Cover-Bild Stille Machtergreifung
22,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Kremayr & Scheriau
  • Themenbereich: Gesellschaft und Sozialwissenschaften - Gesellschaft und Kultur, allgemein
  • Genre: Sachbücher / Politik, Gesellschaft & Wirtschaft
  • Seitenzahl: 208
  • Ersterscheinung: 28.08.2017
  • ISBN: 9783218010849
Hans-Henning Scharsach

Stille Machtergreifung

Hofer, Strache und die Burschenschaften
Norbert Hofers Präsidentschaftswahlkampf war ein Lehrstück einer von Burschenschaften konzipierten populistischen Kampagne.Mit eisernem Lächeln täuschte er erfolgreich über die von ihm vertretenen rechtsextremen Standpunkte hinweg. Doch das ist nur die Speerspitze einer Entwicklung, die fast unbemerkt von der österreichischen Öffentlichkeit vor sich geht: Ein kleiner, verschworener Kreis hat die FPÖ in Besitz genommen, zentrale Funktionen in Bundespartei, Parlament und Landesverbänden sind fest in den Händen von Burschenschaftern.Hans-Henning Scharsach untersucht die engen Verflechtungen Norbert Hofers, Heinz-Christian Straches und ihrer Weggefährten mit den Burschenschaften. Seine akribische Recherche taucht tief in deren antisemitische und nationalsozialistisch geprägte Geschichte ein. Er analysiert ihr politisches Instrumentarium, das sich mit Hasskampagnen und systematischer Verbreitung von Unwahrheiten über alle Regeln der Fairness hinwegsetzt. Anhand belegbarer Zahlen, Daten und Fakten zeigt Scharsach auf, was Österreich droht, wenn deutschnationale, schlagende Burschenschafteran die Macht kämen.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.10.2017

Aufklärung

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Hans-Henning Scharsach ist seit den 1960iger Jahren journalistisch tätig und bekannt als Experte für Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Neonazismus, war schon 1993 Mitveranstalter des Lichtermeeres ...

Hans-Henning Scharsach ist seit den 1960iger Jahren journalistisch tätig und bekannt als Experte für Rechtspopulismus, Rechtsextremismus und Neonazismus, war schon 1993 Mitveranstalter des Lichtermeeres der 250.000 für Solidarität, gegen Rassismus und Ausgrenzung
Schonungslos deckt er in diesem Buch die Verbindungen zwischen FPÖ und Burschenschaften, den Antisemitismus in den Burschenschaften, sowie die burschenschaftliche Verwurzelung in NS-Traditionen auf.
Hans-Henning Scharsach hat hervorragend recherchiert, denn seine getroffenen Aussagen sind anhand von Quellenangaben nachvollziehbar und überprüfbar. Der Leser erhält einen sehr fundierten Einblick, beleuchtet ebenso die rechtsextremen Inhalte in jugendlichen Verpackungen wie die Zukunftsaussichten unter einer FRÖ-Regierung in Österreich.
Sehr interessant und viel Hintergrundwissen haben auch die Kapitel über den Antisemitismus innerhalb der Burschenschaften und die Geschichte der Burschenschaften und dem Nationalsozialismus.
Der Autor schildert leicht lesbar, aber eindrücklich eine Fülle von Fakten, die den Leser aufrütteln, die ihn zu Zivilcourage auffordern, seine eigene Meinung zu vertreten und sich nicht einlullen zu lassen. ´
In seinem persönlichen Nachwort ruft er für eine Zukunft des Miteinanders auf, für die Beseitigung von entstandenen politischen und gesellschaftlichen Gräben, für eine Gesellschaft ohne Angst vor dem vermeintlich drohenden Bürgerkrieg.
Absolut lesenswert.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Aktueller den je

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Der Autor Hans-Henning Scharsach ist wegen seiner FPÖ-kritischen Sachbücher bekannt.

In diesem Buch widmet er sich nicht einer einzelnen Person wie bei „Strache – im braunen Sumpf“ sondern den Mitgliedern ...

Der Autor Hans-Henning Scharsach ist wegen seiner FPÖ-kritischen Sachbücher bekannt.

In diesem Buch widmet er sich nicht einer einzelnen Person wie bei „Strache – im braunen Sumpf“ sondern den Mitgliedern einer Einrichtung, die im Laufe der Geschichte eine Wandlung durchlaufen hat - nämlich den „Burschenschaften“.

Ein kleiner historischer Diskurs:

Diese Studentenverbindungen sind ursprünglich in Deutschlands, Österreichs und Schweizer Universitäten entstanden und der Zusammenschluss der „Bursenbewohner“. Die „Burse“ von lat. „bursarius“ ist im Mittelater die Wohngemeinschaft der Studenten in einer Universitätsstadt. Daher wird der Begriff Burschenschaft im 18. und 19. Jh. häufig mit der „Studentenschaft“ gleichgesetzt.
Sogar nach der Gründung der „Urburschenschaft“ 1815 nach dem Ende der Napoleonischen Kriege bzw. dem „Wartburgfest“ 1817 sind noch immer alle Studenten gemeint.

Erst dem Bestreben die Deutschen Lande zu einem „Großdeutschland“ zu formieren, erfahren die Burschenschafter ihre politische Bedeutung. Diese „Deutschnationalen“ Ziele haben die meisten, im Gegensatz zu anderen Studentenverbindungen, bis heute nicht verloren.

Doch zurück zu „Stille Machtergreifung“.

Rund um den Parteiobmann der FPÖ Heinz-Christian Strache sammeln sich jede Menge Burschenschafter, meist aus Schlagenden Verbindungen. Die wenigen Parteifunktionäre, die einer solchen Vereinigung nicht angehören, weil sie etwa Frauen sind, werden stillschweigend entfernt. Die zwei, drei Frauen in der FPÖ oder deren Abspaltungen, die sichtbar sind, sind ebenfalls Mitglied einer Mädelschaft.

Der Autor zeigt auf, wie eng verflochten die einzelnen Mitglieder mit dem rechten Gedankengut sind.
Scharsach analysiert penibel die Methoden, mit denen die, oft mit der derzeitigen Regierung unzufriedenen, Bevölkerung eingelullt und manipuliert wird. Mit fremdenfeindlichen Parolen wird den Menschen in Österreich ein Szenario suggeriert, das so nicht existiert. Da wird auch munter jede Statistik gefälscht.

Die meisten Menschen sind der Propaganda der Blauen hilflos ausgesetzt, da sie weder die Zeit noch den Willen haben, sich damit auseinander zu setzen. Selbst Gebildete gehen diesen Menschenfängern auf den Leim. Es heißt ja, wenn eine Falschmeldung oft genug wiederholt wird, kann man sie sogar (als In-Verkehr-Bringer) selbst glauben, aber wahrer wird sie dadurch nicht.

Dies wird im Kapitel „Die Taktik des Populismus“ deutlich.

Vor dem Szenario „Was droht unter einer FPÖ-Regierung“ erinnere ich an die schwarz-blaue Regierung (1999- 2003 und 2003-2007). Die Machenschaften zahlreicher Mitglieder dieser Regierung beschäftigen nach wie vor die Österreichischen Gerichte.

Meine Meinung:

An manchen Stellen schimmert die persönliche Meinung des Autors ein wenig zu stark in den Vordergrund durch. Hier wäre ein wenig mehr Sachlichkeit wünschenswert gewesen.

Interessant und aufschlussreich ist die persönliche Geschichte über die Wahlentscheidung von Scharsachs Großmutter.

Wer sich mit den Mechanismen der politischen Propaganda beschäftigen möchte, dem sei das Buch von Dr. Alexandra Bleyer
„Propaganda als Machtinstrument. Fakten, Fakes und Strategien – eine Gebrauchsanleitung“ empfohlen.

Fazit:

„Stille Machtergreifung“ ist ein Buch, das unbedingt gelesen werden sollte.