Cover-Bild Endling
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23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 24.11.2023
  • ISBN: 9783847901457
Jasmin Schreiber

Endling

Roman. »Ein Roman, von dem ich nicht wollte, dass er endet.« TARA WITTWER

Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt sie nach Hause zurück, um sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.


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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 03.01.2024

Unterhaltsam, feministisch, anders.

1

"Endling" von Jasmin Schreiber ist nach Marianengraben das zweite Buch, welches ich von der Autorin lese. Ich habe eine gesellschaftskritische und dennoch humorvolle Geschichte erwartet. Das und noch ein ...

"Endling" von Jasmin Schreiber ist nach Marianengraben das zweite Buch, welches ich von der Autorin lese. Ich habe eine gesellschaftskritische und dennoch humorvolle Geschichte erwartet. Das und noch ein bisschen mehr bekommen.

Es ist 2041 und die Welt, wie wir sie kennen hat sich total verändert. Frauenrechte gehen gegen 0 und durch die Klimaveränderungen sind einige uns bekannte Tier- und Pflanzenarten ausgestorben. Mittendrin die drei Protagonistinnen Zoe ( Entomologin, also Insektenforscherin ), ihre Schwester Hanna und Tante Auguste. Letztere hat seit Jahren das Haus nicht mehr verlassen, aus Angst vor einer Infektion.
Doch als ihre Mutter in die Reha geht, soll Zoe auf ihre Schwester und ihre Tante aufpassen und reist widerstrebend von München zurück in ihre Heimat Frankfurt. Es hat sich einiges verändert seit ihrem letzten Besuch. Und dann verschwindet auch noch Augustes Freundin Sophie spurlos und die drei Frauen müssen mehr als nur ein Abenteuer überwinden.

Das Buch beginnt eigentlich wie ich es erwartet habe. Die beschriebene Zukunftsvision ist ziemlich erschreckend und düster. Besonders für Frauen sieht es nicht rosig aus. Klar, vieles ist vielleicht überspitzt, aber bedrückend war es dennoch. Ich hoffe sehr, dass uns das nicht in Wirklichkeit bevorsteht.
Das Buch ist abgespaced, ehrlich und vielschichtig feministisch. Das muss man mögen, bzw. sich drauf einlassen können.
Hier gibt es gefühlt nur schwarz und weiß.
Ab der zweiten Hälfte des Buches geht's rund. Ein Wald, in dem ausgestorbene Arten wieder leben? Cool. Aber ein Berg, der alles männliche tötet? Okaaay... Ja gut.
Es war durchaus interessant.
Schade nur, dass die Autorin es sich hier leicht gemacht hat und leider viele Fragen zur Welt offen gelassen. Die Protagonistinnen suchen Tagelang und finden keinen Weg, doch scheinbar muss es eine Zufahrtsstraße geben, die die Bewohnerinnen nutzen (?!) … all sowas.
Sehr interessant fand ich allerdings die immer wiederkehrenden kleinen Exkursionen zu Insekten und Kleinstlebewesen. Das fand ich sehr erfrischend und es wird einem wieder aufgezeigt, wie wichtig sie doch sind und dass man vor allem keine Angst vor ihnen haben muss.
Und dann gibt es noch HP14, was es damit auf sich hat, müsst ihr selbst herausfinden, aber das kleine Kerlchen hat definitiv mein Herz erobert.

Eine durchaus interessante und lehrreiche Lektüre. Die, wenn man sich drauf einlässt redlich spaß gemacht hat. Leider kippt es etwas zum Ende hin und lässt viele Fragen offen.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Interessanter Zukunftsroman, der zu sehr ins Mystische abgleitet

0

Wir schreiben das Jahr 2041 als Zoe, Biologin in Frankfurt, in ihre Heimat zurückkehrt, um sich um ihre 16 jährige Schwester und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn Hanna ...

Wir schreiben das Jahr 2041 als Zoe, Biologin in Frankfurt, in ihre Heimat zurückkehrt, um sich um ihre 16 jährige Schwester und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern. Keine leichte Aufgabe, denn Hanna steckt mitten in der Pubertät und Auguste hat aufgrund von Angstzuständen das Haus seit Jahren nicht verlassen. Zoes Mutter, die diese Aufgabe sonst erfüllt, begibt sich aufgrund ihrer Alkoholabhängigkeit nämlich für einige Wochen in eine Reha.
Als dann auch noch Augustes Freundin spurlos verschwindet, überschlagen sich die Ereignisse und die drei Frauen beschließen, sich auf eine abenteuerliche Suche nach ihr zu begeben.

