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Veröffentlicht am 12.01.2024

Holpriger Neuanfang

In Case We Trust
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„In Case We Trust“ von Tess Tjagvad ist der Auftakt zu ihrer Gold, Bright & Partners Reihe um die jungen Anwälte dieser Kanzlei.
Anstatt in die renommierte Bostoner Anwaltskanzlei ihres Vaters einzusteigen, ...

„In Case We Trust“ von Tess Tjagvad ist der Auftakt zu ihrer Gold, Bright & Partners Reihe um die jungen Anwälte dieser Kanzlei.
Anstatt in die renommierte Bostoner Anwaltskanzlei ihres Vaters einzusteigen, tritt Gracie nach ihrem Jurastudium in Harvard ausgerechnet bei dessen größten Konkurrenten Gold, Bright & Partners ihren neuen Job als Associate an. Dabei steht sie jedoch in direktem Konkurrenzkampf mit den anderen Anfängern, die in einem internen Ranking um ihren Erfolg kämpfen. Gracies Nachbar Ira ist dabei ihr größter Widersacher, und ausgerechnet mit ihm muss sie an einem wichtigen Fall zusammenarbeiten. Bei ihren stundenlangen gemeinsamen Recherchen kommen sich beide schnell näher, doch Gracie muss aufpassen, dass dabei ihr größtes Geheimnis nicht ans Tageslicht kommt.

Das Setting mit den jungen Bostoner Anwälten, die um ihren Platz im Leben und am Tisch der „Großen“ kämpfen, ist Tess Tjagvad sehr gut gelungen. Mit dem Studienabschluss sind die Sorgen und Anstrengungen nicht schlagartig vorbei, wie man an Gracie und ihren Kollegen sieht.
Gracie will sich ganz offensichtlich von ihrem Vater distanzieren und ihren Weg allein und ohne Hilfe gehen. Das ist bewundernswert und mutig von ihr, aber natürlich unterschätzt sie dabei einige Hürden. Ich mochte sie wirklich gern, doch so ganz konnte ich ihre permanenten Zweifel und Unsicherheiten nicht nachempfinden. Sie kreist viel um einen einzigen Moment und lässt dabei alles andere, was sie selbst erreicht hat, außer Acht.
Ira fand ich großartig und ich muss zugeben, dass ich ihn trotz seiner Ecken und Kanten lieber als Gracie mochte. Ira macht auch seine Fehler und zieht daraus Konsequenzen, aber irgendwie war er nahbarer als Gracie.
Die Entwicklungen im Laufe der Handlung sind gut gelungen, aber einzig der Umgang mit dem großen Geheimnis konnte mich nicht überzeugen. Die Auflösung erscheint mir persönlich eher unglaubwürdig und ich konnte Gracie in diesem Punkt noch weniger verstehen.
Die Story und die Idee an sich haben mir aber gut gefallen und ich mochte vor allem die facettenreichen und interessanten Nebencharaktere. Deshalb bin ich schon sehr gespannt auf die Fortsetzungen.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.01.2024

Unterhaltsame Verwechslung

Die listenreiche Entführung
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„Die listenreiche Entführung“ von Sophia Farago ist der vierte Band ihrer unterhaltsamen Regency Heroes Reihe, die sich nun leider dem Ende neigt.
Oscar Bradford ist stets freundlich, besonnen und allseits ...

„Die listenreiche Entführung“ von Sophia Farago ist der vierte Band ihrer unterhaltsamen Regency Heroes Reihe, die sich nun leider dem Ende neigt.
Oscar Bradford ist stets freundlich, besonnen und allseits beliebt. Sogar die Schikanen und skurrilen Eskapaden seines bösartigen Erbonkels, des Earl of Glazebury, erträgt Oscar mit einer Engelsgeduld und ohne zu Murren. Dabei sehnt er sich nach Abenteuer und Liebe, seitdem seine drei besten Freunde ihre Partnerinnen fürs Leben gefunden haben und er nun immer öfter allein ist. Doch manche Wünsche erfüllen sich schneller als gedacht, denn nur wenige Momente, nachdem Oscar die Frau seiner Träume erblickt hat, wird er mit einem Holzbrett niedergeschlagen und erwacht später in einer fremden Kutsche. Seine Traumfrau ist immer noch anwesend, aber offenbar hat Miss Virginia Ridgeway ein ziemliches Problem mit Oscar.

