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Veröffentlicht am 29.09.2017

Das dunkle Zeitalter ist angebrochen ...

Die Könige
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Ursprünglich wollte ich diesen Fantasy-Roman zusammen mit meinem damals 9-jährigen Sohn lesen, da mein Sohn ein wahrer Michael Peinkofer Fan ist, allerdings hatte er bis dato Michael Peinkofer Romane ...



Ursprünglich wollte ich diesen Fantasy-Roman zusammen mit meinem damals 9-jährigen Sohn lesen, da mein Sohn ein wahrer Michael Peinkofer Fan ist, allerdings hatte er bis dato Michael Peinkofer Romane für eben jüngere Leser verschlungen, so eben die Piratten-Bände. Aber von den Erdenwelt Büchern zuvor weder von den Orks, noch von den Zauberern geschweige von den königen (ist ja auch Band 1 der geplanten Trilogie) gehört noch gelesen.

Leider leider konnte ich nirgendwo eine Altersempfehlung für dieses Buch ergoogeln. Für meinen Sohn war es aber definitiv noch zu anstrengend, obwohl er die Orks ja von der "Herr der Ringe Saga" her kennt.

Also habe ich dann diesen Fantasy-Roman alleine zu Ende gelesen. Nachdem es zuvor schleppend voran ging, weil ich ja auf das Verständnis meines Sohnes Rücksicht nehmen musste, hatte ich den Rest dann zügiger lesen können.

Man kommt in die Geschehnisse gut rein, selbst wenn man noch keinen Band der Erdwelt zuvor je gelesen hat. Die in diesem Band vorkommenden Wesen werden auf den ersten Seiten alle namentlich und wer sie sind vorgestellt. Unterteilt in Menschen, Zwerge und Orks. Die beiden Haupt-Orks, um die es hier geht sind die beiden Brüder Rammar und Balbok. Eigentlich keine unsympathischen Orks, denn in diesem Buch sind es gar nicht so sehr die Orks die die Bösen sind, sondern es wird eben aus der Perspektive der Orks berichtet, die natürlich die Zwerge als böse empfinden, da diese unter der Herrschaft Winmar von Ruun, der König der Erdwelt, sich diese eben unter den Nagel reißen wollen und dieser Winmar ist wirklich böse, böser am bösesten!!! Er ist ein wahrer Tyrann!! Ja und so was kann eben nie gut gehen und es gibt viel viel Streit ...

Das Buch ist absolut fantasievoll verfasst, man lernt die Figuren alsbald sehr kennen, da sie detailliert beschrieben sind und wenn man mal vergessen hat, wer nochmals wer ist bei en vielen Namen, kann man sich die Info ja vorne aus dem register nochmals zu Rate holen. In der Buchcoverklappe findet man auch eine detaillierte Weltkarte von Erdwelt, somit sind auch die Örtlichkeiten gut vorstellbar.

Für meinen Sohn muss das Buch noch etwas warten, aber spätestens nun bin auch ich vom Fantasy-Fieber gepackt!!! Vollste Empfehlung von mir!




Veröffentlicht am 29.09.2017

Der schöne Hauptkommissar und die Toten

Elmsühne
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In diesem Krimi lesen wir anfänglich im Prolog über einen albträumenden Menschen, wer das ist, erkennen wir noch nicht, nur dass dieser wohl Schreckliches zu verarbeiten hat.

Dann geht es direkt los mit ...

In diesem Krimi lesen wir anfänglich im Prolog über einen albträumenden Menschen, wer das ist, erkennen wir noch nicht, nur dass dieser wohl Schreckliches zu verarbeiten hat.

Dann geht es direkt los mit der Handlung. Der Hauptkommissar Giovanni Beck und seine Freundin Sarah werden beschrieben. Da es nach '''Elmfeuer''' der zweiten Band der beiden ist Protagonisten ist, kennen Leser des ersten Buches diese beiden womöglich schon, ich kannte sie nicht, man muss aber Band 1 nicht zwingend gelesen haben um in dieses sofort rein zu kommen.

