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Veröffentlicht am 03.01.2024

Vielfältiges Wissen zum Weltgeschehen und verschiedensten Systemen in der Gesellschaft

Das Buch, das (fast) alles erklärt
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Wer kennt das Gefühl nicht: Egal, ob beim Feierabenddrink mit Kolleginnen, beim Klassentreffen oder beim Abendessen mit den Schwiegereltern – während sich das Gespräch in Richtung niedriger Leitzins oder ...

Wer kennt das Gefühl nicht: Egal, ob beim Feierabenddrink mit Kolleginnen, beim Klassentreffen oder beim Abendessen mit den Schwiegereltern – während sich das Gespräch in Richtung niedriger Leitzins oder neueste Entwicklungen im Nahostkonflikt entwickelt, merkt man, dass man zu wenig weiß, um mitreden zu können. Wenn es um vermeintliches Allgemeinwissen aus Politik, Wirtschaft und Weltgeschehen geht, sind wir oft überfordert. Die beiden bekannten Fernsehjournalisten Jennifer Sieglar und Tim Schreder sorgen in diesem Buch dafür, dass wir endlich wieder durchblicken. Sie erklären Themen wie den Föderalismus in Deutschland, G7 und G8, die Klimakrise, Verschwörungstheorien oder die EU endlich verständlich und liefern dabei spannende Einblicke hinter die Kulissen der Nachrichtenwelt.

Immer wieder denke ich mir bei verschiedensten Anlässen, dass es so viele Bereiche gibt, in denen ich mich viel zu wenig auskenne oder bereits vieles aus dem Schulunterricht vergessen habe. Somit kam mir "Das Buch, das (fast) alles erklärt" sehr gelegen, um mein Wissen zu verschiedensten relevanten Gesellschaftsthemen aufzufrischen und auch das ein oder andere neu dazuzulernen.

An erster Stelle möchte ich die Gliederung des Buches positiv hervorheben. Durch diese ist das Buch sehr gut strukturiert, was besonders bei so vielen verschiedenen Themen unerlässlich ist. Auch lässt sich das Buch wirklich gut lesen, da einfache Sprache verwendet wird und kompliziertere Sachverhalte oder Systeme verständlich erklärt werden. Es handelt sich hierbei definitiv um kein "trockenes" Wissensbuch, durch das man sich mühsam durchkämpfen muss, was mir sehr gut gefallen hat. Allerdings wurden die Inhalte immer wieder von den beiden Autoren wertend und moralisch kommentiert, was meiner Meinung nach sehr unnötig war - hier hätte ich mir lediglich Fakten gewünscht - die Einordung kann schließlich jeder Leser für sich selbst übernehmen.

Inhaltlich werden in den Kapiteln unterschiedlichste Themen von Politik bis Kunst behandelt. Die Längen der jeweiligen Themen waren meiner Meinung nach gut gewählt, auch wenn man natürlich zu allen Bereichen natürlich noch viel mehr hätte schreiben können, geht es ja vor allem um eine kurze und knappe Darstellung, welche den Autoren definitiv gelungen ist. Auch die Kapitel zu Themen, welche mich eigentlich nicht wirklich interessieren, habe ich mir gerne durchgelesen. Die Schilderungen im Kapitel "Die gordischen Knoten der Weltpolitik - vom Nahostkonflikt bis zu Krimkrise" haben mich jedoch teilweise enttäuscht. Wie kann man beispielsweise den Nahostkonflikt erläutern ohne von der Nakba zu sprechen oder Äußerungen verschiedenster Menschrechtsorganisationen hinsichtlich der Lebenslage der Palästinenser einzubeziehen. Hier wäre definitiv eine bessere Einordnung nötig gewesen. An einer anderen Stelle im Buch wollten die beiden Autoren ihren Lesern erläutern, was seriöse und unseriöse Quellen sind und haben hierfür einige seriöse deutsche Nachrichtenquellen genannt - hierzu zähle laut den beiden beispielsweise auch die Bild. Was sich die beiden an dieser Stelle gedacht haben, kann ich mir wirklich nicht erklären. Schade fand ich auch, dass trotz der aktualisierten Fassung (Februar 2023) kein Wort über die Ampelregierung gefallen ist.

