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Veröffentlicht am 16.02.2024

Ein Land mit großer Geschichte: Sizilien

Noto
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Das Cover überzeugt durch die südländische Vegetation in malerischen, warmen Farben eines Sonnenuntergangs – sehr ansprechend. Thematisch geht es zunächst um die sensible Trauerbewältigung von Konrad Grubinger ...

Das Cover überzeugt durch die südländische Vegetation in malerischen, warmen Farben eines Sonnenuntergangs – sehr ansprechend. Thematisch geht es zunächst um die sensible Trauerbewältigung von Konrad Grubinger um seinen Partner Adriano, dessen Restasche mit auf der Reise nach Noto auf Sizilien ist. Dort lebende, befreundete deutsche Expats bilden den Rahmen für einen verklärten Rückblick auf gemeinsame Jahre dieses Paares mit Hausbau, diversen Ausflügen rundum die Insel Sizilien und Aktivitäten mit Freunden. Sowohl die positiven, touristischen Highlights werden belichtet als auch die problematischen Seiten der Gegenwart wie Brandgefahr und massiver Bürokratie und ihrer Vergangenheit wie die Mafia und ihre Bekämpfung werden kurz erwähnt. Informatives über den Sizilianischen Zwergelefanten, über Amphibienflugzeuge der Marke Canadair zur Brandlöschung oder über die Operation Husky der Alliierten 1943 wird eingeflochten. Das Tagebuch von Adriano erzählt von einer Mattanza – Thunfischjagd - auf der Insel Favignana, von einer Prozession in Siracusa. Wildpferde aus den Nebrodi-Bergen und eine Saunahöhle laden zu Ausflügen ein. Vorgestellt wird die Insel in ihrem malerischen Zerfall mit jahrhundertealten, immer noch gepflegten Traditionen, ihren Märkten. Der Schreibstil ist bisweilen etwas langatmig, der rote Faden inhaltlich manchmal wie Tagebucheinträge unterbrochen.
Insgesamt eine berührende Abschiedsreise nach tragischem Verlust des geliebten Partners.

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Veröffentlicht am 28.01.2024

Frühling in Wales mit üblen Familien-Geheimnissen vergangener Zeiten

Season Sisters – Frühlingsgeheimnisse
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Das blumige Cover mit fjordgrünem Hintergrund und herrschaftlichem Miniaturkomplex gibt die richtige Einstimmung auf den Buchinhalt. Auf zwei Zeitebenen – nämlich 1876 und in der Gegenwart - und mehreren ...

Das blumige Cover mit fjordgrünem Hintergrund und herrschaftlichem Miniaturkomplex gibt die richtige Einstimmung auf den Buchinhalt. Auf zwei Zeitebenen – nämlich 1876 und in der Gegenwart - und mehreren Örtlichkeiten wie das Daffodil Castle in Nefyn, Nordwales, Ventnor auf der Isle of Wight und London, überall dort entwickelt sich nämlich eine Szenerie voller Lügen, Erpressung, Intrigen, aber auch Liebe. Über damalige Therapien gegen die Schwindsucht wie z.B. Freiluftkuren erfährt man etwas, aber auch die Informationen über den Married Women’s Property Act von 1870 sind interessant. Die zunächst parallel verlaufenden Erzählebenen treffen sich in den geheimnisvollen Enthüllungen der Großmutter Mrs Fowler, der einstigen Herrin von Daffodil Castle – geschickt inszeniert. Die hier enthaltene Botschaft soll lehren, dass jeder seines Glückes Schmied ist, aber dass auch wie das Glück von Lady Charlotte bzw. Daphne Marcy und Frederic Fowler seinen Preis hat. Ein Neuanfang ohne üble Machenschaften wie Erpressung, Lügen etc. und die Bewältigung der negativen Vergangenheit sind immer möglich. Und die Moral von dieser Geschichte: Ehrlichkeit und die Wahrheit sind immer noch die beste Lebensstrategie. Gut erzählt!

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Veröffentlicht am 08.01.2024

Nobles Sterne-Restaurant, sehr bedrückende Arbeitsbedingungen

Das Nord
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Das Cover mit dem beleuchteten Restaurant DAS NORD hätte mir im winterlichen, verschneiten Ambiente mit näherem Waldgebiet auf Anhöhen mit Liftbetrieb besser gefallen entsprechend dem Roman-Inhalt. Mit ...

