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Veröffentlicht am 12.02.2024

Ist alles sinnvoll, was machbar ist? Ein nachdenklicher Roman über den Wunsch nicht zu altern.

Wir werden jung sein
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Maxime Leo schreibt in seinem Roman „Wir werden jung sein“ von dem Menschheitstraum der Verjüngung. Jakob leidet an einer Herzmuskelschwäche und nimmt an einer Medikamentenstudie teil. Jenny, Verena und ...

Maxime Leo schreibt in seinem Roman „Wir werden jung sein“ von dem Menschheitstraum der Verjüngung. Jakob leidet an einer Herzmuskelschwäche und nimmt an einer Medikamentenstudie teil. Jenny, Verena und der Senior Wenger werden ebenso Teilnehmer dieser Studie. Plötzlich merken sie Veränderungen an sich, die eigentlich nur mit dem Medikament in Zusammenhang gebracht werden können. Das Leben der Probanden gerät durcheinander und die Forschung läuft auf Hochtouren.

Maxim Leo schreibt über ein interessantes Thema, das nachdenklich stimmt. Wie könnte sich unser Dasein verändern, wenn es für uns Menschen die Möglichkeit zur Verjüngung geben würde. Die 4 Hauptprotagonisten waren mir sehr sympathisch. Jakob ist zum ersten Mal verliebt und freut sich auf seine ersten Erfahrungen. Jenny wünscht sich seit Jahren ein Kind, was einfach nicht klappen will. Wenger hat bereits mit seinem Leben abgeschlossen und möchte nochmal ein richtig großes Fest zum Abschied feiern. Verena ist Leistungssportlerin, die aufgrund des Alters am Ende ihrer Karriere angekommen ist. Mit diesen 4 Protagonisten hat der Autor Charaktere geschaffen, bei denen sich jeder Leser mit jemandem identifizieren kann. Sowohl als Jugendlicher (junger Erwachsener) als auch als Senior kann man mit den Personen mitfühlen. Die Probanden erleben das verrückteste Jahr ihres Lebens. Doch ist das alles immer so wünschenswert? Der Autor hinterfragt die großen ethischen und gesellschaftlichen Fragen nach dem Wunsch nicht zu altern. Aber was für Auswirkungen hätte das für unsere Gesellschaft und auch für die einzelnen Personen?
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Vor allem auch die kritische Sicht auf die Dinge fand ich sehr spannend. Heutzutage wünscht sich jeder, dass er nicht altert. Jung und schön möchte man gerne bleiben. Manchmal hat aber vielleicht auch gerade das Alter seinen Reiz und seine Vorteile, denn jeder sollte sich mal überlegen, ob es wirklich erstrebenswert wäre, ewig zu leben.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen. Durch die abwechselnden Sichtweisen der Charaktere auf ihr Leben und auf die Erfahrungen mit ihren körperlichen Veränderungen wird das Tempo aufrechterhalten und bleibt das Buch interessant. Auch die Forschung und der Umgang mit den Erkenntnissen spielt eine Rolle. Mich persönlich hat das Buch sehr nachdenklich gestimmt. Nicht immer ist alles, was medizinisch möglich ist auch wirklich sinnvoll. Der Autor hat dieses Thema in einen tollen Roman gepackt und bringt viele Gedanken dazu auf den Punkt.

Fazit: Das Buch hat mir sehr gut gefallen. Es hat mich sehr nachdenklich gestimmt. Ist es wirklich sinnvoll den Kreislauf des Lebens zu unterbrechen und durcheinander zu bringen? Oder ist es einfach überwiegend unsere Angst vor dem Sterben und das Ungewisse des Todes, das in uns den Wunsch nach Verjüngung auslöst? Das Buch regt definitiv zum Nachdenken an und wird in mir jedenfalls noch eine lange Zeit nachhallen.

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Veröffentlicht am 07.02.2024

Ein tolles Buch über die Stärke einer Freundschaft 1933 in der Eifel

Sturmmädchen
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In Lilly Bernsteins Roman „Sturmmädchen“ geht es um die 3 junge Mädchen Elli, Käthe und Margot, die 1933 durch eine Freundschaft eng verbunden sind. Alles scheint in Ordnung zu sein. Doch die damalige ...

In Lilly Bernsteins Roman „Sturmmädchen“ geht es um die 3 junge Mädchen Elli, Käthe und Margot, die 1933 durch eine Freundschaft eng verbunden sind. Alles scheint in Ordnung zu sein. Doch die damalige Zeit wirft ihre Schatten auf die Unbeschwertheit und die Freundschaft. Margot ist Jüdin. Sie und ihre Familie bekommen die Auswirkungen der Politik und auch die Auswirkungen auf die Bevölkerung am eigenen Leib zu spüren. Wie stehen Elli und Käthe dazu? Kann ihre Freundschaft die schwierige Zeit überdauern und was geschieht mit Margot und ihrer Familie?

