Actionreicher Roadmovie
Zero DaysRuth Ware gehört zu meinen Lieblingskrimiautorinnen, auf ihren neuen Thriller habe ich mich sehr gefreut, da „Das College“ und „Hinter diesen Türen“ mir sehr gut gefallen haben.
Den Begriff Zero Day kannte ...
Ruth Ware gehört zu meinen Lieblingskrimiautorinnen, auf ihren neuen Thriller habe ich mich sehr gefreut, da „Das College“ und „Hinter diesen Türen“ mir sehr gut gefallen haben.
Den Begriff Zero Day kannte ich nicht, hier die Definition: Der Begriff „Zero Day Exploit“ bezeichnet das Ausnutzen einer Schwachstelle in einer Software oder Hardware, die bis dato nur dem Entdecker bekannt ist.
Jacintha (genannt Jack) ist Penetration Testerin, das heißt, sie überprüft die Sicherheitsvorkehrungen in Firmen und öffentlichen Einrichtungen, sie ist für das Testen der äußerlichen Hürden wie Türen und Fenster zuständig, ihr Mann Gabe ist professioneller Hacker, der für das Eindringen in fremde Sicherheitssysteme bezahlt wird.
Eines Nachts kehrt sie von einem Auftrag nach Hause und findet Gabe ermordet vor. Ihm wurde die Kehle durchgeschnitten, kurz nachdem der gemeinsame Auftrag abgeschlossen war, bei dem er ihr wie üblich über Kopfhörer Anweisungen erteilt hatte.
Für die Polizei ist Jack die Hauptverdächtige. Als sie sich dessen bewusst wird, beschließt sie, selbst Gabes Mörder zu suchen. Was folgt ist ein actionreicher Roadmovie, Jack auf der Flucht vor der Polizei, die ihr immer dicht auf den Fersen ist. Schon bald wird ihr klar, wer die Schuld an Gabes Ermordung trägt.
Der Thriller war spannend und actionreich, für einen IT-Laien wie mich aber zu technisch. Einiges habe ich nicht verstanden, zum Beispiel wie Jack an Gabes Handy gekommen ist, das bei der Polizei in der Asservatenkammer verwahrt wurde.
Ich fand es unwahrscheinlich, dass sie ihre Stunts wie das Springen aus einem fahrenden Zug und das Abseilen vom Dach auf einen Balkon überlebt hat, und das Ganze mit einer stark entzündeten Wunde am Bauch und einem prall gefüllten Rucksack, der ein Notebook, einen Schlafsack, Wechselkleidung und Einbruchswerkzeuge enthalten hatte.
Das Ende war sehr konstruiert und meiner Meinung nach unrealistisch, gekrönt von der Wandlung der Polizistin, von der sie tagelang gejagt wurde, von Feindin zu Freundin.
Mein Fazit: Ein spannender Thriller, mit einem Thema, für das sich Computerfreaks begeistern können, bei dem jedoch einiges fern der Realität war. Es eignet sich hervorragend für eine Verfilmung, wer Actionfilme mag, wird auch dieses Buch mögen. Da mich der Schreibstil der Autorin und die actionreiche Geschichte durchaus gepackt haben, vergebe ich gute vier von fünf Sternen.