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Veröffentlicht am 14.12.2019

Eine musikalische Zeitreise

Der Flügel der Zeit
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Schon die Idee, sich an einen Flügel zu setzen und sich dann mit der Musik in die passende Zeit zu spielen, hat mich absolut begeistert. Eine Zeitreise der ganz anderen Art.
Wir reisen mit nach Lübeck ...

Schon die Idee, sich an einen Flügel zu setzen und sich dann mit der Musik in die passende Zeit zu spielen, hat mich absolut begeistert. Eine Zeitreise der ganz anderen Art.
Wir reisen mit nach Lübeck und lernen Johann Sebastian Bach kennen und Buxtehude und Schiefferdecker und viele mehr.
Was mir an diesem Buch ganz besonders gefiel, ist die Sprache, die ist bildgewaltig und fantastisch, die Formulierungen sind fein ausgearbeitet und treffend. Man lernt viel über die Berufe dieser Zeit, ein Apotheker, Kupferstecher, Bälgetreter und viele andere werden vorgestellt.
Es geht nach Hamburg an die Oper und nach Travemünde auf den Leuchtturm und man kann sich alles genauso vorstellen, wie es damals gewesen sein muß.
Eine Liebesgeschichte, die aber nicht sein kann und darf, ist in Ansätzen zu spüren, die Beteiligten wuchsen mir ans Herz.
Durch das ganze Buch zieht sich als Leitfaden die Musik, nicht nur die von Bach und die wird so beschrieben, das man auch als Laie eine Ahnung davon bekommt. Dieses Buch macht Lust auf mehr. Eine ganz eindeutige Empfehlung.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Endlose Bahnreise

Endstation Malma
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"Endstation Malma" von Alex Schulman erzählt eine Geschichte auf eine ganz besondere Art und Weise.
Ein Zug fährt nach Malma, ein kleiner Ort in den Wäldern, etwas entfernt von Stockholm. Wir begleiten ...

"Endstation Malma" von Alex Schulman erzählt eine Geschichte auf eine ganz besondere Art und Weise.
Ein Zug fährt nach Malma, ein kleiner Ort in den Wäldern, etwas entfernt von Stockholm. Wir begleiten mehrere Reisende, zu verschiedenen Zeiten.
Wir erleben hier ein Ehepaar, das sich nicht mehr gut versteht, eine junge Frau mit einem Familienalbum voller Fotos und einen Vater mit seiner Tochter.
Nach und nach versteht man die Beziehungen der Personen zueinander und was diese Reisen für sie zu bedeuten haben.
Alle diese Menschen tragen Verletzungen in sich, mit sich und hier erlebt man ihren Versuch, diese zu verstehen, zu verarbeiten.
Wird Unglück vererbt, wird es weitergegeben in die nächsten Generationen? Und worum geht es hier, was ist in Malma geschehen?
Sehr geschickt, mit einem guten, eindringlichen Schreibstil, setzt der Autor hier die Geschichte zusammen, in Zeitsprüngen und auch wechselnden Perspektiven und darin ist er meisterlich.
Bis ganz zum Schluss bindet der Autor den Lesenden an die Geschichte und lässt ihn nicht los, ehe das letzte Wort gelesen ist. Das ist grandios gemacht, eine starke Geschichte, die Mut macht in all ihrer Trauer und Wut.

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Veröffentlicht am 20.07.2023

Wert der Freundschaft

One of the Girls
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"One of the Girls" von Lucy Clarke ist ein Thriller, der sich große Mühe gibt, die Leser in die Irre zu führen.
Es soll der beste Junggesellinnenabschied aller Zeiten werden. Eine griechische Insel, Sonne, ...

"One of the Girls" von Lucy Clarke ist ein Thriller, der sich große Mühe gibt, die Leser in die Irre zu führen.
Es soll der beste Junggesellinnenabschied aller Zeiten werden. Eine griechische Insel, Sonne, das Meer, Cocktails und die fünf besten Freundinnen. Was soll da schon schief gehen.
Die Perspektiven wechseln hier, nach und nach lernt man die jungen Frauen besser kennen und langsam kommen auch schon viele unausgesprochene Dinge hoch, die zwischen ihnen standen und stehen.
Irgendwie ist hier keiner so richtig ehrlich, weder zu sich noch untereinander.
Von Anfang an schwebt ein Unheil in der Luft und die Erzählweise ist bestrebt, diese Vorahnung zu bestärken. Man ist dann fast erleichtert, als es passiert.
Es ist ein Buch über Freundschaft, Vertrauen und auch Ehrlichkeit. So richtig sympathisch war mir auch keine der Frauen und ein wenig hat mir streckenweise die Spannung gefehlt.
Ein schönes Buch, um es am Strand in der Sonne zu lesen, vielleicht im gemeinsamen Urlaub mit den besten Freundinnen.

