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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.10.2022

Tolle Atmosphäre

Sommernacht
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„Sommernacht“ stand schon seit Erscheinen des Paperbacks im März 2021 auf meiner Wunschliste. „Neuschnee“ hatte mir dann aber nicht so gut gefallen und auch „The Paris Apartment“ (= „Abendrot“) konnte ...

„Sommernacht“ stand schon seit Erscheinen des Paperbacks im März 2021 auf meiner Wunschliste. „Neuschnee“ hatte mir dann aber nicht so gut gefallen und auch „The Paris Apartment“ (= „Abendrot“) konnte mich nicht wirklich überzeugen. So geriet das Buch erstmal in Vergessenheit, bis ich es vor kurzem wieder in der Hand hielt. Da war es tatsächlich die haptischer Covergestaltung, wegen der ich dem Buch eine Chance geben wollte 😀 Der Regen ist mit einer Art Folie dargestellt und das abgebildete Haus wirkt düster und gruselig. Es mag an der Jahreszeit und am Wetter liegen, aber somit musste ich das Buch lesen.

Das Setting des Buches bildet eine abgeschiedene Insel vor Islands Küste. Immer wieder kommt es dort zu starken Stürmen und rauem Wetter. Diesen Ort mit einem frisch renovierten Anwesen haben sich Julia und Will als Hochzeitslocation ausgesucht. Sie finden den besonderen Flair charmant und einzigartig, wie die Feier an sich. Also laden sie ihre Gäste ein, dort mit ihnen zu feiern. Geplant ist eine außergewöhnliche Party, die allen noch lange im Gedächtnis bleiben soll. Doch schon kurz nach Ankunft der Gäste, läuft das Zusammensein nicht mehr nach dem strikten Plan.

Wir tauchen in die Handlung ein, während am Vorabend der Hochzeit eine wilde Party steigt. Als es plötzlich zu einem Stromausfall kommt, sind alle Feiernden wie gelähmt vor Angst, doch kurze Zeit später ist der Strom zurück und der Schock ist vergessen. Nach und nach erfahren wir aus sechs verschiedenen Perspektiven, wie die Gäste zueinander stehen und welche Erinnerungen sie teilen. Doch jeder hat andere Erinnerungen und Gedanken, die sich oft sehr von einander unterscheiden. Und jeder trägt Geheimnisse mit sich herum, die verborgen bleiben sollen. Besonders deutlich wird das, als ein heftiger Sturm aufzieht, und die Gäste von der Außenwelt abschneidet. Dann kommt es auf der Insel zu einem schrecklichen Ereignis, bei dem einer der Gäste tot aufgefunden wird. Und es geht das Gerücht um, dass an diesem Ort schon mal etwas grauenhaftes passiert ist.

Die Kapitel sind recht kurz gehalten und enden oft mit Cliffhangern, die öfter mal eine Weile unaufgelöst bleiben. Durch die häufigen Perspektivwechsel springt der Fokus immer mal wieder, was mir anfangs viel Konzentration abverlangte. Als ich die Personen besser kennengelernt hatte, fügten sich die Informationen immer mehr zu einem sinnvollen Gesamtbild und die Geschichte nahm deutlich an Fahrt auf. Schnell wird klar, dass zwischen den Gästen keine so heile Atmosphäre herrscht, wie man sie angesichts der Hochzeit vermutet hätte. Die Charaktere sind authentisch, aber doch sehr düster, dargestellt. In den ersten Kapiteln ist alles noch unscharf, doch ca. ab der Hälfte des Buches hatte ich eine Vermutung, wie die Geschichte ausgeht – und so war es dann auch.

Lucy Foley hat für „Sommernacht“ ein klassisches Strickmuster für diese Art von Whodunnit-Thrillern verwendet. Dabei wurde das Rad nicht neu erfunden und der Plot an sich war recht vorhersehbar – eine abgeschiedene Insel, kein Kontakt zur Außenwelt. Eine Gruppe von Menschen, bei denen jeder dunkle Geheimnisse hat. Ein Mord, der die Anwesenden in Atem hält. Das Rad wurde definitiv nicht neu erfunden, aber das hatte ich anhand des Klappentextes auch nicht vermutet. Der Klappentext verspricht genau das, was das Buch schließlich liefert. Für meinen Geschmack haben ein paar unvorhersehbare Wendungen gefehlt. Ebenso hätte ich mir eine überraschendere Auflösung des Ganzen gewünscht. Aufgrund dieser Kritikpunkte ziehe ich einen Stern ab. Insgesamt war „Sommernacht“ für mich aber ein solider Thriller, der mir spannende Lesestunden geliefert hat. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für jeden, der Thriller mit dieser Plot-Art mag und Lust auf ein atmosphärisch überzeugendes Setting hat.

