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Veröffentlicht am 22.02.2024

Frisch und frech

Das Gras auf unserer Seite
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Die drei Protagonistinnen verfolgen zwar recht ungewöhnliche und unkonventionelle Lebensmodelle, aber dennoch habe ich mich von Anfang an mit ihnen verbunden gefühlt und konnte mich in sie hineinversetzen.

Das ...

Die drei Protagonistinnen verfolgen zwar recht ungewöhnliche und unkonventionelle Lebensmodelle, aber dennoch habe ich mich von Anfang an mit ihnen verbunden gefühlt und konnte mich in sie hineinversetzen.

Das liegt wohl am Schreibstil der Autorin. So frisch und frech, dass ich das Buch am liebsten in einem Rutsch durchgelesen hätte.

Der Chat zwischen den Abschnitten ist sehr locker und witzig und ich sehe ihn als gelungenen Übergang zwischen den einzelnen Szenen. So sind irgendwie irgendwie immer alle dabei, obwohl sie zum Teil an unterschiedlichen Orten sind.

Überhaupt kommen mir die Figuren so vor, als hätten sie etwas Autobiografisches. Ich wette, in jeder von ihnen steckt irgendetwas aus der Realität der Autorin.

Den Titel finde ich ebenfalls äußerst gelungen. Zunächst hat er meine Aufmerksamkeit erregt, denn normalerweise ist es doch das Gras auf der anderen Seite, das immer in den Fokus der Begierde rückt, weil man da nicht so ohne weiteres herankommt.

Dieses Buch heißt jedoch „Das Gras auf unserer Seite“ und das trifft es genau. Denn schließlich geht es hier nicht darum, dass sich die Protagonistinnen groß verändern oder verbessern wollen, geschweige denn „nach Höherem streben“. Trotzdem entwickeln sie sich weiter – auf eine sehr sympathische Art und Weise.

Fazit: Ich hätte am liebsten noch weiter gelesen, aber das Buch war leider zu Ende.

Diese Autorin werde ich mir merken.

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Veröffentlicht am 10.02.2024

Toller Romanstoff und großartige Umsetzung!

Wir werden jung sein
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Wer will das nicht, sich verjüngen lassen? Das wäre wie ein Bonusleben. Das Tolle dabei ist: Die Erfahrungen und das Wissen bleiben erhalten. Aber ansonsten ist es mit unerwarteten Problemen verbunden. ...

Wer will das nicht, sich verjüngen lassen? Das wäre wie ein Bonusleben. Das Tolle dabei ist: Die Erfahrungen und das Wissen bleiben erhalten. Aber ansonsten ist es mit unerwarteten Problemen verbunden.

Maxim Leo hat es geschafft, diesen Gedanken auf gelungene Art und Weise auf den Grund zu gehen.

Zunächst einmal war ich begeistert von der Idee, was für ein Romanstoff! Dessen Umsetzung wurde dem absolut gerecht. Der Autor hat sehr glaubwürdige Charaktere erschaffen und jeden aus ganz eigener Perspektive erlebbar gemacht.

Die Protagonisten sind so verschieden, wie es nur geht. Da sind die Patienten: Jakob, der Teenager, Verena, die ehemalige Leistungsschwimmerin, Jenny, die lange einem unerfüllten Kinderwunsch nachgehangen hat, und Wenger, der erfolgreiche und nun alte und kranke Immobilienunternehmer.

Dazu kommt noch Martin Mosländer. Das ist der Leiter der Studie um das Medikament, welches eigentlich Herzdefekte beheben sollte. Er hat sich selbst das Medikament ebenfalls verabreicht.

Abgerundet wird die „Truppe“ dann noch durch Miriam Holstein, die ebenfalls Medizinerin ist, aber in der Politik als eine Art Beraterin arbeitet. Schließlich würde eine Möglichkeit, Menschen zu verjüngen, ziemlich großen Einfluss auf die gesamte Gesellschaft haben, es wären sowohl organisatorische als auch ethische Fragen zu klären.

Es ist genial, wie der Autor das alles äußerst unterhaltsam unter einen Hut bringt und dabei auch noch einen feinen Humor einbringt. Ich musste an manchen Stellen grinsen, z. B. bei der Vorstellung, dass Martin beim Niesen einen Hexenschuss bekommt. Eigentlich nicht lustig, aber irgendwie doch.

Überhaupt zeigt er alle Figuren sehr nahe und intim, so dass es mir beim Lesen vorgekommen ist, als würde ich sie alle sehr genau kennen.

Insgesamt bin ich begeistert von diesem Buch und zähle es schon jetzt zu meinen Lesehighlights 2024. Unbedingte Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Hab mich köstlich amüsiert - im wahrsten Sinne des Wortes

Wenn's einfach wär, würd's jeder machen
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Dieser Roman war wieder sehr witzig - wie die anderen aus der Hamburg-Reihe auch. Diesmal habe ich mich aber besonders köstlich amüsiert, weil ich gerade die Himbeermuffins mit weißer Schokolade nachgebacken ...

Dieser Roman war wieder sehr witzig - wie die anderen aus der Hamburg-Reihe auch. Diesmal habe ich mich aber besonders köstlich amüsiert, weil ich gerade die Himbeermuffins mit weißer Schokolade nachgebacken habe. Diese Leckerei bäckt die Hauptheldin Annika und am Ende ist das Rezept abgedruckt.

Die Geschichte war wieder wie in den anderen Romanen der Hamburg-Reihe. Nach dem gleichen Schema, aber ich kann nicht genug davon bekommen.

