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Veröffentlicht am 28.10.2017

Betörend und einzigartig!

Scherben der Dunkelheit
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Betörend, einzigartig und kraftvoll... Mit ihrem fast schon poetischen Schreibstil hat die Autorin ein wahres Juwel geschaffen, dass einen nicht mehr loslässt und den Schrecken, aber auch die Schönheit ...

Betörend, einzigartig und kraftvoll... Mit ihrem fast schon poetischen Schreibstil hat die Autorin ein wahres Juwel geschaffen, dass einen nicht mehr loslässt und den Schrecken, aber auch die Schönheit des Dark Circus spüren lässt!


Als ich diese Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich dieses Buch lesen muss. Ein düsterer Zirkus? Geheimnisse, Schatten, ein Fluch...? Es gibt für mich nur wenige vielversprechendere und anziehendere Kombinationen!

Bereits von der ersten Seite an konnten mich die Autorin und der Zirkus in ihren düsteren Bann ziehen, denn mit ihren betörenden Formulierungen voller Farben und Emotionen und fast schon poetischer Schönheit erschafft Gesa Schwartz eine Welt, so magisch wie gefährlich. Kraftvoll und phantasiereich "malt" sie mit ihren Worten, nimmt einen gefangen und entlässt einen nicht mehr aus dem Strudel der Verwicklungen und besitzergreifender Magie.

Dabei entsteht ein irres Ausmaß an Verstrickungen, Komplexität und Plottwists - und ich rede hier nicht von den üblichen "Huch, der Verräter ist jemand Unerwartetes" (solche Überraschungen gab es auch), sondern von tiefgreifenden Wendungen, Umstülpungen und Verdrehungen der Geschichte. Das birgt gleichzeitig ein hohes Verwirrungspotential, denn nicht nur die Protagonisten weiß der Zirkus mit seinen dunklen Geheimnissen und Fallstricken zu täuschen und manipulieren...

Die Glühbirnen flackerten im Regen und sie überkam wieder das Gefühl, das sie schon einmal empfunden hatte: damals vor wenigen Tagen oder hundert Jahren, als der Dark Circus über die Hügel gekommen war. Wie ein Kosmos voller Magie inmitten einer Wüste war er ihr erschienen, und sie spürte ihn erneut: den betörenden Zauber, der diesen Ort erfüllte und der irgendetwas tief in ihrem Inneren zum Klingen brachte.

Neben der atemberaubenden und nervenaufreibenden Spannung ist auch die beeindruckende Vielfalt und Bandbreite an Emotionen, die einen beim Lesen überwältigt, beeindruckend. Entsetzen, Aufregung, Angst, berauschenden Nähe, aufgeladenes Knistern... man liest nicht nur von den Gefühlen der Charaktere, man empfindet sie mit. Die Grundstimmung ist düster, geheimnisvoll und gefahrenträchtig, zugleich gibt es aber einige Szenen, die von allumfassender Lebensfreude, Lebenskraft getragen werden und die mich erfüllen konnten.

Diese Lebenskraft ist auch in der Schlussszene zu finden, ein Ende mit Schrecken, bittersüß und voller Wehmut, gleichzeitig aber auch Freude und Erleichterung. Ein geschlossenes offenes Ende, ein Abschied und ein Neuanfang, Hoffnung und Verzweiflung... ein passenderes Ende als dieses hätte diese unheimliche, magische und faszinierende Geschichte nicht haben können!

Bei all meiner Begeisterung, Faszination und Sprachlosigkeit vor so viel Sprachgewalt dieses Buchesmöchte ich dennoch einen für mich negativen Punkt der Geschichte ansprechen: Ich empfand einige Situationen und Schicksale, insbesondere das von Rhasgar, als zu dramatisch, gar überdramatisiert. Zu diesem Gefühl trugen auch repetitive oder allzu rätselhafte und konfuse Szenen bei.

Aufgefallen ist mir auch, dass der örtliche Rahmen der Handlung sich nicht zu verändern scheint, obwohl Zeit verstreicht, Anouks Vorschritten zufolge gar Monate vergehen, und der Zirkus demzufolge eigentlichden Ort verlassen müsste. Von einem Umzug, einer Weiterfahrt ist aber nie die Rede - aber falls der Dark Circus tatsächlich an Ort und Stelle bleibt, müssten dann die Dorfbewohner Anouk nicht erkennen und umgekehrt (und müssten Anouks Verwandte sie nicht wenigstens versuchen anzurufen?)? Alles keine handlungsrelevanten Fragen, aber kleinere Ungereimtheiten, die mich im Hinterkopf beschäftigten.