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Veröffentlicht am 05.10.2022

Sehr authentisch und spannend

Carrie Soto is Back
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Mit „Carrie Soto is Back“ ging es mir wie mit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“. Beide Bücher habe ich auf dem US-Booktube und auf Bookstagram gesehen und war sofort angefixt. Carrie Soto wollte ich ...

Mit „Carrie Soto is Back“ ging es mir wie mit „Die sieben Männer der Evelyn Hugo“. Beide Bücher habe ich auf dem US-Booktube und auf Bookstagram gesehen und war sofort angefixt. Carrie Soto wollte ich wegen des Tennis-Vokabulars unbedingt auf deutsch lesen und war froh, als es nun am 1. September bei Ullstein erschienen ist. Das Cover ist ein wahrer Hingucker, was vor allem an der tollen Farbauswahl liegt. Da wurde Evelyn Hugo meiner Meinung nach noch weit übertroffen.

Hauptfigur des Buches ist die namensgebende Tennislegende Carrie Soto. Von klein auf hatte sie durch den Einfluss ihres Vaters ein Ziel: die größte Tennislegende zu werden. Mit 37 Jahren blickt sie nun auf eine grandiose Karriere und zahlreiche Rekorde zurück. Doch sechs Jahre nach ihrem Karriereende, droht ihr Lebenswerk zu scheitern. Eine junge Tennisspielerin bricht ihre Rekorde und droht, ihren Rang im Tennis zu übersteigen. Carrie Soto kann das nicht untätig mit ansehen und trifft den Entschluss, wieder aktiv zu spielen und sich ihre Rekorde zurückzuholen. Noch ein Jahr möchte sie spielen und zu ewigen Ruhm zu gelangen – denn schließlich war das immer ihr Platz im Leben. Sie setzt alles an das Ziel und geht ungewöhnliche Wege, um wieder an die Spitze zu gelangen.

Wie der Klappentext vermuten lässt, ist Carrie Sotos Tenniskarriere das dominierende Thema des Buches. Mir hat diese Thematik ab der ersten Seite gut gefallen und ich konnte mich gleich in Carrie und ihre Situation einfühlen. Ihre Erfolge im Tennis sind für Carrie vor allem im Bezug auf die Beziehung zu ihrem Vater wichtig – eine Thematik die immer mehr Tiefgang entwickelt. Aus Carries Perspektive tauchen wir in ihre Vergangenheit ein – vom Beginn ihrer Karriere über ihre Rückkehr und markante Ereignisse in ihrem Leben. Es ist spürbar, wie sehr der Verlust ihrer Mutter sie geprägt hat – und welchen Stellenwert ihr Vater Javier dadurch eingenommen hat. Als ehemaliger Tennisspieler hat er Carries Potential erkannt und es sich zum Ziel gesetzt, aus ihr das größte Tennistalent aller Zeiten zu machen. Doch der Ehrgeiz ihres Vaters bringt viel Druck mit sich, der schwer auf Carries Schultern lastet und einige Schatten wirft.

Tennis ist die allgegenwärtige Thematik im Buch, aber der tatsächliche Fokus liegt doch auf der Vater-Tochter-Beziehung. Immer wieder offenbart Carrie herzergreifende Szenen und Erinnerungen, die mir immer wieder Tränen in die Augen getrieben haben. Die anfangs so starke Carrie lernen wir immer mehr als empfindsamen Menschen kennen, der auch durch die Öffentlichkeit unter hohen Erwartungen leidet. Am Rande gibt es eine Liebesgeschichte, die mir auch gefallen hat – trotzdem war die Beziehung zu Javier am ergreifendsten.

Der Schreibstil ist, wie für Taylor Jenkins Reid üblich, sehr leicht und angenehm zu lesen. Ich habe das Buch nur so verschlungen, was mit Hinblick auf den emotionalen Tiefgang wirklich besonders ist.

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Veröffentlicht am 10.09.2024

Tolle Herbst-Vibes

Meet me in Autumn. Eine Pumpkin spiced Romance
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Mit dem September begann bei mir auch die Luft auf herbstliche Bücher, wie jedes Jahr. „The Pumpkin Spice Cafe“ bzw. „Meet me in Autumn“ ist auf Booktok gerade in aller Munde. Ich hatte das Glück, auf ...

