Cover-Bild Endling
(38)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
  • Thema
23,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Eichborn
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 336
  • Ersterscheinung: 24.11.2023
  • ISBN: 9783847901457
Jasmin Schreiber

Endling

Roman

Artensterben. Abtreibungs- und Verhütungsverbote. Repressalien. Die Welt, in der sich die Frauen dieses Romans zurechtfinden müssen, ist eine andere im Jahr 2041. Zoe ist Biologin und forscht fern der Heimat an Käfern. Als ihre Mutter in Reha muss, kehrt sie nach Hause zurück, um sich um ihre Teenager-Schwester Hanna und ihre schrullige Tante Auguste zu kümmern, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt. Doch dann verschwindet Augustes Freundin Sophie, und während sich die Ereignisse überschlagen, lauert in Schweden ein dunkler Wald auf sie.


Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 09.01.2024

Thematisch wie sprachlich für mich leider zu platt

0

Artensterben, Pandemien, eine faschistische Regierung, verstärkte Grenzen innerhalb der EU und die neuerliche Unterdrückung von Frauen - es ist eine Dystopie, die Jasmin Schreiber zeichnet für das Jahr ...

Artensterben, Pandemien, eine faschistische Regierung, verstärkte Grenzen innerhalb der EU und die neuerliche Unterdrückung von Frauen - es ist eine Dystopie, die Jasmin Schreiber zeichnet für das Jahr 2041, in dem ihr neuer Roman spielt. Insektenforscherin Zoé kehrt das erste Mal seit dem pandemiebedingten Tod ihres Vaters in ihren Heimatort zurück, wo ihre Mutter, ihre Schwester Hannah und ihre Tante Auguste seit diesem Schicksalsschlag mit ihren ganz eigenen Problemen kämpfen: die Mutter Alkoholprobleme, Hannah augenscheinlich immer noch innerlich von Trauer zerfressen und die Tante, die seit Jahren das Haus nicht mehr verlässt, aus Angst vor Krankheitserregern. Das Verschwinden einer Freundin Augustes führt dazu, dass Hannah, Zoé und Auguste sich als ungewöhnliches Trio auf einen Road Trip begeben zu einem Dorf in Italiens Bergen, wo nur Frauen leben.

Liebevoll und mit viel Humor zeichnet Jasmin Schreiber ihre teils schrulligen Figuren in ihrem neuen Roman und büßt dabei dennoch nichts der Ernsthaftigkeit der vielen Themen ein, die sie in ‘Endling’ diskutiert. Insektensterben, die Erziehung von Mädchen und Trauerbewältigung sind nur einige der (heute bereits) relevanten Themen, für die sie wirklich starke Statements in ihrem Roman findet. Und dennoch finde ich, dass diese Statements fast im Strudel der Handlung untergehen. Zu viel will Jasmin Schreiber meiner Meinung auf zu wenigen Seiten. Es gab für meinen Geschmack zu viele Sidekicks die mich ablenkten und für mich den Lesefluss störten.

Wenn Jasmin Schreiber sich auf diese Themen konzentriert hätte, in denen sie teils ihre Stärke bereits in vorherigen Romanen bewiesen hat, wie beispielsweise Tod und Trauer in Marianengraben, hätte mir das Buch glaube ich deutlich besser gefallen, als in dieser sehr handlungsgetriebenen Geschichte, in der diese Themen und die zwischenmenschlichen Beziehungen zwischen den Charakteren eher oberflächlich angerissen bleiben.

Auch dann hätte ich mich aber wahrscheinlich noch an der Sprache gestört, die mir oft zu konstruiert und in Teilen platt vorkam. Die Ausdrucksweise, die für mich in ‘Marianengraben’ funktionierte, weil die Erzählerin in kindgerechter Sprache an ihren kleinen, verstorbenen Bruder wendet, wirkte für mich hier fehl am Platz.

Daher war ‘Endling’ für mich leider eher eine Enttäuschung. Wer allerdings Jasmin Schreibers Sprache generell schätzt und spannungsgeladene Geschichten gerne liest, wird hier sicher auf seine/ihre Kosten kommen.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 04.01.2024

Weinbergschnecke und Taubenschwänzchen

1

… gehören zu den Tieren, die im Jahr 2041 so gut wie ausgestorben sind. Jedenfalls in Jasmin Schreibers neuem Roman „Endling“.
Es ist eine düstere - aber durchaus vorstellbare - Welt, in der Zoe, ...