Insgesamt handelt es sich hierbei im Großen und Ganzen um ein wissensreiches Nachschlagewerk zu verschiedensten gesellschaftlich relevanten Themen, was einfach und verständlich gehalten ist. Dennoch war ich mit ein paar Darstellungen und der moralischen Bewertung der Autoren nicht zufrieden.

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Veröffentlicht am 25.12.2023

Interessanter Einblick in einen außergewöhnlichen Berufsalltag!

Mein Leben als Tatortreiniger
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Als einer der ersten überhaupt in Deutschland beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit dem, womit Menschen in der Regel nichts zu tun haben wollen - Blut, Urin, Kot, Mord, Totschlag, Einsamkeit. Zum ...

Als einer der ersten überhaupt in Deutschland beschäftigt er sich seit vielen Jahren mit dem, womit Menschen in der Regel nichts zu tun haben wollen - Blut, Urin, Kot, Mord, Totschlag, Einsamkeit. Zum Großteil reinigt er Orte, an denen Menschen gestorben sind, aber auch für Messiewohnungen oder Fäkaliennotfälle wird er gerufen. Dirk Plähn ist staatlich geprüfter Desinfektor oder besser gesagt: Tatortreiniger.

Als großer True Crime Fan interessiere ich mich natürlich für Tatort und auch deren Reinigung. Ich habe zwar schon häufig vom Beruf des Tatortreiniger gehört und die ein oder andere Info aufgeschnappt, aber wirklich viel wusste ich dennoch nicht, weshalb ich sehr gespannt auf dieses Buch war.

Nach einer ganz kurzen Einführung werden vom Autor nacheinander unterschiedlichste Fälle geschildert, in welchen er als Tatortreiniger gearbeitet hat. Das Buch ist somit sehr einfach gehalten und es liegt eine klare Struktur vor. Der Schreibstil lässt sich gut lesen, allerdings konnte ich mich mit dem eher flapsigen Stil weniger anfreunden.

Die Schilderungen der einzelnen Fälle waren sehr interessant und spannend. Auch wenn sich einige Abläufe nahezu immer gleich ablaufen, hat doch jeder Fall seinen eigenen Charakter und bringt nicht selten seine ganz eigenen Schwierigkeiten oder Überraschungen mit sich. Für meinen Geschmack ist der Autor jedoch zu oberflächlich geblieben - ich hätte mir an einigen Stellen noch mehr Details und allgemeine Hintergrundinformationen gewünscht.

Insgesamt bietet dieses Buch einen interessanten Einblick in den Berufsalltag eines Tatortreinigers. Wichtig zu wissen ist jedoch, dass es sich hierbei mehr um kleine Erfahrungsberichte als ein Sachbuch zum Thematik handelt!

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Veröffentlicht am 25.09.2023

Schöner Einblick in eine gesunde Beziehungsgestaltung!

Leichter lieben
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Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist die Basis jeder Partnerschaft. Wir wollen so gesehen und geliebt werden, wie wir sind: von Kopf bis Fuß, mit Haut und Haar. Doch wie lieben wir eigentlich? Wo entsteht ...

Ehrlichkeit sich selbst gegenüber ist die Basis jeder Partnerschaft. Wir wollen so gesehen und geliebt werden, wie wir sind: von Kopf bis Fuß, mit Haut und Haar. Doch wie lieben wir eigentlich? Wo entsteht Liebe, wie drückt sie sich aus, wie finden wir zu ihr? Paartherapeut Umut Özdemir veranschaulicht mithilfe unseres Körpers die Grundprinzipien von Liebe und Beziehungen: Wie wir auf unser Herz und unsere Bedürfnisse hören, wie richtige Kommunikation leichter über die Lippen geht, wie gemeinsame Erfahrungen Augen öffnen – und wie wir so gemeinsamen Schrittes eine langfristige Partnerschaft erreichen.

