Kein Grund zur Sorge
Mit großer Vorfreude bin ich in den 2. Teil von „ Kalmann’ gestartet.
Joachim B. Schmidt hat einen sehr ansprechenden Schreibstil und mit seinem isländischen Helden Kalmann einen ganz besonderen Charakter ...
Mit großer Vorfreude bin ich in den 2. Teil von „ Kalmann’ gestartet.
Joachim B. Schmidt hat einen sehr ansprechenden Schreibstil und mit seinem isländischen Helden Kalmann einen ganz besonderen Charakter geschaffen, den man sofort ins Herz schließt.
Auch im 2. Band hatte ich viel Freude an Kalmann‘s kindlicher Naivität und seiner ganz besonderen Weltsicht. Nach der Überwältigung eines Eisbären ist Kalmann zum Ehrenbürger von Raufarhöfn erklärt worden, musste allerdings seine Mauser abgeben. Auch kann er nicht mehr mit seinem Großvater losziehen um zu fischen oder zu jagen, denn dieser ist inzwischen im Altersheim und erkennt ihn nur noch an guten Tagen. Dann, nicht unerwartet stirbt der Großvater und alle gehen von einer natürlichen Todesursache aus, denn der Großvater war schon alt.
Das beschauliche Leben, des unter Vormundschaft seiner Mutter stehenden 34jährigen ändert sich, als eine e- Mail von seinem amerikanischen Erzeuger eintrifft, der ihn in die USA einlädt. Trotz Pandemie geht Kalmann auf Verwandtschaftsbesuch und lernt seinen Vater, seine Halbschwestern und seinen Onkel kennen. Alle sind sie glühende Trump Anhänger und nehmen den unbedarften Kalman mit nach Washington, wo er es bis in die Nachrichten schafft. Doch mit diesem unglaublichen Abenteuer ist es noch nicht genug. Zurück in der Heimat haben er und sein Internetfreund Noi den Verdacht, dass Kalmann’s Großvater ermordet worden ist. So unwahrscheinlich sich das zunächst anhört, die Hinweise verdichten sich, und tatsächlich kann Kalmann seine Qualitäten als Sheriff von Raufarhöfn wieder einmal beweisen.
Die ganze Geschichte ist erneut aus der Sicht von Kalmann erzählt, der viele Dinge nicht begreift und der von sich selbst sagt, dass die Rädchen in seinem Gehirn manchmal rückwärts laufen. Deshalb gibt es auch wieder viele Schmunzelmomente. Die bestechende Aufrichtigkeit und Freundlichkeit des Protagonisten erwärmten erneut mein Leseherz. Auch das Islandfeeling ist bei mir angekommen, und ich konnte die schöne Landschaft fast vor mir sehen. Leider passte das sehr aufgebauschte Abenteuer nicht ganz zum Charakter des Helden und zieht die Story schon fast ins Lächerliche, was sehr schade ist.
Dennoch mochte ich das Hörbuch, dass großartig von Timo Weisschnur vertont wurde. Kein Grund zur Sorge also !