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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 02.08.2020

Was macht das Leben so besonders?

Offline ist es nass, wenn's regnet
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Selten haben mich ein Titel und ein Cover so angesprochen wie hier!
Die Ironie im Titel zeigt klar, dass die Protagonistin absolutes Neuland betritt und bei dem Cover möchte man am liebsten daneben stehen. ...

Selten haben mich ein Titel und ein Cover so angesprochen wie hier!
Die Ironie im Titel zeigt klar, dass die Protagonistin absolutes Neuland betritt und bei dem Cover möchte man am liebsten daneben stehen. Ich starte als mit großen Erwartungen, denn kann der Inhalt halten was das Äußere verspricht?

Ja! Das muss man jetzt einfach so sagen. Die Influencerin merkt wie leer ihr Leben ist, in dem es sich nur um Smileys und Likes dreht. Durch eine aufwühlende Situation bekommt sie den Anstoß, etwas total Neues zu wagen und begibt sich auf einen Trail – ohne jede Erfahrung und mit der Ausrüstung einer anderen.

Der Schreibstil ist so lebendig – man ist live dabei. Die Stimmungsschwankungen zwischen „Ja, ich pack das“ und „Ich will sofort nach Hause“ sind herrlich beschrieben und nachvollziehbar. Die Selbstreflexion ist gut gemacht und wirkt überhaupt nicht überzogen, was ja leider oft der Fall ist. Bei all den Herausforderungen lernt Mari endlich, dass das wahre Leben offline stattfindet.

Einziger Kritikpunkt ist für mich das Alter der Protagonistin. Sie wirkt deutlich älter und auch die anderen Hiker die sie unterwegs trifft, erwecken den Eindruck, dass sie reifer ist. Zudem beruft sie sich immer wieder auf die gleichaltrige Freundin, die schon Trails in der ganzen Welt gemacht hat und das alles vor dem 18. Geburtstag. Das wäre in den meisten Ländern rein rechtlich schon gar nicht möglich und auch kaum von Aushilfsjobs finanzierbar. Hier wären ein paar Jahre mehr realistischer gewesen.

Aber davon abgesehen: Hammerroman – an einem Nachmittag durchgelesen. Danach mal wieder eine eigene Wandertour in die Planung aufgenommen. Was soll ich mehr dazuschreiben?

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Veröffentlicht am 11.08.2024

Düster, aber sehr spannend

Maybrick und die Toten vom East End
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Schon das Cover strahlt eine gewisse Düsterheit aus und dem Leser wird schnell klar, dass dieser Kriminalroman nichts für Zartbesaitete ist.
Die schrecklichen Morde und die begrenzten Möglichkeiten der ...

Schon das Cover strahlt eine gewisse Düsterheit aus und dem Leser wird schnell klar, dass dieser Kriminalroman nichts für Zartbesaitete ist.
Die schrecklichen Morde und die begrenzten Möglichkeiten der Polizei schockieren einen. Eine Verbindung zu dem größten Serienmörder Londons drängt sich einen auf und man wird schnell von der Handlung gepackt.

Das Setting wird gut geschildert, so dass man sich direkt in die Slums von London denken kann. Außer den Morden erfährt man auch so einiges zum Thema Bandenkriminalität und wie hart das Leben in den Arbeitervierteln damals war.

Die Protagonisten gefallen mir sehr gut, besonders Maybrick mit seiner charmanten Art und der Bereitschaft, sich dem Grauen zu stellen. Die Akteure sind sehr unterschiedlich, was dem Buch einen eigenen Charakter verleiht. Sehr gut gefällt mir auch, dass die Handlung aus wechselnden Blickwinkeln geschrieben ist. Dadurch erhalten sowohl die Charaktere als auch die Handlung viel Tiefgang. Die Kombination aus Ermittler und Arzt kennt man schon und die beiden sind wohl an das große Ermittler-Duo Englands angelehnt, wenn auch mit vertauschten Charaktereigenschaften.