… gehören zu den Tieren, die im Jahr 2041 so gut wie ausgestorben sind. Jedenfalls in Jasmin Schreibers neuem Roman „Endling“.
Es ist eine düstere - aber durchaus vorstellbare - Welt, in der Zoe, eine junge Biologin, lebt und arbeitet: das Artensterben ist in vollem Gange, die Menschen werden von Pandemien heimgesucht, es gibt staatliche Repressalien und frauenfeindliche Gesetze. Als Zoes Mutter eine Kur macht, um ihr Alkoholproblem in den Griff zu bekommen, beginnt für Zoe eine neue Zeit. Sie muss sich um ihre junge Schwester Hanna und ihre Tante Auguste kümmern, die ebenfalls beide nicht unproblematisch sind; Hanna steckt in einer Pubertätskrise, Auguste, ebenfalls Wissenschaftlerin, leidet unter panischer Angst vor Viren. In dieses Szenario platzt die Nachricht, dass Tante Augustes Freundin Sophie verschwunden ist, und die drei Frauen fassen einen folgenschweren Entschluss …
Der Roman ist sehr unterhaltend geschrieben, teilweise mit leisem Humor unterlegt. Die Autorin lässt den Ton zwischen Alltagssprache und wissenschaftlichen Betrachtungen wechseln, was mir recht gut gefällt.
Es sind schwerwiegende Themen, die Jasmin Schreiber hier aufgreift, allerdings werden sie nur angerissen, manches nur angedeutet. Hier habe ich ein wenig mehr Deutlichkeit vermisst.
Trotz düsterer Prognosen zeigt Schreiber aber auch Rückzugsorte auf - um etwas Licht ins Dunkel zu bringen? Leider bleiben sie äußerst nebelhaft, mystifiziert, was mir nicht zum Gesamtkonzept des Romans zu passen scheint. Schade!

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 01.01.2024

Unterhaltsam, aber wenig Tiefe

2

Inhalt:
Zoe ist Biologin und forscht in München. Ihre Familie - alkoholkranke Mutter, schrullige Tante Auguste und sechzehnjährige Schwester Hanna - hat sie in den letzten Jahren aufgrund wiederkehrender ...

Inhalt:
Zoe ist Biologin und forscht in München. Ihre Familie - alkoholkranke Mutter, schrullige Tante Auguste und sechzehnjährige Schwester Hanna - hat sie in den letzten Jahren aufgrund wiederkehrender Pandemien kaum gesehen. Da bittet die Mutter sie, während deren Reha ein Auge auf Hanna und Auguste zu haben. Schon bald muss Zoe einsehen, dass sie hier so einiges verpasst hat. Die drei Frauen müssen sich einander erst wieder annähern und tun dies auf einem Roadtrip, denn Augustes Freundin Sophie ist verschollen. Die Spuren führen Zoe, Hanna und Auguste nach Italien zu einem mysteriösen Dorf, in dem nur Frauen leben.

Meine Meinung:
Von Jasmin Schreiber habe ich bereits „Marianengraben“ und „Der Mauersegler“ gelesen und war schlicht und ergreifend begeistert. Beide Bücher haben mich tief berührt. „Endling“ ist dies leider nicht gelungen. Ich bin mit den Charakteren einfach nicht warm geworden.

Die Handlung lässt sich zunächst ganz gut und interessant an. Wir befinden uns im Jahr 2041. Die Unterschiede zur Jetztzeit erweisen sich als durchaus nicht unwahrscheinlich. Der Umwelt geht es noch schlechter als heute, viele Arten sind vom Aussterben bedroht, die Rechte der Frauen wurden wieder mehr eingeschränkt und so manche muss gar um ihr Leben bangen. Dagegen kämpft Zoe, wenn auch ein bisschen halbherzig und ohne großen Erfolg.

Der Roadtrip der drei Frauen ist stellenweise ganz witzig zu lesen, hat aber auch ernste Seiten. Es werden viele Themen angerissen, aber leider für meinen Geschmack nicht ausreichend vertieft. Den Erzählstil empfand ich trotz Ich-Erzählerin als eher distanziert, sodass mich die Schicksale der Protagonistinnen nicht mitnahmen.

Wie von der Autorin gewohnt, sind auch diesmal wieder viele Fakten aus der Biologie eingestreut - auf Dauer waren es mir zu viele, zumal durch diese Ablenkungen von der Handlung der Lesefluss ein wenig leidet.

Der Roman ist im Großen und Ganzen ganz unterhaltsam, aber es fehlt ihm an Tiefe. Zudem entwickelt sich die Geschichte immer mehr in eine nicht greifbare, mystische Richtung, was ich nicht so gelungen finde. Einige wichtige und gute Denkansätze sind aber auch vorhanden.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 01.01.2024

Ein Wissenschaftsroman

1

Die Biologin und Autorin Jasmin Schreiber verbindet ihre beiden Neigungen Natur und Literatur aufs Trefflichste miteinander. Überflüssig zu erwähnen, dass ihre Romane sowohl informativ in wisschenschaftlicher ...

Die Biologin und Autorin Jasmin Schreiber verbindet ihre beiden Neigungen Natur und Literatur aufs Trefflichste miteinander. Überflüssig zu erwähnen, dass ihre Romane sowohl informativ in wisschenschaftlicher Hinsicht als auch ausgesprochen unterhaltsam zu lesen sind. So auch dieser.

Den sie zum ersten Mal in der nahen Zukunft ansiedelt: Zoe, eine Biologin, hat vor einigen Jahren das Elternhaus in Frankfurt verlassen und vergräbt sich seitdem in ihre Forschungen in München. Erst einmal war sie wieder daheim und das ist bereits etliche Jahre her. Das hat vor allem mit dem Tod des Vaters zu tun, der für alle Familienmitglieder so etwas wie ein Ruhepol war. Übriggeblieben ist ein elendes Häuflein Frauen: Zoe, ihre jüngere Schwester Hanna, ihre Mutter und die Tante Auguste, die Schwester des Vaters.