Aufgrund der Beschreibung und des Covers war ich sehr gespannt und neugierig auf das Buch. Da es sich wirklich sehr leicht und angenehm lesen lässt, konnte ich es innerhalb weniger Tage lesen.

Der Inhalt konnte mich jedoch leider nicht so überzeugen wie erhofft. Der Autor spricht zwar einige wichtige Themen für Beziehungen an, erläutert auch einige Konzepte aus der Psychologie & Co und gibt zur Veranschaulichung kurze Einblicke in seine Paartherapien. Allerdings war mir das gesagte an vielen Stellen zu allgemeingehalten, weshalb mir oftmals eine ausführlichere und tiefergehende Erläuterung der einzelnen Themen gefehlt hat. Wenn man sich bereits ein wenig in dem Thema eingelesen hat, erfährt man durch dieses Buch leider kaum etwas Neues.

Insgesamt bietet einem das Buch einen schönen Einblick für eine gesunde Beziehungsgestaltung, allerdings fehlt oftmals die Tiefe, weshalb das Buch nur wenig "Neues" zu bieten hat und vor allem für Neulinge in diesem Themenfeld zu empfehlen ist.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Einblicke in unterschiedlichste Einschlafrituale.

So schlafe ich! Und wie schläfst du?
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Abendrituale in den Familien können so verschieden sein wie die Familien selbst. Für jede Familie und jedes Kind gibt es einen eigenen Weg, den Tag zu beenden und in den Schlaf zu finden. Wer ist abends ...

Abendrituale in den Familien können so verschieden sein wie die Familien selbst. Für jede Familie und jedes Kind gibt es einen eigenen Weg, den Tag zu beenden und in den Schlaf zu finden. Wer ist abends mit dabei, kleine oder große Geschwister, ein Elternteil oder zwei? Wie sieht es in den Wohnungen aus? Darf ferngesehen werden? Was gibt es zum Abendessen? Was ist für welches Kind als Einschlafhilfe wichtig, ein Gebet, ein Kuscheltier, eine Geschichte oder ein Lied?
Mir ist das wunderschöne Cover direkt aufgefallen und auch die Idee des Buches hat mich sehr angesprochen. "So schlafe ich! Und wie schläfst du?" eröffnet direkt ein Gespräch, indem sich über die eigenen Einschlafrituale unterhalten werden kann. Zudem gibt das Buch Einblicke in fünf ganz unterschiedliche Familien mit ihren jeweiligen Ritualen und Abendroutinen. In jedem Kapitel befinden sich zudem Fragen an die kleinen Zuhörer, wodurch ein interaktives Lesen ermöglicht wird. Die Texte sind kurz, lassen sich schnell lesen und die Bilder sind schön gezeichnet. Ich bin mir sicher, dass sich viele Kinder in den Geschichten wiederfinden können. Dennoch fand ich es schade, dass Manches nicht erklärt bzw. Wissen vorausgesetzt wurde, was bei vielen Eltern und Kindern vermutlich nicht vorhanden ist. Was genau Ayos Lieblingsessen (Jollof-Reis) ist, wird nicht erklärt und war mir vorher nicht bekannt. In der Geschichte von Sami wird direkt davon ausgegangen, dass jeder weiß, dass "Anne" das türkische Wort für Mutter ist.

Insgesamt dennoch ein schönes Kinderbuch, dass viele Gespräche anregen und zum Nachdenken über eigene Rituale führen kann!

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Veröffentlicht am 17.10.2022

Trotz schwierigem Start eine interessante & faszinierende Geschichte!

Das Lied der Krähen
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Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er ...

