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SofieWalden

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2024

12 Stunden bis zur Hinrichtung und die beschadeten Menschen, die zurückbleiben

Notizen zu einer Hinrichtung
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Ansel Packer hat gemordet und nun ist es soweit. Man hat ihm seine Hinrichtung mitgeteilt. Der Countdown läuft. Ansel ist ruhig und aufgewühlt zugleich, denn so gerne würde er der Welt erklären, Verständnis ...

Ansel Packer hat gemordet und nun ist es soweit. Man hat ihm seine Hinrichtung mitgeteilt. Der Countdown läuft. Ansel ist ruhig und aufgewühlt zugleich, denn so gerne würde er der Welt erklären, Verständnis erfahren für das, was geschehen ist. Die Uhr tickt und man bekommt Gelegenheit, diesen Mann zu begleiten, duch diese letzten Stunden, einen Einblick zu bekommen, in sein innerstes Sein. Doch hierauf liegt nicht der Hauptfokus in dieser Erzählung. Die Autorin stellt einen anderen Aspekt in den Vordergrund. Was hat dieser Mann, der Sohn, der Tatverdächtige, auf seinem Lebensweg, auf dem Weg durch seine Taten, in all der Zeit, die die Ermittlungen zu seiner Ergreifung angedauert haben, ausgelöst, was hat er den Seelen der Frauen angetan, die ihm sehr nahe waren oder gekommen sind. Seine Mutter, die Ermittlerin, die Opfer, wie sind sie gegebenenfalls zurückgeblieben, mit welchen Beschädigungen müssen sie weiterleben. Ist eine Art Befreiung möglich, ein Leben, das ganz und gar ihres ist. Wie das aufgegriffen wird, wie man tief hineinsieht in die Seelen dieser Frauen, die irgendwie alle Opfer sind, das ist intensiv und sehr berührend. Und es ist beeindruckend aufgearbeitet für uns Leser. Und auch die Varibilität der unterschiedlichen Perspektiven trägt seinen Teil dazu bei, um diesen Roman zu etwas Großem zu machen
Ein beeindruckendes Buch, dem man sich unbedingt annehmen sollte. Es bietet Intensität und Tiefe. Und das Verarbeiten danach bleibt nicht aus.

Veröffentlicht am 26.01.2024

Mitten hinein in den Sturm der Jugend, im Zwillingsdoppelpack und sehr authentisch

Tegan and Sara: Junior High – Chaos im Doppelpack
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Die eineiigen Zwillinge Tegan und Sara, in und über Kanada hinaus ein bekanntes Musikerduo, erzählen eine Geschichte. Leicht abgewandelt und in der Gefühlswelt Jugendlicher sehr authentisch ist es die ...

Die eineiigen Zwillinge Tegan und Sara, in und über Kanada hinaus ein bekanntes Musikerduo, erzählen eine Geschichte. Leicht abgewandelt und in der Gefühlswelt Jugendlicher sehr authentisch ist es die ihre, als sie nach einem Umzug die Schule wechseln müssen. Neue Umgebung, Selbstbehauptung in dem diversen Pool der neuen Mitschüler, ein bisschen Liebe und natürlich das eigene Gefühlschaos, das mit der Pupertät und dem Erwachsenwerden so einhergeht, das ist heftig, turbulent und mit jeder Menge Höhen und Tiefen angefüllt.Und wenn man zudem, so nahe miteinander verbunden, in getrennte Klassen geschickt wird, dann macht das diese Zeit, nicht gerade leichter.
Diese Geschichte, die ist einfach toll, wunderbar echt rübergebracht in dieser besonderen Graphic Novel-Form, in der die Bilder eben nicht mit Farbe überfrachtet sind und es einem so noch viel mehr Fokussierung auf die Personen und die Handlung selbst erlaubt. Als jugendlicher Leser fühlt man sofort eine Verbindung zu dem, was diese zwei jungen Menschen hier erleben. Und das Buch macht auch ein bisschen Mut, das dies eben jedem so geht und das es okay ist, wenn es in der eigenen Gefühlswelt in mehr wie einem Bereich mal eine Weile ganz schön drunter und drüber geht.

