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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 18.01.2024

Deutlich außerhalb meiner Komfortzone

Verlorene der Zeiten
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Ich hatte große Schwierigkeiten überhaupt in das Buch hineinzukommen und war am Anfang sehr geneigt es abzubrechen. Dann habe ich mich entschlossen zum Hörbuch zu wechseln, was für mich eine gute Entscheidung ...

Ich hatte große Schwierigkeiten überhaupt in das Buch hineinzukommen und war am Anfang sehr geneigt es abzubrechen. Dann habe ich mich entschlossen zum Hörbuch zu wechseln, was für mich eine gute Entscheidung war. Den Text von den beiden Sprecherinnen Vera Teltz und Yesim Meisheit vorgetragen zu bekommen, hat mir den Zugang zur Geschichte sehr erleichtert.



Zum Inhalt:

Wir haben es mit zwei feindlichen Agentinnen zu tun, die nicht menschlicher Natur sind und in zahlreichen Kriegen gegeneinander antreten. Dabei reisen sie durch die Zeiten und verändern durch ihr Eingreifen auch immer wieder Kleinigkeiten in den Zeitsträngen. Die beiden Agentinnen sind sehr gut in dem was sie tun, und eines Tages entdeckt die eine einen Brief der anderen auf einem Schlachtfeld. Es beginnt ein intensiver Briefwechsel, der dazu führt, dass sich die beiden Kontrahentinnen in einander verlieben.

Gefühle für die Gegenseite, ja selbst der Briefwechsel wäre bei Entdeckung als Hochverrat und damit mit dem Tod bestraft worden, ein Dilemma in das sich die beiden Agentinnen begeben haben und für das es kaum eine gute Lösung gibt.



Der Schreibstil ist etwas kompliziert aber auch sehr poetisch. Das ganze Thema ging manchmal an die Grenzen meiner Vorstellungskraft. Man muss den Autoren zugute halten, dass sie sehr fantasievolle Einfälle hatten. Der Ideenreichtum in diesem recht kurzen Buch ist der Wahnsinn. Trotzdem habe ich mich mit der Geschichte und den Figuren schwergetan. Es war aber auch ein interessantes, intensives Buch über das ich sicher noch eine Weile nachdenken werde.



3,5 Sterne

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Kein Grund zur Sorge

Kalmann und der schlafende Berg
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Mit großer Vorfreude bin ich in den 2. Teil von „ Kalmann’ gestartet.

Joachim B. Schmidt hat einen sehr ansprechenden Schreibstil und mit seinem isländischen Helden Kalmann einen ganz besonderen Charakter ...

Mit großer Vorfreude bin ich in den 2. Teil von „ Kalmann’ gestartet.

Joachim B. Schmidt hat einen sehr ansprechenden Schreibstil und mit seinem isländischen Helden Kalmann einen ganz besonderen Charakter geschaffen, den man sofort ins Herz schließt.



Auch im 2. Band hatte ich viel Freude an Kalmann‘s kindlicher Naivität und seiner ganz besonderen Weltsicht. Nach der Überwältigung eines Eisbären ist Kalmann zum Ehrenbürger von Raufarhöfn erklärt worden, musste allerdings seine Mauser abgeben. Auch kann er nicht mehr mit seinem Großvater losziehen um zu fischen oder zu jagen, denn dieser ist inzwischen im Altersheim und erkennt ihn nur noch an guten Tagen. Dann, nicht unerwartet stirbt der Großvater und alle gehen von einer natürlichen Todesursache aus, denn der Großvater war schon alt.

Das beschauliche Leben, des unter Vormundschaft seiner Mutter stehenden 34jährigen ändert sich, als eine e- Mail von seinem amerikanischen Erzeuger eintrifft, der ihn in die USA einlädt. Trotz Pandemie geht Kalmann auf Verwandtschaftsbesuch und lernt seinen Vater, seine Halbschwestern und seinen Onkel kennen. Alle sind sie glühende Trump Anhänger und nehmen den unbedarften Kalman mit nach Washington, wo er es bis in die Nachrichten schafft. Doch mit diesem unglaublichen Abenteuer ist es noch nicht genug. Zurück in der Heimat haben er und sein Internetfreund Noi den Verdacht, dass Kalmann’s Großvater ermordet worden ist. So unwahrscheinlich sich das zunächst anhört, die Hinweise verdichten sich, und tatsächlich kann Kalmann seine Qualitäten als Sheriff von Raufarhöfn wieder einmal beweisen.

Die ganze Geschichte ist erneut aus der Sicht von Kalmann erzählt, der viele Dinge nicht begreift und der von sich selbst sagt, dass die Rädchen in seinem Gehirn manchmal rückwärts laufen. Deshalb gibt es auch wieder viele Schmunzelmomente. Die bestechende Aufrichtigkeit und Freundlichkeit des Protagonisten erwärmten erneut mein Leseherz. Auch das Islandfeeling ist bei mir angekommen, und ich konnte die schöne Landschaft fast vor mir sehen. Leider passte das sehr aufgebauschte Abenteuer nicht ganz zum Charakter des Helden und zieht die Story schon fast ins Lächerliche, was sehr schade ist.

Dennoch mochte ich das Hörbuch, dass großartig von Timo Weisschnur vertont wurde. Kein Grund zur Sorge also !

