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Laurin_tanzt

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 12.01.2024

Hund oder Vampir oder beides?

Das Vampirtier und die Sache mit den Tomaten
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Gestaltung:
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Das Cover mit dem kleinen Vampirhund ist so niedlich! Zudem ist das Buch durchgängig farbig liebevoll illustriert, sodass man beim (Vor-)Lesen immer was Schönes zu schauen ...

Gestaltung:
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Das Cover mit dem kleinen Vampirhund ist so niedlich! Zudem ist das Buch durchgängig farbig liebevoll illustriert, sodass man beim (Vor-)Lesen immer was Schönes zu schauen hat.

Inhalt:
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Emma lebt zusammen mit ihrem Vater in einer kleinen Wohnung. Sie ist ein totaler Hundefan und wünscht sich schon immer einen eigenen Hund und hofft, diesen zum Geburtstag zu bekommen. Doch stattdessen bekommt sie erst mal eine neue Familie! Diese besteht aus der neuen Freundin von Papa und zwei Zwillingsbrüdern. Zum Glück verstehen sich alle auf Anhieb, denn die neuen Familienmitglieder sind auch allesamt Hundefans. Jetzt wittert Emma ihre Chance und zusammen überreden sie Papa und schließlich darf "Brutus" vom Tierschutz einziehen. Doch warum schläft er meist tagsüber und warum sind auf einmal alle Vorräte der Tomatenkonserven leer?

Mein Eindruck:
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Ich glaube, viele Kinder in diesem Alter wünschen sich einen Hund und können sich daher gut in Emma hinein versetzen. Somit ist ein erster Anreiz zum Zuhören oder Lesen gesetzt. Die Handlung ist in relativ kurzen Sätzen und in einer verständlichen Sprache geschrieben, sodass Grundschüler sehr gut die Geschichte selber lesen können. Auch die Kapitel umfassen nur wenige Seiten. Auf diese Weise kann man sich das Buch gut einteilen.
Ich selber gehöre als Erwachsene nicht mehr zur Zielgruppe, habe aber das Buch in einem Rutsch und mit viel Vergnügen gelesen, da die Story mit einigen unerwarteten Twists amüsanten Szenen aufwartet. Für mich gingen ein paar Dinge zu schnell und zu einfach, wie zum Beispiel Emmas Akzeptanz der neuen Familie. Aber für die Zielgruppe ist das wahrscheinlich nicht störend, zumal es um die Geschichte des Vampirtiers geht und die ist wirklich mal was anderes und hat mir gut gefallen. Vor allem die Anspielungen auf Halloween ("Hölloween") oder das Vampirgenre haben mich sehr amüsiert.

Fazit:
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Humorvolle und leicht zu lesende Geschichte über das Thema Hund in der Familie, gemischt mit ein bisschen Grusel

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 12.01.2024

Amtssatire auf berlinerisch

Da bin ick nicht zuständig, Mausi
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Gestaltung:
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Das Titelbild erinnerte mich ein wenig an die Puppen der damaligen Satireserie "Hurra Deutschland": Das Gesicht ist künstlich verzerrt, denn die Autorin möchte anonym bleiben ...

Gestaltung:
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Das Titelbild erinnerte mich ein wenig an die Puppen der damaligen Satireserie "Hurra Deutschland": Das Gesicht ist künstlich verzerrt, denn die Autorin möchte anonym bleiben und durch das seltsame Grinsen im Gesicht erkennt man den Humor. Im Buch selber sind die "Hauptdarsteller" alle als Karikatur zu sehen, im Laufe des Buches darf sich jede Kollegin von Conny einmal kurz mit ihren Eigenheiten vorstellen. Das Ende ist für mich die Krönung, denn da ist noch ein längeres Glossar des amtsüblichen Vokabulars mit sowohl sarkastischer als auch mit realer Erläuterung hinterlegt. Also "Amtsdeutsch für Laien" - köstlich zu lesen und lehrreich.