Giovanni und Sarah sind kein Ermittlerpaar, eher ein Liebespaar, jedoch spielt Sarah eine sehr wichtige Rolle in diesem Buch, da sie Giovanni unterstützt, der erste Ermordete quasi ein Kollege von ihr ist und u.a. auch eine Leiche findet ...

Jedenfalls findet man direkt zu Beginn des Krimis einen Toten, der dann auch noch Giovanni Becks Nachbar ist, ein eleganter Herr, erstickt in seiner eigenen Wohnung und die Ermittlungen nehmen ihren Lauf.

Ich muss sagen, dass ich mich sofort nachdem der Tote gefunden wurde parallel zum Lesen gleichzeitig mit auf Tätersuche gemacht habe. Irgendwie war ich aber immer auf der falsche Fährte, da die Autorin es prima versteht und geschickt so zu manipulieren, dass man immer glaubt: "Der muss es jetzt aber gewesen sein!" oder "Der hat nun aber eindeutig ein Motiv!" ... aber wer letztendlich der Täter ist erfahren wir dann gaaaaanz zum Ende hin erst und irgendwie lag es die gesamte Zeit über auf der Hand, aber ich kam nicht drauf, eben weil so viele spannende Zwischenhandlungen passieren.

Mal lernen wir die Schwester des Toten kennen, dann wird ein Einbrecher gefasst, dessen Fingerabdrücke am Tatort waren, dann findet man noch einen Toten, dann stirbt ein Hauptverdächtiger eines natürlichen Todes (?) und irgendwie wimmelt es nur so von Leichen, Verdächtigen und Zwischenhandlungen... Fantastsich, wie ich in die Irre geführt wurde.

Dieser Krimi, in dem wir auch etwas Braunschweig kennen lernen, war spannend und ich bin sooo froh, dass ich dieses Mal nicht das Ende zuerst gelesen habe, denn während meiner Krebserkrankung hatte ich mir angewöhnt bei den meisten Büchern immer zuerst das Ende bzw. das letzte Kapitel zu lesen, damit - falls ich sterbe bevor ich das Buch zu Ende gelesen habe - wenigstens weiss wie es ausgeht. Seit es mir aber recht gut geht, lese ich wieder "normal" und zum Glück habe ich nicht zuvor das Ende gelesen, sonst wäre das Buch nur halb so spannend gewesen!!

@ esposa1969

Veröffentlicht am 29.09.2017

Jetzt dürfen die Urahnen ruhen!!

Der gefährliche Traum
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Meine Güte war dieses Buch spannend!

Ursprünglich ja für Kinder geschrieben, hat es mich total in seinen Bann gezogen. Teilweise habe ich die Kapitel mit meinem 10-jährigen Sohn verschlungen, teilweise ...

Meine Güte war dieses Buch spannend!

Ursprünglich ja für Kinder geschrieben, hat es mich total in seinen Bann gezogen. Teilweise habe ich die Kapitel mit meinem 10-jährigen Sohn verschlungen, teilweise war es ihm etwas zu unheimlich auch mal passagenweise alleine.

Die Altersangabe liegt hier bei 10 bis 12 Jahren, lt. Lehrerermessen auf antolin.de aber 7. bis 10. Klasse, was ja eher 12 bis 15 Jahren entspricht.

Das Buch schreibt über Max, der mit seinen Eltern in den Spessart zieht, sein Vater ist Archivar in Neuanstellung auf einem Schloss und das passt Max erst einmal gar nicht... Am Ende der Welt, ohne Freunde, in einem maroden Hausmeisterhäuschen.