Nichtsdestotrotz ist dieser Roman ein außergewöhnliches Buch, dass ich so schnell nicht vergessen werde und das ich zu den beeindruckendsten Geschichten zähle, die ich je gelesen habe - insbesondere auf Grund des einmaligen Schreibstils, der berauschenden Kulisse und der düsteren Faszination, die sie ausübt.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Ne danke, ich bleib lieber zu Hause! Warum das Universum echt eine Scheissgegend ist

Das Universum ist eine Scheißgegend
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Humorvolle Faktenballung über Weltall, Physik und mögliches extraterrestrisches Leben. Gegen Ende wurde es für mich aber zu komplex. Dennoch kann ich dieses Buch sowohl Weltall- Neulingen als auch Astronomie- ...

Humorvolle Faktenballung über Weltall, Physik und mögliches extraterrestrisches Leben. Gegen Ende wurde es für mich aber zu komplex. Dennoch kann ich dieses Buch sowohl Weltall- Neulingen als auch Astronomie- Fortgeschrittenen empfehlen - man lernt ganz bestimmt noch etwas Neues dazu und unterhaltsam ist das Ganze sowieso.



Ahoy ihr Lieben! Wenn einem die Möglichkeit gegeben werden würde, das All zu bereisen, sicher und schnell, wer würde da schon ablehnen? Dumm nur, dass weder das eine noch das andere gewährleistet werden kann in der Raumfahrt!

Darum lohnt sich dieses Buch - eine humorvolle Reise durch unser Sonnensystem und darüber hinaus. Die Erkenntnis vorweg: Das Universum ist eine wirklich ungemütliche Gegend, zu Hause ist´s eh am schönsten und wir dürfen uns alle verdammt glücklich schätzen!

Ich gehe gerne ins Planetarium, hätte dort fast eine Teilzeitstelle angenommen und daher auch bereits ein Einführungsbuch über das Weltall gelesen und war in Physik zwar kein überragendes Talent, bin aber dennoch ganz gut mitgekommen. Daher war ich gespannt, wie ich mit diesem Sachbuch klarkommen würde.

Zuallererst: Auch wenn einige Passagen anstrengend zu lesen waren und die pinke Textfarbe der Faktenboxen für die Augen anstrengend ist, hatte ich meinen Lesespaß. Die Science Busters verstehen es nämlich, aus einem Sach- ein Unterhaltungsbuch zu machen. Durch Humor, abstruse aber überaus bildliche und verständliche Vergleiche und witzige Einschübe. Manche waren zuspeziell, zu österreichisch im Humor, aber im Allgemeinen hat diese flapsige Art das komplexe Thema deutlich aufgelockert.

Neben Astronomie und Physik kommen die Autoren auch auf ganz viele andere naturwissenschaftliche "Phänomene" zu sprechen - vom Paarungsverhalten der Oktopusse und Hummer über Allele, die uns das Schmecken ermöglichen, den (Un) Sinn des Riechsinns, Überlebensstrategien bei einer Zombieapokalypse zu den Reizen des Tomatensafts. Alles dabei, man lernt eine Menge, auch wenn man sich natürlich nicht alles merken kann!

Aber spätestens bei Quantenschaum, SUSY und Kaonen musste ich leider aussteigen, aus diesem Raumschiff quer durchs All und konnte nicht mehr folgen. Astronomie überschreitet Alltagsphysik und "normalen" Menschenverstand bei Weitem... Respekt vor Allen, die dieser Wissenschaft gewachsen sind.

Wobei ich mich auch frage, ob nicht unnötig viel Geld in eine Forschung investiert wird, die keine Ergebnisse liefert oder auf absehbare Zeit liefern wird, die unsere realen Probleme lösen kann... Warum nicht lieber unsere terrestrischen Probleme angehen? Umweltschutz, Rücksicht gegenüber Mutter Natur und Investition dieser immensen Forschungsgelder in Hungerhilfe und Krankheitsbekämpfung?

