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Veröffentlicht am 22.03.2024

Familienzusammenführung

Wintergäste
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Was im Leben nicht geklappt hat, macht der Tod von Inge Boysen möglich. Alle außerhalb lebenden Kinder, Schwieger- und Enkelkinder machen sich auf den Weg zu dem einsam auf einer Insel gelegenen Haus von ...

Was im Leben nicht geklappt hat, macht der Tod von Inge Boysen möglich. Alle außerhalb lebenden Kinder, Schwieger- und Enkelkinder machen sich auf den Weg zu dem einsam auf einer Insel gelegenen Haus von Inge. Doch dann stellt sich heraus, dass Inge, dem Tod noch einmal von der Schippe gesprungen ist. Die anreisende Karawane lässt sich aber nicht mehr stoppen. So nehmen Enno, der älteste Sohn und seine Frau Kerrin, die ankommenden Famlienmitglieder in Empfang. Da ist die älteste Tochter Gesa, die hochschwanger von ihrem Geliebten ist, mit ihrem Mann Jochen und den beiden Kinder. Die andere Tochter Berrit kommt aus Berlin. Auch die Adoptivtochter von Enno und Kerrin, Inka, hat sich in den Flieger gesetzt. Jeder hat seine Probleme und Träume mit im Gepäck. Doch die Abreise klappt nicht wie geplant, denn ein Schneesturm schneidet die Bewohner von der Außenwelt ab. Der Sturm steigert sich, bringt Strommasten zum Umkippen, so dass Heizung und Licht ausfallen und eine Verbindung nach außen über Telefon und Handy ist nicht mehr möglich. In dieser Isolation sind die Bewohner gezwungen sich mit den anderen und sich selbst auseinander zu setzen.

Mir gefällt zu Beginn das Personenregister, so hat man gleich einen ersten Eindruck von den handelnden Personen. Es gibt keinen Ich-Erzähler, sonder die Geschichte wird aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt und man kann sich gut in die Familienmitglieder hineinversetzen und lernt sie besser kennen. Der Erzählstil ist teils poetisch und mit einem gewissen Augenzwinkern geschrieben. Durch die bildhafte Sprache spürt man den Sturm der Nordsee, der die Balken ächzen lässt. Manche Sätze habe ich mehrmals gelesen, weil sie so wunderschön waren. Der Autorin ist eine unterhaltsame Familiengeschichte gelungen, in die ich versinken konnte.

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Veröffentlicht am 18.03.2024

Grasse in Aufruhr

Tödlicher Duft
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Jean finanziert sich sein Studium als Aufseher in der Parfümerie und der angrenzenden Fabrik von Fragonard in Grasse. Bisher verliefen seine Runden immer ruhig, doch an diesem Wochenende gab der große ...

Jean finanziert sich sein Studium als Aufseher in der Parfümerie und der angrenzenden Fabrik von Fragonard in Grasse. Bisher verliefen seine Runden immer ruhig, doch an diesem Wochenende gab der große Rührbottich seltsame Geräusche von sich. Als Jean den Deckel öffnet, findet er in einem Meer von roten Kamelienblüten die Leiche von Eric Sentir. Der Tod von dem König der Düfte erregt großes Aufsehen bei Funk und Presse, da er betörende Düfte kreiert hat. Commissaire Louis Campanard beschließt ein Sonderermittlungsteam zu bilden. Das Trio besteht aus Commissaire Louis Campanard, der ein Faible für auffällige Hemden hat, Inspecteur Pierre Olivier und Linda Delacours, eine Polizeipsychologin, die extra aus Paris anreist.

Der Krimi lässt sich flüssig lesen. Schon nach wenigen Seiten lernt man den Commissaire Campanard kennen, der sich gut auf die Menschen einlassen kann, die ihn umgeben und eine Neigung für ungewöhnliche Ermittlungsmethoden hat. Schnell ist man mitten im Geschehen und die Atmosphäre wird überzeugend eingefangen. Teilweise habe ich fast vergessen, dass ich einen Krimi lese, denn die Gegend um Grasse ist farbig geschildert, man hat die bunten Blumenfelder direkt vor Augen. Die Aromen der vielen Düfte sind sehr bildhaft beschrieben, so dass ständig Wohlgerüche die Nase umwehen. Durch die gute Recherche fand ich es faszinierend mehr über das Zusammenspiel von Aromen zu erfahren. Trotz der vielen Düfte kam die Krimihandlung nicht zu kurz. Ich konnte bis zum Schluss mitraten und wurde am Ende noch überrascht.

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Veröffentlicht am 26.02.2024

Ein Blick hinter die Kulissen

Nostalgia Siciliana
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Tita wäre gern Schriftstellerin geworden, aber daraus wurde nichts, also studierte sie Grafikdesign und gab den Geschichten der anderen ein Gesicht. 26 Jahre nach dem Tod ihres Vaters erreicht Tita ein ...

Tita wäre gern Schriftstellerin geworden, aber daraus wurde nichts, also studierte sie Grafikdesign und gab den Geschichten der anderen ein Gesicht. 26 Jahre nach dem Tod ihres Vaters erreicht Tita ein Anruf aus Sizilien. Ihr Onkel Giuseppe war verstorben. Er hatte ihr ein Erbe auf Sizilien hinterlassen. Das Landgut Magni sollte auf Wunsch der Miterben verkauft werden, doch Tita hat wunderschöne Kindheitserinnerungen an dieses Haus und so kaufte sie es kurzentschlossen für sich.

