie aus Jennys Familiengeschichte stammen, hängen auch direkt mit ihrer eigenen Vergangenheit zusammen. In kursiver Schrift abgegrenzt erfährt der Leser in Rückblenden mehr über Jennys Leben.
 
Diese Rückblenden haben mir zeitweise sogar noch besser gefallen als die Gegenwartshandlung, weil Jenny ein sehr bewegtes Leben geführt hat und es nicht immer leicht hatte. Um Jenny rankt sich nämlich ein Geheimnis, das nur nach und nach enthüllt wird und dessen ganzes Ausmaß sehr spannend ist.

Ein supertolles Buch, das einfach schön ist und mitten ins Herz trifft.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Selten so viel gelacht

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Emily Henry schreibt ja immer Bücher, die mich mitten ins Herz und die Lachmuskeln treffen. Aber mit diesem Buch hat die sich in meinen Augen selbst übertroffen. Ein Buch, dessen Handlung das Klischee ...

Emily Henry schreibt ja immer Bücher, die mich mitten ins Herz und die Lachmuskeln treffen. Aber mit diesem Buch hat die sich in meinen Augen selbst übertroffen. Ein Buch, dessen Handlung das Klischee einer Romcom ist und diese aber genau damit auf die Schippe nimmt- ich liebe es.

Zum Inhalt: Nora ist Literaturagentin. Sie kennt sich also mit Büchern aus. Nicht nur mit Büchern an sich, sondern auch und vor allem mit all den kitschig-vorhersehbaren Liebesgeschichten. Und sie ist aus der Tiefe ihres unromantischen Herzens überzeugt, zu einem Leben als „die andere Frau“, dem Kontrapart der romantischen Heldin zu fristen. Bis sie in einer Kleinstadt auf Charlie trifft.

Ich finde dieses Buch einfach lächerlich witzig. Ich habe so unfassbar viel vor mich hingekichert beim lesen, dass ich schon verstörte Blicke meiner Mitmenschen geerntet habe. Der Schlagabtausch zwischen Nora und Charlie ist aber auch einfach zum Schießen. Herrlich pointiert und mit viel Schalk im Nacken. Generell liebe ich Noras fast schon zynische Sicht auf Romcoms, was ihre stereotypischen Romcom-Aktionen im Buch einfach brüllend komisch wirken lässt. Hatte so viel Spaß beim Lesen.

Natürlich ist das Buch letztendlich genau das, was Nora eigentlich verachtet und daran liegt für mich der große erzählerische Kniff. Denn obwohl Nora natürlich alle vorhersehbaren Klischees durchlebt, wirkte das nie gezwungen oder albern, sondern hatte einfach diesen herrlich leichten Romcom-Charm, der einen als Leser so mitschmachten lässt.

Fands auch toll, dass es im Buch viel um die Liebe zu Büchern geht, welche Bedeutung sie für Menschen habe und wie sie den Leser dem Alltag entfliehen lassen. Das Buch hatte viel schönes und ist auch geschickt mit nostalgisch schönen Momenten, tollen Charakteren und einer Lovestory, wie wir sie uns doch letztendlich alle wünschen- mit einem Menschen, dem wir genug sind.

Sehr lesenswert, wahnsinnig witzig und einfach Balsam fürs Herz.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Feinfühlige Geschichte

Dieses schöne Leben
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Sterben gehört zum Leben dazu unf trotzdem wird das Thema Tod gerne an den Rand geschoben und verdrängt. Dieser Roman stellt es ins Zentrum einer Geschichte, in der es um das Ende des Lebens geht und alles ...

Sterben gehört zum Leben dazu unf trotzdem wird das Thema Tod gerne an den Rand geschoben und verdrängt. Dieser Roman stellt es ins Zentrum einer Geschichte, in der es um das Ende des Lebens geht und alles was dorthin führt. Wunderschön, sanft und sehr ergreifend.

Zum Inhalt: Clover arbeitet als Sterbe-Doula und begleitet Menschen, die bald sterben müssen. Ihr ist es wichtig, dass die Menschen nicht allein sterben müssen, nachdem die ihren Großvater auf seinem letzten Weg nicht begleiten konnte. Seitdem hat Clover sich von der Welt zurückgezogen. Bis sie auf Claudia trifft.

Es hat mir richtig gut gefallen, wie sich hier dem Thema Tod genähert wurde. Clover berichtet innerhalb der Erzählung von verschiedenen Sterbekulturen, was ich sehr interessant fand. Außerdem wird sich, anhand der Notizbücher die Clover führt, dem z auf eine sehr nahbare und gefühlvolle Art genähert.

Und natürlich ist eine Geschichte, in der es um das Sterben geht auch gleichzeitig eine Geschichte über das Leben. Clover war für mich eine total faszinierende Protagonistin, die in jeglicher Art besonders war und die ich gerne kennen würde. Die Entwicklung die sie im Buch durchmacht war einfach großartig und hat mich emotional total abgeholt.