Veröffentlicht am 16.09.2017

Kurzweilig und wunderlich

Alissa im Drunterland
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Äußerst gelungene Alice- Adaption voller Verrücktheit, tickender Uhren und sprechender Tiere. Kurz, kurzweilig und wunderlich - definitiv ein lohnenswertes Leseabenteuer für Groß und Klein! Und wer Alice ...

Äußerst gelungene Alice- Adaption voller Verrücktheit, tickender Uhren und sprechender Tiere. Kurz, kurzweilig und wunderlich - definitiv ein lohnenswertes Leseabenteuer für Groß und Klein! Und wer Alice liebt, wird auch diese Kurzgeschichte gern haben :)

Momentan liebe ich ja Alice- Adaptionen und daher bin ich mehr als begeistert von dem Alice- Special des Papierverzierer Verlags (ein Titel liegt bereits auf dem SuB, zwei weitere auf der WuLi). Diese süße Kurzgeschichte durfte ich dann durch eine Leserunde auf LovelyBooks lesen :)

Ohne das Original vollständig gelesen zu haben, bin ich der Meinung, dass es Fabienne Siegmund wunderbar gelungen ist, die Verrücktheit und die irre Logik Wunderlands in ihrem Drunterland einzufangen - Alice, pardon Alissa ist kein normales Mädchen, ist sich dessen auch bewusst und stellt ihren Verstand nicht in Frage, als sie mit der geheimen Welt hinter der Wendeltreppe konfrontiert wird.

79 Seiten sind recht wenig, um eine vollständige Geschichte mit Tiefe und facettenreichen Charakteren zu entwickeln, die Autorin hat das Potential hier allerdings vollständig ausgeschöpft - kleinere Hindernisse, Details und Beschreibungen... Alissas kleines Abenteuer ist nicht einfach nur "runtergeschrieben", sondern liebevoll ausgestaltet. Von den verschiedenen Stufen, über den sprechenden Türknauf zum Raupendompteur. Wirklich süß!

Gelungen war auch der Handlungsverlauf an sich, Alissas Mission und wie Drunterland von Zeit zu Zeit ein Menschenkind aus der Wirklichwirklichwelt braucht, um seinen Zauber zu erhalten.

Lediglich Alissa hätte für mich etwas mehr Tiefe, Greifbarkeit und Charakter haben können - lediglich ein paar Seiten mehr über ihr Leben, ihren Charakter und Gedankengänge über das Drunterland.

Die Geschichte ist für alle Altersgruppen geeignet, egal ob zum Vorlesen für Kinder, oder Selbsterlesen.

Veröffentlicht am 27.08.2017

Meckern auf hohem Niveau!

Goldener Käfig (Die Farben des Blutes 3)
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Erst mit den letzten 50 Seiten finden Victoria Aveyard und Mare zu der berauschenden, elektrisierenden Stärke vorheriger Bände zurück - dennoch Meckern auf hohem Niveau, denn die Autorin hat es einfach ...

Erst mit den letzten 50 Seiten finden Victoria Aveyard und Mare zu der berauschenden, elektrisierenden Stärke vorheriger Bände zurück - dennoch Meckern auf hohem Niveau, denn die Autorin hat es einfach drauf!

Was habe ich den zweiten Band geliebt! Stärke! Rache! Hass! Heldenhafte Antiheldin! Baaaaaaaamm. Und ja, gerade weil Mare so unsympathisch, regelrecht verletzend war, gefiel mir der zweite Band, denn dieses Verhalten war GLAUBWÜRDIG. Mare wurde verletzt, verraten und wieder verraten - wie soll sie denn da warmherzig und liebenswürdig sein? Wer diese Mare jedoch nicht leiden konnte, kann in diesem Band aufatmen, sie wird umgänglicher, steht zu ihren Schwächen und ihren geliebten Menschen. Ihre Authentizität und inneren Zwiespälte verliert sie dabei jedoch nicht.

Und obwohl Victoria Aveyard auch in diesem Buch nicht an bösen Überraschungen, Plottwists und unerwarteten Wendungen in der Handlung aber auch seitens einiger Charaktere... spart, so fehlte mir doch streckenweise die aufgeladene Spannung der Vorgängerbände. Es ist durchaus nicht so, dass nichts geschieht, aber gerade de Zeit, die Mare als Gefangene am Königshof verbringt, ist nicht gerade von Paukenschlägen oder dramatischen Großereignissen geprägt, um es mal so zu formulieren. Bis kurz vor Schluss war mir Mare auch entschieden zu unentschieden, zu passiv. Jeder starke Charaktere hat Phasen der Schwäche und benötigt Pausen (und glücklicherweise verkroch sie sich auch nicht mit Nervenzusammenbrüchen im Schrank hustkatniss), dennoch hätte ich mir von ihr MEHR erwartet.

