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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 06.01.2024

Düster, schaurig, bittersüß, märchenhaft, romantisch!

Böse Wünsche
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640 Seiten und kein einziges Mal langweilig oder zäh - und das, obwohl der Klappentext leider ganz schön spoilert.

Ellerie lebt mit ihrer Familie in Amity Falls, einem kleinen Siedler-Städtchen, in dem ...

640 Seiten und kein einziges Mal langweilig oder zäh - und das, obwohl der Klappentext leider ganz schön spoilert.

Ellerie lebt mit ihrer Familie in Amity Falls, einem kleinen Siedler-Städtchen, in dem seit Jahrzehnten die selben Familien leben und Wert auf gute Nachbarschaft gelegt wird. Doch im angrenzenden Wald gehen merkwürdige Dinge vor sich … und bald greifen diese scheinbar auch auf Amity Falls über. 👻

Auf Grund der Beschreibungen der Siedlung scheint es Ende des 17. Jhrdt. zu spielen und machte zwischendurch auch eher den Eindruck eines historischen Dramas als einer Schauergeschichte. Gleichzeitig ist die Benennung von Traumata und der Umgang damit höchst modern.

Die Charaktere sind mir sehr schnell ans Herz gewachsen. Sie haben Ecken und Kanten, verhalten sich teilweise egoistisch und moralisch nicht immer korrekt - also menschlich. Die Beziehung zwischen Ellerie und ihrem Zwillingsbruder hat mich regelrecht wütend gemacht.

Es gibt zwar keinen stringenten Spannungsbogen, mMn ist das aber auch gar nicht nötig, denn die Geschichte hat so viel mehr zu bieten und ist gleichzeitig eine Gesellschaftsstudie, die das Zusammenleben in einer isolierten Gesellschaft und die Sehnsucht der Menschen nach der Erfüllung ihrer Wünsche deutlich macht.
Spannung bietet auch, dass man fast bis zum Schluss nicht weiß, wem man trauen kann. Auch wenn ich ziemlich schnell geahnt habe, wer der vermeintliche Übeltäter ist, konnte ich trotzdem mitfiebern und war mir nie ganz sicher.

Leider war ich mit der Übersetzung nicht immer zufrieden, das tut meiner Begeisterung für das Buch aber absolut keinen Abbruch! Ich hab den Klopper innerhalb weniger Tage verschlungen und bin fast traurig, dass es vorbei ist. UND [‼️kleiner Spoiler‼️] es gibt eine wunderschöne Liebesgeschichte und ein wenig Spice, den sogar ich, als absoluter Romantik-Grinch, gut fand!

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Veröffentlicht am 22.08.2023

Toller Reihenauftakt für jung und alt!

Erkental 1
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Durch einen Unfall wird klar, dass der 13-Jährige Endri ein magisches Talent besitzt, weswegen er an der Erkental-Schule aufgenommen wird. So zauberhaft Erkental aber auch ist, irgendetwas scheint nicht ...

Durch einen Unfall wird klar, dass der 13-Jährige Endri ein magisches Talent besitzt, weswegen er an der Erkental-Schule aufgenommen wird. So zauberhaft Erkental aber auch ist, irgendetwas scheint nicht zu stimmen - oder warum verschwinden ständig Menschen?

@a.k.bender hat eine fantastische Welt geschaffen, die mich hin und wieder in kleinen Details an Harry Potter erinnert hat (Magierschule eben ;)), aber trotzdem ihren ganz eigenen Charme hat und mich immer wieder zum Staunen und Schmunzeln brachte.

Besonders die Beschreibungen der windschiefen, verschachtelten Häuser, die auch auf dem Cover zu sehen sind, haben es mir angetan.
Da die Geschichte in einer von Klimakatastrophen gebeutelten Zukunft (ca. im Jahr 2055) spielt, fand ich auch die Anspielungen auf unsere jetzige Zeit sehr amüsant.
Mein ganz persönlicher Favorit war aber das Wasserschwein Rudolf, das in einem Friseursalon die Menschen massiert. 😂

Erkental lebt ein ganz anderes Gesellschaftssystem als der Rest der Welt. Es gibt keine Währung, der Handel basiert auf dem Prinzip Eine-Hand-wäscht-die-andere und auch das Schulsystem proklamiert für sich selbst, dass jeder in seinem Tempo lernen soll. Im Laufe der Geschichte stellt sich aber heraus, dass das eher Floskeln sind und Endri sich trotzdem gegen einige Bullies durchsetzen und sich selbst vom Leistungsgedanken frei machen muss.

Nebenbei werden in der Geschichte positiver R@ssismus und Vorurteile thematisiert und es gibt casual gay representation.

Grundsätzlich ist natürlich wichtig zu beachten, dass das Buch vom Verlag für Kinder ab 8 Jahren empfohlen wird und auch so geschrieben ist! Bedeutet: es gibt keine nervenzerreißende Spannung und die Entwicklungen sind für viellesende Erwachsene teilweise etwas vorhersehbar. Mich stört das aber nicht und ich hatte wirklich großen Spaß mit diesem Buch!

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Krimi im Fantasygewand

Die geflohene Geschichte
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Kapitolo - die Stadt in der Buchfiguren aus ihrer in unsere Welt übertreten können, weswegen alle, die des Schreibens mächtig sind, ihre Fingerabdrücke abgeben müssen um eine übergetretene Figur identifizieren ...