Für mich war „Endling“ das erste Buch der Autorin Jasmin Schreiber, aber natürlich hatte ich schon viel Gutes über die Vorgänger gelesen. Mit relativ hohen Erwartungen ging ich also diesen Roman an, die auch in der ersten Hälfte zum großen Teil erfüllt wurden.
Der Anfang des Buches hat mich richtig begeistert. Die Vorstellung von einer Welt, zeitlich nicht wirklich weit entfernt, in der Pandemien und Klimawandel dazu geführt haben, dass die Menschen gesellschaftliche Rückschritte vollzogen haben, war so beängstigend, gerade weil es zum Teil realistisch ist.
Die dystopischen Elemente der Geschichte fand ich genauso faszinierend wie die botanischen Erläuterungen. Zusätzlich zu dem, was die Welt bewegt wartet Jasmin Schreiber noch mit allerlei anderen schweren Themen wie Alkoholismus und Angstzuständen auf, die allerdings mit solch einer humorvollen Nüchternheit beschrieben werden, dass sie leichter zu ertragen sind.

Im zweiten Teil driftet die Geschichte für meinen Geschmack dann leider zu sehr ins Mystische ab, was ich so überhaupt nicht erwartet hatte. Ein mysteriöser Wald, ein reines Frauendorf - Vieles wird auf dem Roadtrip der Frauen in die Handlung hineingeworfen, ohne wirklich aufgeklärt zu werden. Hier hätte eine etwas realistischere Erklärung der Handlung bestimmt gut getan.
Das Buch war schön zu lesen, insgesamt hat mir aber die Tiefe gefehlt, die der Anfang des Romans angedeutet hatte.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Tolle Protagonistin, langsamer Anfang, spannender Aufbau, überstürztes Ende

1

Inhalt:
Zoe ist Entomologin, hat sich also auf Insekten spezialisiert. Nicht nur der rapide Artenschwund und die allen Frauen und queeren Menschen auferlegten Restriktionen, sondern auch ihre Familie bereiten ...

Inhalt:
Zoe ist Entomologin, hat sich also auf Insekten spezialisiert. Nicht nur der rapide Artenschwund und die allen Frauen und queeren Menschen auferlegten Restriktionen, sondern auch ihre Familie bereiten ihr grosse Sorgen. Nach dem Tod ihres Vaters, trinkt ihre Mutter nämlich mehr, als sie sollte, ihre Schwester Hanna wird oft sich selber überlassen und ihre Tante Auguste, ebenfalls eine Wissenschaftlerin, hat sich komplett in ihre vier Wände zurückgezogen.
Als Zoes Mutter in die Reha muss und Augustes beste Freundin Sophie verschwindet, machen sich die drei verbliebenen Frauen der Familie gemeinsam mit einer Weinbergschnecke - HP14, die letzte ihrer Art - zu einem einzigartigen Roadtrip auf.

Meine Meinung:
Auf diese Leserunde habe ich mich riesig gefreut. Eine Schnecke auf dem Cover (ich liebe, liebe, liebe Schnecken) und eine Biologin als Protagonistin klangen schon einmal sehr gut. In der Leseprobe habe ich ausserdem gesehen, dass alle Kapitel mit einem bestimmten Tier überschrieben sind und dass viele wissenschaftliche Details eingestreut werden, was mir sehr gut gefallen hat.
Die Geschichte hat sich anfangs eher langsam entwickelt und ist dann in der zweiten Hälfte so richtig spannend geworden. Dort hat die Autorin Bewegung in die Sache gebracht und ihre drei Hauptfiguren auf gefährliche Abenteuer geschickt. Plötzlich wurden zudem Realität und Fiktion vermischt, was ich von so einem zuerst sehr wissenschaftlich anmutenden Buch nicht erwartet hätte, was mich aber erstmals nicht gestört hat.
Lediglich am Schluss macht es sich die Autorin in meinen Augen viel zu einfach, es fehlt an Tiefgang und alles wird viel zu schnell abgehandelt. Grundsätzlich habe ich nämlich kein Problem mit offenen Enden, allerdings müssen sie schon ein wenig vorbereitet werden und sich stimmig in die Geschichte einfügen, was hier leider nicht der Fall war.
Ausserdem finde ich es schade, dass dieses so schön mit einer Schnecke geprägte Buch mit einem so kindlich wirkenden Schutzumschlag versehen worden ist, das ist aber natürlich Geschmacksache.

Erzählsprache:
Viele Teile dieses Buches waren eher wissenschaftlich, in meinen Augen aber trotzdem einfach gehalten und somit auch für Lesende, die sich vielleicht nicht so sehr für biologische Details interessieren, gut verständlich. Dies hat mir sehr gut gefallen. Auch fand ich die Dialoge spannend, die Schwestern Zoe und Hanna mussten sich immer wieder neu aneinandergewöhnen und dabei den Tod ihres Vaters aufarbeiten, das fand ich gelungen und teilweise sehr berührend erzählt. Absolut gestelzt klangen aber leider die Dialoge zwischen Zoe und Cem, als würde man ein Theaterstück (inklusive Regieanweisungen) lesen. Auch haben mich einige wohl humorvoll gemeinten aber irgendwie plump wirkenden Witze und Anspielungen irritiert. Zu der eigentlich dramatische Weltlage, in der sich die Figuren befinden, hätte in meinen Augen eine bedrohlichere Grundstimmung viel besser gepasst. So war das trotz allem ein sehr leicht erzähltes, leider oberflächlich wirkendes Buch.