Petra Hülsmann versteht es, sich immer wieder neue, etwas schräg-witzige junge Hauptheldinnen auszudenken, die erst eine Weile brauchen, bis sie erkennen, dass ihr Traummann von Anfang an schon um die herum war.

Dazu ist dann noch eine interessante Geschichte gesponnen, die in einer speziellen Umgebung spielt. In diesem Fall ist es eine "Albtraumschule", an die die Hauptheldin Annika, eine junge Lehrerin, zwangsversetzt wird. Aber es dauert nicht lange, und sie schließt ihre Schüler*innen dort ins Herz und umgekehrt.

Es hat großen Spaß gemacht und richtig gute Laune gebracht. Kann ich nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Würdiger Abschluss der Trilogie

Kinder der Freiheit
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... und auch durch diesen dritten Wälzer der Jahrhundert-Saga bin ich nun durch.
Ein wenig traurig bin ich, dass es schon zu Ende ist.

Mein Fazit: Ein großartiger Roman! Nachdem die ersten beiden Bände ...

... und auch durch diesen dritten Wälzer der Jahrhundert-Saga bin ich nun durch.
Ein wenig traurig bin ich, dass es schon zu Ende ist.

Mein Fazit: Ein großartiger Roman! Nachdem die ersten beiden Bände für mich reine historische Romane waren, habe ich einiges aus dem letzten Buch ja selbst miterlebt und kann mir ein Urteil erlauben, wie gut der Autor in seiner Darstellung ist.

Ich muss schon sagen, er hat das alles sehr gut getroffen. Die Zeit - insbesondere kurz vor der Öffnung der Grenze ist wieder in meiner Vorstellungskraft lebendig geworden.

Besonders toll fand ich natürlich, dass es sich auch in diesem Roman um die selben Familien handelte wie in den vorigen, nur eine Generation weiter. Ich habe mich wieder so richtig in alle Seiten hineinversetzen können. Das kann Ken Follett besonders gut: Keine Sichtweise bekommt den Vorzug.

Einfach ein großartiger Roman, der die Trilogie abrundet.

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Veröffentlicht am 04.01.2024

Trotz schwieriger Gesamtsituation kein Trübsinn, sondern Spannung

22 Bahnen
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Ich bin beeindruckt und begeistert von diesem Buch. Ich empfinde es als etwas Besonderes und weiß schon jetzt, dass es zu meinen Lesehighlights im gerade begonnenen Jahr 2024 gehören wird.

Eigentlich ...

Ich bin beeindruckt und begeistert von diesem Buch. Ich empfinde es als etwas Besonderes und weiß schon jetzt, dass es zu meinen Lesehighlights im gerade begonnenen Jahr 2024 gehören wird.

Eigentlich ist die gesamte Situation, in der sich Tilda und ihre kleine Schwester Ida befinden – mit ihrer alkoholkranken Mutter – ziemlich bedrückend. Dennoch habe ich das Buch keineswegs als traurig oder trübsinnig empfunden.

Schon den Anfang finde ich stark. Da wird ein Spiel beschrieben, welches Tilda bei ihrem stupiden Job an der Supermarkt-Kasse immer spielt: Sie schaut nur auf die Waren, die jemand kauft und versucht zu erraten, was das für eine Person ist, ob männlich oder weiblich, wie alt, wie sie aussieht usw. Dieses Spiel zieht sich wie ein roter Faden durch den ganzen Roman.

Überhaupt hat Tilda eine Menge Routinen, wie z. B. die 22 Bahnen, die sie im Freibad immer schwimmt. Nur durch diese Routinen (auch das Spiel am Kassenband) kann sie ihren verantwortungsvollen Alltag meistern. Schnell wird klar, dass die Bürde, die sie trägt, eigentlich viel zu schwer für sie ist.

Ich frage mich die ganze Zeit, wie sie das alles schafft, denn eigentlich studiert sie Mathematik und das sogar sehr erfolgreich, denn sie bekommt eine Promotionsstelle angeboten. Allerdings in Berlin, so dass sie Angst hat, was dann aus ihrer kleinen Schwester Ida wird, wenn sie sie mit der alkoholkranken Mutter allein zurücklässt.

Aber Tilda beklagt sich nie, sondern sucht immer nach Lösungen. Das macht sie mir besonders sympathisch.

Auch die kleine Ida muss man einfach lieb haben. Sie ist für eine Zehnjährige schon sehr weit. Es bleibt auch ihr ja nichts anderes übrig. Ida ist eher künstlerisch veranlagt und introvertiert. Sie zeichnet gerne und geht nur ins Schwimmbad mit Tilda mit, wenn es regnet, damit nicht so viele andere Leute da sind.

Besonders gut gefällt mir die Interaktion zwischen Tilda und Ida. Tilda ist niemals mit Ida böse und „befiehlt“ auch nichts, sondern macht Vorschläge. Besser könnte eine „funktionierende“ Mutter auch nicht handeln.

Auch die anderen Personen, wie z. B. Viktor, aber auch Nebenfiguren, wie Ursula, die ältere Dame im Schwimmbad, werden durch den anschaulichen Schreibstil der Autoren gefühlt real. Die Mutter von Tilda und Ida macht mich zum Teil wütend, aber manchmal tut sie mir auch leid.

Die Geschichte ist sehr spannend. Ich konnte mich kaum davon lösen und habe sie fast in einem Rutsch durchgelesen.

Fazit: Ein absolut fesselnder und stimmiger Roman, trotz der zum Teil traurigen Zustände keineswegs düster. Manche Passagen haben mich sogar schmunzeln lassen.

Klare Leseempfehlung!

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