Doch dann lernt er Friederike "Fritz" kennen, die Tochter des Schlossherren. Eine ihrer Vorfahren die kleine Friederike wurde 1649 entführt und keiner weiss, was mit ihr geschah, man vermutet aber, dass sie ermordet wurde. Das erfährt Max nicht nur aus einem Buch, das er - weil er ein Referat über die Geschichte Hohensteins verfassen muss - sondern auch aus seinen Träumen: Seit er hier angekommen ist träumt er mysteriöse Dinge, auch von einem unheimlichen schwarzen Hund und eben von einer Räuberbande, die die kleine Friederike entführt hatte.

Schnell wird klar, dass seine Albträume die Realität aus dem Jahre 1649 widerspiegeln. Um zu erfahren, was mit der kleinen Friederike passiert ist, muss er weiter träumen. Fritz wird zu seiner engsten Vertrauten und gemeinsam kommen sie den Ereignissen von damals auf der Spur.

Der Legende nach kann nur derjenige den unruhigen Geist der kleinen Friederike zur Ruhe kommen lassen, der ein Nachfahre der Täter von damals ist, und diese somit sühnt.

Zum Glück gibt es insofern ein Happy End, dass die Kleine damals gar nicht umgebracht wurde und recht lange sogar noch lebte. Alles kommt ans Licht und Dank Max und Fritz findet ihre Seele nun Ruhe.... Und im übrigen war der schwarze böse Hund gar nicht so böse wie vermutet.

Was sich sehr unheimlich anhört, war es ein wenig auch, für mich weniger, meinem Sohn war es teilweise etwas zu spooky. Ich aber habe diesen Jugendroman regelrecht verschlungen und kann ihn bedingungslos weiter empfehlen, allerdings erst bitte ab etwa 14 Jahren.

Was ich positiv hervorheben möchte:

1.) Die Protagonisten also Max und Fritz - sind einmal eben Junge und einmal ein Mädel, so finde ich ich dieses Buch gleichermaßen für Buben und Mädchen geeignet. Wären es zwei Buben, würden Mädchen wohl nicht so gerne mitlesen, bei zwei Mädchen, wäre es für die Buben eher ein Mädelsbuch. So spricht es beide Geschlechter an.

2.) Finde ich es gut, dass man quasi mit Max eine Zeitreise unternimmt, kann sich vorstellen wie es eben anno 1649 auf dem Marktplatz ausgesehen hat, wie die Hütte ärmlich aussieht, wie die Stube des Amtmannes, die Kutsche in der Friederike sass usw. Nicht nur Max begibt sich in seinen Träumen (hier Traum 4 +5 ) auf Zeitreise, wir gleich mit ihm.

3.) Finden in dieser Handlung mehr oder weniger Parallelwelten statt: Immer einmal die wirkliche Gegenwart und dann eben die Traumwelt von Max.

4.) Toll, dass Max chronologisch träumt. So träumt er die gesamte Vergangenheit der Reihe nach auf (zwar natürlich unrealistisch, aber die Gesamte Geschichte soll ja mystisch und geheimnisvoll sein). So kann man die Geschehnisse besser nachvollziehen, als wenn er kreuz und quer träumen würde.

@ esposa1969

Veröffentlicht am 29.09.2017

Eine abenteuerliche Reise beginnt

Lukas und das Geheimnis des Geisterwaldes
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== Buchrückentext: ==

Eine abenteuerliche Reise beginnt

Der elfjährige Lukas und sein Freund Nico sind fasziniert von einem geheimnisvollen grünen Leuchten im Geisterwald. Durch Zufall stoßen sie auf ...

== Buchrückentext: ==

Eine abenteuerliche Reise beginnt

Der elfjährige Lukas und sein Freund Nico sind fasziniert von einem geheimnisvollen grünen Leuchten im Geisterwald. Durch Zufall stoßen sie auf die Quelle des Lichtes. Eine turbulente Zeit beginnt, in der die beiden Jungen außerirdische Freunde finden, entscheidend zur Lösung eines kniffligen Problems beitragen und abenteuerliche Reisen weit über die Grenzen unseres Planeten unternehmen.
Ein spannendes und mitreißendes Buch, das nebenbei interessantes Wissen über den Weltraum vermittelt.



