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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 16.10.2017

Die Kraft der Freundschaft

Der Sommer der Inselschwestern
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Die Kinderärztin Andi kauft sich spontan ein altes Haus, nachdem ihr Verlobter sie nach 10 Jahren Beziehung vor dem Altar hat stehen lassen. Sie möchte einen Neuanfang und hofft, diesen mit der Totalrenovierung ...

Die Kinderärztin Andi kauft sich spontan ein altes Haus, nachdem ihr Verlobter sie nach 10 Jahren Beziehung vor dem Altar hat stehen lassen. Sie möchte einen Neuanfang und hofft, diesen mit der Totalrenovierung des Hauses und auf dieser Insel zu finden.

Außer Andi lernen wir noch ihre beiden Nachbarinnen kennen. Boston, die ihr Baby im Alter von 6 Monaten verloren hat, und Deanna, bei der alles perfekt sein muss und die im Begriff steht, ihre Familie zu verlieren.

Mich hat dieses Buch begeistert. Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig, das Kopfkino ist eingeschaltet und noch dazu sind die Charaktere so sympathisch, das man sie ins Herz schließen muss. Sogar Deanna, die anfangs gar nicht nett herüberkommt. Aber schon bald erschließt sich dem Leser, das ihre Kindheit sie so gemacht hat und sie eigentlich gar nicht so sein möchte.

Es wird immer zwischen diesen drei Frauen gewechselt, so das man die Gefühlswelt von allen dreien Frauen kennenlernt. Der Wechsel ist so gut gestaltet, das es nicht schwer fällt, umzuschalten.

Das Buch handelt von Freundschaft, Liebe, Vertrauen und Verlust. Ich habe geweint und gelacht. Die Themen sind doch recht schwer - Verlust eines Babys und Kindesmisshandlung und was diese mit einem Menschen macht - aber wunderbar in die Geschichte eingefügt.

Ich kann dieses Buch nur empfehlen und muss nun selber natürlich noch andere Bücher der Autorin kennenlernen.

Veröffentlicht am 29.09.2017

Eine wunderschöne Liebesgeschichte mit Tiefgang

Unter dem Mitternachtsmond
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Patrick zieht Jahre nach dem Unfalltod seiner Frau mit seinem 7jährigen Sohn auf einen abgelegenen Hof im Schwarzwald. Er hat den Tod seiner Frau noch nicht verarbeitet und wird von Ängsten, auch seinen ...

Patrick zieht Jahre nach dem Unfalltod seiner Frau mit seinem 7jährigen Sohn auf einen abgelegenen Hof im Schwarzwald. Er hat den Tod seiner Frau noch nicht verarbeitet und wird von Ängsten, auch seinen Sohn verlieren zu können, geplagt.

Mit auf dem Hof lebt der Besitzer Waldemar, ein alter gutmütiger Mann, und die junge Künstlerin Debora, die Patrick suspekt ist. Das sein Sohn Leo sich sofort mit Debora anfreundet ist ihm anfangs ein Dorn im Auge. Doch Debora hat etwas an sich, das ihn unweigerlich anzieht - allerdings scheint sie eine Geheimnis zu umgeben.

Für mich war dies der erste Weihnachtsroman von Elisabeth Büchle. Und ich war begeistert. Sie versteht es, einem ein wohliges Gefühl zu vermitteln. Man fühlt sich auf dem Gutshof wohl, die Beschreibung der Umgebung ist so, das man in seiner Fantasie wirklich dort ist. Und auch die winterliche und weihnachtliche Stimmung wird übermittelt. Was mir sehr gut gefallen hat, das waren die ernsten Themen, die dieses Buch behandelt haben. Und obwohl ich nicht besonders religiös bin, haben mir auch diese Einflechtungen sehr gut gefallen.

Für mich war das ein Buch zum Träumen, zum Wohlfühlen, zum Nachdenken, zum Lachen und zum Weinen. Da ich in der Leserunde erfahren habe, das dies der 3. Band einer Reihe ist, werde ich mir auch noch die ersten beiden zulegen müssen.

Ich kann dieses Buch absolut empfehlen, vor allem in der Vorweihnachtszeit.