Im vierten Teil darf nun auch der letzte der vier Heroes sein Glück finden, auch wenn es ihn wortwörtlich zunächst umhaut. Man sollte die Regency Reihe von Sophia Farago unbedingt in der vorgesehenen Reihenfolge lesen, um auch den kompletten Lesegenuss zu haben. Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und es macht Spaß, mit den sympathischen Charakteren mitzufiebern.
Oscar ist wirklich einer von den Guten und ich bewundere seine Geduld und Selbstbeherrschung. Sein Erbonkel lässt keine Schikane aus und es ist uns allen klar, wer hier das Holzbrett auf dem Kopf mehr verdient hätte.
Virginia hat mit ihrer Familie auch nicht gerade das große Los gezogen, aber auch sie ist sehr loyal und bringt viele Opfer. In dieser Hinsicht passen die beiden perfekt zusammen, aber vor das Happy End hat die Autorin noch einige Hindernisse positioniert.
Das amüsante Verwechslungsspiel ist gut gelungen, auch wenn sich hier und da ein paar kleine Längen eingeschlichen haben. Die schwierige Rolle der Frau in der damaligen Zeit wird immer wieder kritisch hinterfragt und gekonnt in die Handlung eingeflochten. Ich mag die Dynamik der Charaktere untereinander und freue mich natürlich, wenn die vier Heroes zur alten Hochform auflaufen dürfen.

Mein Fazit:
Diese großartige Reihe sollten sich Regency Fans nicht entgehen lassen und ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 06.01.2024

Gefahr im Hintergrund

Winter der Angst
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„Winter der Angst“ von Emilia Axelsson ist eine spannende Romantic Suspence, die in den kalten schwedischen Wäldern für Nervenkitzel sorgt.
Vor drei Jahren kam Ellas Verlobter bei einem furchtbaren Jagdunfall ...

„Winter der Angst“ von Emilia Axelsson ist eine spannende Romantic Suspence, die in den kalten schwedischen Wäldern für Nervenkitzel sorgt.
Vor drei Jahren kam Ellas Verlobter bei einem furchtbaren Jagdunfall ums Leben und seitdem steht ihr Leben förmlich still. Ella hat sich auf ihr abgelegenes Wohlfühlgrundstück im Wald zurückgezogen, welches sie nur mit ihrem Hund und ihrem Pferd teilt. Ihr Herz ist seitdem tief verschlossen, aber ein Donnerschlag bringt es erneut zum Beben. Ausgerechnet der nordische Gott Thor reißt Ella aus ihrer Lethargie, aber dabei handelt es sich eigentlich um den attraktiven Schreiner Erik, der für ein Festival im Ort in diese Rolle geschlüpft ist. Erik ist von Ella fasziniert und tut alles, um ihr Herz zu gewinnen. Aber er hat heimliche Konkurrenz von einem Unbekannten, der für Ella über Leichen gehen würde.

Das weihnachtliche Setting in Schweden ist ein wunderschöner und atmosphärischer Hintergrund für diese Romantic Suspense. Dabei findet Emilia Axelsson genau die richtige Balance zwischen düster und gruselig und warmherzig und gemütlich. Man darf also die schwedischen Weihnachtstraditionen genießen und sich gleichzeitig vor der gefährlichen Bedrohung im Verborgenen fürchten.
Der Schreibstil liest sich leicht und flüssig und die Handlung wird abwechselnd aus Ellas, Eriks und der Perspektive des Täters erzählt. Dabei sind vor allem die verstörenden Gedanken des besessenen Stalkers sehr spannend.
Ella und Erik sind überaus sympathische und liebenswerte Hauptfiguren, die sich langsam an eine Beziehung herantasten. Mir gefällt, dass Ella genügend Zeit und Raum bekommt, um sich nach den tragischen Ereignissen der Vergangenheit, glaubwürdig auf eine neue Liebe einzulassen.
Alles wird überschattet von Mister X, der es auf Ella abgesehen hat. Viele falsche Fährten sorgen dafür, dass man fleißig miträtseln darf, denn seine Identität bleibt bis zum Schluss ein Geheimnis.
Der Mix aus Spannung und Romance ist gut gelungen, auch wenn mich nicht alle Wendungen bis ins Detail überzeugen konnten. Trotzdem ist die Story für kalte und dunkle Wintertage perfekt.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 30.12.2023

Geliebter Feind

Reese
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„Reese“ von Rhenna Morgan ist der zweite Band ihrer Fantasy Romance Reihe über die magische Welt Eden.
Galena Shantos ist die Schwester des Königs und eine mächtige Heilerin, die sich stets ihrer Pflicht ...