== Leseprobe: ==

Lässig und ein bisschen gelangweilt saß er vor den Kon- trollen des Steuerpultes. Plötzlich, ohne Vorwarnung, er- schütterte ein Schlag das Raumschiff. Die Anzeige vor ihm flammte in grellroten Warnfarben auf.

›Was ist los?‹, dachte er noch, da wurde er von einer weiteren Erschütterung fast vom Hocker gerissen. Er krallte sich am Steuerpult fest und sah sich hektisch um: Auf allen Bildschirmen blinkten Alarmsymbole in rot und gelb, aus einem schossen Funken. Die großen Monitore zeigten das Schwarz des Weltraums und winzige, weit entfernte Sterne.

›Wir sind nicht mehr im Hyperraum!‹, begriff er. ›Was ist passiert? Wo ist die Sonne?‹
Wieder hörte er eine Explosion, wieder schüttelte sich das Schiff, heftiger diesmal. Hart schlug er auf dem Boden der Zentrale auf.
›Wo ist die Sonne?‹, dachte er verzweifelt. ›Wo ist die riesige rot-leuchtende Feuerkugel?‹
Er rappelte sich auf und eilte zu den Kontrollen. Doch erneut wurde das ganze Schiff durchgerüttelt. Wieder riss es ihn von den Füßen. Er wurde quer durch die Zentrale geschleudert.
›Der Generator!‹ Entsetzt riss er die Augen auf. ›Ohne Sonne wird er platzen!‹
Zum ersten Mal in seinem Leben hatte er richtig Angst.
Das Schiff bebte unter gewaltigen Erschütterungen. Alles verschwamm vor seinen Augen, seine Schultern taten weh, er zitterte am ganzen Körper.
›Wo ist die Sonne?‹, flehte er in Gedanken. ›Der Generator braucht doch die Sonne!‹
Erneut kämpfte er sich hoch und humpelte zu den Kontrollen. Was war schief gelaufen?
...



== Produktinformation: ==

Gebundene Ausgabe: 336 Seiten
Verlag: Edition Ecrilis; Auflage: 1. (16. Oktober 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3944554205
ISBN-13: 978-3944554204
Vom Hersteller empfohlenes Alter: 11 - 13 Jahre
* Größe: 21,6 x 15,4 x 3 cm


== Preis: ==

Das gebundene Buch kostet 11,99 Euro [D] und ist in den meisten On- und Offline Buchhandlungen erhältlich.



== Leseeindrücke: ==

Mein Sohn Felipe ist 10 Jahre alt und so ein richtiger kleiner "Ich-glaube-an-UFOs-und Ausserirdische-Fan". Schon das Cover mit dem UFO und dem mystischen Wald darunter verspricht viel Spannung. Wir haben dann als erstes den Buchrückentext gelesen. Mein Sohn ist auch so einer, der mit seinem besten Freund alles gemeinsam macht und Abenteuer teilt. Auch ist er - ähnlich wie - Nico und Lukas hier die Protagonisten des Buches - eher der Träumertyp, der stundenlang dasitzen kann und seine Weltraum-Bücher anschauen kann. Weniger Comics , sondern eben auch UFO-Geschichten oder eben Lernbücher über Planeten u.ä.

Die Leseprobe hat mich ja schon bei meiner Bewerbung angesprochen, sonst hätte ich mich ja auch nicht mit meinem Sohn beworben. Das Buch ist so verfasst, dass es Kinder verstehen. Die Kapitel sind in recht großer Schrift verfasst, was das Vorankommen gut möglich macht, denn Vorankommen möchte man auch, weil man ja einen Leseerfolg erhalten möchte.

