Wichtiges Thema, aber mit anstrengendem Schreibstil
Du wolltest es dochNun ist es ein paar Tage her, dass ich "Du wolltest es doch" von Louise O´Neill beendet habe. Und ich war mir echt nicht sicher, wie und was ich schreibe. Denn das Thema ist so ein wichtiges. Aber auf ...
Nun ist es ein paar Tage her, dass ich "Du wolltest es doch" von Louise O´Neill beendet habe. Und ich war mir echt nicht sicher, wie und was ich schreibe. Denn das Thema ist so ein wichtiges. Aber auf der anderen Seite hatte ich so meine Problem damit.
Erstmal der Klappentext:
Emma ist hübsch und beliebt, die Jungs reißen sich um sie. Und sie genießt es, versucht, immer im Mittelpunkt zu stehen:
Das Mädchen, das jeden herumkriegt. Bis sie nach einer Party zerschlagen und mit zerrissenem Kleid vor ihrem Haus aufwacht.
Klar, sie ist mit Paul ins Schlafzimmer gegangen. Hat Pillen eingeworfen. Die anderen Jungs kamen hinterher.
Aber dann? Sie erinnert sich nicht, aber die gesamte Schule weiß es. Sie haben die Fotos gesehen.
Ist Emma wirklich selber schuld? Was hat sie erwartet – Emma, die Schlampe in dem ultrakurzen Kleid?
?Meine Meinung:
Das Cover ist total hübsch und es ist mir sofort ins Auge gesprungen.
Der Klappentext hat mich ebenfalls neugierig auf das Buch gemacht.
Die Autorin hat super beschrieben, was es mit einem macht. Wie die Social Media eine Rolle spielen können. Was es mit den Freunden und der Familie macht. Was es mit der Person macht. Und auch was nicht passiert.
Wütend hat mich der Umgang mit Emma gemacht, nachdem es passiert ist. Sie wird von vielen nicht als Opfer gesehen, sondern sie denken sie hätte selbst Schuld.
Und ich denke deswegen wurde Emma auch anfangs so dargestellt wie sie dargestellt wurde. Man sollte merken, dass sie gerne im
Mittelpunkt steht, gerne Jungs um sich rum hat. Aber selbst wenn das so ist, ist das noch lange kein Grund das Opfer zum Schuldigen
zu machen. Es ist erschreckend wie sich die Story entwickelt. Vor allem mit Hilfe der Social Media. Man merkt absolut, dass
Menschen im anonymen Internet die Grenzen zum Geschmacklosen oft einfach übertreten...
Leider kam das Spüren und Mitfühlen mit Emma erst mit den späteren Kapiteln bei mir. Erst konnte ich mich so gar nicht mit ihr
anfreunden. Es war echt schwierig mit uns beiden.
Auch wenn von die Geschichte von Emma erzählt wird, habe ich die Emotionen anfangs nicht so annehmen können.
Eigentlich hatte ich erwartet, dass ich von dem Buch emotional so mitgenommen werde, dass ich Tränenbäche weinen muss.
Das war nicht der Fall. Bei diesem Thema habe ich eigentlich sehr fest damit gerechnet...denn so bin ich normalerweise.
Aber irgendwie kamen die Gefühle nicht so rüber.
Ich hatte wirklich meine Schwierigkeiten mit dem Schreibstil und der Protagonistin. Zum Schreibstil kann ich sagen, dass es für mich sehr gewöhnungsbedürftig war. Er ist realistisch, abgehackt, sprunghaft... es passt zwar, war aber dennoch anstrengend zu lesen.
Das Ende hat mich ebenfalls fassungslos zurückgelassen. Leider kann ich nicht viel dazu sagen, denn sonst würd ich euch spoilern müssen. Aber DAS hätte ich mir definitiv anders gewünscht.
Dennoch ist es ein wichtiges Thema, welches hier behandelt wird. Keine Frage! Ich bin mir allerdings nicht sicher, ob ich dieses Buch z.B. meiner Tochter zum lesen geben würde, wenn sie alt genug wäre. Ich denke, es gibt mehrere Bücher, die sich mit diesem Thema beschäftigen und die ich ihr eher in die Hand drücken würde.
❗️ABER! Egal wie jemand sich gibt oder was er tut. Ein Nein ist ein Nein! Und wenn es so wie hier passiert, ist Emma immer noch nicht selber schuld! ❗️ Die Täter bleiben Täter!