Das Cover mit dem beleuchteten Restaurant DAS NORD hätte mir im winterlichen, verschneiten Ambiente mit näherem Waldgebiet auf Anhöhen mit Liftbetrieb besser gefallen entsprechend dem Roman-Inhalt. Mit Alice Duwal, der Chefin dieses Restaurants, ist ein äußerst düsterer, unsympathischer Charakter mit Kontrollzwang und despotischen Besitzansprüchen überzeugend konstruiert. Dagegen wirkt ihr älterer Ehemann zu unbeholfen, eigentlich als erfolgreicher Geschäftsmann zu unrealistisch in seinen Bemühungen um Scheidung und der Duldung all dieser Affären seiner zweiten Frau vor seinen Augen. Der extreme Alptraum des jungen Alex als Commis de Cuisine im 2-Sterne-Restaurant in idyllischem Ambiente von Åre in Schwedens Skigebiet toppt gekonnt die Spannung nach seiner vorherigen schlimmen Erfahrung eines Unfalls mit Todesfolge als 14-jähriger. Aufgelockert wird die bedrohliche Stimmung durch positive Ereignisse wie seinen Erfolg am Inspirationstag, den Vorfall mit dem Guide Michelin, Ediths Besuch und Hannahs Geständnis. Der Alltag in einer renommierten Restaurantküche mit kreativen menschlichen Stresssituationen wird gut beschrieben. Die erfolgreiche Zusammenarbeit von Alex und Sofi vor allem mit dem Journalisten hätte am Schluss noch breiter ausgearbeitet werden können. Im Kampf gegen so viel Böses und Intrigantes tut dieses bisherige Happy End richtig gut.

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Konfrontation mit familiären Wurzeln

Weiße Wolken
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Das Cover zeigt auf weißem Grund ungleich übereinander gelagerte Farbflecken in pink, blau und gelb, die verschiedene Sichtweisen zu Mutterschaft, Rassismus oder Sexismus ausdrücken könnten. In der - mathematisch ...

Das Cover zeigt auf weißem Grund ungleich übereinander gelagerte Farbflecken in pink, blau und gelb, die verschiedene Sichtweisen zu Mutterschaft, Rassismus oder Sexismus ausdrücken könnten. In der - mathematisch ausgedrückt – mittig vorhandenen Schnittmenge befindet sich vielleicht das hier beschriebene Familienideal. Die Charaktere der zwei gegensätzlichen Schwestern zeigen klare Abgrenzungen in ihren jeweiligen Lebensinhalten. Die Frage nach der Hautfarbe – weiß oder schwarz – birgt nicht nur politischen Sprengstoff für die jüngere Schwester. Durch die Konfrontation mit den familiären schwarzen Wurzeln im Senegal erfolgt scheinbar eine Harmonisierung in ihrem deutschen, weißen Umfeld. Der Buchtitel WEISSE WOLKEN steht vielleicht nicht nur für die die Überbleibsel von kleinen Verletzungen der Nagelstruktur unserer Finger, sondern eventuell auch für die feinen bis groben sprachlichen Verletzungen gegenüber Menschen mit Migrationshintergrund in Deutschland. Besonders im ersten von drei Teilen wird an den Anschlag in Hanau in 2020 und den folgenden mangelhaften Polizeieinsatz erinnert, an das Sterben im Mittelmeer in Verknüpfung mit Rassismus und an die Black-Power-Bewegung von Angela Yvonne Davis in den USA sowie an die Ausbeutung der Frauen of Colour nicht nur zu Kolonialzeiten. Die Sehnsucht nach Zugehörigkeit steht auch im Raum.
Ein Buch zum Nachdenken über unsere multikulturelle Gesellschaft.

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Veröffentlicht am 27.12.2023

Interessante Erinnerungen verstreut wie Lichtungen.

Lichtungen
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Diese Erzählung ist eine Rückschau, beginnend bei Kapitel 9 mit der gemeinsamen Rückreise von Kato und Lev als Erwachsene auf einer Fähre. Die Gegenwart - aus der Sicht von Lev, einem mehr introvertiertem, ...

Diese Erzählung ist eine Rückschau, beginnend bei Kapitel 9 mit der gemeinsamen Rückreise von Kato und Lev als Erwachsene auf einer Fähre. Die Gegenwart - aus der Sicht von Lev, einem mehr introvertiertem, schüchternem Charakter erzählt – beschreibt ihn zusammen mit Kato, der Pflastermalerin, der mutigen Lebens-Künstlerin, in Zürich, seit einigen Wochen unterwegs in Frankreich, Deutschland, Schweiz. In neun Kapitel werden rückwärts wandernd Erinnerungen wie Lichtungen bis in beider Kindertage in Rumänien beschrieben, damals noch hinter dem Eisernen Vorhang zu Zeiten Ceauşescus. Diese Rückblende bietet Einblicke in ihre gegensätzliche Entwicklung während ihrer stillen, tiefgehenden Freundschaft, auch Einblicke in Lev´s Suche nach Identität, Zugehörigkeit, seiner Herkunft zwischen Siebenbürgen-Sachsen, Rumänen und Österreichern als Vorfahren. Eingebaut sind historische Fakten wie das Unglück im Atomkraftwerk bei Kiew, Tschernobyl, familiäre Begebenheiten wie die gefährliche Flucht des Großvaters Ferry in den Westen, Lev´s Arbeit im Sägewerk nebst dortigen Diebstählen und der allgemein knappen Versorgungslage, seiner harten Militärzeit im Tunnel, seiner einwöchigen Kur zusammen mit Ferry. Der Schreibstil ist sehr poetisch, gefühlvoll, teils philosophisch. Die zwei Hauptcharaktere sind in ihrer Gegensätzlichkeit gut beschrieben ebenso das dörfliche und familiäre Alltagsleben mit typischen Traditionen. Eine empfehlenswerte Lesereise in die Vergangenheit.

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