Die Handlung:

Das Intro beginnt mit der Ansteuerung des Raumschiffes auf unser Sonnensystem. Es ist aus der Sicht des Piloten verfasst. Wer das ist erfahren wir zuerst noch nicht, nur eben ein ER. Ob es ein Ausserirdischer ist, wissen wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht, aber in jedem Fall ein Wesen aus einer anderen Galaxy, dem Hyperraum, was genau das ist, verrate ich euch erst einmal nicht.

Kapitel 2 beginnt dann aus Lukas´ Sicht. Lukas ist neu in der Stadt und hat gleich seinen ersten Schultag. Als er in die Klasse kommt, muss er sich einen Platz aussuchen, wobei er instinktiv den freien Platz neben Nico ansteuert. Nico scheint - ebenso wie Lukas - ein Fan von Weltraumabenteuern zu sein, was er an dessen Tornister erkennt, auf dem "Blizzard" aufgedruckt ist, das Raumschiff von "Captain Amaizing" der Comic-Held, den wohl beide verehren. Sofort werden Lukas und Nico dicke Freunde und als Lukas seinen Freund Nico, der ein Sonderling zu sein scheint, zuhause besucht, lernt er auch dessen Vater kennen, der ein Professor ist und sich mit Weltraum und Sterne beschäftigt und eben mit dem sonderbaren Licht, welches er am angrenzenden Wald schon lange beobachtet.

Beim Besuch der Sönderborgs (so heisst Nico und sein Vater) erfahren wir viel über den Beruf des Vaters und er bringt die Kinder in seine private Sternwartenkuppel, wo sie in den Himmel schauen können und wo sie (und wir Leser auch) dann viel über die Planeten lernen. Ich hatte den Pluto vermisst (bin eben die ältere Generation) aber mein Schlauberger-Sohn hat mich gleich korrigiert: "Mama, das ist doch kein Planet mehr, sondern nur ein Zwergplanet!" Wieder was gelernt.

Da Lukas und Nico beide abenteuerlustig sind beschließen sie in den unheimlichen Geisterwald zu gehen und das unerforschte Licht auf den Grund zu gehen. So und dann wir es mega-spannend, nämlich als Lukas und Nico nach einem Schulbesuch im Planetarium statt mit dem Schulbus zurück zur Schule fahren, lieber den kurzen Weg durch den Wald nach Hause nehmen, da beginnt das eigentliche Abenteuer, denn was sie da entdecken und erleben, darf ich euch natürlich auch wieder nicht verraten, nur dass es sehr sehr spannend wird, dass man viel Wissenswertes lernen kann und spätestens nach Lesens des Buches werdet ihr wahrhaftige Weltraum-Experten sein. Auch werdet ihr viel lernen über Freundschaft, Vertrauen und Versprechen!

Die Altersempfehlung von 11 bis 13 Jahren habe ich von amazon.de, allerdings schreibt der Autor auch für Erwachsene, die sich das Kindsein und das Träumen bewahrt haben ... und genauso sehe ich das auch, denn nicht nur mein Sohn hat dieses Buch verschlungen, sondern ich ebenso!!

Skizzen oder Abbildungen findet man in diesem Buch keine, allerdings sind die Protagonisten, von denen es nicht viele gibt, somit auch keine Verwirrungen, werden so genau beschrieben, dass wir immer ein klares optisches Bild vor Augen hatten.


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== Fazit: ==

Ein absolutes Leseabenteuer, nicht nur für Kinder, sondern für alle abenteuerbegeisterte Menschen ... nicht Erdlinge!!!



by esposa1969

Veröffentlicht am 29.09.2017

Spannend, satirisch und himmlisch lustig

Die Farbe des Kraken
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ch hatte ja ewig keine Novelle mehr gelesen. Ich glaube Idie Reclam Büchlein aus meiner Schulzeit waren so mehr oder weniger vor etwa 30 Jahren meine letzten Novellen gewesen. Eine Novelle ist eine kurze ...

ch hatte ja ewig keine Novelle mehr gelesen. Ich glaube Idie Reclam Büchlein aus meiner Schulzeit waren so mehr oder weniger vor etwa 30 Jahren meine letzten Novellen gewesen. Eine Novelle ist eine kurze Erzählung in Prosaform.

