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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 10.01.2024

Wirklich nur eine Laune der Natur?

Das Leben einer anderen
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Daphne Joyce Maynard, eine in Kalifornien lebende amerikanische Autorin, und ihre Art zu schreiben, scheint bei mir stets einen Nerv zu treffen, der mich das jeweilige Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. ...

Daphne Joyce Maynard, eine in Kalifornien lebende amerikanische Autorin, und ihre Art zu schreiben, scheint bei mir stets einen Nerv zu treffen, der mich das jeweilige Buch nicht mehr zur Seite legen lässt. Neben „Der Duft des Sommers“ und „Die Guten“ ist dieses Buch der bereits dritte Roman, der mich begeistern konnte. Sie schenkt dabei den beiden Mädchen Ruth und Dana das Licht der Welt, zwei Kinder, die unterschiedlicher kaum sein können. Schnell ist man als Leser der Meinung, dem Geheimnis der Familien auf die Spur gekommen zu sein, und beim Lesen wollte ich die Charaktere oft einfach nur schütteln, so offensichtlich war der Fehler, der damals passiert sein musste. Ich konnte die Seiten gar nicht schnell genug umblättern und hoffte mit jeder Seite, dass das Geheimnis endlich ans Licht kommen mögen. Und dann, im letzten Viertel des Buchs, kommt doch alles ganz anders und die Auflösung und Umsetzung hinterließen mich fast sprachlos. Ich wollte Edwin einfach nur noch in den Arm nehmen aber auch mit ihm schimpfen, ach ich war einfach voller Emotionen … doch lasst euch selbst auf das Buch ein, ich bin gespannt auf weitere Bewertungen. Trotz einiger Längen vergebe ich für dieses Buch, das nachdenklich stimmt, sehr gerne mit fünf Sternen die volle Punktzahl und spreche eine Leseempfehlung aus an alle, die mal ein wenig was Besonderes suchen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
Veröffentlicht am 02.01.2024

Wenn die Schwächsten die Zeche zahlen müssen ...

Die Hafenärztin. Ein Leben für das Glück der Kinder (Hafenärztin 2)
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Sehr zufrieden habe ich gestern diesen zweiten Band der Reihe rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, die angehende Lehrerin Helene Curtius und den etwas kauzigen Kommissar Berthold Rheydt beendet. Wieder ...

Sehr zufrieden habe ich gestern diesen zweiten Band der Reihe rund um die Hafenärztin Anne Fitzpatrick, die angehende Lehrerin Helene Curtius und den etwas kauzigen Kommissar Berthold Rheydt beendet. Wieder einmal haben mich die drei lesender Weise auf Trab gehalten. Auch diesmal begab ich mich in meine schöne Geburtsstadt Hamburg, die sich diesmal jedoch von ihrer schmutzigen Seite zeigte. An der Arbeitsstätte Anne und Helenes am Auswandererhafen gibt es Todesfälle und alles deutet auf Vergiftung hin. Doch wer will diesen armen Menschen Böses? Sie versuchen doch nur auf der anderen Seite des Erdballs ein neues und hoffentlich besseres Leben zu beginnen? Kommissar Rheydt beginnt zu ermitteln und plötzlich scheint auch das Leben der Ärztin sowie das Helenes auf dem Spiel zu ziehen. Immer mehr grausame Machenschaften kommen ans Licht und Annes eigenes, stets so gut gehütetes Geheimnis droht ebenfalls aufzufliegen …

Henrike Engel hat es geschafft, sich mit der Hafenärztin auf einem recht überfluteten Büchermarkt einen respektablen Platz zu erobern. Sie hebt sich meiner Meinung nach vom Mainstream ab, obwohl sie ein beliebtes und gern verwendetes Thema rund um die emanzipierte Frau beschreibt. Sie schafft das, indem sie nicht nur ihren Frauen eine eigene Stimme verleiht, sondern auch die Herren der Schöpfung mit ermitteln lässt und das ganz Hand in Hand. Ich freue mich heute schon auf die nächsten beiden Bände der Reihe und vergebe für diesen zweiten Band der Bestsellerautorin sehr gerne satte fünf Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 29.12.2023

Auch diesmal wurde ich nicht enttäuscht ....

Der tote Rittmeister
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Ich liebe clevere junge Frauen, die trotz aller Widrigkeiten ihren Verstand einsetzen um das zu erreichen, was richtig ist. Deshalb verwundert es nicht, dass ich diesen zweiten Teil der Norderney Reihe ...

Ich liebe clevere junge Frauen, die trotz aller Widrigkeiten ihren Verstand einsetzen um das zu erreichen, was richtig ist. Deshalb verwundert es nicht, dass ich diesen zweiten Teil der Norderney Reihe von Elsa Dix so genossen habe. Über knapp 400 Seiten habe ich zum zweiten Mal das Vergnügen die Lehrerin Viktoria Berg und den Journalisten Christian Hinrichs bei ihrer Verbrecherjagd zu begleiten. Diesmal fiel ein Rittmeister einem schrecklichen Mord zum Opfer und Christian wird zum Hilfsbeamten „befördert“. Doch auch Viktoria hat ein Ziel im Auge. Die beste Freundin einer ihrer todkranken Schülerinnen wird vermisst und sie setzt alles daran, diese zu finden um ein letztes Wiedersehen der beiden Mädchen zu ermöglichen. Christian und Viktorias Wege kreuzen sich schließlich unweigerlich. Reicht ihrer beider Gerechtigkeitssinn aus, um ihre persönlichen Uneinigkeiten auszumerzen?

