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Veröffentlicht am 01.03.2024

Mirko lernt das Leben kennen

Wachgeküsste Prinzen muss Mann lieben!
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Das Buch erzählt die Geschichte von dem jungen BWLer Mirko. Es geht um sein WG-Leben, seine Freundinnen, das Familienverhältnis und seine Kindheit.
Anfangs musste ich mich an den Schreibstil gewöhnen. ...

Das Buch erzählt die Geschichte von dem jungen BWLer Mirko. Es geht um sein WG-Leben, seine Freundinnen, das Familienverhältnis und seine Kindheit.
Anfangs musste ich mich an den Schreibstil gewöhnen. Er ist so… akademisch? Die verschachtelten Sätze musste ich teilweise ein paar Mal lesen. Aber ich habe mich schnell daran gewöhnt. Und dann flutschte es.
Die Geschichte ist in der 3. Person geschrieben, dadurch wirkt sie für mich wie aus der Distanz. Aber trotzdem fühle ich mich ganz nah dabei, weil ich viel über Mirko und seine Gedanken erfahre. Das finde ich ziemlich spannend, denn Mirko reflektiert sein Leben immer und ständig.
Mirko ist viel mit Vergangenheitsbewältigung beschäftigt: Mobbing in der Kindheit, Abnabelung von den Eltern. Dazu kommt noch die Änderung der sexuellen Orientierung und damit aufkommende Unsicherheiten. Das ist alles sehr gut dargestellt. Ich kann seinen „Leiden“ gut folgen, weil er sich viele Gedanken macht.
Ich feiere ihn, wie er sich immer irgendwie zu helfen weiß. Er tut Dinge, die wir alle so auch machen würden. Ich mag ihn auch, weil er ein ehrlicher Kerl ist, und friedfertig, vielleicht schon ein bißchen zu gutmütig.
Die Entwicklung, die er durchmacht, erscheint mir absolut authentisch.
Insgesamt ist die Geschichte sehr abwechslungsreich erzählt. Unterschiedliche Personen, Situationen, Geschehnisse und Mikros Reflektionen wechseln sich ab, so daß es nie langweilig wird.
Mir hat das Buch viel Spaß gemacht, deshalb vergebe ich auch eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 20.02.2024

Der Maya-Effekt

Dich hatte ich nicht auf dem Wunschzettel
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Maja hat zehn Jahre lang in Glasgow gelebt, wo sie studiert und als Steuerberaterin gearbeitet hat bis ihre Firma Konkurs anmelden musste. Sie kehrt in das elterliche Haus in den schottischen Highlands ...

Maja hat zehn Jahre lang in Glasgow gelebt, wo sie studiert und als Steuerberaterin gearbeitet hat bis ihre Firma Konkurs anmelden musste. Sie kehrt in das elterliche Haus in den schottischen Highlands zurück und begegnet am ersten Tag ausgerechnet Sam, mit dem sie eine (kurze) Vergangenheit teilt, die nie aufgearbeitet wurde. Schon die Situation, in der sie sich wiedersehen, ist lustig beschrieben, obwohl sie es für Sam keinesfalls ist. Er hütet nämlich ein spicy Geheimnis, mit dem er nebenher Geld verdient.
Maya muss sich nun ihrer Vergangenheit mit Sam stellen. Doch der steckt mittlerweile in einer ungesunden Beziehung mit Mayas ehemaliger Freundin.
Obwohl Maya eigentlich nach einer neuen Stelle als Steuerberaterin suchen sollte, beginnt sie, wieder im örtlichen Skizentrum zu arbeiten, was ihrem karriereorientierten Vater ziemlich mißgefällt. In diesem Spannungsfeld muss sie ihren eigenen Weg finden und eine Reihe von Konflikten lösen.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen, weil es einen lebendigen Abschnitt aus Mayas Leben beschreibt. Es werden genügend Hintergrundinformationen gegeben, ohne daß es langweilig wird. So konnte ich mich gut in die Situation einfühlen. Auch die Ansichten der anderen Familienmitglieder und Freunde sind für mich glaubhaft und deren Handlungen schlüssig.
Die Geschichte wird aus Mayas und Sams Sicht in der dritten Person erzählt. Das ist meine liebste Erzählform. So bin ich immer ganz nah am Geschehen und den Gedanken der Protagonisten dran.
Themen wie toxische Beziehung, Migration, Selbstfindung und Erfolg in Karriere und Familie werden hinreichend beleuchtet. Der toxischen (Ex)-Partnerin wird gerade so viel Raum gegeben, dass man der Geschichte folgen und die Hintergründe verstehen kann. Ich begrüße es sehr, dass sie darüber hinaus keinen Raum für unnötige Dramen und Mißverständnisse bekommt.
Die Slow burn Liebesgeschichte mag ich sehr gern. Nicht nur Maya und Sam sind mir sympathisch, auch ihre Freunde sind angenehm und vielschichtig beschrieben. Da freue ich mich schon auf weitere Bände.
Viele schöne, kleine Ideen, haben mir ein Lächeln ins Gesicht gezaubert, wie zum Beispiel, dass die Protagonisten bei einem Spaziergang Weihnachtsdeko an Häusern bewerten. Ich bin dabei an ihrer Seite durch den Schnee gestapft und habe die Lichter bewundert. Auch habe ich so manches Mal geschmunzelt, weil Maya und ihre beste Freundin Liv sich immer wieder wie in einem Jane Austen Roman unterhalten. Ich mag es, so in ein Buch abzutauchen.
Ich empfehle die Geschichte sehr gerne weiter und bin nun auf Livs Band gespannt.

