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Nilchen

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.01.2024

Historisches Wien mit gutem Fall

Aurelia und die Melodie des Todes
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Trübes Wetter draußen, was bietet sich da nicht besser an als die Nase in einen Cosy Crime Buch zu stecken! Ich habe ‚Aurelia und die Melodie des Todes‘ zur Hand genommen, bereits der 2. Fall für die Grafentochter ...

Trübes Wetter draußen, was bietet sich da nicht besser an als die Nase in einen Cosy Crime Buch zu stecken! Ich habe ‚Aurelia und die Melodie des Todes‘ zur Hand genommen, bereits der 2. Fall für die Grafentochter Aurelia von Kolowitz und den Polizeiinspektor Janek Pokorny – die unterschiedlicher nicht sein könnten was die monetäre Ausstattung angeht. Vorweg: Ich kenne Band 1 (noch) nicht und werde das aber alsbald nachholen, denn dieser zweite hat mir äußerst gut gefallen.
Wir begeben uns in das historische Wien im Jahr 1871. Für alle die Wien kenne und noch mehr für alle die sich in Wien auskennen, ist es eine wahre Freude dieses Buch zu lesen, denn es kommen viele lokale Orte und Gepflogenheiten vor. Scheint auch gut recherchiert zu sein, denn die historischen Details sind gut beschrieben.
Wir haben es hier gar mit zwei Fällen zu tun, denn erst fliegt der Ziegelbaron Meinrad Auerbach aus dem Fenster und kurz danach wird ein Drehorgelspieler mit einem Pflasterstein (auch als Wiener Würfel bezeichnet) erschlagen. Hängt das zusammen? Wer sind die Mörder? Oder gibt es nur einen Mordenden?
Eine rasante und gut geschriebene Suche nach den Tathergängen beginnt. Mir hat es viel Spaß bereitet den beiden, Aurelia und Janek, hier bei ihren Denkaufgaben von Seite zu Seite zu folgen.
Es stimmte alles: vom historischen Flair über die gute Charaktere und den spannenden Verlauf. Kann ich sehr gerne empfehlen!

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Großartige Kombination aus Fiktion und echter Historie

Das Philosophenschiff
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Ich finde es immer großartig, wenn ich nicht nur eine gut erzählte Geschichte lesen kann sondern dabei auch noch was lerne. Genauso verhielt es sich bei „Das Philosophenschiff“ von Michael Köhlmeier. Den ...

Ich finde es immer großartig, wenn ich nicht nur eine gut erzählte Geschichte lesen kann sondern dabei auch noch was lerne. Genauso verhielt es sich bei „Das Philosophenschiff“ von Michael Köhlmeier. Den Titel hielt ich zunächst für einen kreativen Titel, aber dahinter verbirgt sich weit mehr.
Denn es gab in den 20er Jahren in der Sowjetunion eine unglaubliche Maßnahme die Intellektuellen, Vordenker und andere brillante Köpfe außer Landes zu schaffen auf 6 Schiffen und diese werden im allgemeinen die Philosophenschiffe genannt. Mir war das vor der Lektüre dieses Buches nicht bekannt.
Es geht um eine Architekturprofessorin Anouk Perleman-Jacob die ihre Memoiren schreiben möchte. Besser gesagt schreiben lässt und sich dafür einen Schriftsteller sucht und beginnt zu erzählen.
Denn Anouk war als 14jähriges Mädchen mit ihren Eltern auf einem dieser Philosophenschiffe und traf dort auf Lenin. Ein Roman der wunderbar Fiktion und historische Fakten verbindet. Ein Einblick in die damalige Zeit als die Bolschewiken die Macht in Russland an sich genommen haben. Besonders heute in Hinblick auf die Geschehnisse in Russland ist dieser Roman eine erhellende Lektüre.
Natürlich ist es nicht ganz einfach hier Fiktion und Tatsache auseinander zu halten, wenn die geschichtlichen Fakten nicht präsent sind. Wenn dem nicht der Fall ist, lohnt sich eine Lektüre dennoch mit parallelen kurzen Recherchen. Die Bereicherung ist groß!

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Super für Anfänger geeignet

Everyday Cooking
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Kennt ihr kitchen stories? Eine Plattform auf der es eine Unmenge an guten Koch-Videoanleitungen gibt. Und wer sich da schon öfters hat inspirieren lassen oder auch immer mal wieder was anschaute zum Erweitern ...

Kennt ihr kitchen stories? Eine Plattform auf der es eine Unmenge an guten Koch-Videoanleitungen gibt. Und wer sich da schon öfters hat inspirieren lassen oder auch immer mal wieder was anschaute zum Erweitern der Kochkünste kann auch mal die Nase in das neue Kochbuch von kitchen stories werfen: Everyday Cooking. Hier lernt man die Basics. Vor allem sind auch Rezepte drin, die man wirklich nachkochen mag und kann ohne 20,000 Zutaten. Klar, die ein oder andere Gewürzmischung sollte am Start sein, aber die kommen dann immer mal wieder vor und es stapelt sich nicht in der Küche.
Alles drin von heiß geliebten One-Pots, schnelle Nummern und Gerichten, die sich gerne Zeit lassen. Und das süße Finish darf natürlich auch nicht fehlen.
Aber nicht nur Rezepte sind enthalten. Auch sehr generelle gute Tipps. Da ich schon sehr lange und gut koche, finde ich die Aufbereitung für weniger sattelfeste Pfannenschwinger wirklich gut. Von Kühlschrankkunde über wie mache ich Eier auf verschiedene Arten bis einfache Pasta selbst herstellen – natürlich ohne Nudelmaschine.
Achtung, nicht auf leeren Magen durchschauen! Natürlich alles nett illustriert oder so lecker fotografiert, dass man echt Hunger bekommt beim Blättern.
Und das macht es aus, die Vielfalt von super easy (Bolognese für Faule) bis ein wenig anspruchsvoll (Coq au vin). Einmal quer durch viele asiatische Küchen, italienisch, südamerikanisch, orientalisch und alles was dazwischen liegt. Wirklich ein sehr grundlegendes Kochbuch was den Alltag netter macht und Leckeres in petto hat.
Unsere Favoriten bisher sind das vegane Kartoffel-Blumenkohl-Gratin, schwedische Köttbullar und die blitzschnellen Schokoküchlein.
Fazit: DAS perfekte Buch für die Studenten-WGs ohne große Kocherfahrungen.

