Cover-Bild Das Mädchen im schwarzen Nebel
Band der Reihe "Historische Romane im GMEINER-Verlag"
12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Gmeiner-Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: historischer Roman
  • Genre: Krimis & Thriller / Historische Kriminalromane
  • Seitenzahl: 400
  • Ersterscheinung: 06.09.2017
  • ISBN: 9783839221266
Ivonne Hübner

Das Mädchen im schwarzen Nebel

Historischer Kriminalroman
Das Zigeunermädchen Rosana und ihren Clan verschlägt es 1813 in die Nähe von Weißenberg in der Oberlausitz. Nach dem mysteriösen Tod ihres Vaters, der zu Unrecht in einem Weißenberger Gefängnis saß, verbannt die Stadt den Clan aus der Gegend. Genau drei Jahre später findet der Jungköhler Lorenz einen bis zur Unkenntlichkeit verbrannten Leichnam in seinem Kohlenmeiler. In der Nähe wurden Rosana und ihre Familie gesichtet. Fasziniert von den Zigeunern versucht Dr. Cornelius Waldeck, Licht in die Verbrechen zu bringen. Hat sich der Clan für den Tod von Rosanas Vater gerächt?

Weitere Formate

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 29.09.2017

ein fesselnder historischer Krimi

0

In seinem zweiten Kriminalfall hat es Dr. Cornelius Waldeck gleich mit mehreren Verdächtigen zu tun. Er weiß noch nicht, welch komplexer Fall auf ihn zukommt als er die verkohlte Leiche aus dem Kohlenmeiler ...

In seinem zweiten Kriminalfall hat es Dr. Cornelius Waldeck gleich mit mehreren Verdächtigen zu tun. Er weiß noch nicht, welch komplexer Fall auf ihn zukommt als er die verkohlte Leiche aus dem Kohlenmeiler von Lorenz begutachten muss.

Was haben die Zigeuner mit der Sache zu tun? Immerhin sind die nun zum zweiten Mal in der Gegend und jedes Mal gibt es Zores.

Einmal gepantschtes Bier, das die halbe Ortschaft auf den Lokus zwingt und in dessen Folge der Capo der fahrenden Truppe verhaftet wird und im Gemeindekotter stirbt.

Und nun drei Jahre später die Leiche im Kohlenmeiler. Wie hängt das zusammen? Und wieder gerät auch Lorenz in den Fokus der Ermittlungen. Damals vor drei Jahren musste er sich als Deserteur verstecken.

Cornelius Waldeck ist mit der Recherche vollauf beschäftigt und hat trotzdem ein Techtelmechtel mit der schönen Wahrsagerin Esmeralda.

Meine Meinung:

Ein interessanter historischer Krimi, der sich mit Vorurteilen Fremden gegenüber beschäftigt.

Fazit:
Gerne gelesen und mit 4 Sternen bewertet.

Veröffentlicht am 21.09.2017

Zigeuner unter Verdacht

0

Weißenberg - Oberlausitz anno 1816
In seinem Kohlermeiler, der nicht wie geplant abgebrannt ist, findet der junge Köhler Lorenz eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Sofort fällt der Verdacht ...

Weißenberg - Oberlausitz anno 1816
In seinem Kohlermeiler, der nicht wie geplant abgebrannt ist, findet der junge Köhler Lorenz eine bis zur Unkenntlichkeit verbrannte Leiche. Sofort fällt der Verdacht auf den Köhler, doch der beteuert vehement seine Unschuld und hat in Dr. Cornelius Waldeck einen Fürsprecher, der auf eigene Faust die Ermittlungen aufnimmt, denn genau drei Jahre zuvor waren Zigeuner in der Nähe und einer von ihnen kam damals zu Unrecht zum Leben und zeitgleich mit dem Fund der Leiche sind sie nun wieder in der Gegend…
Der Roman wird in zwei unterschiedlichen Handlungssträngen erzählt, dem Handlungsstrang des Jahres 1816 und dem, der genau drei Jahre zuvor beginnt. Beide sind spannend und packend erzählt und fügen sich am Ende harmonisch zusammen.
Rosana, eine junge Zigeunerin, die Protagonistin des Romans, ist eine toughe junge Frau, die den Tod ihres Vaters vor drei Jahren gesühnt haben möchte. Sie hat den Brauer Oswald seit damals in Verdacht, der ihnen damals ein Winterquartier gegen Arbeit gegeben hat, aber auch Rosana nachgestellt und auch sonst Dreck am Stecken hat. Sie versucht, auf Biegen und Brechen seine Schuld zu beweisen, von der sie überzeugt ist und gerät dabei unversehens in Lebensgefahr.
Zigeuner waren damals wie heute Menschen, die am Rande der Gesellschaft leben mussten, sie wurden diskriminiert und stigmatisiert. Eben diese Problematik bringt die Autorin Ivonne Hübner in ihrem Roman sehr gut zum Ausdruck, wie die Verachtung der Gesellschaft vor den „Fremden“. Aber auch die Köhler waren damals eine Bevölkerungsgruppe, die am Rand der Gesellschaft lebten, nicht geachtet, nur geduldet, ebenso wie die Gruppe der Liliputaner, die sich als Bergleute verdingten. Auch die damals ausgeübten Berufe, wie der des Köhlers werden anschaulich dargestellt, ebenso wie das Handlesen der Zigeuner, die unter andrem damit ihren Lebensunterhalt verdienten.
Die Charaktere des Romans beschreibt die Autorin sehr detailliert und lässt Raum für Entwicklungen, einzig Dr. Cornelius Waldeck war mir persönlich ein wenig zu emotionslos, beim Lesen spürt man außerdem, dass die Autorin mit der Oberlausitz tief verbunden ist, verwurzelt, wie man so schön sagt. Die detaillierten Landschaftsbeschreibungen holen den Leser ab und machen neugierig.
Die von Beginn an spannende und fesselnde Handlung hielt den Spannungsbogen bis zum Ende und das Ende war entsprechend völlig überraschend.
Eine spannender historischer Kriminalroman, der mir gut gefallen hat.

