Cover-Bild Mary Shelleys Zimmer
(2)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
26,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Rowohlt
  • Themenbereich: Geschichte und Archäologie - Geschichte
  • Genre: Sachbücher / Geschichte
  • Seitenzahl: 320
  • Ersterscheinung: 12.04.2022
  • ISBN: 9783498002367
Timo Feldhaus

Mary Shelleys Zimmer

Als 1816 ein Vulkan die Welt verdunkelte

Der Tambora explodiert. Der Vulkanausbruch auf einer indonesischen Insel ist der heftigste der Neuzeit und bewirkt enorme Klimaveränderungen. Kalt und dunkel wird es, auch in Europa kommt es 1816 zu einem Jahr ohne Sommer.
Timo Feldhaus folgt der riesigen Schwefelwolke, die die Welt verdüstert, und beobachtet, was unter ihr geschieht: Goethe entdeckt die Wolkenwissenschaft, Caspar David Friedrich malt die giftgelben und rot eingetrübten Sonnenuntergänge, Napoleon sitzt einsam auf der Insel St. Helena und hat alles verloren. Ein Mädchen sieht ihre Familie verhungern und irrt durch ein Deutschland, in dem die nationale Idee aufkeimt. In Genf kommt es zu einer künstlerischen Eruption: Die achtzehnjährige Mary Shelley, gerade mit ihrer Liebe aus London geflohen, versteckt sich vor dem Frost und den Unwettern bei Lord Byron, dem ersten Rockstardichter. Hier kommt der stillen, hochtalentierten Frau mit den verrückten Freunden und berühmten Eltern die Idee für ihren ersten Roman: die Geschichte von Frankenstein und seinem Monster, die erste Science-Fiction.
Timo Feldhaus beschreibt einen Himmel und eine Welt im Umbruch – die der heutigen überraschend ähnlich ist. Es ist eine abenteuerliche Liebesgeschichte inmitten einer Klimakatastrophe.


Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

  • Dieses Buch befindet sich bei Dajobama in einem Regal.
  • Dajobama hat dieses Buch gelesen.

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.01.2024

Sehr informativ

0

Mary Shelleys Zimmer – Timo Feldhaus
Nach der Lektüre von „Mary und Claire“ und „Frankenstein“ war mein Interesse geweckt, noch mehr von und über die Autorin Mary Shelley zu erfahren.
In diesem Sachbuch ...

Mary Shelleys Zimmer – Timo Feldhaus
Nach der Lektüre von „Mary und Claire“ und „Frankenstein“ war mein Interesse geweckt, noch mehr von und über die Autorin Mary Shelley zu erfahren.
In diesem Sachbuch geht es nicht nur um Mary Shelley, dennoch nimmt sie großen Raum ein. Timo Feldhaus spürt dem großen Vulkanausbruch 1816 in Indonesien nach und untersucht seine Auswirkungen. Das Klima verändert sich, der folgende Sommer fällt aus. Napoleon sitzt einsam auf der Insel St. Helena, Caspar David Friedrich malt trübe Sonnenuntergänge und Mary Shelley befindet sich mit heute berühmten Personen am Genfer See und schreibt an „Frankenstein“.
Wie auch schon „Mary und Claire“ beschreibt auch dieses Werk die Geschehnisse, die diesem wichtigen Aufenthalt am Genfer See vorausgehen. Ihr Elternhaus, die Liebschaft mit Percy Shelley und die seltsame Menage a troix mit ihm und ihrer Halbschwester Jane (Claire). Vielleicht habe ich mich nur deshalb so gut in diesem Buch zurechtgefunden, da mir die Eckpunkte (und Percys flatterhaftes unzuverlässiges Wesen) bereits bekannt waren. Denn Feldhaus legt ein ordentliches Tempo vor und wechselt auch immer wieder zwischen Goethe, Napoleon, Indonesien, etc.
Feldhaus zeigt die Zusammenhänge auf – zwischen dem großen indonesischen Vulkanausbruch von 1816, der Faszination Marys über die Entdeckung der Elektrizität, der Entstehung von „Frankenstein“ und – ja, sogar der Prometheussage.
Auf jeden Fall wird es niemals langweilig mit Timo Feldhaus. Denn er hat einen sehr unterhaltsamen, leicht schnoddrigen, oftmals etwas überspitzten Erzählstil. Der mag nicht jedem liegen, ich fand ihn ganz angenehm, da nicht so trocken. Vor allen Dingen schafft er es, auf höchst kurzweilige Art und Weise die klimatischen Auswirkungen des Vulkanausbruchs mit historischen Begebenheiten und den zeitgleichen kulturellen Entwicklungen in Zusammenhang zu setzen.
4 Sterne.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 30.06.2023