Ich konnte sie riechen, die Meeresluft … ich konnte sie sehen, die feinen Damen und Herren, die auf der Promenade flanierten und vor allem konnte ich eintauchen in eine Geschichte, deren Spannungsbogen bis zum Schluss aufrechterhalten wurde. Ein gut beobachteter zeitgenössischer Kriminalroman, der viel Lokalkolorit vermittelt und mich beim Lesen eins werden ließ mit der Zeit vor über hundert Jahren, als der Kaiser noch Kaiser war und sich jeder in seine Rolle zu fügen hatte. Ich bin natürlich schon sehr gespannt auf den nächsten Band „Die kalte Mamsell“, die – wie beruhigend zu wissen – schon auf meinem SuB schlummert. Für den toten Rittmeister gibt es von mir natürlich erstmal fünf glänzende Sterne verbunden mit einer absoluten Leseempfehlung. Wer Elsa Dix noch nicht kennt, hat etwas verpasst, aber … unbedingt die Reihenfolge einhalten!

Veröffentlicht am 29.12.2023

Im Wald da sind die Räuber ...

Die Gabe der Sattlerin
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Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, ...

Voller Verzweiflung und um einer ungewollten Eheschließung zu entgehen flieht Charlotte am Morgen ihres vermeintlichen Hochzeitstages mit ihrem geliebten Hengst aus dem Haus der Eltern. Schnell merkt sie, dass sich ihr ein wenig kopfloser Aufbruch alles andere als einfach gestaltet. So gerät sie schließlich in die Fänge einer Bande von Räubern, die sie zu ihrem Spielball machen, indem sie sie als eine Art Spionin im Hofgestüt Marbach einschleusen. Doch die clevere Charlotte weiß sich zu helfen und bald schon schließt sie mit dem Arzt und Dichter Friedrich Schiller eine Art Pakt, der ihrer beider Überleben garantieren soll …

Nicht nur einmal habe ich mir beim Lesen dieses amüsanten und durchaus spannenden Abenteuerromans gedacht, wie interessant es in der Gedankenwelt des cleveren Autors Ralf H. Dörweiler aussehen muss. Mittlerweile kenne ich fast alle seiner Romane und auch diesmal hat er mich nicht enttäuscht. Er nahm mich abermals mit auf eine Reise durch meine Wahlheimat Baden-Württemberg, deren Orte mir so vertraut sind und die doch durch ihn in einem ganz neuen Licht erschienen. Eine gelungene Mischung aus Robinsonade und Humor ließen mich nur so durch die Seiten fliegen und ließen mich ein wenig atemlos zurück. Sehr gerne vergebe ich für diesen gelungenen historischen Roman mit fünf Sternen die absolute Bestnote und freue mich bereits heute auf weitere Abenteuer aus seiner Feder!

Veröffentlicht am 10.12.2023

Wenn man sich bewusst wird, dass das Leben vielleicht noch mehr zu bieten hat ...

Zwischenfall in Lohwinckel
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Ein Highlight! Zu Beginn des Buchs nimmt Vicki Baum mich mit auf eine kleine Reise in ein verschlafenes hessisches Städtchen mit um die 7.000 Einwohnern. Das Leben plätschert so vor sich hin, jede Familie ...

Ein Highlight! Zu Beginn des Buchs nimmt Vicki Baum mich mit auf eine kleine Reise in ein verschlafenes hessisches Städtchen mit um die 7.000 Einwohnern. Das Leben plätschert so vor sich hin, jede Familie hat seine eigenen Sorgen und Nöte, doch man ist zufrieden, mit dem, was das Leben einem zu bieten hat. Von jetzt auf gleich wird diese Ruhe gestört, denn vier Berliner – eigentlich auf dem Weg nach Baden-Baden – kommen dort auf tragische Weise von der Straße ab und landen an einem Baum. Zunächst ist schwer auszumachen, ob es überhaupt Überlebende gibt, doch der Arzt vor Ort, Herr Dr. Persenthein, scheint die Lage diesmal im Griff zu haben und so werden die vier Fahrgäste nach erster Verarztung entsprechend im Städtchen verteilt, ein eigenes Krankenhaus gibt es ja nicht. Gerne helfen die Lohwinckler wo es nur geht, doch zugleich wird so einigen Bewohnern bewusst, dass sie vielleicht die letzten Jahre am Leben vorbeigelebt haben. Das Großstadtflair der ungewollten Gäste weckt auf einmal Begierden, von denen sie gar nicht wussten, dass sie je unter der Oberfläche schlummerten …

Die Romane der berühmten Schriftstellerin Vicki Baum gelten schon seit ein paar Jahren als die Wiederentdeckungen vergangener Zeiten – vollkommen zurecht, wie mir dieser Roman mal wieder bewiesen hat. Ich hatte mich bewusst für eine Ausgabe aus den 50er Jahren entschieden, da ich hoffte, somit ein unzensiertes Original lesen zu dürfen. Und, was soll ich sagen? Ich wurde nicht enttäuscht. Während des Lesens habe ich mich direkt verliebt in diese alte, blumige Sprache, für die die Baum bekannt ist. Ich trauerte um den „Schofför“ genauso, wie ich Pittjewitt und den kleinen Boxer liebte. Wer weiß, vielleicht hätte ich mich an Elisabeths Stelle auch in den smarten Herrn Karbon verliebt, wenn der eigene Mann immer nur durch mich durch geguckt hätte? Ordentlich aufgemischt hat die Autorin das Dorfleben auf jeden Fall und jeder der Bewohner wird den „Zwischenfall in Lohwinckel“ so schnell, oder vielleicht sogar nie, vergessen haben. Von mir gibt es begeisterte fünf Sterne und ich empfehle wirklich jedem, bei dem dieses Buch noch irgendwo in den weiten der RuBs schlummert, zuzugreifen und einzutauchen in diese wilde Mischung aus Lohwinckel und Berlin. Von mir gibt es eine dicke Leseempfehlung!