Regelrecht begeistert bin ich jedoch von Evangelina. Sie war schon immer ein faszinierender Charakter, in all ihrer herrlichen Grausamkeit, aber nun zeigte sie neue Seiten... grandios!!!

Und dann, und dann und dann... OMG, dieses Ende! Victoria Aveyard hat es einfach drauf, epische Szenen zu schreiben, die einem die Luft nehmen und ihre Bücher unfassbar fies enden zu lassen. Ich meine???? #heartbroken Hier war sie wieder, diese alles durchdringende Stärke, berauschend und betörend - selbst zerbrechliche Szenen voller Schmerz, Wut und Enttäuschung sind von einer Entschlossenheit und Härte getragen, die einzigartig ist! Band 4 wo bist duuuuuuuuuuu???

Veröffentlicht am 27.08.2017

Schema JLA...

Erwachen des Lichts
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Griechische Mythologie + JLAs genialer Schreibstil + heißer Typ = Lesevergnügen, auch wenn wenig Neues oder Überraschendes dabei war.

Auf Jennifer L. Armentrouts neueste Reihe habe ich mich bereits lange ...

Griechische Mythologie + JLAs genialer Schreibstil + heißer Typ = Lesevergnügen, auch wenn wenig Neues oder Überraschendes dabei war.

Auf Jennifer L. Armentrouts neueste Reihe habe ich mich bereits lange gefreut - griechische Mythologie und ihr genialer Schreibstil? HER DAMIT! Gleich zu Beginn musste ich dann, wie viele andere Leser auch, feststellen, dass es sich bei dem Buch um ein Spinoff zur Dämonentochter- Seriehandelt (die ich nicht gelesen habe und eigentlich auch nicht unbedingt lesen wollte). Im Laufe des Buches wurde aber mehr oder weniger die gesamte Handlung der fünf Bände wiedergegeben und so entstanden keine größeren Verständnisprobleme.

Seth ist natürlich wieder ein Bad Boy, Daemon und Roth in nichts nachstehend, arrogant und sexy, gefährlich und düster, sarkastisch und doch beschützerisch. So attraktiv er auch wirkte und so aufregend einige Szenen waren, beginnt mich dieser Typ Loveinterest doch mittlerweile zu langweilen - es ist eben immer das selbe... harte Schale, weicher Kern, schlimme Vergangenheit, Bekehrung durch das unschuldige Mädchen... Und Josi erfüllt auch alle Klischees, nur dass sie anders als Katy nicht so selbstsicher und witzig startet, sondern erst im Laufe des Trainings an Stärke dazugewinnt ^^

Ein erste Band lebt stets vom langsamen Kennenlernen der Charaktere, ihre Welt und ihrer Fähigkeiten, nicht von atemberaubend viel Aktion, und obwohl ich mich durchaus nicht gelangweilt habe, sondern von Seite zu Seite flog, war mir die Handlung zu dünn, zu wenig. Josi lernt, was sie ist, Seth besser kennen und ansonsten... Training, Training, Training, einige sexy Szenen und einen turbulenten Kampf auf den letzte Seiten. Ich kann nicht mal sagen, worauf ich gehofft hätte, aber mir fehlte einfach etwas.

Ihrem grandiosen Schreibstil, geprägt von herrlichen Dialogen und prickelnden Szenen, blieb JLA ebenfalls treu! Leider aber auch ihrem altbekannten Schema und nachdem ich bereits acht Bücher von ihr gelesen habe, konnte mich dieses Buch einfach nicht überraschen oder aus den Socken hauen. So viel Lesespaß mir das Buch auch bereitet hat, so wenig erwarte ich mir doch von den nächsten Bänden, weshalb ich entschieden habe, die Reihe auch nichtfortzusetzen - Kämpfe, Training, Liebesdramen und Missverständnisse und am Ende der finale Kampf, Sieg und Liebe. Mir fehlt hier das Neue, das Abwechslungsreiche, das Unerwartete!