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Veröffentlicht am 18.02.2024

Die liebliche Sprache der Blumen für die Stadt der Liebe

Sweet Valentine / Liebesglück und Flowerpower
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Sweet Valentine Teil 4 ist meiner Meinung nach der bisher schönste. Da stimmt einfach alles: die Stimmung, das Gefühl, die Örtlichkeit, die Blumen-Symbolik, die Rentner-Gang mit dem losen Mundwerk, die ...

Sweet Valentine Teil 4 ist meiner Meinung nach der bisher schönste. Da stimmt einfach alles: die Stimmung, das Gefühl, die Örtlichkeit, die Blumen-Symbolik, die Rentner-Gang mit dem losen Mundwerk, die slow burning Romanze.
Ich liebe die Valentine-Charaktere, die ja alle mehr oder weniger in allen Bänden vorkommen. Das gute ist, daß man alle Teile unabhängig voneinander lesen kann, weil die Charaktere immer ausreichend vorgestellt werden. Aber schöner ist es natürlich, wenn man die Personen schon liebgewonnen hat, weil man dann schon weiß, auf was man sich freuen kann.
Ethans Geschichte habe ich schon sehnsüchtig erwartet. Er ist so ein besonnener sympathischer und treuherziger Mann. Ivy kanne ich bisher noch nicht. Sie hat gerade erst Ivys Flower Power in Sweet Valentine eröffnet, aber der Blumenladen trägt sich noch nicht. Wie gut, daß Ethan ihr mit seinem Bänkerwissen weiterhelfen kann. Doch eigentlich kommt er ja nur, um regelmäßig Blumen für eine andere zu kaufen…
Mir hat diesmal besonders gut gefallen, daß ein paar der gängigsten Klischees aus Liebesromanen aufs Korn genommen werden. Ich liebe sowas! Überhaupt liest sich die Geschichte so herrlich leicht, daß ich sie in kürzester Zeit durch hatte.

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Veröffentlicht am 04.02.2024

Buchliebhaber unter sich

Book Lovers - Die Liebe steckt zwischen den Zeilen
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Jeder kennt doch die Liebesromane, in denen der erfolgreiche Großstadt-Protagonist bei der vom Bankrott bedrohten Cafe-Besitzerin auf dem Land bleibt, weil er erkennt, daß dieses Leben so viel besser ...


