Holpriger Neuanfang
In Case We Trust„In Case We Trust“ von Tess Tjagvad ist der Auftakt zu ihrer Gold, Bright & Partners Reihe um die jungen Anwälte dieser Kanzlei.
Anstatt in die renommierte Bostoner Anwaltskanzlei ihres Vaters einzusteigen, ...
„In Case We Trust“ von Tess Tjagvad ist der Auftakt zu ihrer Gold, Bright & Partners Reihe um die jungen Anwälte dieser Kanzlei.
Anstatt in die renommierte Bostoner Anwaltskanzlei ihres Vaters einzusteigen, tritt Gracie nach ihrem Jurastudium in Harvard ausgerechnet bei dessen größten Konkurrenten Gold, Bright & Partners ihren neuen Job als Associate an. Dabei steht sie jedoch in direktem Konkurrenzkampf mit den anderen Anfängern, die in einem internen Ranking um ihren Erfolg kämpfen. Gracies Nachbar Ira ist dabei ihr größter Widersacher, und ausgerechnet mit ihm muss sie an einem wichtigen Fall zusammenarbeiten. Bei ihren stundenlangen gemeinsamen Recherchen kommen sich beide schnell näher, doch Gracie muss aufpassen, dass dabei ihr größtes Geheimnis nicht ans Tageslicht kommt.
Das Setting mit den jungen Bostoner Anwälten, die um ihren Platz im Leben und am Tisch der „Großen“ kämpfen, ist Tess Tjagvad sehr gut gelungen. Mit dem Studienabschluss sind die Sorgen und Anstrengungen nicht schlagartig vorbei, wie man an Gracie und ihren Kollegen sieht.
Gracie will sich ganz offensichtlich von ihrem Vater distanzieren und ihren Weg allein und ohne Hilfe gehen. Das ist bewundernswert und mutig von ihr, aber natürlich unterschätzt sie dabei einige Hürden. Ich mochte sie wirklich gern, doch so ganz konnte ich ihre permanenten Zweifel und Unsicherheiten nicht nachempfinden. Sie kreist viel um einen einzigen Moment und lässt dabei alles andere, was sie selbst erreicht hat, außer Acht.
Ira fand ich großartig und ich muss zugeben, dass ich ihn trotz seiner Ecken und Kanten lieber als Gracie mochte. Ira macht auch seine Fehler und zieht daraus Konsequenzen, aber irgendwie war er nahbarer als Gracie.
Die Entwicklungen im Laufe der Handlung sind gut gelungen, aber einzig der Umgang mit dem großen Geheimnis konnte mich nicht überzeugen. Die Auflösung erscheint mir persönlich eher unglaubwürdig und ich konnte Gracie in diesem Punkt noch weniger verstehen.
Die Story und die Idee an sich haben mir aber gut gefallen und ich mochte vor allem die facettenreichen und interessanten Nebencharaktere. Deshalb bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzungen.
Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!