Da dies das erste Buch ist, das ich von der Autorin lese, musste ich mich an den Schreibstil erst ein wenig gewöhnen. An manchen Stellen war er für mein Empfinden etwas zu ausführlich, besonders die Vielzahl der Personen. Jedoch kann es durchaus sein, dass diese bei einer eventuellen Fortsetzung noch benötigt werden.

Die Geschichte packt einen aufgrund der Spannung sehr schnell und lässt sich entsprechend gut lesen. Bis zum Ende blieb für mich unklar, wer der Mörder ist.
Wer historische Kriminalromane mag, wird „Maybrick & Die Toten von East End“ lieben.

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Veröffentlicht am 01.05.2024

Schaut nicht nur den Film, lest das Buch! (Spoilerfrei)

Damsel – Der Pfad des Feuers
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Der Hype um dieses Buch/den Film konnte man sich kaum entziehen. Ist der ganze Wirbel berechtigt? Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen – muss man noch mehr sagen?

Das Cover finde ich etwas ...

Der Hype um dieses Buch/den Film konnte man sich kaum entziehen. Ist der ganze Wirbel berechtigt? Ich habe das Buch an einem Wochenende durchgelesen – muss man noch mehr sagen?

Das Cover finde ich etwas speziell, hat mich nicht wirklich angesprochen, allerdings ist der Farbschnitt edel und wenn man die Geschichte gelesen hat, passte das Cover doch recht gut
Die Protagonistin finde ich am Anfang etwa naiv, aber ich denke die Entwicklung von der kleinen „Disney-Prinzessin“ zu der taffen Heldin ist gewollt und durchaus gelungen.
Das Buch ist aus mehreren Perspektiven geschrieben, was mir immer viel Freude macht. Dadurch kann man die Gefühle und Absichten der Personen viel besser nach empfinden (etwas was im Film viel zu knapp kommt).
Das Setting ist einfach traumhaft! Die unterschiedlichen Länder und Völker sind beschrieben und die Drachenhöhle ist einfach mega! Gänsehaut pur! Der Drache als Antagonist finde ich ebenfalls gut beschrieben und man schwankt zwischen Faszination und Abneigung.

Der Schreibstil selber ist einfach gehalten und kann meiner Meinung nach nicht mit vielen andern Fantasy-Romanen mithalten. Hier merkt man dann doch, dass das Drehbuch für Netflix gleichzeitig produziert wurde und der Gedanke an die Verfilmbarkeit einfließt.
Außerdem stört mich etwas die Hektik in dem Buch. Ab der Drachenhöhle geschieht alles innerhalb eines Tages. Die Autorin hat im Plot vollkommen unnötig einen Zeitdruck aufgebaut. Es scheint mir absolut unmöglich, dass alles was in der Höhle passiert, in diesen paar Stunden geschehen soll.
Nicht überzeugen konnte mich jedoch das Ende, das sich stark vom Ende des Films unterscheidet. Die Lösung im Buch fand ich sehr seltsam.

Den Vergleich mit Büchern wie „Herr der Ringe“ und „Games of Thrones“, der häufig bemüht wurde, hält dieses Buch meiner Meinung nach nicht stand. Jedoch hat es einen wahnsinnigen Sog und wer einmal anfängt wird es nicht mehr weglegen können. Besonders für Fantasy-Neulinge ist es ein toller Einstieg in das Genre.


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Veröffentlicht am 01.05.2024

Dieses Buch sollte man gelesen haben

Allein unter Dünnen
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Das Buch hat mich sofort angesprochen. Heide Fuhljahn lädt zu einem Blick in ihr eigenes Leben ein und wirbt dabei, für mehr Unterstützung für mehrgewichtige Menschen. Noch immer wird diese Gruppe stark ...