Mein Eindruck:
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"Weihnachtsfeiern, Sommerfeste mit BBQ und eiskalten Getränken, coole Kickoff-Partys. Auf all das verzichte ich gern, um einen pünktlichen Feierabend, geregeltes Gehalt und einen sicheren Job zu haben. Für viele mag das stinklangweilig klingen, aber für ich ist Amt das Nonplusultra. Man lernt mit der Zeit, den Schwerpunkt außerhalb des Jobs zu legen und zu kapieren, dass man im Großen und Ganzen eigentlich nur arbeiten geht, um so angenehm wie nur möglich über die Runden zu kommen. Vielleicht kein Porsche und auch keine Yacht, aber dafür auch safe - wie die jungen Leute sagen - Feierabend, wenn ich das Büro verlasse. Nach mir die Sintflut."(S. 249)

"Conny from the block" ist eine Kunstfigur, die die Autorin benutzt, um ihre Erlebnisse als Beamtin in einer Berliner Behörde in Geschichten auf Instagram und TikTok zu verarbeiten. Da ich sie dort noch nicht kannte, bin ich froh, dass sie darüber jetzt ein Buch verfasst hat. Mit einem satirischen und selbstironischen Blick berichtet sie von ihrem Leben und ihren beruflichen Anekdoten. Das Ganze durchgehend in berliner Mundart. Verständlich ist es deswegen trotzdem auch für Nicht-Berliner. Ob man diesen Dialekt im ganzen Roman lesen mag ist Geschmackssache. Ich mag Berlinerisch sehr, obwohl es mir gegen Ende doch etwas zu viel "Mausis" und "Kussis" waren.

Zwar handelt es sich hierbei um fiktive Personen und Geschichten, die aber sicherlich zumindest in ähnlicher Weise auch in der realen Welt existieren dürften. Ich selber habe beruflich eine Weile in Ämtern gearbeitet, allerdings nicht als Beamtin und nicht auf kommunaler Ebene, aber die ein oder anderen Klischees und Stereotypen an Charakteren sind mir dort schon begegnet.
Das Buch liest sich sehr kurzweilig, die Kapitel sind nicht sehr lang und wenn man sich mal eben etwas entspannen, über Beamte lustig machen oder allgemein einen humorvollen Blick auf das Berufsleben und menschliche Miteinander werfen will, dann ist man bei diesem Buch gut aufgehoben.

Fazit:
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Kurzweiliges und humorvolles Lesevergnügen mit Blick auf das Beamtentum in einer Berliner Behörde

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Veröffentlicht am 01.12.2023

Philosophierend über die Heiterkeit

Über die Heiterkeit in schwierigen Zeiten und die Frage, wie wichtig uns der Ernst des Lebens sein sollte
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Kurzmeinung:
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"Ich möchte ein heiterer Mensch sein. Manchmal gelingt mir das. Oft nicht. Es gibt Tage, an denen mir die Dinge leichtfallen und ds Leben etwas Schwebendes hat. Es gibt ...


Kurzmeinung:
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"Ich möchte ein heiterer Mensch sein. Manchmal gelingt mir das. Oft nicht. Es gibt Tage, an denen mir die Dinge leichtfallen und ds Leben etwas Schwebendes hat. Es gibt andere Tage. Mit Sicherheit ist ihre Zahl größer. Und sind es nicht in den vergangenen Jahren mehr geworden? Schade. Ich hätte es gerne anders." (S. 13)

Die Buchgestaltung erinnerte mich an ein Notizbuch: Die gelben Punkte auf dem Cover als "sonnige" Verzierung, das Format etwas größer als DIN A6 und dazu ein gelbes Lesebändchen. Als Hardcover sehr schön und von der Größe her passend für die Handtasche zum Zwischendurchlesen.
Und genau das kann man auch gut: Alles so zwischendurch lesen. Herr Hacke macht sich Gedanken über die Heiterheit: Was ist das, dürfen wir das, wie können wir unseren Tag und unser Leben besser "durchheitern"? Dabei zieht er bekannte und weniger bekannte Dichter, Denker und Komiker für Zitate und Analysen heran und beschreibt selbst alles mit einer gewissen Lockerheit. Das Büchlein lässt sich gut lesen, vieles ermuntert dazu, den Ernst des Lebens von seiner komischen Seite zu sehen. Es lohnt sich, das ein oder andere Zitat zu notieren, um es sich später noch einmal zu Gemüte zu führen.