Kapitolo - die Stadt in der Buchfiguren aus ihrer in unsere Welt übertreten können, weswegen alle, die des Schreibens mächtig sind, ihre Fingerabdrücke abgeben müssen um eine übergetretene Figur identifizieren zu können. Die Autorin Kate Kowalski hätte nie gedacht, dass eine ihrer Figuren mal in Kapitolo auftauchen würde, aber jetzt sieht es so aus, als hätte eine von ihnen sogar einen Mord begangen …

Dass die Figuren aus Büchern zum Leben erwachen, ist sicher keine neue Idee - wie Kate Kowalski das umsetzt aber schon und dieses Buch ist eine ganz klare Empfehlung für alle, die Bücher über Bücher mögen! :)

Angefangen dabei, dass Kate Kowalski (man munkelt, es sei das Pseudonym einer bekannten deutschen Autorin) über Kate Kowalski schreibt, dabei auch bei der Danksagung nicht aus der Rolle fällt und auch der Verlag hinten im Buch Bücher von ihr empfiehlt, die es real gar nicht gibt. 😄

Allgemein birgt die Tatsache, dass die Autorin über ihr eigenes Alter Ego schreibt, wohl besonders für Autorinnen eine Menge Schmunzelmaterial und wirkt teilweise auch autobiografisch.

Charakterentwicklung (Kate war mir anfangs eher unsympathisch), Spannungsbogen, Worldbuilding - alles top! :)

Besonders gut gefallen haben mir die Beschreibungen des Garten- und des Hafenviertels und die casual queere Repräsentation. Auch bei den Schilderungen über Kates Jugend kam mir alles sehr authentisch vor.

Alles in allem also ein Buch, dass sich, besonders für Buchliebhaber sehr gut wegliest, in eine fantastische Welt entführt und gleichzeitig zur Reflexion über die Verantwortung von Autor
innen einlädt.

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Veröffentlicht am 18.07.2023

Dystopische Gesellschaftskritik mit lesbischer Lovestory

Blumenherz
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Wo sind die Klimaschützerinnen, Bergziegen, Münchenerinnen, Grey’s Anatomy Fans und Balletttänzer*innen unter euch?

Wer mag sapphic Liebesgeschichten mit 🌶️, hat ein Herz für außerirdische Tentakelköpfe ...

Wo sind die Klimaschützerinnen, Bergziegen, Münchenerinnen, Grey’s Anatomy Fans und Balletttänzer*innen unter euch?

Wer mag sapphic Liebesgeschichten mit 🌶️, hat ein Herz für außerirdische Tentakelköpfe und steht auf fundierte Gesellschaftskritik?

Seit heute ist das Print zu @autorinilkamella s „Blumenherz“ überall erhältlich und wer ein paar der oben genannten Dinge bejaht oder sich damit identifiziert, wird sicherlich Freude an dem Buch haben.

Es handelt sich um eine Near-Future-Dystopie und Climate-Fiction mit ein paar Science-Fiction-Anteilen.
Wir schreiben das Jahr 2074 - die Prognosen der Klimaschützer haben sich bewahrheitet, die Erde ist kaum noch bewohnbar und wird von alles zerstörenden Stürmen, Fluten und Gewittern heimgesucht. In den Gated Citys werden Ressourcen von einer priviliegierten Oberschicht gehortet, während die Menschen vor den Stadttoren ums Überleben kämpfen. Miriam Halder hat davon nichts mitbekommen, da sie sich 26 Jahre lang auf einer als verschollen geltenden Raumstation im All befand und sich dort als Ärztin um die Besatzung kümmerte. Als sie nun mit einem herzkranken außerirdischen Kind zurück auf die Erde kommt, beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit.

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Veröffentlicht am 08.06.2023

Definitiv kein Kinderbuch mehr!

Tintenwelt 2. Tintenblut
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Inhaltlich kann ich, ohne zu spoilern nicht wirklich viel sagen. Fakt ist aber, dass auch dieser Teil mir wieder sehr gut gefallen hat und ich wieder voll und ganz in diese großartige Welt eintauchen konnte. ...

Inhaltlich kann ich, ohne zu spoilern nicht wirklich viel sagen. Fakt ist aber, dass auch dieser Teil mir wieder sehr gut gefallen hat und ich wieder voll und ganz in diese großartige Welt eintauchen konnte. Auch die Liebe zu Büchern kommt wieder gut heraus - allem voran durch die immer sehr passenden Zitate vor jedem Kapitel.

Allerdings gibt es doch ein paar Unterschiede zu „Tintenherz“.

Zunächst, ist „Tintenblut“ definitiv kein Kinderbuch mehr. Zu viel Gemetzel, Hauen und Stechen, Tote (🥺) und hin und wieder auch mal sehr derbe Schimpfwörter. Ein klassisches Happy End sollte man auch nicht erwarten.

Weiterhin werden einige neue Figuren eingeführt, die vorher, wenn überhaupt nur am Rande erwähnt wurden. Cornelia Funke hatte hier, für ein Buch das 2005 erschienen ist, recht fortschrittliche Gedanken bzgl. der Diversität von Helden (die nämlich nicht immer blond und weiß sein müssen), den Namen für den „schwarzen Prinzen“ fanden wir aber recht ungünstig gewählt. Ähnlich verhält es sich mit Violante, die ein Blutschwämmchen im Gesicht hat und von allen deswegen nur „die Hässliche“ genannt wird. Für die Geschichte hatte das bisher keinen wirklichen Sinn, ich hoffe aber sehr, dass sich das in Band 3 noch auflöst …

Alles in allem hatte ich aber wieder eine Menge Spaß mit dieser Geschichte, habe das ein oder andere Tränchen verdrückt, die Plottwists ziemlich gefeiert und kann den 3. Teil kaum erwarten!

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