Das Cover finde ich macht sehr neugierig, weil man sich aufgrund des Covers (und des Titels) ja erst einmal überhaupt nicht vorstellen kann, um was es überhaupt gehen könnte in dieser Novelle - es sei denn man liest den Buchrückentext.

Zu Beginn merken wir, dass hier jemand gestorben ist und wir uns gleich mitten auf einer Beerdigungsfeier befinden werden. Und auch erfahren wir, wie Gerda und Opa Kurt sich kennen gelernt haben. Das gefiel mir wunderschön und rührend und so eben ist die Liebe: Liebe auf den ersten Blicke, auf den letzten Blick, jeden Blick. (stammt aus Nabokovs "Lolita") Hier eben Liebe auf den ersten Handdruck, Liebe auf den letzten Handdruck, Liebe eben auf jeden Handdruck. Denn Kurt wurde mit einer Kugel in der Brust in ein Krankenhaus eingeliefert, in dem gerat arbeitet und er hielt ihre Hand den gesamten Aufenthalt über.

Die Novelle wird in der Ich-Form erzählt, was ich als sehr angenehm empfinde, da man sich in die Rolle des Protagonisten gut reinversetzen kann. Das Alter erfährt man anfangs nicht, dennoch muss es sich um einen recht jungen Menschen handeln, da er ja "Junge" genannt wird. Ausserdem "bessert er ja neben dem Studium sein Geld auf" und ein Student ist ja eher jung Diese nicht ganz legale Geldaufbessern bringt ihm eben einen Schuss im Herzen ein, woraufhin er dann im Jenseits aufwacht.

Der Schreibstil gefällt mir und auch der Vergleich, dass er so unschuldig aussah wie ein Jesuskind, ich mag solche Wortspielereien. Auch der Titel des 2. Kapitels "Beim Metzger". Die Warteschlange für ins Tor zum Jenseits mit dem Nummern ziehen hatte mich auch spontan daran erinnert, wie ich beim real-Markt meine Nummernkarte beim Metzger ziehen muss.

Auch wie er zu verhandeln versucht mit Pepe, einen Oberen im Jenseits: "Du bist ein vorschriftsmäßig Verblichener!" Und er versucht wirklich immer noch zu dealen, ob er nicht doch eben kein Verblichener sein darf.

Jedenfalls ist es so, dass der Ich-Erzähler im 1. Kapitel der Enkel von Opa Kurt ist und in den "Zwischenkapiteln, die Intermezzo genannt werden, finden wir uns immer wieder auf der Beerdigung von Kurt wider. Später dann aber die aufgeschriebene Geschichte von Opa-Kurt auch wieder in der Ich-Form erzählt wird, aber eben von einem anderen Kurt, nämlich nicht dem Enkel, der auf der Beerdigung befindlich ist, sondern der Verblichene, um den es auf dieser Beerdigung ja geht. Also einmal erzählt Kurt´s Enkel und dann wieder Kurt selbst. Was ja das Intermezzo wieder verdeutlicht, wo eben der erste Ich-Erzähler über das gerade Gehörte vom 2. Ich-Erzähler nachdenkt. Busserl kompliziert, aber beim Lesen versteht man es. Die Geschichte, die nicht auf der Beerdigung passiert, also nicht das Intermezzo, ist aus der Sicht des Verstorbene beschrieben und wird auf dessen Beerdigung zum besten gegeben.

Was ich nicht ganz verstanden habe, ob er wieder reanimiert wurde und das Erlebte aufgeschrieben hat und dann erneut verstorben ist oder wie man so den Erkenntnissen seiner Erlebnisse kam. Aber das ist ja gerade undurchschaubare Geschehen, dass Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft alles ineinander verläuft. Und da wir ja in unseren Nachkommen weiterleben, sind wir ja sowieso mehr oder weniger immer ein- und dieselbe Person.

