The other side of sky
Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die ...
Die beiden Autorinnen Amie Kaufman und Meagan Spooner haben sich zusammengetan und den Reihenauftakt „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ geschrieben. Diese fantastische Reihe erzählt die Geschichte von zwei Protagonisten, welche buchstäblich aus zwei vollkommen unterschiedlichen Welten stammen.
Klappentext:
Nimh und North – zwei Welten, ein Schicksal. Über den Wolken von Alciel schweben glänzende Himmelsstädte. In den Schatten darunter aber existiert eine dunklere Welt mit uralten Tempeln und dem Glauben an Magie. Doch keines der beiden Reiche weiß von dem anderen. Als Prinz North mit seinem Flugzeug abstürzt, ist das für Nimh kein technisches Versagen, sondern die Bestätigung einer Prophezeiung. Nimh ist die wiedergeborene Göttin ihrer Welt, die ihr darbendes Volk retten will. North glaubt nicht an Zauber, aber er muss einen Weg zurück finden zu seiner Seite des Himmels. Zögernd gehen die beiden ein Bündnis ein, das schnell zu mehr wird. Ihre Schicksale sind miteinander verwoben, aber ihre Nähe ist verboten, denn als lebende Göttin darf Nimh von keinem Menschen berührt werden.
Ich bin auf dieses Buch aufmerksam geworden, weil die Autorin Amie Kaufman an diesem Buch geschrieben hat. Ich mag ihre gemeinschaftlichen Projekte mit Jay Kristoff bisher recht gerne und wollte auch diesem Werk eine Chance geben, obwohl mich das Cover nicht unbedingt neugierig gemacht hat. Aber der Klappentext klang recht vielversprechend und so habe ich mich ohne große Erwartungen in dieses Buch gestürzt.
Der Schreibstil ist recht angenehm, dieser ist bildhaft. Durch den Perspektivenwechsel wird zusätzliche Spannung erzeugt. Auch bekommt man einen umfangreicheren Eindruck der beiden Protagonisten. Kennt ihre Gedanken und auch ihr bisheriges Leben besser und kann damit ihre Handlungen besser nachvollziehen. Gekonnt wird hier eine dichte Atmosphäre geschaffen, sodass ich als Leser keine Probleme hatte, mir die mit Worten gemalte Welt vorzustellen. Ich konnte in diese beiden unterschiedlichen Welten abtauchen und diese näher kennenlernen. Die Himmelsstadt lernt man jedoch nicht so umfangreich kennen wie die Welt auf dem Boden. Die oberirdische Stadt ist fortschrittlicher, hat moderne Technologien zu bieten. Dennoch hat sie ihre Defizite, altes Wissen scheint verloren zu sein und es gibt wohl auch kein Interesse dieses wiederzubeleben. Wobei ich mir nicht vorstellen kann, dass man nicht das Bestreben hat, ein Fluginstrument zu bauen oder zu erforschen, wenn man in den Wolken lebt. Die Welt auf dem Boden ist rückständiger. Sie glaubt an wiedergeborene Götter und eine alte Prophezeiung, Technik sucht man hier vergebens. Dafür gibt es hier Magie, welche das Leben der Bevölkerung prägt. Ich persönlich fand die Gegensätze dieser beiden Welt und auch das Leben der Bevölkerung in dieser recht ansprechend. Leider hat hier in meinen Augen nicht alles einen Sinn ergeben. Dennoch fand ich die unterschiedlichen Ansichten dieser beiden Welten gut dargestellt.
Der Einstieg in das Buch ist mir persönlich nicht leicht gefallen. Das Buch beginnt recht gemächlich. Zunächst lernen wir die beiden Protagonisten kennen und bekommen einen Einblick in ihr Leben, was sie prägt und welche Gedanken sie beschäftigt. Meiner Meinung nach tritt das Buch hier ein bisschen auf der Stelle. Manche Szenen empfand ich als langatmig und haben mein Lesevergnügen nicht gesteigert. Recht gemächlich entwickelt sich erst die Geschichte. Zu Beginn brauchte ich wahrlich Durchhaltevermögen. Wird doch eher das Leben der Protagonisten erzählt, auch wenn der Sturz aus den Wolken immense Folgen für North hatte. Dennoch hatte ich das Gefühl, dass die Geschichte eher so dahinplätschert, richtige Spannung ist nicht aufgebaut worden.
Die beiden Protagonisten sind sehr unterschiedlich und machen einen wesentlichen Aspekt des Buches aus. North ist ein Prinz in der fortschrittlichen Himmelsstadt und rebelliert auf seine eigene Art. Auch ist er wissensdurstig und hinterfragt gewisse Sachen. Nimh lebt als wiedergeborenen Göttin auf der Erde. Auf der einen Seite hadert sie mit ihrem Schicksal und sehnt sich nach menschlicher Nähe, aber auf der anderen Seite geht sie hingebungsvoll und voller Pflichtbewusstsein in ihrer Rolle auf. Die beiden könnten nicht unterschiedlicher sein und ich mochte ihren Zusammenstoß sehr. Wie die beiden eine unterschiedliche Sicht auf die Dinge haben, geprägt durch ihr Umfeld und ihr bisheriges Leben. Dennoch bin ich mit beiden nicht komplett warm geworden. Mir persönlich waren sie zu unnahbar und distanziert. Auch wie sie miteinander umgegangen sind, fand ich nicht immer greifbar. Dies hatte zur Folge, dass ich nicht wirklich um sie gebangt habe. Dafür hat mir ihre charakterliche Entwicklung zugesagt. Am Anfang sind mir beide noch recht kindlich und naiv vorgekommen. Doch beide sind mit ihren Aufgaben gewachsen und haben die Hürden gemeistert, welche ihnen in den Weg gelegt worden sind. Ein weiterer Kritikpunkt ist für mich die Darstellung der Nebencharaktere oder auch des Antagonisten. Diese wirkten auf mich eher blass. Sie sind kaum dargestellt und haben keine Tiefe entwickelt. Mein persönlicher Lieblingscharakter war der Findelkater von Nimh, dieser hat mir in manchen Situationen ein Lächeln auf die Lippen gezeichnet.
Der Cliffhanger am Ende ist wirklich nochmal fies und steigert das Interesse. Zu gerne möchte man wissen, wie die Geschichte weitergeht und ob es für Nimh und North noch ein Happy End geben kann.
Insgesamt konnte mich „The other side of sky – Die Göttin und der Prinz“ aus der Feder von Amie Kaufman und Meagan Spooner nicht vollständig überzeugen. Es gab interessante Ansätze, die unterschiedlichen Welten fand ich recht interessant. Aber dennoch hat dieses Buch ein paar Defizite und besonders der Einstieg ist mir hier nicht leichtgefallen. Daher möchte ich 3 Sterne vergeben.