Aneinanderreihung von Banalitäten

0

Die 16-jährige Mary Godwin sitzt auf einem Friedhof und wartet auf ein Date mit Percy Bysshe Shelly, einem aus reichem Haus stammenden Enfant terrible. So beginnt dieser Roman, der hauptsächlich Marys ...

Die 16-jährige Mary Godwin sitzt auf einem Friedhof und wartet auf ein Date mit Percy Bysshe Shelly, einem aus reichem Haus stammenden Enfant terrible. So beginnt dieser Roman, der hauptsächlich Marys Leben folgt, daneben aber auch zahlreiche andere Schauplätze während der Jahre1815 und 1816 besucht und so wohl das Panorama eines Kontinents bieten soll, der aufgrund eines Vulkanausbruchs auf der anderen Seite der Welt, das kälteste Jahr seit Beginn der Temperaturaufzeichnungen erlebt.
Mary überwirft sich schließlich mit ihrem Vater, reist mit Percy und ihrer Stiefschwester Claire durch Europa und landet irgendwann in einer Villa am Genfer See, wo sie inspiriert durch einen von dem berühmten Dichter Lord Byron ausgerufenen Wettbewerb die Idee zu ihrem zwei Jahre später erscheinenden Roman „Frankenstein“ hat.
Daneben treten hier unter anderem Johann Wolfgang von Goethe, Napoleon, Turnvater Jahn oder der Maler Caspar David Friedrich auf. Manche dieser „Prominenten“ kommen regelmäßig vor, andere werden nur ein paar Mal erwähnt und „verschwinden“ dann wieder. Dazwischen sind gelegentlich kurze Episoden aus dem Leben der normalen Leute eingestreut. Diese nehmen aber zu wenig Raum ein, um wirklich deutlich zu machen, wie dramatisch die Auswirkungen der Klimakrise waren. Großteils dreht sich die Handlung doch um sehr privilegierte Personen. Das wird bei Marys Clique besonders deutlich, die in ihrer Villa dem Hedonismus frönt, während rundum Hunger und Not herrschen.
Wahrscheinlich ist auch dies ein Grund dafür, dass ich mit der Handlung bzw den Protagonisten nicht warmgeworden bin. Außerdem haben mich die fehlenden Datumsangaben gestört. Es ist oft nicht nachvollziehbar, wie viel Zeit zwischen den Kapiteln vergangen ist oder in welcher Jahreszeit wir uns befinden.

Fazit: Dieses Buch ist weder eine historische Abhandlung (dazu gibt es zu viele Ungenauigkeiten und Anachronismen), noch eine Liebesgeschichte (dafür werden nicht genug Gefühle transportiert), noch die Entstehungsgeschichte eines Werkes der Weltliteratur (dafür spielt Marys literarisches Schaffen eine zu geringe Rolle), noch ein „Endzeitdrama“ (dafür geht es den meisten Personen zu gut.) Es handelt sich vielmehr bloß um eine Zusammenstellung von allerlei Begebenheiten, die jede für sich eher banal sind.