Meine Empfehlung:
Die Grundidee dieses Buches hat mir sehr gut gefallen und ich finde es wichtig, dass Themen wie der Klimawandel und die Weltpolitik in Büchern vorkommen. Allerdings war mir das Ende ein wenig zu überstürzt und die Geschichte insgesamt zu leicht erzählt, was ich schade finde. Wer damit keine Mühe hat, wird in diesem Buch eine spannende, teilweise sehr humorvolle und vor allem fantasievolle Geschichte finden, die einzelne dystopische Züge aufweist.

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Veröffentlicht am 01.01.2024

Super guter Anfang, aber schwacher zweiter Teil

2

"Endling" von Jasmin Schreiber entführt die Leser:innen in eine faszinierende dystopische Welt, die durch ihre Realitätsnähe und Innovation beeindruckt. Die Wahl der Protagonistin als Entomologin verleiht ...

"Endling" von Jasmin Schreiber entführt die Leser:innen in eine faszinierende dystopische Welt, die durch ihre Realitätsnähe und Innovation beeindruckt. Die Wahl der Protagonistin als Entomologin verleiht dem Roman eine interessante und frische Perspektive, die auch noch sehr informativ ist.

Die Welt, die Jasmin Schreiber geschaffen hat, hat mich von Anfang an gefesselt. Die Beschreibungen der Insektenwelt durch die Augen der Protagonistin haben selbst in mir ein Interesse an der Natur entfacht, das vorher nicht so vorhanden war. Dieser Aspekt verleiht dem Roman zweifelhaft eine besondere Note und hebt es von anderen Werken ab.

Leider wird der Roman dann schwächer, wenn die drei Protagonistinnen auf ihre Reise aufbrechen, um die Freundin der Tante zu finden. Ab diesem Punkt empfand ich sowohl Tante Auguste als auch Hanna eher als nervig. Die mystischen Begebenheiten auf ihrer Reise wirkte für mich als Leser nicht gut geklärt und passten nicht recht zum wissenschaftlich angehauchten Charakter der ersten Hälfte des Romans. Wissenschaftler hätten diese Rätsel doch lösen und belegen wollen?

Trotz dieser kleinen Kritikpunkte konnte ich mich jedoch mit der amüsanten Präsenz der Weinbergschnecke, dem Endling, erfreuen. Bereits auf dem Cover wird einem klar, dass sie eine ganz besondere Rolle spielen wird.

Besonders positiv möchte ich hervorheben, dass der Beruf der Protagonistin es ermöglichte, als Leser:in viel über die Insektenwelt zu lernen. Dieser Bildungsaspekt des Romans war für mich ein klarer Gewinn.

Leider hinterließ das Ende des Buches viele Fragen zur Welt, die die Autorin in 18 Jahren entworfen hatte. Dies ließ mich ein wenig unbefriedigt zurück, da ich mir gewünscht hätte, mehr Klarheit über die Hintergründe und Entwicklungen der Geschichte zu erhalten.

Insgesamt bietet "Endling" eine einzigartige und spannende Perspektive auf eine dystopische Welt, die durch ihre realistische Darstellung und die ungewöhnliche Hauptfigur besticht. Trotz einiger Schwächen im Verlauf der Handlung bleibt der Roman ein lesenswerter Beitrag zur Literatur.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Ein spontaner Roadtrip, drei Frauen und eine Schnecke

0

„Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der ...

„Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt sie nach Hause zurück, um sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.“

Jedes Kapitel ist nach einem anderen Tier benannt und es gibt immer wieder Abschweifungen zum Thema Flora & Fauna – spannend & kurzweilig!

Emotional kann ich euch das Buch auf jeden Fall ans Herz legen. Wut, Resignation und Trauer, aber auch Freude, Glück und Liebe – das Buch hält eine breite Palette an Gefühlen bereit. Richtig gut hat mir dabei gefallen, dass auch Überforderung und blinde Flecke bzw. deren Reflektion eine Rolle spielen.

Das dystopisch anmutende Setting und die gesellschaftlichen Probleme bzw. zwischenmenschlichen Konflikte habe ich als sehr authentisch erlebt. Außerdem war die Roadtrip-Idee sehr unterhaltsam. An einigen Stellen hat mich die Handlung etwas verloren, das war z. B. bei den eher fantastischen Anteilen der Fall. Außerdem hat mich eine Szene, die ich jetzt einfach „Schnecken-Gate“ nenne, etwas enttäuscht, weil es für mich zu offensichtlich war. Außerdem ist mir die flapsige Sprache sehr aufgefallen. (Aber das soll euch nicht abschrecken, ich habe kurz vorher noch in einer Geschichte mit einer korrupten Herrscherkaste gesteckt, da hätte niemand „Alter“ oder „safe“ gesagt. )

Ich habe Zoe, Hanna, Auguste und HP14 (🐌) gerne begleitet und das Buch beinahe in einem Rutsch beendet. Daher: Empfehlung für die nächsten regnerischen Tage!

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