Jeder kennt doch die Liebesromane, in denen der erfolgreiche Großstadt-Protagonist bei der vom Bankrott bedrohten Cafe-Besitzerin auf dem Land bleibt, weil er erkennt, daß dieses Leben so viel besser als das hektische Grotstadtleben ist? Die kann man getrost vergessen, denn hier kommt die Geschichte der verlassenen ehrgeizigen Großstadt-Ex-Freundin und die ist so viel besser! Hier haben Tropes und Klischees ihren Ursprung und werden gekonnt auf die Schippe genommen.
Nora Stephens ist diese ehrgeizige Protagonistin und erfolgreiche Literaturagentin aus New York. Sie hat einen dermaßen guten Riecher für hervorragende Literatur, daß ihre Klienten Bücher in Millionenauflage verkaufen. Und sie hasst Klischees, weil sie selbst schon ein paar Mal mit oben erwähnten Protagonisten liiert war. Deswegen gibt sie dem Wunsch ihrer jüngeren Schwester eher ungern nach, in einem kleinen Provinznest Urlaub zu machen. Und tatsächlich verändern diese 4 Wochen ihr Leben, aber anders als erwartet und fernab der gängigen Klischees.
Ich liebe liebe liebe diese Geschichte! Sie hat mich von der ersten Seite an eingesaugt, weshalb ich diese 430 Seiten an einem Tag gelesen habe.
Als Nora auf den aalglatten Lektor Charlie Lastra trifft, fliegen die Fetzen. Das ist enemies to lovers vom feinsten. Doch nicht nur Nora ist scharfzüngig, auch Charlie lässt sich verbal nicht die Butter vom Brot nehmen. Was habe ich mich köstlich amüsiert, als sie sich Gemeinheiten an den Kopf geworfen haben!
„Hör mal, Lastra«, sage ich. »Meine Schwester und ich sind hier, um miteinander Zeit zu verbringen. Du hast das vermutlich in dem Labor, in dem du gezeugt wurdest, nicht gelernt, aber Urlaube sind eine ziemlich gängige Methode, die Beziehung zu Menschen zu stärken, die man liebt. Und um sich zu entspannen.“
Obwohl es zwischen den beiden ständig so hin und her geht, spürt man doch sehr bald eine gewisse „metaphysische Energie“. Die Beziehung baut sich langsam und nachvollziehbar auf. Sie ist nicht romantisch, aber dennoch wunderschön und herzerweichend.
Ich habe nicht nur diese Energie zwischen den beiden geliebt, auch das vertraute Verhältniss von Nora und ihrer Schwester Libby hat mir sehr gut gefallen. So unterschiedlich die beiden Frauen auch sind, unterstützen sie sich sehr vorbildlich und aufopferungsvoll. Und gerade deshalb ist es so eine Gratwanderung, die unterschiedlichen Sichtweisen ein und der selben Situation darzustellen.
Ich liebe den Verlauf der Geschichte, die Beziehungen der Personen untereinander, die Konflikte, das Spiel mit den Klischees und das schöne Ende. Deshalb kann ich das Buch wärmstens empfehlen und vergebe eine absolute Leseempfehlung.

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Ein unmagischer Niemand mischt sich ein

Drei Magier und eine Margarita
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Bisher habe ich mich noch nicht oft an Fantasy herangewagt, aber Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut.
Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen, ...

Bisher habe ich mich noch nicht oft an Fantasy herangewagt, aber Cover und Titel haben mich neugierig gemacht, und ich muss sagen, ich habe es nicht bereut.
Ich bin leicht in die Geschichte eingestiegen, weil die magische Welt sehr gut erklärt wird. Sie wird aus Toris Sicht erzählt, und die hatte bisher noch weniger Berührungspunkte mit der mystischen Parallelwelt als ich.
Studentin Tori bewirbt sich ausgerechnet in einem seltsam abgelegenen Pub um die Stelle einer Barkeeperin. Wie bei ihren bisherigen Jobs eckt sie auch in dieser Bar an, was dort aber ausdrücklich erwünscht ist. Nicht nur das kommt ihr zunächst höchst skurril vor, auch geschehen Dinge, die sich Tori nicht erklären kann, doch sie braucht das Geld…
Die Kombination aus Mensch (Tori) und Magiern (Aaron, Kai und Ezra), sowie aus zahlreichen anderen Mythikern (Zauberern, Vampirjägern, Telekinetikern,Telepathen, Hellsichtigen, usw.) ist ziemlich reizvoll. Es wird nie langweilig beim Lesen, weil ständig was neues passiert. Vor allem die Kampfszenen sind der Knaller! Daß ausgerechnet Toris Bruder und Mitbewohner Polizist ist, erhöht die Brisanz so mancher Szene noch.
Ich liebe auch die Freundschaft, die sich zwischen den drei verdammt attraktiven Magiern und Tori entwickelt. Die drei begegnen ihr von Anfang an mit Sympathie, was mich sofort unumkehrbar für sie eingenommen hat, auch wenn sie freche Chaoten sind.
Am Ende angekommen wollte ich die Gilde mit ihren besonderen Mitgliedern gar nicht mehr verlassen, so wohl habe ich mich mitten unter ihnen gefühlt. Ich lechze nach dem nächsten Band.

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