Cover-Bild Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten
Band 1 der Reihe "Die Kölln-Saga"
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12,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Heyne
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Generationenroman
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 11.01.2024
  • ISBN: 9783453427174
Elke Becker

Das Haus Kölln. Glänzende Zeiten

Roman
Über ein halbes Jahrhundert lang kämpfen die Frauen der Familie Kölln – um ihre Existenz, um ihr Glück

Elmshorn 1886: Viel zu früh wird Charlotte Köllns Mann durch einen Arbeitsunfall aus dem Leben gerissen. Zeit für Trauer bleibt ihr nicht, die Kornmühle muss weiterbetrieben werden, sonst steht die Familie vor dem Ruin. Als Frau darf Charlotte weder Kredite aufnehmen noch offiziell die Geschäfte führen, doch davon lässt sie sich nicht aufhalten. Als ihr ältester Sohn die Arbeiterin Bertha heiraten will, ist Charlotte gar nicht begeistert. Sie bangt um den Status der Familie, den es zu erhalten gilt. Die beiden willensstarken Frauen müssen sich wohl oder übel miteinander arrangieren – und sie erkennen, dass sie alles bewältigen können, wenn sie zusammenstehen.

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 13.01.2024

Eine Familie vom Schicksal gebeutelt

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MEINE MEINUNG
Das Buch beginnt im Jahr 1886 und in dieser Zeit begann Peter Kölln mit der Modernisierung seines Werkes. Er hatte großes vor und er wollte seine Maschinen verbessern und höhere Produktionen ...

MEINE MEINUNG
Das Buch beginnt im Jahr 1886 und in dieser Zeit begann Peter Kölln mit der Modernisierung seines Werkes. Er hatte großes vor und er wollte seine Maschinen verbessern und höhere Produktionen zu gewährleisten. Charlotte sah ihren Mann in dieser Zeit sehr selten und ermahnt ihn oft, das er zu viel arbeitet. Dann passiert, was passieren musste, Peter verunglückt durch eine Arbeitsunfall und stirbt.

Zu der Zeit darf eine Frau offiziell keine Geschäfte führen, doch es muss ja weitergehen und Charlotte geht den schweren Weg. Sie hält alles aufrecht, bis ihr ältester Sohn Peter alles übernehmen kann. Er gibt sich alle Mühe seinen Abschluss zu machen um dann das Werk zu übernehmen. Doch die Wahl seiner zukünftigen passt Charlotte so überhaupt nicht und das lässt sie die arme Bertha auch merken.

Auch Luisa, die Apothekertochter kämpft mit der Zeit, denn sie darf nicht studieren und sie möchte doch nur allzu gerne die Apotheke ihres Vaters übernehmen.

In diesem Buch sieht man, wie schwer es die Frauen in der damaligen Zeit hatten. Sie durften weder Geschäfte führen noch studieren. In den Fabriken waren sie willkommene Hilfskräfte, mehr aber auch nicht. Sobald sie einen anderen Weg gehen wollten, wurden ihnen Steine in den Weg gelegt.
Man sieht hier sehr deutlich, das die Frauen hart für ihre Träume kämpfen mussten. Sie wurden dabei schief angeschaut und wer das nicht aushielt, der hat halt aufgegeben. Da musste man schon stark sein und einen eisernen Willen haben.

Die Autorin hat hier einen sehr lebendigen Schreibstil und man hat hier sofort Bilder im Kopf und sieht die Familie Kölln deutlich vor sich.
Gegen Ende wird es nochmal richtig emotional und man sieht, was man mit Güte erreichen kann.
Ich kann hier die kleine Marie sehr klar sehen, wie sie sich an den Maschinen zu schaffen macht und diese besser reparieren kann, wie ein gelernter Techniker. Sie hat dafür ein besseres Verständnis als mancher Mann und doch duldet selbst ihre Mutter das nicht.

Also von mir gibt es hier ganz klar die vollen 5 Sterne und auch eine klare Leseempfehlung, denn dieses Buch sollte man unbedingt gelesen haben. Da sieht man seine Haferflocken zum Frühstück doch nochmals mit ganz anderen Augen.

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Veröffentlicht am 27.02.2024

Sehr schöner Auftakt zu Elke Beckers neuer Familiensaga

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Dies ist der Auftakt zu einer neuen Familiensaga von Elke Becker, in der es um die Entstehungsgeschichte der Köllnflocken-Werke geht. Es beginnt im Jahr 1886 mit einer Grützmühle in Elmshorn. Als Charlotte ...