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Veröffentlicht am 03.01.2024

Einfach nur: MEGA KLASSE!

Der Spurenfinder
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Ich bin ja wirklich lieber dem Buch zugeneigt als Hörbüchern, aber so Manches höre dann doch lieber als es zu lesen und dazu gehört auch alles was Marc-Uwe Kling einliest und auch selbst geschrieben hat! ...

Ich bin ja wirklich lieber dem Buch zugeneigt als Hörbüchern, aber so Manches höre dann doch lieber als es zu lesen und dazu gehört auch alles was Marc-Uwe Kling einliest und auch selbst geschrieben hat!
Jetzt gibt es zum Glück mal wieder etwas Neues aus seiner Feder, dass ich für absolut Familientauglich halte und super gut auf langen Autofahrten zum Einsatz kommen kann: Die Spurenfinder. Geschrieben hat es Marc-Uwe Kling mit der Unterstützung seiner beiden Töchter Johanna und Luise Kling.
Wir werden in eine etwas schaurige mittelalterlich wirkende Welt gezogen, die so wirkt als ob unsere Welt an einer Stelle anders abgebogen ist. Es geht vor allem um Elos von Bergen, Spurenfinder (nicht Spurensucher!), der Vater der Zwillinge Naru und Ada. Da er einen spektakulären Fall aufgeklärt hat und nun in der komfortablen Position ist eine lebenslange Rente zu beziehen. Um der Familie ein sicheres Leben ohne Angst vor Mord und Totschlag zu gewähren ziehen sie in den langweiligsten Ort den Elos finden konnte: Friedhofen.
Die Kinder zergehen vor Langeweile, aber dann geschieht doch was: Ein Jahrmarkt kommt in den Nachbarort, aber es wird noch aufregender, denn es geschieht ein Mord! Natürlich lassen sich die beiden Zwillinge nicht nehmen auch hier aktiv zu werden…
Es ist sehr kreativ und dabei so gut! Hier meine ich zu erkenne, wie die drei Klings sich voller Ideen in dieses Projekt gestürzt haben und immer wieder mit neuen Erfindungen um die Ecke kamen. Auch der kindliche und sehr gelungene Humor ist zu erspüren. Sehr sehr gut geworden. Viele Dinge, die hier ersponnen sind, möchte ich gerne mal ausprobieren. Vorne weg die Stimulade. Eine Limonade bei der sich die Stimme für kurze Zeit verändert. Grandios eingelesen von Marc-Uwe Kling. Aber natürlich liest er das ganze Buch mega gut vor und die Stimmung, der Witz, die Ironie kommen herrlich lakonisch daher!
Ein Hörbuch, dass für die ganze Familie ab 10 Jahren geeignet ist! Und nun ein kleines Feuerbonbon gegen Halsweh? ;0)

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Veröffentlicht am 03.01.2024

80er in Rumänien und was seitdem geschah

Lichtungen
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Iris Wolff ist eine Meisterin der Erzählung und auch das neuste Werk ‚Lichtungen‘ reiht sich in die guten Bücher ein. Es geht um eine Freundschaft, um das Heranwachsen in Rumänien zur Zeit des Eisernen ...

Iris Wolff ist eine Meisterin der Erzählung und auch das neuste Werk ‚Lichtungen‘ reiht sich in die guten Bücher ein. Es geht um eine Freundschaft, um das Heranwachsen in Rumänien zur Zeit des Eisernen Vorhangs sowie das Gehen und Bleiben in unruhigen Zeiten.
Wieder ein Roman der in Siebenbürgen spielt, wo die Autorin selbst groß geworden ist und somit ein sehr reales selbst erlebtes Bild des Ceaușescu-Regime der 80er Jahre wiedergeben kann.
Der Clou an ‚Lichtungen‘ ist die Erzählweise. Rückwärts in 9 Kapiteln, beginnend mit Kapitel 9. Wir lernen Lev und Kato in der Gegenwart kenne und arbeiten uns mit ihnen in ihre Vergangenheit bis in ihre Kindheit in Siebenbürgen.
Es passiert viel und die unterschiedlichen Lebenswege erschließen sich mit all ihrem Ballast nach und nach. Lev, Sohn einer deutschstämmigen Mutter, die sich in einen Witwer verliebt und so auch Levs Zukunft in Rumänien und seiner Mangelwirtschaft verankert. Er lernt als Kind während einer langen Krankheitsphase Kato kennen, die später so schnell es ging Rumänien den Rücken kehrte und in den Westen ging. Wer bleibt und wer geht? Was macht es mit beiden Seiten? Wer leidet unter diesem Schritt und wer profitiert?
Mir hat dieser Roman äußerst gut gefallen. Da er nicht nur eine gute Geschichte erzählt, die tief in die einzelnen Charaktere eintauchen, sondern weil es ein Bild zeichnet einer Zeit und einem sozialistischen Umfeld das meiner Kindheit und Jugend sehr fern war. Ein gutes Stück Literatur, dass uns die Welt wie sie einst war näher bringt.

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