Mit dem September begann bei mir auch die Luft auf herbstliche Bücher, wie jedes Jahr. „The Pumpkin Spice Cafe“ bzw. „Meet me in Autumn“ ist auf Booktok gerade in aller Munde. Ich hatte das Glück, auf vorablesen ein Rezensionsexemplar zu gewinnen. Leider ging mein Buch im ersten Anlauf verloren, sodass ich schon mal in die US-Ausgabe reingelesen habe, bis die deutsche Ausgabe bei mir angekommen ist.

Die Covergestaltung (v.a. der US-Ausgabe) ist für meinen Geschmack sehr gut gelungen und ein echter Hingucker im Buchladen. Auch der Titel und der Klappentext sprühen nur so vor Fall-Vibes – also genau das. worauf ich Lust hatte.

Nach dem tragischen Tod ihres Chefs wurde Jeanie bewusst, dass sie ihr Leben verändern möchte. Sie ergreift die Chance, das Café ihrer Tante weiterzuführen, als diese sich entschließt, längere Zeit auf Reisen zu gehen. Angekommen in der urigen Kleinstadt, muss Jeanie sich also den Herausforderungen ihres neuen Jobs und der neuen Umgebung stellen. Gleich in den ersten Nächten wird ihr Mut auf die Probe gestellt, als sie das Gefühl hat, in ihrer Wohnung könnte es spuken. Nach einer ereignisreichen Begegnung mit ihrem Lieferanten, dem Farmer Logan, weiß schnell ganz Dream Harbor von ihrer Befürchtung – und schnell wird Logan dazu verdonnert, Jeanie bei ihrem vermeidlichen Problem zu helfen.

Nach einiger Zeit merkt Jeanie, dass der verschlossene Logan immer mehr auftaut und sie hinter seine harte Fassade blicken lässt. Und so langsam kommt sie, mit der Eröffnung ihres Cafés, auch mehr mit den Dorfbewohnern in Betracht. Der Buchclub tagt in ihrem Café, sie lernt ihre Kunden besser kennen und findet schnell einige Freundinnen. Genau die Veränderungen und die Entschleunigung, die Jeanie sich für ihr neues Leben gewünscht hatte. Auch das Knistern zwischen ihr und dem gutaussehenden Logan, wird das Verhältnis immer vertrauter und Jeanie muss sich fragen, wohin das führen soll.

Schon die ersten Kapitel des Buches, versprühen genau so viel herbstlichen Charme, wie das Cover vermuten lässt. Jeanies neuer Job im Pumkin Spice Cafe; Logan, der ihr Zierkürbisse liefert und die anderen kleinen Läden im Ort. Leckere Backwaren, eine Bücherei – all die schönen Orte, die man im Herbst gerne besucht. Der Schreibstil ist flüssig und einfach zu lesen, ohne oberflächlich zu wirken. Das Setting wird immer wieder aufs Neue toll beschrieben, sodass ich am liebsten nach Dream Harbor eingetaucht wäre.

Die Handlung an sich, besonders die Liebesgeschichte, ist von Anfang an ziemlich vorhersehbar – dadurch kamen für mich immer wieder einige Längen auf. Das beschauliche Treiben im Dorf und die Charaktere sind unterhaltsam und herzerwärmend, haben für mich aber nicht immer zur Unterhaltung gereicht. Im Handlungsstrang gab es für mich einige Stellen mit mehr Potential, das dann aber leider nicht ausgeschöpft wurde. Die spicy-Momente waren aus meiner Sicht oft etwas Merkwürdig, was eventuell auch an der Übersetzung liegen könnte. Manche Ausdrucksweisen ließen mich da mit den Augen rollen – hier hatte ich mehr erwartet.

Das Highlight des Buches war für mich dann das Setting mit der einladen, herbstlichen Stimmung. Laurie Gilmore gelingt es meisterhaft, eine einladende und fast magische Atmosphäre rund um das Pumpkin Spice Café zu schaffen. Die detaillierten Beschreibungen der herbstlichen Szenerie – von den leuchtend orangefarbenen Kürbissen bis hin zu den aromatischen Gewürzen, die den Raum erfüllen – tragen erheblich zur Stimmung des Buches bei. Beim Lesen wird die Wärme des Cafés förmlich spürbar, ebenso die Aromen der frisch gebackenen Leckereien.