Dies ist der Auftakt zu einer neuen Familiensaga von Elke Becker, in der es um die Entstehungsgeschichte der Köllnflocken-Werke geht. Es beginnt im Jahr 1886 mit einer Grützmühle in Elmshorn. Als Charlotte Kölln die Nachricht erhält, dass ihr Mann Ferdi einen tödlichen Unfall in der Mühle hatte, bricht die Welt der Familie zusammen. Ferdi hatte so große Pläne, die nun alle zu scheitern drohen, denn Charlotte kann offiziell als Frau keine Firma leiten, und die Söhne sind noch in der Ausbildung. Es muss schnell eine Lösung her, und Charlotte Kölln ist nicht gewillt, die Zukunftsvision ihres Mannes aufzugeben. Zusammen mit ihrer Familie tut sie alles, um Ferdis Pläne umzusetzen. Das ist mit vielen Schwierigkeiten verbunden, und es kommen weitere Schicksalsschläge auf die Familie zu.
Charlotte lernt man als harte, unnachgiebige Frau kennen, und vermutlich wurde sie durch die Erlebnisse und Verluste in der Vergangenheit zu der Person, wie sie im Buch dargestellt ist. Sie lässt keine Gefühle zu und macht damit nicht nur sich selbst sondern auch ihren Kindern das Leben noch schwerer. Die Söhne sind hin und her gerissen zwischen Pflicht und eigenen Interessen, und als Peter sich in Bertha, eine junge Frau aus der Arbeiterklasse, verliebt, stellt sich Charlotte gegen eine Heirat. Aber sie hat nicht mit Bertha gerechnet, die alles für ihre große Liebe tut, und letztendlich erweist sich die Verbindung mit ihr als Segen für die Familie. Alle Kölln-Kinder gehen ihren eigenen Weg, denn den Sturkopf haben sie wohl von ihrer Frau Mama geerbt.
Auch wenn dem Roman die Geschichte des Familienunternehmens Kölln zugrunde liegt, ist die Handlung doch fiktiv, und auch die Protagonisten haben nicht so gelebt wie es dargestellt wird, denn über das Privatleben der Köllns, vor allem über die Frauen der Familie, ist nicht allzu viel bekannt. Die Autorin hat hier aber Tatsachen und Fiktion sehr gekonnt zu einer fesselnden Saga verwoben, und ich bin schon sehr gespannt, wie es weitergeht, denn es sind am Ende doch einige Punkte offen, die wohl erst im zweiten Teil geklärt werden, der heuer im April erscheint. Ich fand alle Handlungsstränge sehr fesselnd, aber mein liebster Charakter im Buch ist Bertha, und ich habe ihr, als bekennender Haferflocken-Fan, bei ihren Experimenten in der Küche sehr gerne über die Schulter geschaut.
Schon die Aufmachung des Buches finde ich sehr gelungen. Das Cover zeigt im Vordergrund eine attraktive Frau, von der ich vermute, dass es sich um Bertha handelt. Im Hintergrund ist das Kölln Werksgebäude zu sehen. In der vorderen Buchklappe gibt es noch eine besondere Spezialität, denn hier ist ein persönliches Rezept von Elke Becker abgedruckt, und ich werde diese Hafer-Knuspertaler ganz sicher ausprobieren.

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Veröffentlicht am 31.01.2024

Toller Start der Familiensaga

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Elke Becker hat mich die letzten beiden Jahre mit ihrer "Mallorca Saga", die sie gemeinsam mit Ute Köhler unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte geschrieben hat, wirklich begeistert.
Nun liegt der erste ...

Elke Becker hat mich die letzten beiden Jahre mit ihrer "Mallorca Saga", die sie gemeinsam mit Ute Köhler unter dem Pseudonym Carmen Bellmonte geschrieben hat, wirklich begeistert.
Nun liegt der erste Band ihrer neuen Reihe vor mir, die sie alleine geschrieben hat und mir ebenfalls sehr gut gefallen hat. Auch diese Trilogie erstreckt sich wieder über mehrere Jahrzehnte und erzählt die Geschichte einer Familie und zwar der Familie Kölln. In Österreich ist die Marke Kölln eher unbekannt, aber in Deutschland gehört sie wohl zu den bekanntesten.