Veröffentlicht am 12.01.2024

Zwei verfeindete Schulen und eine supertolle lustige Geschichte dazu

Battle of Schools - Angriff der Molchgehirne
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Für Jo ist ein Umzug angesagt und das bedeutet auch eine neue Schule. Die Meisten würden nicht gerne so ganz neu anfangen, aber Jo ist richtig froh darüber. Er ist ein toller Sänger, hat auch eine Auszeichnung ...

Für Jo ist ein Umzug angesagt und das bedeutet auch eine neue Schule. Die Meisten würden nicht gerne so ganz neu anfangen, aber Jo ist richtig froh darüber. Er ist ein toller Sänger, hat auch eine Auszeichnung dafür bekommen, aber seine Mitschüler an der alten Schule haben ihn dafür verspottet. Das war ziemlich schlimm. Und so soll jetzt alles besser werden. In der Stadt gibt es zwei Schulen mit unterschiedlichem Schwerpunkt, die Naturwissenschaften sind es an der einen, Musik an der anderen. Natürlich entscheidet sich Jo gegen das Musikalische, denn damit möchte er erst einmal nichts mehr zu tun haben. So wird es die Emmy-Noether-Gesamtschule und Jo glaubt, jetzt wird alles gut. Doch weit gefehlt, denn die beiden Schulen sind regelrecht verfeindet, spielen sich ständig böse Streiche und Jo ist nun mitten drin. Und als dann noch ein Musical-Wettbewerb ausgerufen wird und die Gewinner-Schule als Preis ein neues Schwimmbad bekommt, ist auch die Musik wieder da, denn Jo soll es rausreißen, da seine neue Schule durch ihre Ausrichtung auf Naturwissenschaften schon ziemlich im Nachteil ist.
Was für ein lustiges Buch, es geht zwar auch ziemlich heftig zu, Streich um Streich, Gezerre und das immer dagegen sein, aber es passt gerade so, dass nie eine Grenze überschritten wird. Es bleibt spaßig. Und angenehm unterschwellig klingen auch Werte wie Freundschaft, Zusammenhalt und Fairness an, die der Geschichte ein gutes Gerüst verschaffen und der Leserschaft, neben jeder Menge Lachen, ein gutes Gefühl.
Und wenn es euch gefallen hat, - wird es bestimmt - , dann darf auch verraten werden, es geht weiter. Band 2 ist schon auf der Zielgeraden und die letzten Seiten geben schon mal einen Vorgeschmack darauf, der auch zeigt, keine Angst, es wird nicht zu kuschelig zwischen den Schülern. Neues Ungemach ist im Anmarsch,. Aber auch da findet sich dann bestimmt wieder eine Lösung, mit der wir alle leben können. Bis dann.

Veröffentlicht am 07.01.2024

Dave-Robicheaux, sein 20. Fall und die extrem raue Südstaatenwelt

Angst um Alafair
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Dave-Robicheaux hat es mit Frau und Tochter Alafair nach Montana verschlagen. Zusammen mit seinem Freund Clete und dessen Tochter Gretchen will er hier Urlaub machen, auf einer abgelegenen Farm weit außerhalb. ...

Dave-Robicheaux hat es mit Frau und Tochter Alafair nach Montana verschlagen. Zusammen mit seinem Freund Clete und dessen Tochter Gretchen will er hier Urlaub machen, auf einer abgelegenen Farm weit außerhalb. Doch dann wird Alafair fast von einem Pfeil getroffen. Für sie fühlt sich das an, als ob der brutale Serienmörder Asa Surrette auferstanden ist, von den Toten, obwohl eigentlich feststeht, dass dieser bei einem Gefangenentransport ums Leben kam. Und auch der Mord an der Enkelin eines dort ansässigen Milliardärs gibt Rätel auf. Auf jeden Fall ist die Lunte, die Dave Robicheauxs Ermittleraktivitäten zum Brennen bringt, bei der Bedrohung der eigenen Familie kurz und so stürzen sich die Männer und die Töchter dazu mitten hinein in diesen Pfuhl der Unbeschreiblichkeiten.
Dies ist, ganz klar, ein echter Burke, der das Flair der Südstaaten rüberbringt wie kein Zweiter. Hier ist es rau, die menschliche Zivilisation tickt anders und das ausführende Organ der Staatsgewalt, darauf wartet hier keiner. Man bereinigt Dinge selbst, eine Waffe hat jeder im Anschlag, die Guten und die Bösen. Und gewinnen tun meistens der Stärkeren. Mit sowas kennt sich Dave Robicheaux aus. Krimi ist relativ wenig vom dem, was hier passiert. Selbst als Thriller werden Grenzen gesprengt. Spannung pur, auf jeder verdammten Seite und die Brutalität und Gewalt, die sich durch diese Geschichte pflügt, hat, selbst im Burke-Universum, schon ziemlich die obere Spitze erreicht. An diesem extremen Erleben führt kein Weg vorbei, wenn man sich entscheidet, hier dabei zu sein.
Für alle, die, wahrscheinlich Robicheaux-erprobt, sich seinen 20. Fall nicht entgehen lassen wollen, in alter neuer Manier, echt stark.