„Reese“ von Rhenna Morgan ist der zweite Band ihrer Fantasy Romance Reihe über die magische Welt Eden.
Galena Shantos ist die Schwester des Königs und eine mächtige Heilerin, die sich stets ihrer Pflicht bewusst war und immer tat, was von ihr erwartet wurde. Im Kampf gegen die Rebellion waren die Fronten immer klar verteilt, aber als Galena mitten in einem blutigen Angriff auf den Rebellionskrieger Reese Theron trifft, verschwimmen die Grenzen zwischen schwarz und weiß. Reese musste die falsche Seite wählen, damit sein Familiengeheimnis niemals ans Licht kommt. Dafür verabscheut er sich selbst, aber er sieht auch keinen Ausweg. Erst Galena gibt Reese einen Grund, für seine Zukunft einzustehen und für die Frau zu kämpfen, mit der er den Rest seines Lebens verbringen will.

Rhenna Morgan hat sich für ihre Fantasy Reihe eine Art Parallelwelt ausgedacht, die neben der Welt der Menschen existiert. Ich würde empfehlen, die Teile in der vorgesehenen Reihenfolge zu lesen, denn die Handlung baut aufeinander auf und es macht mehr Spaß, wenn man die Zusammenhänge kennt. Mit den ganzen neuen Begriffen, für die es aber ein ausführliches Verzeichnis zu Beginn des Buches gibt, habe ich mich trotzdem manchmal schwergetan.
Galena ist die starke Frau im Hintergrund, die von ihren beiden beschützerischen Brüdern jedoch immer wieder unterschätzt wird. Ihre Gefühle für Reese geben Galena aber den Mut, sehr vehement für ihre eigenen Wünsche einzustehen.
Reese ist eigentlich einer von den Guten, der vom Leben einfach schlechte Karten erhalten hat. Ich konnte seine Beweggründe verstehen und fand es sehr bewundernswert, wie schonungslos ehrlich er jetzt mit seinen Gefühlen umgeht.
Mir persönlich hat der erste Band um Eryx und Lexi etwas besser gefallen, denn ich hatte das Gefühl, dass sich die Handlung manchmal verzettelt. Es war für mich persönlich nicht mehr ganz so spannend wie der Auftakt, obwohl vor allem die Geschichte von Reese durchaus interessant ist. Trotzdem bin ich neugierig, wie es weitergehen wird.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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Veröffentlicht am 21.12.2023

Anziehende Gegensätze

Bullet in my Heart
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„Bullet in my Heart“ von Romy Hart ist eine emotionale und spannende Lovestory, in der zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinandertreffen.
Die 19-jährige Vee hat mit ihrem alten Leben im Trailerpark ...

„Bullet in my Heart“ von Romy Hart ist eine emotionale und spannende Lovestory, in der zwei völlig unterschiedliche Welten aufeinandertreffen.
Die 19-jährige Vee hat mit ihrem alten Leben im Trailerpark und als Mitglied einer Motorradgang abgeschlossen und will an der Green Hills University einen Neuanfang wagen. Ihren Lebensunterhalt verdient sich Vee als Kellnerin in einer Bar, wo sie eines Abends den talentierten Musiker Josh bei seinem Auftritt kennenlernt. Vee weigert sich zunächst vehement, der gegenseitigen Anziehung nachzugeben, denn ihr Herz hat sie vor zwei Jahren unwiederbringlich verloren. Josh studiert ebenfalls an der Green Hills, aber gerade hat er nach drei Jahren sein Jurastudium aufgegeben und widmet seine Zeit jetzt nur noch seinem Musikstudium. Auch sein Herz ist verschlossen, aber Vee lässt sich daraus nicht vertreiben.

Romy Hart hat einen tollen Schreibstil, der sich leicht und flüssig liest. Man ist Hals über Kopf in der Geschichte gefangen und kann mit beiden Hauptfiguren mitfühlen, die abwechselnd aus ihren jeweiligen Perspektiven erzählen. Die emotionale Verbindung zu den Charakteren baut sich ziemlich schnell auf, was nicht immer selbstverständlich ist.
Vee ist tough und lässt sich nicht unterkriegen, aber es könnte sein, dass sie ihren Ausstieg aus ihrem alten Leben doch ein wenig unterschätzt hat. In dieser Hinsicht fand ich sie ehrlicherweise auch ein bisschen naiv, denn der Abstand zu ihrer Gang und ihrer Vergangenheit ist einfach zu gering. Dadurch wirkten die Entwicklungen nicht immer glaubhaft.
Josh hat seine eigenen Dämonen, die sich in dem toxischen Verhältnis zu seinem Vater widerspiegeln. Seine überraschenden Gefühle für Vee sind authentisch und berührend beschrieben und es ist zum Dahinschmelzen, wie sich Josh um Vee bemüht.
Die Story ist mitreißend erzählt und konnte mich wirklich catchen. Bis auf ein paar Konstellationen und Unstimmigkeiten, die für meinen Geschmack zu einfach abgehandelt wurden, ist das Buch absolut gelungen.

Mein Fazit:
Ich gebe gern eine Leseempfehlung!

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