Lilly Bernstein ist ein wunderbarer Roman über die Freundschaft der drei Mädchen in dieser schwierigen Zeit gelungen. Im Vordergrund steht Elli. Sie ist mir als Protagonistin sehr ans Herz gewachsen. Warmherzig und mutig stellt sie sich den Herausforderungen der damaligen Zeit und ihrem eigenen Leben, das ohne Vater und in ärmlichen Verhältnissen nicht so einfach ist. Ihre Mutter Alma versucht Elli vor den schrecklichen Dingen, die die damalige Zeit so mit sich bringt, so gut es geht zu schützen. Auch sie ist ein toller Charakter, der sich für andere aufopfert! Der Autorin gelingt es mühelos die schreckliche Zeit authentisch für den Leser vor Augen zu führen. Die einzelnen Schicksale haben mich sehr berührt und bewegt. Durch ihren flüssigen und bildhaften Schreibstil und die verschiedenen Schicksale, die miteinander verwoben wurden, fliegen die Seiten nur so dahin. An manchen Stellen war ich einfach nur fassungslos über so viel Empathielosigkeit von manchen Menschen, die in der Hitlerjugend oder der Partei aktiv waren. Wie gut, dass manche ihr Herz am rechten Fleck hatten und sich nicht von außen beeinflussen ließen.

Fazit: Dieses Buch hat mich sehr berührt und bewegt. Der Autorin ist ein toller Roman gelungen, der die Macht der Freundschaft in dieser schicksalshaften Zeit widerspiegelt. Dieses Buch ist mein bisheriges Jahreshighlight und wird noch eine ganze Weile in mir nachhallen.

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Veröffentlicht am 18.01.2024

Ein toller Wohlfühlroman zum träumen

Sonnenküsse
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Im zweiten Band „Sonnenküsse“ der Reihe Küstenliebe entführt uns Svenja Lassen wieder nach Flensburg. Aline wandelt auf den Spuren ihrer Vergangenheit. Ihre Mutter ist verstorben. Im Nachlass findet Aline ...

Im zweiten Band „Sonnenküsse“ der Reihe Küstenliebe entführt uns Svenja Lassen wieder nach Flensburg. Aline wandelt auf den Spuren ihrer Vergangenheit. Ihre Mutter ist verstorben. Im Nachlass findet Aline einen Hinweis auf ihren Vater, den sie nie kennengelernt hat. Ihr Weg führt sie nach Flensburg. Ob sie das Geheimnis um ihren Vater lüften kann?

Der zweite Band der Reihe ist unabhängig vom ersten Band zu lesen. Es tauchen zwar ein paar Protagonisten aus dem ersten Band auf, aber man braucht das Vorwissen nicht zwangsweise. Ich habe zügig in die Geschichte hineingefunden und mich sofort wieder wohl gefühlt. Aline war mir von Beginn an sympathisch. Sie muss zunächst einmal den Tod ihrer Mutter verarbeiten. Im Nachlass findet sie einen Hinweis auf ihren Vater, dem sie nachgehen möchte. Dieser Roman handelt von der Suche nach den eigenen Wurzeln, von Freundschaft und Liebe. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin. Mit Aline hat Svenja Lassen eine sympathische Protagonistin auf der Suche nach ihrer Herkunft geschaffen. Dabei lernt sie in Flensburg neue Menschen kennen, die ihr mit Rat und Tat zur Seite stehen. Natürlich kommt auch die Liebe nicht zu kurz. Die bildhafte Beschreibung der Gegend rund um Flensburg lädt zusätzlich zum Träumen ein. Man bekommt richtig Lust dort einen Urlaub zu verbringen. Ganz besonders gut gefallen hat mir die Karte der Gegend auf der Innenseite des Covers. Dadurch kann man sich die Umgebung rund um Flensburg noch besser vorstellen und bekommt eine Ahnung, wo sich die Ochseninseln und das Kiosk, sowie Alines neuer Arbeitsplatz (die Brauerei) befinden. Auch das Cover ist wunderschön gestaltet, indem es den Strand und das Meer abbildet. Ein richtiger Hingucker, den man durch den ähnlichen Stil gleich mit dem 1. Band „Muschelträume“ in Verbindung bringt.

Fazit: Ein toller Wohlfühlroman, den man in kürzester Zeit gelesen hat. Ich freue mich schon auf den 3. Band der Reihe.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

Ein schöner Wohlfühlroman Ende der 50er / Anfang der 60er Jahre in Nordfriesland

Wo der Seewind flüstert. Die St.-Peter-Ording-Saga
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Tanja Janz erzählt in dem Buch „Wo der Seewind flüstert“ von einer jungen Frau Sabine, die zu Beginn ihres Berufslebens steht. Doch bevor sie ins Berufsleben startet, möchte sie gerne den Sommer am Gardasee ...

