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Veröffentlicht am 30.09.2017

Der Frauenchor von Chilbury

Der Frauenchor von Chilbury
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Handlung:

Der Zweite Weltkrieg hat sich nun auch in England immer mehr ausgebreitet. So auch in dem kleinen Örtchen Chilbury. Die Männer wurden an die Front oder zur Ausbildung berufen und die Frauen ...

Handlung:

Der Zweite Weltkrieg hat sich nun auch in England immer mehr ausgebreitet. So auch in dem kleinen Örtchen Chilbury. Die Männer wurden an die Front oder zur Ausbildung berufen und die Frauen sind nun auf sich allein gestellt. Sie übernehmen die Aufgaben ihrer Ehemänner und leben in ständiger Angst um die männlichen Mitglieder ihrer Familie. Inmitten dieser Krigeswirren ist das Singen den Bewohnern des Ortes immer ein Trost gewesen. Es war ein Treffpunkt zum plaudern, singen und eine Ablenkung. Doch nun wurde den Damen dieser Zeitvertreib auch noch genommen,weil der Pfarrer beschloßen hat, den Chor der Gemeinde aufzulösen, weil immer weniger Männer in dem kleinen Ort in der Grafschaft Kent anwesend sind.

Eines Tages kommt plötzlich ein neuer Schwung in das Dorf, indem die Musikprofessorin Primrose die Frauen überzeugt, wie wichtig die Musik ist und deshalb einen reinen Frauenchor gründet. Zwar sind nicht alle sofort von dieser Idee überzeugt, jedoch bekommt das Experiment eine Chance, um sich zu beweisen. Manche sind sofort Feuer und Flamme, einige Bewohner benötigen ein wenig Zeit, um sich mit der Idee abzufinden. Darüber, aber auch über das Privatleben wird in dem Buch berichtet, welcher aus der Handlungssicht von fünf Frauen unterschiedlichen Alters geschildert wird.

Meinung:

Der Einstieg in das Buch fiel mir nicht leicht, ich musste mich erst einmal daran gewöhnen, dass viele Namen fallen, die man nicht sofort einordnen kann. Außerdem fand ich es anfangs sehr ungewohnt, dass der Roman so viele Erzählweisen hat, egal ob Briefe oder Tagebucheinträge, was mir mit dem fortschreitenden Verlauf der Handlung jedoch immer besser gefallen hat. Dadurch hat man wirklich einen sehr guten Einblick in das Leben in den kleinen Ort Chilbury und kann Dinge aus verschiedenen Sichtweisen betrachten.

Das Buch wurde, wie schon erwähnt, in verschiedenen Sichtweisen geschrieben, welche als Tagebucheinträge oder als Briefe an Familie und Freunde dargestellt wurden. Anfangs war diese Erzählweise ungewohnt für mich, weil es nicht sehr häufig vorkommt, dass ein Roman so viele Erzählperspektiven beinhaltet. Jedoch habe ich mich sehr schnell mit der für mich ungewohnten Situation angefreundet und habe mit der Zeit festgestellt, dass ich auf bestimmte Abschnitte von Protagonisten hingefiebert habe.

Die Abschnitte von den verschiedenen Protagonisten wurden chronologisch aufgebaut, sodass man als Leser nicht das Gefühl hatte, irgendwas zu verpassen. Es gab immer einen Bezug zu dem vorherigen Kapitel, weshalb das Buch für den Leser eine flüssige Erzählung von Ereignissen darstellt.

In dem gesamten Roman kam es nicht einmal vor, dass es eine direkte wörtliche Rede gab und der Leser die Ereignisse somit „live“ miterleben konnte. Alles erlebt man nachwirkend, d.h. die Ereignisse haben schon stattgefunden und wurden nun für Freunde, Familie oder für sich selbst festgehalten. Das hat mir zum einen gut gefallen, weil alles sehr interessant geschildert wurde, zum anderen ist es auch eine nette Abwechslung, weil ich bisher kaum einen Roman gelesen habe, der in dieser Weise untergliedert wurde.