"Vielleicht kann man festhalten: Wenn man die Suche ernsthaft betrachtet, ist unser Leben ohne Heiterheit nicht möglich. Wir wären eben sonst sehr traurig, und wem würde das nützen? Und was wäre das für ein Leben: immer traurig? Retten würde es uns nicht." (S. 42)

Ab und an habe ich einen roten Faden vermisst und manche Gedanken wiederholen sich. Aber im Prinzip kann man auch jedes Kapitel alleine für sich stehend lesen, auch wenn zuweilen auf frühere Kapitel Bezug genommen wird.

Fazit:
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Ein sehr schönes kleines Büchlein zur Aufmunterung im Alltag!

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  • Cover
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  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 17.11.2023

Quockels alte Heimat ist in Gefahr!

Zippel macht Zirkus
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Gestaltung:
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Das Cover ist typisch im Stil von Axel Scheffler gehalten, sein lustiger Zeichenstil ist unverkennbar. Auch im Innenteil findet man passend zur Geschichte immer wieder witzige ...

Gestaltung:
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Das Cover ist typisch im Stil von Axel Scheffler gehalten, sein lustiger Zeichenstil ist unverkennbar. Auch im Innenteil findet man passend zur Geschichte immer wieder witzige Illustrationen. Sehr schön!

Inhalt:
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Das Schlossgespenst Quockel bekommt einen Brief von Freunden aus dem Zirkus. Dort lebte er zwischenzeitlich, bevor er wieder zu seiner Freundin Frau Wilhelm einzog. Der Zirkus ist in Schwierigkeiten. Sie haben den bösen Zauberer Burlesconi rausgeschmissen, der nun droht, den fast insolventen Zirkus aufzukaufen. Zippel, sein Freund und das Schlossgespenst, das bei Paul ein Stockwerk tiefer wohnt, kann das nicht mit ansehen. Gemeinsam machen sich Paul, Frau Wilhelm, Zippel und Quockel auf den Weg, den Zirkus zu retten.

Mein Eindruck:
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"Sollten dir deine Eltern mal erzählt haben, dass Schlossgespenster in alten Schlössern und Burgen leben – das ist ganz großer Awachsananquatsch. Aber sei nicht böse, deine Eltern wissen es einfach nicht besser. Wenn sie das nächste Mal mit diesem Unsinn anfangen, kannst du ihnen ja einfach geduldig erklären, wie es wirklich ist: Schlossgespenster leben nämlich in Türschlössern. Allerdings nur in alten Türschlössern, weil sie Rost und Staub und Dreck brauchen, und den gibt es in neuen, sauberen Schlössern genauso wenig wie genug Platz, um sich darin eine gemütlich verkruschtelte Schlossgespensterhöhle einzurichten."

Insgesamt ist es der dritte Zippel-Band, war für mich aber der erste. Zippel hat mich dabei des Öfteren an Pumuckl erinnert, weil er viel reimt und manchmal ziemlichen Schabernack treibt. Aber er hat ein gutes Herz. Die Art und Weise, wie die Geschichte geschrieben ist, hat mir gut gefallen. Sie ist lustig mit interessanten Ideen, kurzweilig, zwischendurch auch ein wenig spannend und hat ein schlüssiges Happy End. Eine perfekte Geschichte zum Vorlesen.
Das einzige, was ich zu bemängeln habe, ist die Tatsache, dass das Buch für Kinder ab 6 empfohlen wird, die ja gerade erst mit dem eigenständigen Lesen anfangen. Zippel und auch der Erzähler verwenden manchmal Wörter, die falsch geschrieben sind, wie z. B. "Awachsananquatsch", "Eletrick" oder "Apselut". Das zu verstehen und als unkorrekte Schreibweise zu identifizieren können eher ältere Kinder. Für Leseanfänger finde ich das suboptimal.