Die Autorin schildert die Geschichte ihres Vaters Giovanni Di Stefano, der als junger Mann Sizilien verlassen hat und über Köln nach Berlin ausgewandert ist, um sein Glück zu machen. Hier hat er nicht nur eine Familie gegründet, sondern auch verschiedene italienische Restaurants eröffnet und wurde zum Pizzakönig von Berlin. In kurzen Rückblenden erfährt man mehr aus dem Leben von Giovanni auf Sizilien, seine innere Zerrissenheit, verfolgt seine Abreise nach Köln und begleitet ihn weiter nach Berlin. Geschickt hat die Autorin die Vergangenheit mit der Gegenwart im Jahr 2004 verwoben.

In diesem Roman erfährt man nicht nur etwas über das Leben der ersten Gastarbeiter in Deutschland, sondern wirft auch einen Blick hinter die Kulissen von Sizilien und ihre Bewohner*Innen. Das Buch lässt sich angenehm lesen und ist nicht nur für Italien-Fans interessant.

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Veröffentlicht am 17.01.2024

Abgeschnitten

Schneesturm
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Auf der windumtosten Felseninsel Inishmore vor der Westküste von Irland lebt die Inselpolizistin Cara, die hier mit ihren Freunden aufgewachsen ist. Anlässlich des Todestages von Cillian, der bei einem ...

Auf der windumtosten Felseninsel Inishmore vor der Westküste von Irland lebt die Inselpolizistin Cara, die hier mit ihren Freunden aufgewachsen ist. Anlässlich des Todestages von Cillian, der bei einem Unfall ums Leben kam, treffen sich die Freunde, die sich teilweise seit 10 Jahren nicht wieder gesehen haben. Ein anonymer Anrufer meldet bei der Polizei eine Leiche in einem Felsbecken. Cara macht sich auf den Weg. Die ersten Ermittlungen deuten auf Mord hin. Die Insel war komplett abgeschnitten und niemand würde ihnen zur Hilfe kommen, aber Cara setzt alles daran die Tat aufzuklären, denn die Person wurde getötet, nach dem der Fährverkehr eingestellt wurde. Wer dies getan hatte, musste noch auf der Insel sein. Befand sich der Täter unter ihren Freunden?

Mir hat der Handlungsort, diese windumtoste Felseninsel, sehr gefallen. Durch die bildhaften Beschreibungen spürt man den Sturm und die Kälte. Die herrschende Atmosphäre auf der Insel wurde sehr gut eingefangen. Die Autorin beschreibt die Personen und Örtlichkeiten sehr detailliert, so dass ich mir von Beginn an mehr Spannung gewünscht habe. Die Geschichte entwickelt sich langsam bis sie zu kurz vor Schluss den Höhepunkt erreicht. Unterschiedliche Puzzleteilchen werden verstreut, die am Ende zusammenfügt werden. Eine nichtvorsehbaren Wendung konnte mich noch überraschen.

Das grelle Cover mit den farbigen Buchschnitt hat mich angesprochen, doch war das Buch eher ein Krimi, denn ein Thriller, aber es hat mir trotzdem Freude bereitet mit zu rätseln.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Geheimnisse werden aufgedeckt

Die Uhrmacherin – Tage voller Geheimnisse
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Sarah hat sich in der Uhrenstadt Grenchen eingelebt und reist nun in ihre Heimatstadt Luzern, um dort ein Praktikum bei den bekannten Uhrmacherehepaar Wernli anzutreten. Die Erinnerungen an ihrem Verlobten ...

Sarah hat sich in der Uhrenstadt Grenchen eingelebt und reist nun in ihre Heimatstadt Luzern, um dort ein Praktikum bei den bekannten Uhrmacherehepaar Wernli anzutreten. Die Erinnerungen an ihrem Verlobten kehren zurück, denn Hannes war am Fuß einer Felswand gefunden worden. Erst vermutete man einen Unfall, doch die Hinweise der Polizei deuten an, dass er dem Katholikenmörder zum Opfer fiel. Oder versucht jemand den Mord dem Serientäter in die Schuhe zu schieben? Sarah hofft, dass sie erfahren kann, wer Hannes auf dem Gewissen hat.

Dieses ist der dritte Band der Schweizer Uhrensaga, die 1874 spielt. Die Uhrenkunst nimmt in diesem Roman nur einen geringen Stellenwert ein, aber mit jeder Seite ist die Begeisterung für Uhren bei Sarah spürbar. Es ist nicht nur ein historischer Roman in dem eine kleine Liebesgeschichte eingebettet ist, sondern das Buch ist streckenweise spannend wie ein Krimi, wenn das Geheimnis um die Morde gelöst wird.

Der Schreibstil ist sehr ansprechend. Neben der Geschichte um Sarah habe ich einiges über die Schweiz gelernt, die Uhrenindustrie in Grenchen und die Konfessionskriege, die sich dort abgespielt haben. Durch die Erzählweise wird der Zeitausschnitt in seiner Entwicklung nachvollziehbar. Historische und fiktive Personen spielen ausgezeichnet zusammen und bereichern das Geschehen. Hilfreich sind das Personenregister am Ende des Buches und allgemeine Schweizer Ausdrücke sowie einige Begriffe aus der Uhrenindustrie.

Mich hat dieser historische Roman schnell in seinen Bann gezogen und mir unterhaltsame Lesestunden bereitet.

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