Tanja Janz erzählt in dem Buch „Wo der Seewind flüstert“ von einer jungen Frau Sabine, die zu Beginn ihres Berufslebens steht. Doch bevor sie ins Berufsleben startet, möchte sie gerne den Sommer am Gardasee verbringen. Eine familiäre Verpflichtung, auf der ihre Eltern bestehen, kommt ihr allerdings dazwischen. So verbringt sie den Sommer bei ihrer Tante in St. Peter - Ording und lernt die wunderschöne Seite von Nordfriesland kennen. Durch neue Bekanntschaften ist der Gardasee schnell vergessen.

Tanja Janz ist mit ihrem 1. Band der St. Peter - Ording Saga ein toller Auftakt gelungen. Die Protagonistin Sabine ist eine junge Frau, die gerne ihren eigenen Weg gehen möchte. Allerdings ist das zu dieser Zeit, der Roman spielt Ende der 50er Anfang der 60er Jahre, noch nicht ganz so einfach. Schließlich ist man erst mit 21 Jahren volljährig und benötigt für viele Dinge noch die Unterschrift der Eltern. Besonders gut gefallen hat mir, wie Sabine sich für andere eingesetzt hat. So scheut sie keine Mühe ihrer Tante und später dem Ehepaar Jessen zu helfen. Sie ist eine sehr sympathische und empathische Protagonistin. Ich habe sie in mein Herz geschlossen. Die Freundschaft zwischen Sabine und Rita fand ich auch toll. Die Beiden halten zusammen und versuchen ihr Glück zu finden. Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht zu lesen. Ich habe das Buch innerhalb kürzester Zeit gelesen. Durch die schöne Beschreibung der Örtlichkeiten konnte ich mich nach Nordfriesland träumen. In Gedanken saß ich im Strandcafé und habe bei einem Stück Kuchen und einer Tasse Kaffee die tolle Aussicht auf das Meer genossen.

Fazit: Der Auftakt der Trilogie hat mir sehr gut gefallen. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung der Reihe.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Eine wunderschöne, warmherzige Geschichte über Freundschaft und die Liebe zu Büchern

Der Buchspazierer
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In seinem Buch „Der Buchspazierer“ wird die Geschichte von dem Buchhändler Carl Kollhoff erzählt, der jeden Abend nach Geschäftsschluss auf einem Spaziergang besonderen Kunden Bücher liefert. Diese Menschen ...

In seinem Buch „Der Buchspazierer“ wird die Geschichte von dem Buchhändler Carl Kollhoff erzählt, der jeden Abend nach Geschäftsschluss auf einem Spaziergang besonderen Kunden Bücher liefert. Diese Menschen sind ihm sehr ans Herz gewachsen. Manchmal kommt aber alles anders als man denkt und die Spaziergänge von Carl sind plötzlich gefährdet. Wird es ihm gelingen sein Glück wiederzufinden?

Dieses Buch erzählt eine warmherzige Geschichte über einen älteren Mann, der in seinem Leben anderen Menschen Freude bereitet. Diese Freude und Aufgabe bedeuten ihm sehr viel. Carl Kollhoff ist mir sofort ans Herz gewachsen. Aufopferungsvoll macht er sich Gedanken über seine Kunden und sucht teilweise auch Bücher für sie aus. Ein sehr einfühlsamer und sympathischer Charakter. Ich habe mir richtig vorstellen können, wie es wäre, wenn er bei mir an der Haustüre klingeln würde und mir ein Buch vorbeibringen würde. Vor allem für andere Menschen, die aus welchen Gründen auch immer, nicht in eine Buchhandlung gehen können, ist er die Verbindung zur Außenwelt. Auch Schascha habe ich in mein Herz geschlossen. Für ein neunjähriges Mädchen macht sie sich schon sehr viele Gedanken. Sie ist genauso empathisch wie der Buchspazierer Carl Kollhoff.
Der Schreibstil des Autors ist flüssig und leicht zu lesen. Innerhalb kürzester Zeit hatte ich diese tolle und warmherzige Geschichte verschlungen. Der Autor hat mich mit meinem Kopfkino auf eine Reise zu ganz unterschiedlichen Menschen mitgenommen und mir gezeigt, was Empathie und Freude alles bewirken kann.

Fazit: Dieses Buch ist eine tolle warmherzige Geschichte, die an das Mitgefühl von Menschen appelliert. Miteinander kann man viel bewirken! Auch die Zuversicht, dass man manche Probleme lösen kann. Es war mein erstes Buch des Autors und wird nicht mein letztes gewesen sein!

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