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Veröffentlicht am 19.03.2022

Sehr spannend und gewalttätig

Eine Zelle für Clete
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"Eine Zelle für Clete" von James Lee Burke ist schon der 18. Band dieser Reihe und kann ohne Schwierigkeiten auch einzeln gelesen werden. Nach und nach werde ich andere Teile dieser Reihe nachholen, da ...

"Eine Zelle für Clete" von James Lee Burke ist schon der 18. Band dieser Reihe und kann ohne Schwierigkeiten auch einzeln gelesen werden. Nach und nach werde ich andere Teile dieser Reihe nachholen, da mir der Schreibstil des Autors und sein Protagonist sehr gefallen.
Es wurden sieben junge Frauen getötet und Detective Dave Robicheaux möchte den Fall aufklären, obwohl er nicht in seinem Bereich liegt. Sein Freund Clete steht ihm dabei hilfreich zur Seite. Dieser hat nicht den besten Ruf und wendet teilweise sehr fragwürdige Methoden an.
Was hier sehr auffällt ist die wunderbare Beschreibung des Südstaatenflairs von Louisiana, man fühlt sich beim lesen in Raum und Zeit versetzt. Die Menschen dort und die Kultur, alles kommt einem etwas fremd vor und wird gut beschrieben.
Auffällig ist auch, dass es in diesem Buch sehr rau zugeht, vieles wird mit Gewalt, viel Gewalt gelöst und hinterlässt auch keine Verwunderung im Lauf der Story. Clete löst seine Probleme fast nur auf diese Art und man erwartet es fast nicht mehr anders.
Mir hat dieser Krimi sehr gefallen, er ist spannend und gut geschrieben.

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Veröffentlicht am 11.03.2021

Schneesturm im eigenen Kopf

Die wunderbare Kälte
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"Die wunderbare Kälte" von Elisabeth Rettelbach ist ein Roman, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, der in mir nachwirkt. Es ist ein Buch, das sehr schwer zu beurteilen ist, weil es teilweise ...

"Die wunderbare Kälte" von Elisabeth Rettelbach ist ein Roman, der mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird, der in mir nachwirkt. Es ist ein Buch, das sehr schwer zu beurteilen ist, weil es teilweise fasziniert, dann wieder verstört. Genauso empfinde ich den Schreibstil, teilweise traumhaft schöne, bildgewaltige Beschreibungen, dann wieder stupide Wiederholungen, die wirken, wie aus dem Zusammenhang gerissen. Aber das alles ist Absicht, dann auch unsere Protagonistin ist teilweise zerrissen.
Kai ist Maskenbildnerin am Theater und als Hobby beobachtet sie Menschen, die sie auch im Netzt stalkt und auch Onlinedates fälscht. Bis sie eines Tages auf Tama stößt und auf Milo, die beiden beherrschen ab da ihre Gedanken und ihr Handeln. Mehr vom Inhalt kann man fast gar nicht verraten, weil die Wirkung des Buches auf dem Unvorhergesehenen und Unerwarteten beruht.
Wir begleiten hier Kai durch ihren Winter, einen Winter mit viel Schnee und Kälte. Kai treibt fast wie eine Schneeflocke durch die Welt, beobachtet, zieht Fäden, mischt sich ein, zieht sich wieder zurück. Teilweise nimmt das Ganze albtraumhafte Gestalt an, mit Kai ist man hier immer auf einer Gratwanderung zwischen Realität und Fantasie, zwischen Wahn und Wahrheit.
Es ist kein Wohlfühlbuch, es ist mal ganz was anderes und vieles bleibt hier offen und der eigenen Fantasie überlassen, aber ich wurde mit wunderschönen Worten gut unterhalten. Eine Bewertung fällt mir schwer, ich schwanke zwischen sehr gut und außergewöhnlich.

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