Veröffentlicht am 07.01.2024

Das Flair der Provence, junges Leben sucht seinen Weg und ein großes Geheimnis

Die Frau, die es nicht mehr gibt
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Alex hat gerade das Abitur hinter sich bebracht und will sich nun eine Auszeit nehmen. Ein Jahr gibt sie sich fürs Reisen, quer durch Europa und auch dafür, sich selbst zu erkunden und was sie aus ihrem ...

Alex hat gerade das Abitur hinter sich bebracht und will sich nun eine Auszeit nehmen. Ein Jahr gibt sie sich fürs Reisen, quer durch Europa und auch dafür, sich selbst zu erkunden und was sie aus ihrem Leben machen will. Mit der Kamera immer im Anschlag landet sie schließlich ein einem französischen Dörfchen, in der herrlichen Provence, weit ab von dem, was sich in dieser Zeit, in den 1980er Jahren, so regt in Deutschland, in Europa und auch in der Welt. Und das ist nicht ohne. Der RAF-Terrorismus ist sehr präsent und von den in Europa aufgestellten Atomraketen stehen gleich welche nebenan. Aber an diesem herrlichen Fleckchen Erde, hier hat sich im Laufe der Zeit eine bunte Menschenschar eingefunden, Suchende aller Art und auch soche, die nicht gefunden werden wollen, sind mit dabei. Und Alex findet hier ihr zwar nicht sehr langes, aber unvergessenes Glück. Sie lernt die gleichaltrige Mado kennen, die ihr eine Bleibe anbietet und sehr schnell bildet sich aus ihnen beiden und Mados Freunden Loic und Fantomas eine inspirierende freundschaftlich verbundene Gemeinschaft, die alles teilt. Und für Alex tut sich zudem eine langsam wachsende große Liebe auf. Auch in dieser abgeschotteten Blase hat man sein Päckchen zu tragen, aber man ist ja nicht allein. Doch Mado hütet ihr Geheimnis still und eines Tages ist sie verschwunden. Erst 30 Jahre später wird Alex und so auch den Lesern das Geheimnis rund um die Frau, die es nicht mehr gibt, offenbart. Und darauf hat man ja schließlich gewartet, die Andeutungen aus der damaligen Zeit schwirren einem unentwegt im Kopf herum, Und dann. Alex trifft auf diese Frau, die Mado einst war und sie erfährt die Hintergründe. Die immer wieder angeklungenen politischen Geschehnisse, sie finden nun ihren Weg 'ins Licht' und ein Schock ist es schon.
Dieser Roman ist, ganz vorne weg, leicht und voller Atmosphäre, sehr unterhaltsam und durch diese kleine Gruppe Menschen so lebhaft und auch spannend dargeboten, dass es eine wahre Freude ist. Und dann ist da noch etwas, etwas Bedrohliches, eine große düstere Wolke, die darauf wartet, die Sonne zu verdunkeln. Das erzeugt ein beständiges zusätzliches Prickeln und die Erkenntnis, das dieses Buch letztendlich doch etwas anders ist und so des Lesens doppelt wert. Denn die Frau, die es nicht mehr gibt hat es wahrlich in sich und ohne ihr Geheimnis zu erfahren geht hier doch wohl keiner weg.