Ich finde die Geschichte ist ganz wundervoll erzählt und lässt einen offenen, ehrlichen Blick auf das Leben und den Tod zu, ohne dass auch nur einen Moment unbehaglich wird. Stattdessen war es auf seine eigene Art wie ein Wohlfühlroman angelegt, auch wenn das aufgrund des Thema irgendwie schräg klingt.
Hat mir sehr sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Mindblowing

Die Einladung
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Fitzek ist ja für mich die Anlaufstelle für packende Psychothriller. Muss aber ehrlich sagen, dass ich seine letzten Bücher sehr durchwachsen fand. Mit „die Einladung“ hat er aber in meinen Augen wieder ...

Fitzek ist ja für mich die Anlaufstelle für packende Psychothriller. Muss aber ehrlich sagen, dass ich seine letzten Bücher sehr durchwachsen fand. Mit „die Einladung“ hat er aber in meinen Augen wieder einen echten Knaller gelandet- der Stoff aus dem Albträume sind. Atemlose Spannung bis zum Schluss.

Zum Inhalt: für Marla war die Schulzeit nicht leicht und nach einem schlimmen Unfall bricht sie jeglichen Kontakt zu ihren Mitschülern ab. Doch als eine Einladung zu einem Klassentreffen in den Alpen erhält, beschließt sie die Vergangenheit ruhen zu lassen und einen Neuanfang zu wagen. Doch alte Geheimnisse und eine dunkle Schuld ruhen nie und drohen Marla in den Abgrund zu reißen.

Ich liebe tatsächlich alles an diesem Buch. Das abgeschlagene Setting, die ominösen Umstände des Klassentreffens und die Auswahl an Charakteren die im Fokus stehen. Und dazu eine Protagonistin, die nicht nur selbst viel durchgemacht hat, sondern auch in die düsteren Abgründe menschlicher Seelen blickt. Gänsehautfeeling pur.

Über allem lastet eine sehr drückende, beklemmende Atmosphäre und weil man als Leser bis zum Schluss nicht weiß wie belastbar und vertrauenswürdig Marla selbst als Protagonistin ist, wird hier viel mit den Erwartungen des Lesers und Verdachtsmomenten gegen die Gruppe beim Klassentreffen gespielt. Denn alle scheinen etwas zu verbergen zu haben.

Fitzeks Bücher haben für mich immer diesen Mindf*ck-Moment, wenn man denkt, man hat die Handlung durchblickt, aber dann kommt ein Plottwist der alles zerlegt. Und der war hier einfach großartig angelegt. Was für ein angefahrener erzählerischer Kniff und Twist in der Handlung! schockierend, überraschend und absolut packend.

Ich fand dieses Buch so unfassbar nervenaufreibend und wirklich großartig erzählt. Für mich ein echter Pageturner, den ich nicht aus der Hand legen konnte.

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Veröffentlicht am 22.12.2023

So wahnsinnig schön und berührend

Der Schacherzähler
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Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften, vor allem wenn ein „grumpy old man“ beteiligt ist. Dass der Protagonist im Buch nun tatsächlich auch gerne Oldman genannt werden will, ist ja einfach ...

Ich liebe ja Bücher über ungewöhnliche Freundschaften, vor allem wenn ein „grumpy old man“ beteiligt ist. Dass der Protagonist im Buch nun tatsächlich auch gerne Oldman genannt werden will, ist ja einfach mein Traum. Liebe ich total und macht für mich total den Charme an der Sache aus. Besonders hervorheben möchte ich auch die kleinen Illustrationen im Buch, die dem ganzen einen besonderen Touch und eine sehr persönliche Note geben. Eine schöne Geschichte und ein besonderes Buch.
 
Zum Inhalt: Malu hat es alleinerziehende Mutter nicht leicht, vor allem weil ihr Sohn Janne in der Schule immer wieder aneckt und sie sich einfach nicht zu helfen weiß. Und auch beruflich steht für Malu gerade viel auf der Kippe. Als ihr Sohn beim Spielen im Park Oldman kennenlernt und von ihm Schach lernen möchte, öffnen sich für Malu viele Möglichkeiten. Und ihre Augen. Denn der alte Mann ist nicht nur ein geduldiger Lehrer, sondern auch aufmerksamer Zuhörer und Ratgeber.
 
Die Kapitel sind kurz und hauptsächlich aus Sicht von Malu oder Oldman geschrieben, aber auch einige der Nebenfiguren melden sich zu Wort. In Oldmans Perspektive erfährt man auch einiges aus seiner Vergangenheit, diese Abschnitte muteten immer fast schon nostalgisch und ein bisschen wehmütig an. Das Buch ist voller Emotionen, von tiefer Liebe bis zu schwerer Schuld. Das macht die Geschichte sehr vielseitig, aber auch sehr nahbar und hat mich einfach total abgeholt.
 
Besonders die Beziehung zwischen Janne, der von Erwachsenen sonst nicht viel Verständnis bekommt, und Oldman ist einfach herrlich zu verfolgen. Ihr Umgang miteinander ist sehr offen und natürlich, also eigentlich das genaue Gegenteil davon, wie Kindern sich Fremden gegenüber verhalten sollen. Was Janne natürlich weiß und Oldman deswegen schnell kennenlernt, denn dann kann ja niemand was dagegen sagen. Das Buch ist wie eine kleine Erinnerung, was wirklich zählt im Leben.

Das Ende hat mich dann nochmal richtig gerührt. Für mich eine wunderschöne Geschichte und ein Buch, das ich gerne weiterempfehle.

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