Veröffentlicht am 16.09.2017

Berührende Geschichte über einen wichtigen Teil der deutschen Geschichte

Marlenes Geheimnis
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Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter an den Bodensee. Von ihrer Tante bekommt sie einen Umschlag, in dem sich eine Art Tagebuch der Großmutter Eva befindet, in dem sie für ihre Enkelin ihre Geschichte ...

Nane reist zur Beerdigung ihrer Großmutter an den Bodensee. Von ihrer Tante bekommt sie einen Umschlag, in dem sich eine Art Tagebuch der Großmutter Eva befindet, in dem sie für ihre Enkelin ihre Geschichte aufgeschrieben hat. Und diese Geschichte entführt Nane und uns Leser in den 2. Weltkrieg. In das Leben im Sudetenland und die anschließende Vertreibung.

Das Buch ist in zwei Zeitebenen aufgebaut. Die Vergangenheit von Eva als junges Mädchen bis zu der Zeit als sie am Bodensee ankam und die ersten Jahre dort. In der Gegenwart geht es hauptsächlich um Nane, die sich an einem Wendepunkt ihres Lebens befindet. Mir haben beide Zeitebenen sehr gut gefallen, da Nane ein sehr liebenswerter Charakter ist. Aber richtig gefangen genommen hat mich Evas Geschichte. Vielleicht hing das auch damit zusammen, das meine eigenen Großeltern Kriegsvertriebene waren. Dieses Buch bedeutete für mich ein Einblick in deren Vergangenheit, denn ähnliche Erfahrungen werden wohl alle Vertriebene gemacht haben.

Brigitte Riebe hat dieses Buch äußerst interessant geschrieben. Die geschichtlichen Fakten sind sehr spannend und ergreifend erzählt. Viele Male kann man nur fassungslos den Kopf schütteln. Man weiß, wie scheußlich dieser Krieg war, aber in diesem Buch habe ich noch einmal ganz andere Dinge erfahren. Was mir auch sehr gut gefallen hat, die Gewalt wurde nicht ausgeschlachtet. Die Autorin hat es auch so geschafft, einem das Ausmaß zu vermitteln.

Für mich gehört dieses Buch zu den Büchern, die man gelesen haben sollte.

Veröffentlicht am 29.07.2017

Immer wieder im Sommer

Immer wieder im Sommer
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Anna möchte zu ihrer Jugendliebe nach Amrum reisen. Doch dann ist sie nicht wie geplant alleine unterwegs sondern hat auch ihre beiden Töchter, ihre Mutter, deren Hund und ihren Exmann mit im Gepäck.

Mit ...

Anna möchte zu ihrer Jugendliebe nach Amrum reisen. Doch dann ist sie nicht wie geplant alleine unterwegs sondern hat auch ihre beiden Töchter, ihre Mutter, deren Hund und ihren Exmann mit im Gepäck.

Mit diesem Buch durfte ich eine tiefgründige Geschichte lesen. Anna hat seit 18 Jahren keinen Kontakt mehr zu ihrer Mutter, nun meldet sich diese, weil sie an Demenz erkrankt ist. Die beiden beginnen sich wieder anzunähern und die Vergangenheit zu bewältigen. Die kleine Tochter von Anna hat Probleme in der Schule, da sie gehänselt wird, die große Tochter Sophie ist mitten in der Pubertät und dementsprechend schwierig. Und dann ist da noch der Exmann, der Anna betrogen hatte, was der Grund für die Trennung war. All diese Themen wurden auf eine zum einen humorvolle, zum anderen einfühlsame Art behandelt. Vor allem hat es mir gefallen, wie das Thema Demenz in die Geschichte mit eingebaut wurde - das hat mich sehr nachdenklich gemacht.

Ich habe es genossen, dieses Buch zu lesen, die Charaktere der Geschichte kennenzulernen. Was mir auch gefallen hat, es wurde aus Sicht von Anna, Sophie oder Frieda erzählt. So kamen die Gedankengänge, die Gefühle dieser drei Frauen noch besser zum Ausdruck.

Fazit: Keine leichter Sommerroman, wie anfangs vermutet, sondern ein Buch mit Tiefgang, das ich eindeutig empfehlen kann.