Das Buch hat mich sofort angesprochen. Heide Fuhljahn lädt zu einem Blick in ihr eigenes Leben ein und wirbt dabei, für mehr Unterstützung für mehrgewichtige Menschen. Noch immer wird diese Gruppe stark diskriminiert.
Die Autorin schildert verschiedene „Mutproben“ zu denen sie sich überwinden musste, z.B. Bauchtanz und ihre Gefühle dabei.
Das Buch wechselt zwischen gut recherchierten Sachbuch und Biografie. Diese Mischung ist ansprechend und mitreißend. Jedes Kapitel ist in mehreren Unterthemen gegliedert, so dass man auch gut eine Pause zwischendurch einlegen kann. Die Mischung habe ich in dieser Form nicht erwartet, fand ich aber gelungen.
Der Schreibstil ist ehrlich und gradlinig, was ich für dieses Thema sehr passend fand.

Bei den persönlichen Berichten kann man jedoch dann die Emotionen gut spüren und mehrmals war ich mir nicht sicher, ob ich weinen oder lachen soll. Manchmal war mir das Buch etwas zu negativ, fast schon niederreißend.

Ergänzend gibt es noch verschiedene Interviews von Medizinern und ehemaligen Profisportlern, die ich sehr interessant fand und das Buch bereichert haben.

Es gibt ein Kapitel das sich mit der sexuellen Diversität beschäftigt. Ich kann nachvollziehen, warum die Autorin dieses Thema in ihrem Buch aufgreift, da sie sich generell gegen Benachteiligung und Diskriminierung ausspricht. Ich persönlich wäre jedoch gerne bei dem Thema des Buches geblieben, da ich denke, dass mehrgewichtige Personen volle Aufmerksamkeit und Support verdient.

Dieses Buch ist absolut lesenswert und ich empfehle es gerne weiter.

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Veröffentlicht am 10.01.2024

Leichtes Lesevergnügen

Der Schacherzähler
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Das Buch ist optisch sehr schön gestaltet. Das Cover passt sehr gut zu der Handlung und macht neugierig. Das Buch greift eine sehr interessante Thematik auf: Freundschaft zwischen alten und jungen Menschen. ...

Das Buch ist optisch sehr schön gestaltet. Das Cover passt sehr gut zu der Handlung und macht neugierig. Das Buch greift eine sehr interessante Thematik auf: Freundschaft zwischen alten und jungen Menschen.
Sehr schön wird geschildert, wie diese unterschiedlichen Menschen zusammenfinden und wie ihr Leben dadurch bereichert wird. Dabei gibt es auch Ausblick in die Vergangenheit, wenn „Oldman“ über sein Leben erzählt oder von Erinnerungen eingeholt wird.
Diesen Teil der Geschichte fand ich sehr schön, teilweise sogar ergreifend. Ebenso fand der Junge Janne schnell Zugang zu meinem Herzen, besonders da das Thema Mobbing durch Lehrkräfte aufgegriffen wird, über das viel zu wenig gesprochen wird.

Der Schreibstil ist kurzweilig und das Setting gut geschildert. Man kommt schnell und gut in einen Lesefluss.
Außer den Hauptfiguren gibt es eine große Anzahle von Nebencharaktere, an deren Leben man in unterschiedlichen Kapiteln teilnimmt. Dies sorgt viel Abwechslung. Es hat jedoch auch den Nebeneffekt, dass alles sehr oberflächlich bleibt. Außer zu den beiden Protagonisten konnte ich keine Bindung zu einer anderen Figur aufbauen. Bei einigen Figuren konnte ich auch nicht ihre Notwendigkeit für die Geschichte erkennen. Hier wäre es mir lieber gewesen, es gäbe weniger Personen, aber denen kommt man dann auch wirklich nahe.

Sehr enttäuschend war für mich, der Klappentext, der für mir einen falschen Eindruck der Geschichte vermittelte. Die sorgenvolle Suche des Jungen nach dem Senior wird hier als zentrales Thema vermittelt. Tatsächlich taucht dieser Moment erst im letzten Teil des Buches auf und ist auch recht schnell geklärt. Das fand ich sehr schade, da gerade die Beziehung zwischen den Beiden das bewegende an der Geschichte ist.

Generell lässt sich das Buch gut lesen und sorgt für leichtes Lesevergnügen.

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