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Veröffentlicht am 26.02.2024

Die Wahrheit und Ausübung der Macht

Der Ketzer von Konstanz
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Jan Hus ist davon überzeugt, das Vergebung nicht gekauft werden kann und das nur durch den Glauben an den Herrn Jesus, Rettung für den Menschen möglich ist und das nur Gott Sünden vergeben kann.

Jan hat ...

Jan Hus ist davon überzeugt, das Vergebung nicht gekauft werden kann und das nur durch den Glauben an den Herrn Jesus, Rettung für den Menschen möglich ist und das nur Gott Sünden vergeben kann.

Jan hat Hoffnung, dass er beim Konzil das vom König einberufen worden ist, seine Erkenntnisse darlegen darf und die Kirche zur Umkehr bewegen kann. Diese Überzeugung im 15.Jahrhundert öffentlich zu lehren und sich gegen die Kirche zu stellen, sind sein Todesurteil. Schnell wird klar um wieviel Macht, Neid und Habgier es in der Kirche eigentlich ging. Nicht um den Menschen das Wort Gottes zu lehren. Nein, Ansehen und Macht war das Ziel. Selbst der König verrät Jan Hus um Kaiser werden zu können.

Die Autorin hat es geschafft, mit ihren intensiven Details die Geschichte lebendig werden zu lassen. Man bekommt Einblicke in die Gefühle und Gedanken des Jan Hus. Desweiteren sind seine Träume und Visionen ein Bestandteils dieses Romans. Die Unsichtbare Welt der Engeln und Dämonen, die immer wieder sichtbar werden, verleihen dem Buch eine fiktive Note, die mich persönlich etwas gestört hat. Ich glaube schon das Gott Engel benutzt um Menschen zu beschützen und ihnen beizustehen. Aber hier nimmt es überhand. Sie werden hier wie Personen dargestellt die immer wieder da sind und auch von einigen gesehen werden.

Die Geschichtlichen Details, seiner Reise und Werdegang in Konstanz sind außerordentlich faszinierend und spannend beschrieben. Hus innere Kämpfe und die immer wiederkehrende Frage ob er widerrufen werde sind ein großer Bestandteil der Geschichte. Hierbei sieht man seine persönliche Veränderung, seine Stärke im inneren Kampf, aber auch wie er seine Angst überwindet und den Frieden findet. Seine Hingabe diesen Auftrag auszuführen ist unglaublich beeindruckend.

Eine Aussage die mich gestört hat und die ich nicht so stehen lassen würde, ist das Jesus als Lügner bezeichnet wurde. Das war für mich ein No Go und war mitunter ein Grund warum ich das Buch erst zur Seite gelegt habe. Jesus war ohne Fehler und auch die genannte Situation lässt in der Bibel nicht darauf schließen das man das Recht hat das anzuzweifeln. Deswegen kann ich das Buch nur eingeschränkt empfehlen.

Da man am Ende auch nicht wirklich weiß, welche Darstellung fiktiv und welche belegt sind, sollte man sich beim Lesen im klaren sein, das man nicht weiß was auf der freien Erfindung der Autorin zurückzuführen ist.

Die Geschichte des Hus ist beeindruckend und bewegend und absolut spannend geschrieben.

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Veröffentlicht am 05.01.2024

Romanze in Cornwall

Winterliebe in Cornwall
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Ein Weihnachtsbuch mit 2 Kurzromanen die beide in Cornwall spielen.

In der ersten Geschichte "Wie ein Sturm im Winter" geht es um Joy die sich um ihre pflegebedürftige Mutter kümmert. Da ihre Freundin ...

Ein Weihnachtsbuch mit 2 Kurzromanen die beide in Cornwall spielen.

In der ersten Geschichte "Wie ein Sturm im Winter" geht es um Joy die sich um ihre pflegebedürftige Mutter kümmert. Da ihre Freundin heiratet und Joy Trauzeugin ist, fliegt sie kurz vor Weihnachten für die Hochzeit und letzten Vorbereitungen nach Cornwall. Dort trifft sie auf Oliver mit sie auf Anhieb auf einer Wellenlänge ist. Durch die entstandene Liebesbeziehung stellt sie in Frage was sie wirklich möchte und worauf sie bisher ihren Fokus gesetzt hat. Ihre Eltern pflegen oder ihr eigenes Glück.

In der zweiten Geschichte "Wie der Duft von Zimt" geht es um Sarah die in Firma ihres Vaters als Anwältin arbeitet. Auch Sarah fliegt nach Cornwall kurz vor Weihnachten um der Einladung ihrer verstoßenen Schwester zu folgen, die dort eine Bäckerei eröffnet. Dort trifft sie auf den Fotografen Michael der sie und ihr Herz gefangen nimmt. Sie muss sich entscheiden zwischen ihrem eigenen Weg und des ihres Vaters.

