Nicht unbedingt mein Fall gewesen
The Promise - Der goldene HofDie Gestalter des Bastei Lübbe-Verlages haben einmal mehr ein kleines Kunstwerk geschaffen, das sofort meinen Blick angezogen hat. Da Elizabeth tatsächlich goldblonde Haare ihr Eigen nennt, hat es mir ...
Die Gestalter des Bastei Lübbe-Verlages haben einmal mehr ein kleines Kunstwerk geschaffen, das sofort meinen Blick angezogen hat. Da Elizabeth tatsächlich goldblonde Haare ihr Eigen nennt, hat es mir sofort noch eine Spur besser gefallen und es passt gleichzeitig sehr gut zur Überschrift „Der Goldene Hof“. Ich habe also rein gar nichts am Titelbild auszusetzen.
Inhaltsangabe und Cover hatten mich positiv auf die Geschichte eingestimmt, meine Erwartungen waren dementsprechend hoch angesiedelt. Welche Richtung die Erzählung nehmen würde, konnte ich allerdings nicht wirklich einschätzen.
Zu Beginn hatte ich einerseits leichte Schwierigkeiten mich an die etwas gestelzte Sprache zu gewöhnen, die die Protagonisten verwendeten und andererseits mit den vielen neuen Namen der Figuren, Schauplätze und Völker zu kämpfen. Eine kleine Karte zu Beginn des Buches wäre in diesem Falle vielleicht ganz nützlich gewesen. Nach einigen Seiten konnte ich dem Geschehen aber immer besser folgen und mich mit dem Schreibstil arrangieren. Vor allem die Beschreibungen der Umgebung bzw. der Schauplätze waren für mich ein Highlight des Buches.
Die Geschichte spielt in einer Welt, die mich an die Zeit des 18. oder 19. Jahrhunderts erinnert: der Adel hält die Zügel in der Hand, neue Kolonien werden besiedelt und unterschiedliche Religionsrichtungen spalten die Gesellschaft. Das Buch hat dementsprechend einiges mit einem historischen Roman gemeinsam bzw. kann als solches durchgehen.
Leider hat mich der Inhalt des Buches aber nicht in der Weise überzeugen können, wie ich es mir erhofft hatte. Natürlich soll die Geschichte nicht bereits innerhalb der ersten Seiten vorauszusehen sein, aber selbst nach circa 100 Seiten konnte ich nicht wirklich erahnen, wohin die Reise gehen würde. Mich hat die Erzählung einfach nicht von den Socken gehauen, sie plätscherte eher vor sich hin, um ab und zu durch einen kleinen Höhenpunkt unterbrochen zu werden. Erst zum Ende hin wurde eine gewisse Spannung greifbar, die mich ein wenig über die Längen hinwegsehen lassen konnte.
Dass es weitere Teile dieser Reihe geben wird, war mir zwar schon im Vorfeld klar gewesen, allerdings werden einige Geheimnisse der Freundinnen Elizabeths derart umschifft und offen gelassen, dass es praktisch unumgänglich ist. Vermutlich werde ich aber keinen weiteren Band lesen, ich bin einfach nicht überzeugt davon, dass mich Teil 2 besser unterhalten wird. Wirklich schade, denn in meinen Augen hatte die Idee für die Erzählungen durchaus Potenzial.
Fazit: Ich hatte mir deutlich mehr von dieser Geschichte erhofft. Für mich war einfach kein roter Faden erkennbar.