Die Charaktere in „Meet me in Autumn“ sind liebevoll und authentisch gestaltet. Jeanie ist eine sympathische Hauptfigur, deren persönliche Reise und Entwicklung das Herzstück der Geschichte bilden. Ihre Beziehungen zu den anderen Figuren, vor allem zu Logan und einigen skurrilen Dorfbewohnern, tragen zur Tiefe der Handlung bei. Die Interaktionen zwischen den Charakteren sind oft humorvoll und emotional, was das Buch besonders fesselnd macht. Aus meiner Meinung hat aber auch hier ein wenig die Dynamik gefehlt.

Insgesamt ist „Meet me in Autumn“ von Laurie Gilmore eine passende Lektüre für die herbstlichen Monate. Meine Hoffnungen auf Fall-Vibes und cozy Momente wurden vollkommen erfüllt. Seitens der Handlung hätte ich mir mehr Spannung und Unterhaltung gewünscht. Von mir gibt es eine Empfehlung für alle Leser, die in erster Linie ein ruhiges Wohlfühlbuch, gepaart mir spicy Momenten, lesen möchten.

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Veröffentlicht am 09.01.2024

Ein solider Spannungsroman

Die Vermisste
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„Die Vermisste“ war wieder mal ein Buch, das mich gleich auf den ersten Blick mit seinem Cover begeistert hat. Das verschneite Setting in den Bergen passt gerade genau zu meiner Leselaune. Inhaltlich geht ...

„Die Vermisste“ war wieder mal ein Buch, das mich gleich auf den ersten Blick mit seinem Cover begeistert hat. Das verschneite Setting in den Bergen passt gerade genau zu meiner Leselaune. Inhaltlich geht es um Romilly, die ihr Kind kurz nach der Geburt im Krankenhaus zurückgelassen hat und einfach verschwunden ist. Der zurückbleibende Vater ist fassungslos und es beginnt eine spannende Suche, die geprägt ist von der Frage nach dem Warum.

Das Buch beginnt mit dem ersten Kapitel, das aus Marcs Sicht geschildert wird. Er ist auf der Neugeborenenstation des Krankenhauses und realisiert, dass seine Frau nicht mehr da ist. Sein Entsetzen ist spürbar und hat sich gleich auf mich übertragen. Kurz darauf wechselt die Perspektive dann zu Romilly, die sich irgendwo an einem abgeschiedenen Ort zu befinden scheint. Im weiteren Verlauf des Buches folgen dann noch Perspektiven von einer Freundin von Romilly. Durch diese wechselnden Perspektiven hat die Handlung für ich deutlich an Geschwindigkeit, aber auch an Tiefgang gewonnen. Durch die „mehrdimensionale“ Darstellung konnte ich mir die Personen und deren Verhältnisse untereinander immer besser vorstellen.

Das gesamte Setting ist von Anfang an sehr düster und unheimlich – was bewegt eine Mutter dazu einfach so zu verschwinden? Hinzu kommt, dass bei Romilly die Gefahr einer postnatalen Depression bestand, was nochmal mehr Grund zur Sorge gibt. Doch hat sie ihr Baby wirklich freiwillig verlassen? Marc wird dann bei der Suche also von Rommilys älterer Schwester unterstützt, die sich dann auch um das Baby kümmert.

Nach einiger Zeit gibt es einen Hinweis auf Romillys Verbleibt, und dann tauchen plötzlich merkwürdige Nachrichten von ihr an ihre Freundin auf.

Als es einen Hinweis auf den Aufenthaltsort der Vermissten gibt, nimmt Adam die Spur auf. Und dann schreibt Romilly plötzlich verwirrende Textnachrichten an Steffie. Alle Beteiligten haben einen interessanten Einfluss auf die Handlung, sodass aus meiner Sicht keine unnötigen Sichtweisen dargestellt wurden. Dadurch, dass die Handlung sich über fünf Tage erstreckt, war es immer spannend und rasant.

Von Anfang an hatte ich das Gefühl, dass das Vorgehen von Mark und den anderen sehr fragwürdig ist, denn er hat sich oft nicht so verhalten, wie ich es in dieser heftigen Situation erwartet hätte. Behördliche Maßnahmen wurden nicht in Betracht gezogen, obwohl Romilly Opfer eines Verbrechens sein kann. Das hat mich nach und nach immer mehr gestört, denn mir kam das doch sehr unglaubwürdig und einfach fragwürdig vor.