Mir hat es sehr gut gefallen, dass die Beschreibung und Charakterisierung der Protagonisten zwar immer nur kurz angerissen wurde, ich jedoch trotzdem nicht das Gefühl hatte, dass mir in diesem Punkt irgendwas fehlt. Ich konnte mir trotzdem relativ gut ein Bild von ihnen machen und auch teilweise mit einigen Personen sympathisieren. Man hat sehr gut sehen können, wie die verschiedenen Personen mit dem Krieg umgegangen sind und auch, wie unterschiedlich die Entwicklung von Kindern damals war. Manche Personen hatten gar keinen Bezug zum Krieg, er war zwar da und hat sich auch immer mehr zu ihrem Ort hin ausgebreitet, jedoch war diese Tatsache nicht von großem Interesse. Andere wiederum betteten um ihre Geliebten und lebten in ständiger Angst.

Im Großen und Ganzen hat mir das Buch sehr gut gefallen und ich fand die beschriebenen Ereignissen sehr interessant. Jedoch hat mir irgendwie das gewisse Etwas gefehlt. Leider kann ich selbst nicht genau sagen, was mir gefehlt hat, um das Buch zu einem Highlight werden zu lassen.


Fazit:

Die Handlung und der Aufbau des Buches haben mir sehr gut gefallen und ich war echt begeistert, wie leicht sich das Buch lesen ließ. Jedoch hat mir leider noch etwas mehr Spannung gefehlt, die mich dazu hätte verleiten können, das Buch nicht mehr aus der Hand zu legen. Der Gesamteindruck, den das Buch bei mir hinterlässt, bleibt jedoch positiv, weshalb ich dem Buch 4,5 Sterne gebe.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Bel-Ami

Bel-Ami
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Paris im 19. Jahrhundert
Georges Duroy, ein Mann mit nicht wirklich nennenswerten Talenten, trifft seinen ehemaligen Kameraden Charles Forestier. Dieser verschafft ihm einen Job bei einer Zeitung, wobei ...

Paris im 19. Jahrhundert
Georges Duroy, ein Mann mit nicht wirklich nennenswerten Talenten, trifft seinen ehemaligen Kameraden Charles Forestier. Dieser verschafft ihm einen Job bei einer Zeitung, wobei sich herausstellt, dass Bel-Ami (Duroy) kein sonderlich großes Talent für das Schreiben hat. Auf seinem Weg trifft Duroy einige Frauen und hat Affären. Er schnappt sich immer die Frau, die ihm auf der gesellschaftlichen Leiter einen Schritt nach oben hilft. Am Ende steht Bel-Ami als erfolgreicher und angesehener Mann mit einer hübschen und jungen Frau an seiner Seite in der obersten Pariser Gesellschaftsschicht.

Diesen Roman habe ich für ein Seminar gelesen. Anfangs war ich kritisch, war aber sehr schnell davon begeistert. Guy de Maupassant hat einen sehr besonderen Schreibstil und schildert die Handlungen sehr gut. Besonders angetan war ich von der Szene vor dem Duell. Es ist einfach fantastisch, wie Maupassant die Gefühle und Gedanken geschildert hat.
Ein französischer Klassiker, der wirklich empfehlenswert ist.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Traumtörtchen

Traumtörtchen
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„Ich werde mich mit einer Patisserie selbstständig machen, und ihr seid alle herzlich eingeladen, auf einen Espresso und ein Törtchen vorbeizukommen“

Handlung:

Nina, Mitte 30, Unternehmensberaterin und ...

„Ich werde mich mit einer Patisserie selbstständig machen, und ihr seid alle herzlich eingeladen, auf einen Espresso und ein Törtchen vorbeizukommen“

Handlung:

Nina, Mitte 30, Unternehmensberaterin und eigentlich glücklich in einer Beziehung mit Sören. Doch es gibt so einige Dinge in ihrem Leben, die sie gern ändern würde. Zum Beispiel mit ihrem Freund Sören zusammenziehen und eine Familie mit ihm gründen. Oder sich ihren größten Traum erfüllen: eine eigene Patisserie eröffnen. Und diesen Traum will sich Nina nun erfüllen. Sie kündigt ihren Job und eröffnet einen eigenen kleinen Läden, in dem sie allerhand Leckereien verkauft. Doch nicht nur beruflich ist so einiges in Ninas Leben passiert, ihre Beziehung kriselt etwas und der neue Nachbar Matthias bringt ihr Herz zum Rasen. Doch wie wird sich Nina am Ende entscheiden? Wird ihre eigene Patisserie ein Erfolg werden, oder ein Reinfall? Und für wen schlägt ihr Herz wirklich, für Sören oder Matthias?