Zwei sich ähnelnde Romane die schnell und anspruchslos gelesen werden können.

Der Schreibstil ist flüssig und leicht zu lesen. Zwischen den beiden Geschichten liegt eine größerer Zeitspanne.

Die Handlungen der Protagonisten wirken teilweise etwas unrealistisch und nicht realitätsnah. Aber für die Kürze der Geschichte habe ich auch nicht viel Tiefe in der Geschichte erwartet.

Der Glaube spielt keine sehr große Rolle wird aber hin und wieder erwähnt.

Es sind 2 Kurzromane die einladen in das kleine Städtchen Port Willis einzutauchen und ein paar gemütliche romantische Lesestunden zu genießen. Ein Buch fürs Herz um in Winterstimmung zu kommen.

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Veröffentlicht am 06.03.2024

Das Glück in kleinen Dingen

Das Glück wartet gleich um die Ecke
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Wie oft geht man an alltäglichen Dingen vorbei ohne zu sehen das gerade das es etwas besonderes sein kann.

Ursula Kollritsch weist in diesem Buch auf 75 Wohlfühlorte hin. Das kann die Bank im eigenen ...

Wie oft geht man an alltäglichen Dingen vorbei ohne zu sehen das gerade das es etwas besonderes sein kann.

Ursula Kollritsch weist in diesem Buch auf 75 Wohlfühlorte hin. Das kann die Bank im eigenen Garten sein, der Liegestuhl, die richtigen Schuhe, der Bäcker usw.

Die Kunst liegt nur darin die Dinge mit dem richtigen Auge zu betrachten und das als Glück zu sehen und zu entdecken. Man muss nicht irgendwo besonders hinfahren. Es sind oft die kleinen Dinge die die Welt so besonders machen. Dieses hübsch gestaltete Büchlein lädt auch dazu ein, eigene Wohlfühlorte am Ende festzuhalten.

Den Christlichen Aspekt gab es in diesem Buch leider gar nicht zu finden.
Nichtsdestotrotz kann man es gut verschenken wenn jemand seine Blickrichtung im Alltag verändern möchte und eigentlich nach den großen Dinge Ausschau hält. Der Schreibstil ist leicht und flüssig und die kleinen Beispiele sind einleuchtend und wirklich als kleines Glück zu betrachten.

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Veröffentlicht am 23.01.2024

Vergebung und Heilung

Deine Spuren im Schnee
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Stefan, still und ruhig, trifft in einer Bibliothek auf Lenja, die er aber erst nicht anspricht sondern zeichnet.

Fasziniert voneinander treffen die beiden sich und es entsteht eine Beziehung die unterschiedlicher ...

Stefan, still und ruhig, trifft in einer Bibliothek auf Lenja, die er aber erst nicht anspricht sondern zeichnet.

Fasziniert voneinander treffen die beiden sich und es entsteht eine Beziehung die unterschiedlicher nicht hätte sein können. Er ist Atheist und sie gläubig. Als sie ihn in ihre Gemeinde mitnimmt und ihrer Familie/Freunden vorstellt, finden die das Stefan und Lenja nicht zusammen passen. Das lässt sie in eine Glaubenskrise stürzen. Stefan macht sich auf die Suche nach genau diesem Glauben für Lenja und findet ihn selbst.

Das Buch ist kapitelweise in jeweils 2 Zeitabschnitten geschrieben. Der Gegenwart und Vergangenheit. Titus Müller hat an sich einen sehr leichten Schreibstil, aber hier bleibt vieles ungesagt und man muss sich seinen Teil denken.

Diese Erzählung schreibt über Konflikte in einer Beziehung, wie Stefan seine Gefühle in Zeichnung zu Papier bringt und wieviel Einfluss andere Menschen auf das eigene Leben haben können.

Mich persönlich hat die Geschichte nicht berührt und ich wusste am Ende Ende immer noch nicht wirklich was das Ziel dieser Geschichte war.

Vor allem Lenjas Gedanken und Handlungen waren fade, unreif und irgendwie fremd. Die Ausdrucksweise des Autors ist sehr poetisch und bildlich stark herausragend. Das hat mir gefallen und es passt auch zu Stefan als Künstler. In einigen Szenen konnte ich somit gut eintauchen und habe sie genoßen.

Vom Klappentext her, habe ich mir ein bisschen mehr davon versprochen wie Stefan seinen Glauben findet. Aber die Suche danach war nicht Realität. es fühlte sich eher so an als ob er Lenja sucht. Auch habe ich gedacht das sie mehr zu Ihrem Glauben steht und ihn vorlebt. Da war ich etwas enttäuscht.

Insgesamt mochte ich das Buch gern lesen. Man ist in einer Erzählung wo die Glaubenskrise eine Rolle spielt, Freundschaften beginnen und zerbrechen aber auch wieder Vergebung und Heilung zu finden ist.

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