Veröffentlicht am 17.09.2017

Mein Leseeindruck

0

Lorenz hätte nicht sagen können, was mehr schmerzt: sein Brummschädel oder sein Knie, das er sich gestoßen hatte, als er aus der Köte gestolpert war. (1. Satz - Seite 7)

Bereits zu Beginn gliedert sich ...

Lorenz hätte nicht sagen können, was mehr schmerzt: sein Brummschädel oder sein Knie, das er sich gestoßen hatte, als er aus der Köte gestolpert war. (1. Satz - Seite 7)

Bereits zu Beginn gliedert sich der Roman in zwei Handlungsstränge, die bereits nach kurzer Zeit perfekt zusammen geführt werden. Da ist zum einen von der Zunft der Köhler die Rede. Schnell lernt der Leser alles historisch wissenswerte über den Meilerbau und die gesellschaftliche Stellung dieses Berufsstandes. Alleine die Beschreibung der russige Haut und Hände, lässt ein Bild vor dem geistigen Auge entstehen. Durch den schnörkellosen Schreibstil der Autorin, konnte ich mich sehr gut in das damalige Leben denken.

Der zweite Handlungsstrang erzählt von einer Zigeunerfamilie. Wie auch noch heute, hatten die Clan Mitglieder grosse Probleme mit der Anerkennung in der Gesellschaft. Durch das Mädchen Rosana lässt die Autorin das Leben, Denken und Handeln des fahrenden Volkes lebendig werden.

Sehr interessant fand ich hierzu die Ausführungen über die Kunst des Händelesens. Hat sich nicht jeder schon mal seine Linien in den Handinnenflächen angesehen und mit anderen verglichen? Aber was steckt hinter diesen Linien?
Mich hatten diese Ausführungen jedenfalls sehr neugierig gemacht. Ob ich jedoch daran glauben kann? Egal, zurück zum Roman.

Wer jetzt allerdings einen einfachen historischen Roman dahinter vermutet, der liegt völlig falsch. Wie bereits im Vorgängerband (Die Lausitzer Musen) so trifft man hier auch wieder auf einen Kriminalfall. Und wer ist mit von der Partie? Richtig, Dr. Cornelius Waldeck. Wie bereits im Vorgängerband, ermittelt er in bekannt ruhiger, gewonnener Art. die an manchen Stellen recht kühl, na ja, manchmal sogar etwas emotionslos wirkt.

Recht schnell wird der Leser jedoch de Begeisterung der Autorin für die Lausitz spüren. Sehr detailliert werden Land, Leute und auch die Historie beschrieben, die mir manchmal etwas zu trocken bzw. zu geschichtlich war. Ja, ich hatte den Eindruck einer Geschichtsstunde in der Schule beizuwohnen. Hier war ich stellenweise geneigt. ein paar Seiten zu überblättern.

Im Großen und Ganzen hat mir der Roman mit Krimianteil sehr gut gefallen. Ich würde mir jedoch für einen Nachfolger noch etwas mehr Lebhaftigkeit bzw. Emotionen wünschen.

Veröffentlicht am 12.10.2017

Das Mädchen im schwarzen Nebel

0

Man versteht den Buchtitel erst so richtig, wenn man das Buch gelesen hat. Das macht ihn am Anfang sehr geheimnisvoll, das gefällt mir sehr gut.
Das Buch lässt sich trotz der teilweise historischen Sprachweise, ...

Man versteht den Buchtitel erst so richtig, wenn man das Buch gelesen hat. Das macht ihn am Anfang sehr geheimnisvoll, das gefällt mir sehr gut.
Das Buch lässt sich trotz der teilweise historischen Sprachweise, was natürlich sehr sinnvoll ist bei einem historischen Buch, sehr flüssig und zügig lesen. Die Kapitellänge ist auch optimal gewählt.
Alle Charaktere sind sehr bildlich beschrieben, sodass man sie sich im Kopf sehr gut vorstellen kann.
Am Anfang war ich durch die Zeitsprünge etwas irritiert, aber das hat sich schnell gelegt. Wenn man erstmal den Einstieg gefunden hat, kann man das Buch kaum aus der Hand legen, weil es sich einfach so prima und leicht lesen lässt. Die Spannung ist meiner Meinung nach am Anfang noch nicht so sehr präsent, aber zum Ende hin wird es dann spannender.
Es ist kein typischer Krimi meiner Meinung nach.
Außerdem finde ich, das das Ende auf mich offen wirkt, da nicht genau geschrieben wird, was mit den Hauptpersonen passiert. Das finde ich sehr schade.
Ansonsten habe ich mich sehr unterhalten gefühlt von dem Buch und fand es angenehm, das Buch zu lesen.