Cover:

Das Cover ist sehr niedlich in Pastellfarben gehalten. Die kleinen Herzen und Cupcakes passen sehr gut zum Inhalt und dem Cover. Es ist zwar sehr stimmig, für mich aber auch etwas einfallslos. Irgendwie fehlt hier für mich noch ein gewisses Etwas, was das Cover besonders machen würde.

Schreibstil:

Der Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen. Es gibt keine schweren Wörter, über die man stolpern könnte oder welche man nachschlagen muss. Durch die sehr lockere Schreibweise ließ sich das Buch sehr schnell lesen, es hat auch dazu verleitet, dass ich das Buch gar nicht aus der Hand legen wollte. Obwohl das Buch in der dritten Person geschrieben ist, waren die Gefühle und Gedanken von Nina sehr gut umrissen, sodass man als Leser immer wusste, was sie gerade fühlt/denkt.

Protagonisten:

Die Protagonisten fand ich alle sehr liebevoll dargestellt. Man hat richtig gemerkt, dass die Autorin sich viel Mühe mit ihnen gegeben hat, damit sie dem Leser auch etwas ans Herz wachsen können. Sie waren alle sehr liebevoll beschrieben, hatten ihre Eigenarten und waren deshalb sehr menschlich beschrieben. Besonders die Hauptprotagonistin Nina war durchweg sehr positiv beschrieben, weshalb man sie als sehr sympathischen Charakter wahrnimmt. Dadurch habe ich auch während des ganzen Romans eine Beziehung zu ihr aufbauen können und mit ihr mitfiebern und mitfühlen können. Jedoch hätte ich mir ein paar mehr Ecken und Kanten bei ihrem Charakter gewünscht.

Fazit:

Es wurde zwar nichts vollkommen Neues erarbeitet, mir hat das Buch jedoch sehr durch die liebevolle Umsetzung und durch die Gestaltung der Protagonisten gefallen.

Veröffentlicht am 19.07.2017

Liebe, Zimt und Zucker

Liebe, Zimt und Zucker
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Marit, 28 Jahre, gebürtige Hamburgerin, Literaturwissenschaftlerin, landet aufgrund ihrer Liebe zu Toby in der Kleinstadt Altberg, seiner Heimat. Doch sie wird von ihm abserviert und ist plötzlich alleine ...

Marit, 28 Jahre, gebürtige Hamburgerin, Literaturwissenschaftlerin, landet aufgrund ihrer Liebe zu Toby in der Kleinstadt Altberg, seiner Heimat. Doch sie wird von ihm abserviert und ist plötzlich alleine in der Fremde, wo sie niemanden kennt. Von einer guten Seele des Ortes erhält Marit ein Dach über dem Kopf, sowie einen Job im örtlichen Coffeeshop. Dort plagt sie sich mit den Kunden, der Zubereitung von Kaffee und ihrem Kollegen Moritz. Eines Abends entdeckt sie durch Zufall einen USB-Stick im Laden, welcher ihr Interesse ankurbelt. Sie nimmt Kontakt mit dem Besitzer auf und dies ist der Beginn eines sehr interessanten und gut erzählten Romans.


„Liebe, Zimt und Zucker“ war der erste Roman von Julia Hanel, den ich gelesen habe. Ich bin lediglich mit der Erwartung in den Roman gestartet, gut unterhalten zu werden. Nach Abschluss der Lektüre kann ich jedoch sagen, dass mich der Roman sehr begeistert hat. Eine Liebesgeschichte, nicht zu schnulzig, welche sehr gut geschrieben wurde. Der Roman ist sehr gut und locker flockig zu lesen. Die Kapitel sind sehr kurz, was mir gut gefällt, da man so immer mal wieder eines zwischendurch lesen kann. Jedoch verleiden diese auch dazu, immer mehr lesen zu wollen:)


Ich bin sehr begeistert von dem Buch und kann es nur weiterempfehlen!