Die Desorientierung der Daheimgebliebenen wird Zoe erst klar, als eine Art Hilferuf ihrer Mutter erklingt: diese muss für einige Zeit in Reha, Zoe soll kommen, um ein Auge sowohl auf die Schwester als auch auf die Tante, die als Biologin zugleich eine Kollegin für sie ist, zu haben.

Was es damit wirklich auf sich hat, das wird ihr erst klar, als es längst zu spät ist, abzusagen. Und bald schon finden sich die drei Übriggebliebenen auf einer Reise Richtung Italien.

Was ausgesprochen eloquent, eindringlich und auch humorvoll begann, kippt leider im zweiten Teil. Da entstand der Eindruck, als wolle die Autorin unbedingt alles schnell zu Ende bringen, ohne Rücksicht auf Verluste und auf Einzelschicksale.

  • Einzelne Kategorien
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Cover
  • Thema
Veröffentlicht am 06.01.2024

Guter Einstieg und dann leider herbe Enttäuschung

0

Die 1988 geborene Biologin und Schriftstellerin Jasmin Schreiber, die ich schon durch ihr Werk „Marianengraben“ kenne, was mir richtig gut gefallen hat, hat sich in ihrem neuen Buch „ Endling“ an eine ...

Die 1988 geborene Biologin und Schriftstellerin Jasmin Schreiber, die ich schon durch ihr Werk „Marianengraben“ kenne, was mir richtig gut gefallen hat, hat sich in ihrem neuen Buch „ Endling“ an eine Dystopie gewagt.

Wir befinden uns im Jahr 2041, Klimawandel und Artensterben sind vorangeschritten. Eine Pandemie jagt die nächste und auch in der Politik hat sich vieles zum Schlechten verändert. So sind Frauenrechte etwa massiv eingeschränkt worden. Abtreibungen wurden komplett verboten und werden wie Mord geahndet.

Die Geschichte beginnt damit, dass Zoe, die in München als Biologin im Bereich Insekten forscht, von ihrer Mutter gebeten wird nach Hause zu kommen. Sie soll in Frankfurt für ihre kleine Schwester da sein und sich um die im selben Haus wohnende Tante Auguste kümmern, während sie selber auf Kur geht, was in Wirklichkeit aber ein Alkoholentzug ist. Zoe merkt schnell, dass seit dem Tod des Vaters einiges schief gelaufen ist zu Hause. Ihre Tante ist seit der letzten Pandemie sonderlich geworden, leidet unter Angststörungen und Desinfektionswahn. Ihre Wohnung verlässt sie seit 2 Jahren gar nicht mehr. Ihre Schwester Hannah greift mit ihren 16 Jahren häufig zur Flasche und ertränkt ihren Kummer, den keiner zu Hause so richtig mitzubekommen scheint.

Als Auguste‘s Freundin Sophie, mit der sie über die sozialen Medien Kontakt hält, sich plötzlich nicht mehr meldet, schlägt das Buch eine ganz neue Wendung ein. Als gute Freundin muß sich Auguste überwinden das Haus zu verlassen und Sophie suchen. Sie vermutet Schlimmes, denn Sophie soll Frauen in Not widerrechtlich geholfen haben und wird vermutlich von der Polizei verfolgt. Was folgt ist ein Roadtrip in die Berge, wo es eine Frauengemeinschaft gibt, in die Sophie sich vielleicht geflüchtet hat.

Man hat beim Lesen des Buches, in das ich Anfangs große Erwartungen gesetzt hatte, das Gefühl , als habe die Autorin alle Themen die ihr momentan auf der Seele brennen zusammengepackt, diese kräftig durchgeschüttelt mit ein bisschen Humor gewürzt und versucht hieraus einen Roman zu gießen. Dieser hat mich leider nicht überzeugen können, so sehr ich das Buch mit dem hübschen gelben Einband und der Schnecke auch mögen wollte. Die Schnecke mit dem Namen HP 14 ist übrigens eine Weinbergschnecke und ein sogenannter Endling, das letzte Exemplar seiner Art und wird von Auguste liebevoll gehegt und gepflegt und muß selbstverständlich auch mit auf den Roadtrip.

Die Geschichte wird ab der Mitte immer abstruser und die Autorin mischt auch noch etwas Mystery hinzu. Die Auflösung ist dann schnell und unbefriedigend abgehandelt und man bleibt als Leser*in irgendwie etwas ratlos zurück. Was mir auch fehlte war die etwas düstere Stimmung, die einer Dystopie normalerweise zugrunde liegt. Die Bedrohung , die von den ganzen ernsten Themen ausging, war nicht fühlbar. Dazu passend ein Happy End , dass ich sehr verwirrend fand.

Sehr schade. Gut gefallen haben mir die vielen Erklärungen zu Flora und Fauna. Hier konnte Jasmin Schreiber mit ihrem umfangreichen Wissen punkten, und das war wirklich interessant.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere