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Veröffentlicht am 07.01.2024

konnte mich leider nicht so abholen

Was wir uns versprechen (Light in the Dark 3)
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„Ich renne so schnell, wie ich mich an der Hoffnung festhalte, meine Gedanken und Gefühle abhängen zu können.“
(Julian in Was wir uns versprechen)

Worum geht’s?

Alicia weiß schon lange, dass sie die ...

„Ich renne so schnell, wie ich mich an der Hoffnung festhalte, meine Gedanken und Gefühle abhängen zu können.“
(Julian in Was wir uns versprechen)

Worum geht’s?

Alicia weiß schon lange, dass sie die toxische Beziehung zu ihrem Freund Timon beenden muss. Aber wie hält man durch, wenn der andere Part dir ständig das Gefühl gibt, alleine nichts wert zu sein? Julian hingegen ist das komplette Gegenteil: Er ist fürsorglich, zuvorkommend und unheimlich feinfühlig. Ein echter Freund eben. Nur leider ohne Boyfriend Potenzial, wie Alicia ihm ziemlich schnell klarmacht. Während Julian es satthat, dass Frauen sich lieber auf Bad Boys einlassen, als mit ihm auszugehen, stellt Alicia sich erstmalig die Frage: Wie kann es so verdammt schwierig sein, sich lieben zu lassen?

Was wir uns versprechen ist Band 3 der „Light in the dark“-Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen. Vorkenntnisse sind nicht nötig, aber hilfreich. Es sind Spoiler zu Band 1 und enthalten.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Alicia und Julian geschrieben. Das Buch beinhaltet sexuellen Content und potenziell triggernde Thematiken.

Meine Meinung

Bereits in Band 1 habe ich mich Hals über Kopf in Alicia und die Thematik um sie und ihre toxische Beziehung verliebt, weswegen ich unglaublich enttäuscht war, dass Band 2 nicht über sie ging. Lustigerweise habe ich Band 2 dann wiederum unglaublich geliebt und bin mit entsprechend hohen Erwartungen endlich zu Alicias Geschichte gekommen – und wurde sodann enttäuscht.

Bereits der Start war irgendwie holprig und durcheinander. Ich habe ein wenig gebraucht, in das Buch reinzufinden. Alicia ist geprägt durch ihre toxische Beziehung mit Timon, das Gefühl nie gut genug zu sein und dem Problem, dass Timon ihr sämtliche Freuden zunichte macht. Lustigerweise fand ich, dass man in Band 1 viel mehr Gefühl für die toxische Dynamik der beiden bekommen hat, während es mir hier zu kurz kam. Andererseits geht es in diesem Teil ja auch darum, dass sich Alicia von Timon löst und ihre eigene Stärke, ihren eigenen Wert wiederfinden soll. Das geschieht auf mehreren Ebenen, denn nicht nur in der Beziehung, sonderlich auch beruflich warten Veränderungen auf Alicia. Sie hat einen Praktikumsplatz in einer renommierten Werbeagentur, muss aber auch hier leider feststellen, dass einige Sachen nicht so sind, wie sie scheinen. Die Thematik um Alicias beruflichen Werdegang fand ich durcheinander, teilweise nicht so greifbar und dabei irgendwie auch komplett offensichtlich. Leider hatte ich das Gefühl, dass es ein Dauerthema war, was aber gleichzeitig dafür nicht viel Aufmerksamkeit bekommen hat. Insgesamt hatte ich mit Alicia, ihren Gedanken, ihrer Sprunghaftigkeit und irgendwie auch einer gewissen Form von Naivität so meine Probleme, auch da es für mich teilweise im Widerspruch zu den Vorbänden stand, wo ich sie als deutlich stärker und reflektierter erlebt habe.

Abholen konnte mich dafür Julian aber sehr. Als männlicher Protagonist bekommt er viel Raum und seine eigene Geschichte. Er stottert, möchte aber als Lehrer arbeiten. Man begleitet ihn an die Schule, wo man merkt, wie grausam Kinder sind, aber wo Julian auch zeigt, wie offenherzig und beobachtend er ist. Die Geschichte um Julian und den „bösen“ Schüler fand ich gut gelungen, wenn auch etwas konstruiert. Aber ich mochte die Entwicklung, die Botschaft und Julians Bestreben, etwas zu verbessern, sehr. Julian leidet zudem sehr unter seinem Vater, der für das Stottern gar kein Verständnis hat. Ich fand Julians Handlungsstrang so viel ergreifender und bedrückender als Alicias, womit ich nicht gerechnet hätte.

Julian und Alicia haben für mich irgendwie nicht wirklich funktioniert zusammen. Man erfährt, dass beide als Kinder Freunde waren und erhält jede Menge Briefe der beiden, aber in der Gegenwart springt der Funke nicht über. Zufällig treffen sie sich nach zehn Jahren wieder, Insta-Love mit ein bisschen „wir möchten die Freundschaft nicht zerstören“. Dieses Gedankenhinundher hat es mir schwer gemacht, gerade auch nach der ewigen Freundschaftspause. Ich habe das Problem nicht verstanden, ich habe Alicia nicht verstanden und Julians „ja gut, dann muss ich jetzt offenbar ein Bad Boy werden“-Ausflug hat auch nicht gepasst. Insgesamt ist es so, dass die Geschichte dahinplätschert, sprunghaft ist und ich bei vielen Punkten das Gefühl hatte, es wurde angerissen, aber nie wirklich vollendens thematisiert. So erhält man jede Menge durchaus gewichtige Thematiken, aber wenig Input. So war das Buch, auf das ich mich am meisten gefreut habe, am Ende eine nette Geschichte für Nebenbei, aber sie wird leider nicht nachhaltig in meinem Kopf bleiben. Dafür fehlte zu viel.

Mein Fazit

Was wir uns versprechen ist ein Roman voller gewichtiger Themen, die aber leider nur angeschnitten werden. Die Liebesgeschichte konnte mich nicht abholen, ich habe auch das Grundproblem nicht verstanden, wieso sich beide so schwer tun. Ich bin vielleicht auch mit zu hohen Erwartungen an das Buch herangegangen.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 07.01.2024

eine schwierige Geschichte

GUY'S GIRL
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„Vielleicht ist es die beruhigende Gewissenheit, in der Fiktion sicher zu sein. Das Wissen, dass er das Buch jederzeit zuklappen oder den Fernseher abschalten kann – und damit auch die Emotionen. So als ...

„Vielleicht ist es die beruhigende Gewissenheit, in der Fiktion sicher zu sein. Das Wissen, dass er das Buch jederzeit zuklappen oder den Fernseher abschalten kann – und damit auch die Emotionen. So als sei sein Herz beim Lesen durch Leitplanken geschützt.“
(Adrians Gedanken in Guy’s Girl)

Worum geht’s?

Zwei Menschen, deren innere Probleme sie daran hindern, sich wirklich aufeinander einzulassen: Die lebenslustig wirkende Ginny, die in die WG ihrer besten männlichen Freunde zieht, obwohl es in deren Gesellschaft ungleich schwerer ist, ihre Essstörung zu verbergen. Und Adrian, der seit dem frühen Tod seines Vaters ein Meister im Unterdrücken von Gefühlen ist. Schnell kommen die beiden sich näher. Doch mehrfach – nämlich immer dann, wenn es ernst zu werden verspricht zwischen den beiden – weist Adrian Ginny von sich...

Guy’s Girl ist ein Einzelband und in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Erzählersicht mit wechselnder Perspektive zu Adrian und Ginny geschrieben. Das Buch beinhaltet ausführliche Gedanken aus dem Bereich Magersucht und Bulimie.

Meine Meinung

Auf Guy’s Girl hatte ich mich bereits relativ lange gefreut und war mega gespannt auf das Buch, da die Autorin hier auch ihre persönlichen Erfahrungen mit einbringt, was die Essstörung angeht. Aber irgendwie war das Buch dann doch nicht so meins.

Zu erklären, wieso mich Guy’s Girl nicht so abholen konnte, fällt mir schwer. Genauso schwer, wie es mir fiel, das Buch bis zum Ende zu lesen. Denn zunächst ist da ein sehr nüchterner Schreibstil. Er wirkt abgehakt und sprunghaft und die Perspektive des Erzählers ist hierbei nicht gerade hilfreich. Das Buch wirkt daher von Anfang an distanziert, wenngleich viele Gedankengänge höchstpersönlich sind. Es fiel mir schwer, am Ball zu bleiben. Die Szenen wirken sprunghaft und irgendwie nicht zusammenhängend, es gibt zufällige Überschneidungen in den Leben von Adrian und Ginny, die dann irgendwie dazu führen, dass zwischen beiden eine Anziehung entsteht, aber gleichzeitig auch nicht. Gerade Adrian betont so häufig, dass er gar nicht weiß, wieso er Zeit mit Ginny verbringt. Ginny hingegen scheint in einer Form süchtig nach seiner Aufmerksamkeit zu sein, sie wirkt wie ein Boot auf hoher See, was herumschippert ohne Kurs. Viele der Interaktionen wirken gezwungen und mir fehlte einfach komplett die Dynamik und irgendetwas zwischen den beiden. Selbst zum Ende hin war es noch so, dass ich nur dachte „so ein weiter Weg und selbst jetzt holt ihr beide mich nicht ab“. Vielleicht lag das auch daran, dass Ginny immer und immer wieder im Buch mit ihrem Ex (und nun normalen Freund) Finch zu tun hat, bei dem man lange nicht weiß, ob sie ihn doch wieder haben möchte, vor allem immer dann, wenn es mit Adrian und Ginny nicht so klappt, wie sie es gern hätte. Wenn er sie mal wieder wegstößt. Finch ist irgendwie aber hochgradig unsympathisch, hat toxische Vibes, bringt blöde Sprüche. So wirklich ein roter Faden wollte in das Datinggeschehen jedenfalls nicht reinkommen.

Der nächste Punkt ist aber auch Ginny als Protagonistin. Sie ist herausfordernd und komplex. Sie wirkt einerseits wie eine gestandene junge Frau, gleichzeitig aber wie ein Teenager. Die Geschichte beginnt damit, dass sie nach New York in die WG ihrer Freunde zieht. Ginny sendet sehr massive Pick Me-Girl Vibes und betont immer wieder, dass sie zu „ihren Jungs“ gehört. Über andere Frauen wird teilweise schlecht gesprochen, diese als schwach, zickig und anstrengend dargestellt. Die wenigen Interaktionen mit Frauen verlaufen sich im Sande. Das WG-Leben ist irgendwo zwischen Zufallsbekanntschaft und beste Freunde fürs Leben und das hat mich verwirrt. Generell fand ich, dass einfach so wenig passiert, dass ich immer gewartet habe, dass es „losgeht“. Später im Buch wird es ein wenig besser und Ginnys Gedankengänge auch etwas offener, aber bis dahin ist es halt schon ein weiter Weg gewesen.

Der größte Kern der Geschichte ist Ginnys Krankheit. Von Anfang an erfährt der Leser in allen Details ihre Gedanken, ein wenig den Hintergrund und vor allem in teilweise detaillierter Ausführung, wie sie sich teilweise erbricht, wie sie es vor anderen verbergen kann. Auf der einen Seite fand ich es toll, dass die Autorin so offen und ehrlich über ein derartiges Tabuthema schreibt und somit eventuell auch Leute dafür sensibilisieren kann, gleichzeitig ist es teilweise aber schon so, dass es sich fast schon wie eine Art Anleitung liest. Möglichst kreativ entledigt sich Ginny ihres Erbrochenen und das wird sehr häufig erklärt. Ich bin wirklich hin- und hergerissen, wie ich das finden soll und ob die Intensität des Themas nicht doch zu hoch ist. Denn gleichzeitig hätte ich mir doch mehr Auseinandersetzung und Reflexion diesbezüglich gewünscht und das fehlte mir hier leider.

Mein Fazit

Guy’s Girl ist eine herausfordernde Geschichte, die man mögen muss. Der nüchterne Schreibstil, die sehr detaillierten Ausführungen zu Ginnys Essstörungsgedanken und das ständige Push-and-Pull mit Adrian haben es mir schwer gemacht, das Buch zu mögen. Mir fehlte das Gefühl und die Tiefe, die Greifbarkeit der Handlung. Es ist ein schwieriges Buch, was ich weder empfehlen noch nicht empfehlen kann.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 10.12.2023

Hannah konnte mich leider nicht abholen

Seoulmates - Always have and always will
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"Ich wartete auf seinen nächsten Anruf. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, er komme nach Hause. Ich wartete Wochen, Monate, aber es kam kein Wort.“
(Hannah über Jacob in Seoulmates 1)

Worum geht’s? ...

"Ich wartete auf seinen nächsten Anruf. Ich wartete darauf, dass er mir sagte, er komme nach Hause. Ich wartete Wochen, Monate, aber es kam kein Wort.“
(Hannah über Jacob in Seoulmates 1)

Worum geht’s?

Hannah Cho kann sich wirklich Schöneres vorstellen, als ihre Sommerferien mit Jacob Kim zu verbringen. Seitdem ihr ehemals bester Freund vor drei Jahren von seinem Besuch in Südkorea einfach nicht mehr zurückkam und dort der größte K-Drama-Star der Welt wurde, haben die beiden kein Wort mehr gewechselt. Doch jetzt ist er wieder in San Diego, um eine Pause von seinem Ruhm zu bekommen. Hannah will mit alldem und vor allem Korea nichts zu tun haben. Aber sie kann auch das verräterische Flattern ihres Herzens nicht leugnen, das plötzlich so stark wie nie zuvor ist, seitdem der gut aussehende Schauspieler ihr nicht mehr von der Seite weicht ...

Seoulmates – Always have and always will ist Band 1 der Seoulmates-Reihe. Die Geschichte ist in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch ist in der Ich-Perspektive von Hannah und Jacob geschrieben.

Meine Meinung

Auf Seoulmates habe ich mich seit der Programmvorschau unglaublich gefreut. Die Autorin kannte ich noch nicht, aber ich mag die Thematik um das Leben als koreanisches Idol sehr und fand die Idee, dass beide Freunde waren, sehr interessant. Entsprechend schnell habe ich das Buch gelesen, als ich es im Briefkasten fand. Begeistern konnte es mich aber leider nicht.

Ich muss sagen, dass ich aufgrund des Klappentextes irgendwie etwas anderes erwartet habe. Eine süße Second Chance-Friends to Lovers-Geschichte. Aber Seoulmates hat einen ganz anderen Ansatz. Es geht um Protagonistin Hannah, die gerade von ihrem Freund Nate verlassen wurde, weil er Hannah zu langweilig findet und meint, dass beide keine gemeinsamen Interessen haben. Blöd nur, Komma dass die beiden zusammen eigentlich ihre Sommerferien verplant haben und Hannah nicht verstehen möchte, wieso Nate Schluss gemacht hat. Sie entwickelt den Plan, Nate zurückgewinnen zu wollen, indem sie ihm beweist, dass beide doch Gemeinsamkeiten haben. Das sieht vor allem vor, dass sie anfängt sich mit K-Pop und K-Drama zu befassen und einfach das perfekte Mädchen für ihn zu werden. Ehrlich gesagt ist dies bestimmt 2 Drittel der Geschichte auch der Schwerpunkt der Geschichte, nämlich das Hannah versucht, Nate zurückzugewinnen oder zumindest seine Aufmerksamkeit wiederzugewinnen. Ansonsten geht es Hannah vor allem darum möglichst amerikanisch zu sein und dem Leser aufzuzeigen, wie wenig sie sich mit der koreanischen Kultur identifizieren kann. Bereits seit Klein auf versucht Hannah regelrecht, ihre koreanischen Wurzeln zu verbiegen und sich weit von ihnen zu entfernen. Die Thematik um das Problem mit der eigenen Identität, der Erwartungshaltung ihrer koreanischen Mutter und der generellen Wurzellosigkeit hat zwar gute Ansätze, wurde in meinen Augen aber schlichtweg nicht gut umgesetzt. In erster Linie führte dies für mich dazu, dass ich Hannah wahnsinnig engstirnig und damit auch unsympathisch fand. Das beginnt bereits damit, dass sie alles und jeden verurteilt, sich für Jacob allerlei kindliche Streiche ausdenkt und generell das Gefühl vermittelt, überhaupt nicht empathisch und offen für andere Meinungen und Gedanken zu sein. Sehr viele Szenen, vor allem in Bezug auf Nate, fand ich fast schon unangenehm.

Passend dazu tritt Jacob in die Geschichte. Er ist der männliche Protagonist und regelrecht über Nacht zum Star geworden, nachdem er mit seiner Familie aufgrund einer Beerdigung in Korea war und dort entdeckt wurde. Jacob ist tatsächlich relativ sympathisch und seine Gedankengänge, die sich vor allem mit dem Druck der Branche und der Erwartungshaltung und der sehr kurzlebigen Bekanntheit auseinandersetzen, fand ich wirklich gut eingebracht. Jacob verletzt sich bei einer Interaktion mit einem Fan und wird von seinem Label „zwangsversetzt“ nach Amerika, wo er eigentlich durchatmen möchte, aber unter dem Druck des Labels auch weiterhin leidet. Da seine Mutter und Hannahs Mutter beste Freundinnen sind, wohnt Jacobs Familie während des Urlaubs bei ihnen. Der Leser erfährt dadurch, wie es zum Bruch zwischen Jacob und Hannah kam – er wurde entdeckt und ist in das Karussell der Idol-Vorbereitung geraten, sie fühlte sich von ihm im Stich gelassen und hat ihn fortan blockiert und ignoriert. Entsprechend schwer macht es Hannah Jacob, als er nun zurück ist, während Jacob eigentlich sehr reflektiert und verständnisvoll agiert. Abgesehen davon, dass er Hannah erpresst, damit sie Zeit mit ihm verbringt.

Es sind so viele kleine Punkte in der Geschichte gewesen, die so gezwungen und gewollt waren, dass keine wirkliche Bindung und erst Recht kein wirkliches Gefühl bei mir aufgekommen ist. Ich mochte es, wenn Jacob über sein Leben redete. Ich mochte es aber überhaupt nicht, wenn Hannah und Jacob Zeit miteinander verbrachten, vor allem Hannahs plötzlicher Wandel von übelsten Streichen zu netten Momenten waren komplett anlasslos. Dass Hannah relativ lange noch Nate hinterherjagt, macht es auch nicht besser. Nate, die absolute Vollkatastrophe, der vor Hannahs Augen mit einer „koreanischen Koreanerin“ flirtet, die gerade hingezogen ist, die sich für K-Pop und K-Drama interessiert. Hannah, die dann plötzlich interessant und von allen – sie hat keine wirklichen Freunde – geliebt wird, weil sie Jacob kennt. Es gibt einige gute Ansätze für gewichtige Themen (vor allem im Zusammenhang mit der Suche nach der eigenen Identität, dem Thema um Nates regelrechten Fetisch und vor allem der Druck in der Idol-Branche), aber alles wirklich so lieblos hingeworfen und teilweise auch einfach nicht richtig aufgearbeitet. Die Beziehungsentwicklung von Nate und Hannah war für mich nicht greifbar, das ganze Drama am Ende, das Hin und Her, die Miscommunication – es war alles zu viel und gleichzeitig zu wenig. In gewisser Weise erinnert das Buch an die typischen K-Drama-Serien, alles sehr überzogen, sehr dramatisch und sehr übertrieben dargestellt, aber dafür eben ohne wirkliche Tiefe oder Gefühl. Vielleicht liegt es auch am Alter der Charaktere, ich weiß es nicht. Ob ich Band 2 noch lesen werde, muss ich mal schauen. Aber hier habe ich mir einfach mehr erhofft.

Mein Fazit

Seoulmates – Always have and always will ist eine relativ klassische K-Drama-Geschichte, die bei mir leider an der fehlenden Sympathie zur Protagonistin und der mangelnden Tiefe scheitert. Lässt sich leicht und schnell lesen, man hätte aber so viel mehr daraus machen können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 05.11.2023

leider nur lauwarm

Cold as Ice
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„Irgendwie bin ich erschöpft von diesem Hass auf dich.“
(Mia zu Grady in Cold as ice)

Worum geht’s?

Der Wettbewerb bei den Winter Classics ist hart genug. Aber die gesamte Pressetour mit einer Frau ...

„Irgendwie bin ich erschöpft von diesem Hass auf dich.“
(Mia zu Grady in Cold as ice)

Worum geht’s?

Der Wettbewerb bei den Winter Classics ist hart genug. Aber die gesamte Pressetour mit einer Frau verbringen zu müssen, die mich hasst? Karma ist wirklich ein Miststück! Während Mia mich seit vier Jahren wegen dem, was zwischen ihrem Bruder und mir passiert ist, verabscheut, habe ich daran gearbeitet, die Schuldgefühle zu ignorieren, die an mir nagen. Als sie früher versucht hat, auf der Piste mit uns mitzuhalten, habe ich sie kaum wahrgenommen. Nun bereiten wir uns beide darauf vor, um Gold zu kämpfen, und sie geht mir nicht mehr aus dem Kopf..

Cold as Ice ist Band 1 der Winter Games-Reihe, die Geschichte ist jedoch in sich geschlossen.

Schreibstil und inhaltliche Hinweise

Das Buch wird durch Grady in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch beinhaltet sexuellen Content.

Meine Meinung

Als bekennender Piper Rayne-Fan war es natürlich klar, dass ich die neue Reihe unbedingt lesen muss. Nachdem es ja viele der letzten Erscheinungen im Bereich Smalltown Romance gab und es immer Family Stories waren, hat die Reihe dieses Mal einen Sports Romance Hintergrund und spielt im Rahmen der Winter Games, einer Anlehnung an die olympischen Winterspiele.

Zunächst muss ich sagen, dass ich die Novella „Iced out“ vorab gelesen habe. Die hat sehr wenige Seiten, ist aber durchaus eine sinnvolle Vorgeschichte. Wieso die aber ausgelagert ist und nicht als zB erster Teil im – eh schon sehr schmal geratenen – Buch enthalten ist, mag sich mir nicht zu erschließen. Wenn man die Vorgeschichte nicht kennt, ist Cold as Ice zwar auch lesbar, aber es fehlt einfach ein Stück. Denn hier passiert etwas, was eben nun vier Jahre später der Grundstein für die eisige Beziehung zwischen Mia und Grady ist, für Gradys Schuldgefühle und dafür, wie sich alles entwickelt hat.

Die Geschichte selbst war nett, aber ich habe eindeutig mehr erwartet. Mittendrin geht es los, es passiert insgesamt relativ wenig und ehrlich gesagt geht es auch nicht wirklich in die Tiefe. Mia ist mittlerweile eine erfolgreiche Snowboarderin, die nach dem Unfall ihres Bruders quasi die Familientradition weiterführt. Grady ist unfassbar erfolgreich und gilt als absoluter Titelfavorit. Vor den Winter Games gehen beide nun gezwungenermaßen auf Pressetour, wo sie nach vielen Jahren erstmals wieder miteinander reden. Mia wirft Grady vor, ihren Bruder und auch sie damals in Stich gelassen zu haben, während Grady an seinen Schuldgefühlen erstickt und sich deshalb zurückgezogen hat. Zwischen beiden herrscht eine Anziehung, die für mich aber eher lauwarm rüberkam und hauptsächlich auf körperliche Aspekte abzielt. Erst im Laufe der Geschichte, etwa als beide zusammen Termine wahrnehmen, kommen auch menschliche Aspekte dazu.

Aber das größte Problem ist einfach, dass die Geschichte so dahin rennt – sowohl zeitlich als auch inhaltlich. Das Buch hat so wenige Seiten, die Charaktere haben so wenige Tage miteinander und dafür geschehen einfach zu viele Entwicklungen, denen die Tiefe, das Gefühl, die Greifbarkeit fehlt. Garniert wird das Ganze mit jeder Menge konstruierter Zufälle, einige wortwitzigen Momenten und ein bisschen Spice. Aber die Leichtigkeit, das Träumengefühl, das Wohlfühlen, der charmante Witz, den ich sonst beim Lesen von Piper Rayne Büchern empfunden habe, fehlt hier irgendwie. Das Buch wirkt einfach etwas lieblos dahingeschrieben, einfach weil es geschrieben werden sollte und musste. Die Charaktere bekommen keinen Raum, ihre Probleme zu thematisieren, zu analysieren, ihre Konflikte auszutragen. Insta Love mäßig wird der jahrelange Groll weggewischt. Der übliche Höhepunkt am Ende, wo einer sich zurückzieht, wirkt einfach uninspiriert hingeklatscht. Für mich waren Grady und Mia zu wenig greifbar, die Geschichte zu vorhersehbar, zu flach und zu wenig mitreißend. Das fand ich schade. Es war einfach ein schneller Read für Zwischendurch, während man in der Bahn zu Arbeit sitzt, aber nichts, was hängen bleibt. Und das hatte ich so bisher bei Piper Rayne eigentlich nie. Ich hoffe, die restlichen Bände haben mehr Liebe.

Mein Fazit

Cold as Ice ist eine lauwarme Lovestory von Piper Rayne, bei der die Charakteristika fehlen, die die Geschichten eigentlich ausmachen. Zu schnell, zu wenig Tiefe, zu vorhersehbar ist es einfach nur ein nettes Buch für Zwischendurch, das so viel mehr hätte sein können.

[Diese Rezension basiert auf einem vom Verlag oder vom Autor überlassenen Rezensionsexemplar. Meine Meinung wurde hiervon nicht beeinflusst.]

Veröffentlicht am 16.10.2023

konnte mich nicht so begeistern

Cruel Castaways - Fallen
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„Mittlerweile betrachtete ich die Liebe als eine Art Gefängnis. Etwas, das man nicht genießt, sondern verabscheut.“
(Arsene in Cruel Castaways 2)


Worum geht’s?

Milliardär Arsène Corbin ist ein eiskalter ...

„Mittlerweile betrachtete ich die Liebe als eine Art Gefängnis. Etwas, das man nicht genießt, sondern verabscheut.“
(Arsene in Cruel Castaways 2)


Worum geht’s?

Milliardär Arsène Corbin ist ein eiskalter und berechnender Geschäftsmann. Deshalb gerät er auch immer wieder mit der leidenschaftlichen Schauspielerin Winnifred Ashcroft aneinander, die die Hauptrolle in seinem Theaterstück spielt. Denn Winnie ist alles, was Arsène nicht ist - warmherzig und liebevoll. Dennoch können die beiden nicht leugnen, dass eine ganz besondere Verbindung zwischen ihnen besteht. Als schmerzhafte Geheimnisse aus der Vergangenheit ans Licht kommen, die zeigen, wie eng sie wirklich durch das Schicksal miteinander verbunden sind, müssen sie sich entscheiden: Ist trotz aller Unterschiede eine gemeinsame Zukunft möglich?

Cruel Castaways – Fallen ist Band 1 der Cruel Castaways Reihe. Das Buch ist in sich geschlossen, die männlichen Charaktere aus Band 2 und 3 kommen jedoch schon vor.

Inhaltliche Hinweise

Die Geschichte wird hauptsächlich durch Arsene, später auch durch Winnie in der Ich-Perspektive erzählt. Das Buch spielt auf verschiedenen Zeitebenen. Es beinhaltet sexuellen Content. Das Buch beinhaltet potenziell triggernde Themen.

Meine Meinung

Obwohl LJ Shen eine meiner absoluten Autobuy-Autorinnen ist, muss ich sagen, dass ihre neueren Werke mir das Leben ein wenig schwer machen. So hat mir bereits Cruel Castaways 1 nicht mega gut gefallen wie sonst, da es sehr Slow Burn war und die bei LJ gut ausgearbeiteten Enemies-Vibes fehlten. Entsprechend gespannt war ich nun auf Band 2, da Arsene bereits im Vorband einen sehr speziellen Eindruck hinterlassen hat. Doch leider war Fallen am Ende noch weniger mein Fall als Rival.

Das Buch hat mich sehr verwirrt. Ich bin ohne Kenntnis vom Klappentext in die Geschichte gegangen, was dazu geführt hat, dass ich schon bald irritiert darüber war, wer eigentlich das Love Interest ist bzw. sein sollte. Arsene poltert durch die Geschichte, wie man es erwartet. Mit einer krassen Vergangenheit, in der seine Stiefschwester Grace eine bedeutende Rolle spielt, ist der gefühlskarte Milliardär geprägt auf eine kuriose Form von Liebesrache. Objekt seiner Begierde? Besagte Grace, die dafür gesorgt hat, dass er in das strenge Jungsinternat musste, was ihn nachhaltig geprägt hat. Das erste Drittel des Buches befasst sich nun also damit, wie sehr Arsene sie hasst und gleichzeitig begehrt, wie sein oberstes Ziel ist, seine verbotene Stiefschwester zu verführen, mit ihr in verschiedenen Formen Sex zu haben und irgendwie auch, sie für immer an seiner Seite zu haben. Schwer verständlich, fragwürdig und leider so gar nicht mein Fall. Das war der Moment, wo ich zum ersten Mal den Klappentext las und einfach komplett verwirrt war, dass Winnie und nicht Grace das Love Interest sein soll. Denn man merkt beim Aufeinandertreffen der beiden definitiv Spannung, aber gleichzeitig nicht auf einer Ebene, die ich für eine glaubhafte Beziehung brauchen würde. Als dann der erwähnte Schicksalsschlag kam, war ich von Arsenes Gefühlen überrascht und noch verwirrter, wie es zu einer Beziehung mit Winnie kommen soll.

Und so sind das zweite Drittel und auch das letzte Drittel irgendwie nicht wirklich mitreißend. Es geht viel um Verlust, Vertrauen und Enttäuschungen. Winnie versucht als Schauspielerin am Theater ihr Leben zu leben, während ihre Gefühle zu ihrem Mann Paul sie immer wieder einholen. Arsene hingegen hat Winnie irgendwie zum Erzfeind erklärt, legt ihr an jeder Ecke Steine in den Weg und forscht gleichzeitig nach, was wirklich mit Grace ist und war. Das Kuriose? Die ganze Geschichte wirkt planlos, wirr und ohne roten Faden. Es ist fast so, als hätte die Autorin beim Schreiben zwei, drei Mal ihre Meinung geändert und die Geschichte anders fortgeführt, was für mich die Nachvollziehbarkeit stark beeinträchtigt hat. Denn Winnie und Arsene harmonieren für mich nicht und das meine ich nicht auf der Basis, dass sie sich andauernd streiten oder Arsene echt fies zu ihr ist. Das ist bei LJ Shen ja Standard, aber hier ist es einfach fast schon hingeklatscht und der Leser muss es einfach akzeptieren. Das fand ich wahnsinnig schade. Als im letzten Drittel die beiden dann irgendwie doch zueinander finden, der obligatorische Knall kommt und ein Arsene plötzlich traummannmäßig seine Angebetete zurückholen möchte, habe ich die Seiten nur noch überflogen. Die ausufernden Sexszenen zwischen den beiden (ich weiß, viele mögen viel Spice) können über die fehlende emotionale Verbindung schlichtweg nicht hinwegtäuschen. Dieses Buch ist möglicherweise Enemies to Lovers, aber nicht in der Form, wie ich es mag. Arsene ist für mich einfach nur fies, haut verbal um sich und ich habe wirklich einen Funken Liebe dort gefunden.

Auch von der Rahmenhandlung kann ich sagen, dass die mich nicht vom Hocker gehauen hat. Bei Winnie geht es ein wenig um das Theater, bei Arsene gibt es eigentlich keine wirkliche weitere Story – nur im Rückblenden die Beziehung zu seiner Familie bzw. seinem Vater und wie die selbst jetzt im Erwachsenenalter noch sein Dasein beeinflusst. Bei Winnie wird später beleuchtet, was ihr Problem mit Paul war und ich wünschte, die Autorin hätte hierfür mehr Raum gegeben und nicht so viel Hate-Sex zwischen Grace und Arsene in den Fokus gesetzt. Ansonsten gibt es zahlreiche Szenen mit Arsenes Freunden Riggs und Christian, die mein einziges wirkliches Highlight an diesem Buch waren, da die untereinander einfach unglaublich unterhaltsam sind. Arsene haut viele gute Punchlines raus, ich habe häufig geschmunzelt. Aber das, weswegen ich eigentlich gekommen bin, habe ich in dem Buch nicht gefunden. Es war für mich keine solide Liebesgeschichte, viel zu viel Fokus auf Arsenes Obsession zu Grace. Gut gefallen hat mir zwar der Umgang mit dem Thema Verlust, aber gleichzeitig sorgt der dafür, dass die Liebesgeschichte sich nicht wirklich entfalten kann. Ich hoffe sehr, dass mir Band 3 wieder besser gefallen wird, aber bisher ist die Cruel Castaways Reihe leider eine dezente Enttäuschung für mich.


Mein Fazit

Cruel Castaways –Fallen ist für mich eine wirre Geschichte, bei der die Liebesgeschichte viel zu kurz und viel zu wenig greifbar ist. Es wirkt, als hätte die Autorin mehrfach ihre Meinung geändert und dadurch ist in dem Buch ein Ungleichgewicht entstanden. Einzig Arsene und seine Freunde waren für mich unterhaltsam.

[Diese Rezension basiert auf einem Rezensionsexemplar, das mir freundlicherweise vom Verlag überlassen wurde. Meine Meinung ist hiervon nicht beeinflusst.]