Ausserdem hat mich gleich das 1. Kapitel nachdenklich gemacht, weil es ja tatsächlich so ist: Stirbt jemand, dann denkt man nicht nur an den Tod des gerade Verstorbenen, sondern auch den irgendwann einmal selbst eintreffenden und trauert quasi im Vorfeld auch schon um sich seiner eigenen armen Seele Willen.

Das Buch ist dermaßen satirisch und ironisch verfasst, dass man beim Lesen fast gar keine Angst mehr vor dem Jenseits bekommt, wenn es denn so werden würde wie der Schildere es "erlebt" hat. So witzig kenne ich das Jenseits nur vom "Münchner im Himmel" der ja auch nach einem Bier verlangt und (hier ist es Ambrosia!), sondern höchstens Manna bekommt. Halleluja.

Irgendwann erfahren wir auch wie alt der Erzählende ist. Nicht - wie ich zuerst getippt hatte ein Anfang-Zwanziger, sondern ein Mittdreißiger. Obwohl er im Jenseits zwar sein Alter wählen darf und sich gegen eher 16 J. zu eher seinem Alter entscheiden, in dem er auch tatsächlich verblichen ist. Natürlich kurz bevor er erschossen wurde, damit das hässliche Loch in seiner Brust verschwindet. (Haha) Habe mich gekringelt darüber.

Ebenso auf S. 49: "Jesus, halt die Klappe" total zum Kringeln.

Jesus, der als Handpuppe seinen Auftritt hat!! Ja und das sei keine Blasphemie, weil er ja eh immer täte, was sein Vater sagt und somit sei er ja von einer Handpuppe nicht weit entfernt. ( Kreisch!)

Und auch wie Gott, Allah und Jahwe miteinander diskutieren ist zum Piepen.
Und noch besser: Ob die 3 sich auch um die Bewohner andere Planeten kümmern würden... (Schrei)

Auch das hat mich amüsiert, dass der Papst als Marktschreier im jenseits auftritt und sein Gefolge als Hütchenspieler. Er durchlebt im Jenseits - obwohl der Begrifft "lebt" ja gar nicht mehr so recht passt, sämtliche Stationen, lernt alle möglichen Gottheiten von Manitu bis eben Gott kennen, verhandelt und reklamiert, ja und nimmt sie eine winzige Gottheit ohne Namen sogar als Geisel. Erinnert mich fast ein wenig - vom Schreibstil her und von der Wahl der Sprache - an ein modernes Märchen.

Mit den genau 100 Seiten kam ich schnell durch und wurde in 2 Leseabschnitten schnell fertig und muss sagen, das war wirklich ein Meisterwerk. "Keine Blumen" würde die im 102. Lebensjahr verstorbene Oma meines Mannes sagen (Die Erde sei ihr leicht!), die niemals Komplimente nur einfach so vergab, sondern nur wenn es wirklich einem zustand.

Ich habe selten so gelacht, fand die Schreibweise herrlich erfrischend. Die Intermezzo-Seiten im Konjunktiv verfasst und die Kapitel-Überschriften ( Bsp. Dictyostelium!! HAHA!!) perfekt gewählt.

Beim Ende war ich mir nicht sicher: Der Kurt im Aquarium war der zuvor kleine Kurt mit seinem Enkel (also Ur-Ur-Enkel vom Loch-im-Körper-Kurt???) oder war das gar der Ur-Kurt?? Wobei der die Beerdigung ja nicht vollsten Bewusstseins miterlebt hätte haben können. (hätte haben können - da heben wir wieder den Konjunktiv!) Mehr verrate ich zum Ende aber auch nicht, weil sonst wäre es ja nicht mehr spannend!!

Wie das Buch mit seinem Titel zusammenhängt, das werdet ihr gegen Schluss erfahren und verstehen!!!



by esposa1969