Ketterdam – pulsierende Hafenstadt, Handelsmetropole, Tummelplatz zwielichtiger Gestalten: Hier hat sich Kaz Brekker zur gerissenen und skrupellosen rechten Hand eines Bandenchefs hochgearbeitet. Als er eines Tages ein Jobangebot erhält, das ihm unermesslichen Reichtum bescheren würde, weiß Kaz zwei Dinge: Erstens wird dieses Geld den Tod seines Bruders rächen. Zweitens kann er den Job unmöglich allein erledigen …
Mit fünf Gefährten, die höchst unterschiedliche Motive antreiben, macht Kaz sich auf in den Norden, um einen gefährlichen Magier aus dem bestgesicherten Gefängnis der Welt zu befreien. Die sechs Krähen sind professionell, clever, und Kaz fühlt sich jeder Herausforderung gewachsen – außer in Gegenwart der schönen Inej …

Da dieses Buch von jeder Seite so unfassbar gelobt wurde, wollte ich der Geschichte noch eine Chance geben. Ich hatte bereits vor ein paar Jahren das Hörbuch angefangen, dieses jedoch ziemlich schnell abgebrochen, da ich überhaupt nicht "mitgekommen" bin. Vor ein paar Monaten hatte ich mir dann das Buch vorgenommen, dieses nach dem ersten Kapitel aber auch wieder auf die Seite gelegt. Jetzt wollte ich noch einen letzten Versuch starten und es ist mir zum Glück gelungen das Buch zu beenden, da es eigentlich eine ziemlich coole Geschichte ist.

Der Schreibstil ließ sich eigentlich gut lesen und immer wieder konnte ich auch die Atmosphäre des Buches spüren. Dennoch hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, dass mir Informationen fehlen und Beschreibungen nicht vollständig sind bzw. noch weiter ausgeführt werden müssten. Die Grisha-Trilogie habe ich zwar nicht gelesen, allerdings hieß es, dass man das Lied der Krähen auch unabhängig von dieser Reihe lesen könnte, weshalb ich dies auch getan habe. Ich könnte mir jedoch vorstellen, dass der Start in dieses Buch deutlich einfacher ist, wenn man die Grisha-Trilogie bereits gelesen hat. Ich hatte auf jeden Fall sehr große Probleme mit dem Einstieg in die Geschichte, habe am Anfang kaum etwas verstanden, da überall neue Namen und Bündnisse auftauchen. Zudem kommen in diesem Buch sehr viele Perspektivwechsel vor.

Die Charaktere sind alle ziemlich unterschiedlich und nachdem ich mich in der Geschichte zurechtgefunden habe, fand ich es auch sehr interessant die Charaktere näher kennenzulernen. Im Laufe der Geschichte bekommt man immer mehr Wissen über die Charaktere und deren Vergangenheit, allerdings gibt es, aufgrund der hohen Anzahl an Protagonisten durchaus einige, von denen ich kaum etwas weiß. Ich hoffe, dass im zweiten Band hierzu noch mehr kommt, finde es aber dennoch schade.

Die Handlung ist, nachdem man einen gewissen Durchblick hat, eigentlich ziemlich interessant. Die Welt fand ich wirklich faszinierend, auch wenn mir diese zu wenig beschrieben wurde und ich gerne noch mehr Informationen erhalten hätte. Dennoch waren die einzelnen Handlungsstränge spannend und es war toll mitzuerleben, wie sich alles zusammenfügt und die Truppe mit unvorhersehbaren Planänderungen umgegangen ist.

Insgesamt muss ich sagen, dass die Geschichte ihren ganz eigenen Charme hat und mir durchaus gefallen hat. Es lohnt sich definitiv am Anfang "dranzubleiben" und sich durch das Buch zu kämpfen, da die Geschichte einiges zu bieten hat. Dennoch ist es schade, dass man über die Charaktere und die Welt leider nicht so viel erfährt. Dennoch bin ich gespannt auf den zweiten Band!

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