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Veröffentlicht am 11.12.2023

Der Titel ist Programm

Nur eine Lüge – Zwei Familien, eine tödliche Verbindung
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Die Hochzeit von Emily Brandt und William Nihlzen sollte eigentlich eine Traumhochzeit werden, doch sie wird zum Alptraum.

Eltern und Schwiegereltern des Brautpaares sind seit einem Autounfall vor acht ...

Die Hochzeit von Emily Brandt und William Nihlzen sollte eigentlich eine Traumhochzeit werden, doch sie wird zum Alptraum.

Eltern und Schwiegereltern des Brautpaares sind seit einem Autounfall vor acht Jahren, bei dem sowohl William als auch Emily‘s großer Bruder Erik verwickelt waren, nicht mehr gut aufeinander zu sprechen. Während der angetrunkene Fahrer William nämlich nur ein paar Kratzer abbekommen hat, ist Erik seitdem querschnittsgelähmt.

Die vom Brautpaar erhoffte große Versöhnung auf der Hochzeit bleibt ein Wunschtraum, der nicht in Erfüllung geht, im Gegenteil es wird sogar ein Todesopfer zu beklagen sein.



Ich muss sagen, so richtig sympathisch war mir keine der Figuren. Besonders nervig fand ich Annika, Emily‘s und Erik‘s Mutter. Ihr Alkoholpegel ist stets hoch und sie ätzt gegen jeden außer gegen ihren Goldjungen Erik, den sie seit frühester Jugend bei seiner Fußballerlaufbahn begleitet hat im Helikoptermama- Stil. Seit dem Unfall lebt sie von ihrem Mann Mats getrennt. Dieser sitzt zwischen allen Stühlen und versucht mehr schlecht als recht zu vermitteln. Annika stößt natürlich zusätzlich William‘s luxuriöser Lebensstil auf. Seine Eltern haben die Hochzeit großzügig gesponsert, während Erik immer noch kein Schmerzensgeld bekommen hat.

Schnell wird klar es gibt noch ein Geheimnis, und durch die vielen Perspektivwechsel nähern wir uns dieser Zusatzinformation an. Nur eine Lüge hat viel für alle Beteiligten verändert.

Am Ende war die Auflösung des Falls doch noch eine Überraschung für mich. Das Buch liest oder in meinem Fall hört sich flott weg und ist durchaus unterhaltsam. Annika war etwas nervig und ihr Wandel war für mich nicht ganz glaubwürdig.

Trotzdem war es ein solider psychologischer Thriller, der allerdings nicht spektakulär aus dem Rahmen fällt.

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Veröffentlicht am 20.10.2023

Reiseerinnerungen

Ihr glücklichen Augen
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Dieses Buch ist ein etwas anderer Reiseführer. Die Autorin erzählt von ihren mannigfaltigen Reisen rund um den Erdball, wobei persönliche Begegnungen überwiegen und ihre Leidenschaft für die Oper bei fast ...

Dieses Buch ist ein etwas anderer Reiseführer. Die Autorin erzählt von ihren mannigfaltigen Reisen rund um den Erdball, wobei persönliche Begegnungen überwiegen und ihre Leidenschaft für die Oper bei fast jedem Reisekapitel durchklingt. Landschaft, Flora und Fauna kommen mir etwas zu kurz.

Ich habe die kurzen Abschnitte, die Elke Heidenreich jeweils zu einer ihren vielen Reisen verfasst hat eigentlich ganz gerne gelesen, aber es hat jetzt keine Begeisterungsstürme bei mir ausgelöst. Es war eine schöne Bettlektüre, die Kapitel mit einer überschaubaren Anzahl an Seiten, schön illustriert und sprachlich ausgefeilt. Ich bewundere das Erinnerungsvermögen dieser Frau, vermute aber, dass sie auch eine fleißige Tagebuchschreiberin ist. Die sehr persönlichen Begegnungen von Frau Heidenreich sind meiner Meinung nach hauptsächlich für die Autorin selbst sehr wichtig und bereichernd, aber nicht unbedingt für eine breite Leserschaft. Die Menschen, die sie in aller Welt trifft, sind durchaus keine Unbekannten, aber für mich als Leserin blieb das eher negative Gefühl, dass die Autorin unbedingt ihre eigene Prominenz und ihre Intellektualität betonen wollte. Das hat, zumindest bei mir, für ein bisschen „ Geschmäckle“ gesorgt, leider.

Meine Bewertung schwankt zwischen 3 und 3,5 Sternen. Die Aufmachung ist aber wirklich sehr schön.

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Veröffentlicht am 27.08.2023

Leben und Sterben in der Kleinstadt Holt

Kostbare Tage
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Melancholisch und unaufgeregt wird der Alltag in der Kleinstadt Holt beschrieben. Die Geschichte eines Waisenkinds, ein strafversetzter Pfarrer, der auch in Holt aneckt und ein alter, kranker Mann, der ...

Melancholisch und unaufgeregt wird der Alltag in der Kleinstadt Holt beschrieben. Die Geschichte eines Waisenkinds, ein strafversetzter Pfarrer, der auch in Holt aneckt und ein alter, kranker Mann, der in diesem Sommer sterben wird, das sind die Hauptfiguren des Romans, deren Leben wir Leser*innen eine Zeit lang begleiten.
Kent Haruf erzählt mit viel Empathie für seine Figuren zuweilen etwas langatmig.
Die anderen Bücher, die ich bisher vom Autor gelesen habe, gefallen mir etwas besser.

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