Veröffentlicht am 26.07.2017

Wunderschön

Die Champagnerkönigin
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Isabelle heiratet gegen den Willen ihrer Eltern den Radrennfahrer Leon. Sie verlässt mit ihm Hals über Kopf Berlin und geht mit ihm in die Pfalz. Leider hatte Leon in seinen Erzählungen sein Leben etwas ...

Isabelle heiratet gegen den Willen ihrer Eltern den Radrennfahrer Leon. Sie verlässt mit ihm Hals über Kopf Berlin und geht mit ihm in die Pfalz. Leider hatte Leon in seinen Erzählungen sein Leben etwas ausgeschmückt. So landet Isabelle nicht wie erträumt in einem herrschaftlichen Landhaus, sondern in Leons Elternhaus, einem kleinen Bauernhof. Sie ist dort sehr unglücklich, fühlt sich eingeengt, zu nichts nutze. Ihre Eltern haben sie erzogen, um reich zu heiraten. Von normaler Hausarbeit hat Isabelle keine Ahnung und so muß sie sich Leons Mutter unterordnen und macht doch nichts richtig.

Eines Tages bekommt Leon Post von einem Notar - er hat von seinem Onkel ein Weingut in der Champagne geerbt. Isabelle und Leon verlassen die Pfalz und gehen nach Frankreich, um das Weingut zu übernehmen. Auf dem Weingut stellt sich heraus, das vorne und hinten das Geld fehlt. Die amerikanischen Kunden (die einzigen, die den Wein von Leons Onkel mögen) hat eine andere Winzerin abgeworben. Zudem hat das Weingut zwar einen sehr netten und kompetenten Verwalter, aber einen unfähigen Kellermeister. Isabelle und Leon stehen nun vor ganz neuen Herausforderungen, doch sie krempeln die Ärmel hoch. Leon versucht Käufer für ihren süßen Wein zu finden, Isabelle lernt den Haushalt zu führen und versucht alles über den Weinanbau zu lernen - und schließt Freundschaften.

Jedoch ist eine reiche Winzerin scharf auf ihr Weingut. Da die beiden kurz vor dem Ruin stehen, möchte Leon das Angebot der Winzerin annehmen, ihr das Gut zu verkaufen. Isabelle fleht ihn an, ihr ein paar Monate Zeit zu geben, ob sie das Weingut zum Laufen bringen kann. Sie kümmert sich hier um alles, er kann wieder seine heißgeliebten Rennen fahren. Doch dann schlägt das Schicksal auf dramatische Weise zu ... Isabelle steht alleine und noch dazu schwanger da und verfällt in große Trauer. Ihre Nachbarin schreibt einen Brief an ihre Freundin Clara in Berlin. Diese reist mit Josefine (der dritten im Bunde) an und die Freundinnen helfen Isabelle, in ihrem Leben wieder einen Sinn zu sehen. Nun hat Isabelle den großen Ehrgeiz, ihr Weingut zum Erfolg zu führen und den besten Champagner für die Jahrhundertwende zu kreieren.

Ich habe es geliebt, dieses Buch zu lesen. Werde den 1. Teil der Trilogie noch nachlesen und freue mich heute schon auf den 3. Teil. Der Schreibstil war einfach wunderschön. Anfangs fand ich Isabelle etwas hochnäsig. Stellenweise mußte ich wirklich die Augen verdrehen - so typisch reiches, verwöhntes Mädchen. Aber dann hat sie sich total gewandelt und wurde mir sehr symphatisch. Auch die sonstigen Charaktere im Roman wurden sehr schön beschrieben. Außer Madame Trubert und dem Kellermeister waren es alle so liebe Menschen. Auch die Landschaft wurde schön beschrieben, ich war beim Lesen wirklich in der Champagne. Und die Ausführungen über die Champagnerherstellung waren sehr interessant. Das das Ganze so kompliziert und aufwendig ist, hätte ich nicht gedacht.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, waren die einzelnen Bilder, die das Buch untermalt haben. Ich kenne das von Romanen gar nicht, fand es aber sehr interessant, mir diese alten Bilder anzuschauen.

Und was mich noch wirklich begeistert hat, war der Einband. Als ich das Buch die ersten Male in den Händen hatte, mußte ich immer wieder drüber streichen. Ich finde ihn sehr elegant und schön gemacht.

Vielen Dank für dieses tolle Buch! Ich kann es nur weiterempfehlen.