Fazit:
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Humorvolle Zirkus-Rettungsaktion mit einem frechen, lustigen und sympathischen Schlossgespenst als Protagonist

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  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.10.2023

Guter Auftakt zu einer ungewöhnlichen Reihe mit magischen Tieren

Die Gesellschaft der geheimen Tiere
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Gestaltung:
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Optisch ist das Buch richtig klasse: Hardcover, eine farbenfrohe Grafik mit Edith, dem Pegasus und dem Phoenix sowie die Titelschrift in glänzendem Gold. Das Titelbild, vor ...

Gestaltung:
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Optisch ist das Buch richtig klasse: Hardcover, eine farbenfrohe Grafik mit Edith, dem Pegasus und dem Phoenix sowie die Titelschrift in glänzendem Gold. Das Titelbild, vor allem Edith, sieht allerdings aus wie aus einer Computeranimation. Es wirkt alles etwas künstlich. Die Abbildung der Fabelwesen über dem Titel findet man auch als Wiedererkennungseffekt vor jedem Kapitelanfang. Insgesamt gefällt mir das Buch optisch bis auf das leicht künstlich wirkende Cover sehr gut.

Inhalt:
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Edith geht auf ein Internat in England, da ihre Eltern beide als Forscher durch die Welt reisen. Als diese bei einer Expedition verschollen sind, muss sie in den Ferien zu ihrem Onkel, von dem sie bisher noch nie gehört hat. Auch seine Wohngegend ist etwas abgeschieden im Wald. Außerdem scheint er von ihrer Anwesenheit nicht gerade begeistert zu sein und in der Scheune gehen geheimnisvolle Dinge vor sich, von denen sie nichts wissen soll. Und dann plagen sie immer wieder diese seltsamen Kopfschmerzen. Doch dann findet sie heraus, dass sie die Gabe hat, mit Tieren zu sprechen, dass ihr Onkel Tierarzt für magische und mythische Wesen ist und dass das mysteriöse "Syndikat" diese Tiere verfolgt und scheinbar auch mit dem Verschwinden ihrer Eltern zu tun hat. Als ihr Onkel in den Himalaya gerufen wird, um einem Yeti zu helfen, darf Edith ihn begleiten. Doch die Reise ist nicht ungefährlich, denn das Syndikat lauert den Yetis auf!

Mein Eindruck:
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Der Schreibstil und die Geschichte hatten mich von Anfang an gepackt. Die Geschichte wird aus Ediths Sicht geschildert und so bekommt der Leser alles mit, was in ihrem Kopf vor sich geht (inkl. Kopfschmerzen). Eigentlich ist schade, dass im Klappentext schon einiges vorweggenommen wird, so ist die Handlung, bis Edith den Kontext zwischen Kopfschmerzen und ihrer Gabe versteht, etwas vorhersehbar. Aber die Geschichte als solches ist spannend und teils auch humorvoll erzählt. Vor allem wenn Edith ihre Gespräche mit den Tieren und auch mit den magischen Wesen führt, konnte ich mir ein Schmunzeln nicht verkneifen. Die Kapitel werden immer mit einem beschreibenden Satz eingeleitet, der neugierig auf den Inhalt macht und die meisten Abschnitte enden mit einem Cliffhanger, sodass ich das Buch fast in einem Rutsch verschlingen musste. Man merkt an vielen Stellen auch, dass der Autor Tierarzt ist, denn er lässt einiges aus seiner Arbeit in die Handlung einfließen, was sehr aufschlussreich ist.
Die Geschichte ist spannend bis zum Schluss, aber an einigen Stellen auch recht brutal für die Altersgruppe. Meine Tochter (10 J.) hat das Buch zuerst gelesen und gemeint, wegen der brutalen Stellen zieht sie einen Punkt ab. Dieser Meinung schließe ich mich an, sodass wir 4 Sterne vergeben und uns schon auf die Fortsetzung freuen.

Fazit:
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Spannende und teils humorvolle Handlung, aber mit einigen sehr brutalen Stellen - nichts für zartbesaitete Kinder

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