Veröffentlicht am 19.07.2017

Die Tochter des Fechtmeisters

Die Tochter des Fechtmeisters
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Handlung:
Rostock, 1608: Clarissa wächst als Tochter eines angesehenen Fechtmeisters behütet in Rostock auf. Schon mit jungem Alter beginnt sie sich für das Fechten zu interessieren und darf auch eine ...


Handlung:
Rostock, 1608: Clarissa wächst als Tochter eines angesehenen Fechtmeisters behütet in Rostock auf. Schon mit jungem Alter beginnt sie sich für das Fechten zu interessieren und darf auch eine Lektionen unter seiner Aufsicht lernen. Als die Schüler von Friftjoff, Clarissas Vater, dazu bereit sind, in Frankfurt ihre Prüfung abzulegen, ist sie überglücklich, die spannende und aufregende Reise mitzuerleben. Sowohl die Reise, als auch die Zeit in Frankfurt sind nicht so einfach wie gedacht. In Frankfurt herrscht ein Konkurrenzkampf zwischen zwei verfeindeten Fechtbruderschaften und auf der Rückreise nach Rostock wird Fritfjoff ermordet. Clarissa wird als Mörder dargestellt. Nun beginnt ihre Reise durch das Land, von Rostock bis nach Prag, auf der Suche nach Gerechtigkeit.

Cover:
Das Buch ist sehr hochwertig verarbeitet und liegt sehr gut in der Hand. Besonders gut gefällt mir der runde Leserücken, wodurch keine Leserillen entstehen können (Huhu!).
Das Cover gefällt mir sehr gut. Ich finde das Gewand der Dame auf dem Bild wunderschön. Wenn ich solche Kleider sehe, bin ich immer traurig, dass sie nicht mehr in Mode sind. Das Schwert, welches auf dem Schoß liegt, passt meiner Meinung nach gut, da es früher ein Kampf- und Verteidigungsmittel war. Sehr niedlich finde ich die Stadt im Hintergrund. Meiner Meinung nach gibt das Buch ein sehr gutes und passendes Erscheinungsbild ab.

Schreibweise:
Dies war nicht mein erster Roman der Autorin und von daher wusste ich schon vorher, dass ich sehr wahrscheinlich die Sprache und Schreibweise in dem Roman mag. Meine Erwartungen daran wurden auch erfüllt. Ich fand, dass das Buch sehr gut zu lesen war. Der Schreibstil war sehr flüssig und gut zu lesen. Man konnte sich sehr gut in die damalige Zeit zurück versetzen und ich fand die Umschreibungen sehr schön.

Charaktere:
Meiner Meinung nach war es sehr deutlich, dass die Autorin Sabine Weiß sich viele Gedanken um die Protagonisten gemacht hat. Sie waren sehr detailliert und interessant dargelegt und hatten sehr interessante Wesenszüge. Dies hat auch dazu geführt, dass man leicht mit den Protagonisten mitfiebern kann und sich mit ihnen freuen kann. Die Beschreibungen der Charaktere, sowie deren Handlunge hauchen dem Roman sehr viel Leben ein.
Es ist sehr ungewöhnlich, dass es so viele Erzählstränge gibt, wie in diesem Buch. Teilweise war ich davon etwas überfordert. Jedoch muss ich nun nach beenden des Buches sagen, dass dies sehr spannend war und sie alle zusammen gefunden haben, sodass es keine offene Frage zu einem Protagonisten mehr gibt. Meiner Meinung nach eine sehr gelungene Leistung der Autorin, so alles unter einen Hut zu bringen. Chapeau!

Fazit:
Ich würde jedem, der an historischen Romanen interessiert ist, dieses Buch sehr empfehlen. Mich hat es durch die tiefgehende Recherche sehr begeistert, aber auch durch die Erschließung eines für mich bisher unbekannten Themengebietes, das Fechten.