Immer wieder kommt es zu unerwarteten Entwicklungen und Wendungen, die meine Vermutungen widerlegt und neu entfacht haben. Genau das hatte ich mir erhofft, dennoch hätte ich mir stellenweise andere Erkenntnisse gewünscht. Kurz vor Ende wurden dann viele Unklarheiten beseitigt und Fragen geklärt, was mir dann nochmal sehr gut gefallen hat. Das Ende war solide, ich hatte mir aber einen anderen Ausgang gewünscht.

„Die Vermisste“ war für mich insgesamt eher ein solider Spannungsroman, als ein Thriller. Von mir gibt es eine Leseempfehlung für alle, die Lust auf ein düsteres Setting haben und es mögen, verschiedene Perspektiven zu beleuchten, um die Wahrheit zu finden.

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Veröffentlicht am 12.10.2023

Nicht gerade winterlich

Große Liebe im kleinen Trödelladen
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„Große Liebe im kleinen Trödelladen“ war wieder mal ein Buch, das mich zuerst wegen des toll gestalteten Covers angesprochen hat. Eine verschneite, geschmückte Straße mit vielen urigen Geschäften – genau ...

„Große Liebe im kleinen Trödelladen“ war wieder mal ein Buch, das mich zuerst wegen des toll gestalteten Covers angesprochen hat. Eine verschneite, geschmückte Straße mit vielen urigen Geschäften – genau die Art von Setting, die mit vor allem im Herbst und Winter gefällt.

Hauptfigur des Buches ist die frisch verwitwete Hope, die gerade erst ihren Ehemann Rob verloren hat. Nach seinem Tod sehnt sie sich nach einer Veränderung und beschließt, von London zurück in ihre Heimatstadt York zu ziehen. Dort beginnt sie, in einem Antiquariat zu arbeiten. Diesen Laden kennt sie noch aus ihrer Kindheit, als sie dort immer durchs Fenster schaute um die Kostbarkeiten zu bewundern, die im Schaufenster standen. Schnell ist der neue Job für Hope mehr als nur ein Job – sie lernt interessante Menschen kennen, darunter auch zwei Männer, die ihre Trauer etwas in den Hintergrund rücken. Aber vor allem findet sie einen bezaubernden Verlobungsring mitsamt eines Briefes aus den 20er-Jahren. Alles macht den Anschein auf eine ergreifende Liebesgeschichte und Hopes Neugier ist geweckt. Sie möchte herausfinden, wer das Liebespaar ist und was aus ihnen geworden ist. Ihre neuen Bekanntschaften unterstützen sie bei ihren Recherchen – und so hat Hope bald selbst das Gefühl, möglicherweise in einer Liebesgeschichte mit Will oder Ciaran zu landen.

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Wie gesagt, hat das Buch zuerst aufgrund des Covers meine Aufmerksamkeit geweckt und ich freute mich auf eine herzergreifende, schnulzige Liebesgeschichte. Entsprechend überrascht war ich dann beim Lesen als ich merkte, dass die Geschichte größtenteils im Sommer spielt – nur das Ende wird weihnachtlich. Das war für mich definitiv ein kleiner Minuspunkt, weil das Cover andere Erwartungen geweckt hat – tat der Geschichte an sich aber keinen Abbruch.

Mit Hope bin ich schnell warm geworden und konnte mich gut in sie hineinversetzen, auch wenn ich, Gott sei Dank, nicht in einer ähnlichen Situation bin. Mir hat es sehr gut gefallen, wie viel Unterstützung sie von ihrem Umfeld bekommen hat, als es darum ging, wieder in York fußzufassen und sich ein neues Leben aufzubauen, in dieser schwierigen Situation. Das i-Tüpfelchen war für mich ihr Fund und die geheimnisvolle Liebesgeschichte, die damit verbunden ist. Ich fand es toll, mit anzusehen, wie es Hope nach und nach besser geht und wie sie wieder zu sich selbst findet – durch ihr „Projekt“ und die beiden Männer, die sie kennenlernt. Diese beiden Männer stürzen sie dann ziemlich schnell in ein Gefühlschaos – diese Szenen waren mir in manchen Stellen nicht ganz nachvollziehbar. Das mag aber daran liegen, dass ich generell kein Freund von solchen „Konkurrenzsituationen“ bin.

Insgesamt hat mir das Buch trotz der kleineren Kritikpunkte gut gefallen – die Geschichte hat mich von Anfang bis Ende abgeholt. Sowohl das Setting, als auch der Schreibstil, waren für mich sehr angenehm, um mich ganz auf Handlung einzulassen. Von mir gibt es eine Leseempfehlung!

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