Enttäuschend
Die Geschichte von Adrian und Isolde, die in „King of Battle and Blood“ einen wunderbaren Anfang genommen hat, findet nun in „Queen of Myth and Monsters“ ihre Fortsetzung, die sich weiter mit Isoldes Rolle ...
Die Geschichte von Adrian und Isolde, die in „King of Battle and Blood“ einen wunderbaren Anfang genommen hat, findet nun in „Queen of Myth and Monsters“ ihre Fortsetzung, die sich weiter mit Isoldes Rolle als Königin auseinandersetzt und dem Konflikt von Göttern, Hexen, Vampiren und Menschen. Der Fokus liegt aber deutlich mehr auf der Beziehung von Adrian und Isolde.
Mir war bei der Autorin eigentlich klar, dass der Fantasy-Plot eher zweitrangig im Vergleich zur Liebesgeschichte ist, aber hier muss ich doch sagen, dass mich das etwas gestört hat. Zum einen, weil so viel an Konflikt und Potenzial aufgebaut, aber kaum etwas davon genutzt wurde. Viele Dinge wurden angebahnt und angedeutet, aber nicht wirklich durchgezogen. Erst gegen Ende kam etwas Bewegung in die Geschichte, sodass sich das Buch in der Hinsicht sehr wie ein Lückenfüller angefühlt hat. Und das wäre ja noch in Ordnung gewesen, wenn eine gute Liebesgeschichte das kompensiert hätte.
Aber die ist der andere Punkt, der mich eher kritisch auf das Buch zurückblicken lässt. Wo ich im ersten Band die Chemie von Tristan und Isolde noch richtig gut nachvollziehen konnte und sie als Pärchen echt toll fand, hat mir das in dieser Fortsetzung total gefehlt. Es gibt kaum tiefgründige Gespräche zwischen beiden oder Momente, die zeigen, was die beiden eigentlich für einander empfinden. Eigentlich streiten sie immer nur und schlafen dann miteinander. Eine Anziehung oder Vertrautheit zwischen beiden jenseits von körperlicher Attraktion war nicht zu spüren, sodass ich das Ganze auch nicht mehr als Liebesgeschichte bezeichnen möchte. Das Buch hat von den erotischen Szenen zwischen den beiden gelebt, von denen es ungefähr ein Dutzend gab. Nur wenige haben dabei dem Zweck gedient, irgendwas Emotionales oder Relevantes zu transportieren, sondern waren einfach nur da, um da zu sein. Und das ist für meinen Geschmack dann doch zu viel gewesen, zumal an dem Ganzen auch kaum noch etwas romantisch war.
Insgesamt hat mich das Buch etwas schockiert, weil ich nicht damit gerechnet habe, dass es mich so enttäuschen würde und ich fast nicht verstehen kann, wie das nach dem tollen ersten Band passieren konnte. Ich nehme an, da ist es mit der Autorin einfach etwas durchgegangen und hoffe, dass das ein einmaliger Ausrutscher war. Potenzial ist nach wie vor da, und der eigentliche Plot verspricht noch eine richtig epische Handlung für den nächsten Band. An den werde ich dann nur mit deutlich gesenkten Erwartungen herangehen.