"Glänzende Zeiten" ist der erste Band, der uns in das Jahr 1886 nach Elmshorn führt. Die Mühlenbetreiber der Kölln Werke schauen einer rosigen Zukunft entgegen, denn Firmenchef Peter Ferdinand Kölln hat ehrgeizige Pläne und möchte modernisieren. Doch ein tragischer Unfall ändert alles und stellt das Familienunternehmen vor große Probleme. Peter Albert, der älteste Sohn, ist noch nicht wirklich so weit, um in die Fußstapfen seines verstorbenen Vaters zu treten. Charlotte Kölln, die Witwe des Oberhauptes und Vorarbeiter Anselm versuchen alles, um die Firma zu erhalten. Zeit für Trauer bleibt der Familie nicht, das Geschäft muss weiterlaufen. Charlotte darf jedoch als Frau die Geschäfte offiziell nicht führen und den dringend notwendigen Kredit nicht aufnehmen, deshalb muss Peter sein Studium so schnell wie möglich abschließen.
Charlotte hätte gerne die Tochter der konkurrierenden Getreidemühle Schlüter als ihre Schwiegertochter, doch Peter liebt Bertha, eine angehende Konditorin aus einfachen Verhältnissen. Dies führt zu einigen Konflikten, denn obwohl Peter seine Bertha heiratet, akzeptiert sie Charlotte nicht, während alle anderen Familienmitglieder von der ehrlichen und zupackenden Bertha begeistert sind.

Zu Beginn prasselten so viele Namen auf mich ein, dass ich mir ein kleine Aufstellung der Figuren gewünscht hätte. Es dauerte jedoch nicht lange und ich bekam den Überblick, wer nun zur Familie gehört (Charlottes Kinder: Peter, Katharina, Gertrud, Hinrich, Ernst und Marie), wer wo arbeitet, warum noch zwei weitere Frauen eingeführt wurden (Bertha und Luise) und so weiter.

Die Handlung wird aus drei Sichtweisen erzählt und zwar aus der von Charlotte, Bertha und Luisa, die Apothekentochter. Alle drei sind sehr starke Frauen, die sich beweisen wollen und teilweise ihrer Zeit voraus sind. Charlotte ist eher konservativ eingestellt und obwohl sie zu Beginn selbst mit Anselm den Betrieb führt, lehnt sie Bertha und Luisa, sowie ihre modernen Ansichten ab.

Elke Becker beschreibt die örtlichen Gegebenheiten, die damalige Arbeitsbedingungen, Lebens- und Wohnsituationen, sowie soziale Verhältnisse sehr anschaulich. Man ist direkt mit der Familie vor Ort und erlebt gemeinsam gute und schlechte Zeiten. Dabei schreckt die Autorin auch nicht zurück, geliebte oder ungeliebte Figuren sterben zu lassen, was ich bereits in der Mallorca Saga bemerkt habe.
Bei größeren Zeitsprüngen hilft die eingeblendete Jahreszahl oberhalb des Kapitels.

Die Figuren sind bis hin zu den kleinsten Nebenfiguren sehr lebendig beschrieben. Sie haben Ecken und Kanten, entwickeln sich weiter und sind direkt aus dem Leben gegriffen.
Charlotte fand ich zu Beginn sympathisch. Sie entwickelt sich jedoch zu einer konservativen Frau, die sich in alle Belange ihrer Kinder nur zu gerne einmischt und über sie bestimmen möchte. Ihre herzlose Art gegenüber Luise hat mich schockiert, sowie ihre starre Haltung gegenüber ihrer Schwiegertochter Bertha.
Bertha ist eine richtig tolle junge Frau, die anpackt und nur so vor Ideen sprüht. Sie lässt sich trotz der Abneigung ihrer Schwiegermutter nicht unterkriegen.
Luisa arbeitet in der Apotheke ihres Vater und kennt sich mit Heilkräuter aus. Ihren Wunsch Apothekerin zu werden und Medizin zu studieren kann sie zu dieser Zeit nicht ausüben, weil es Frauen untersagt ist zu studieren. Doch Luisa hat ihren eigenen Kopf...

Im Nachwort "Auf den Spuren der Realität" erklärt Elke Becker den Unterschied zwischen Historie und Fiktion. Die Grundlage für die Handlung der Trilogie fand die Autorin im Firmenarchiv der Elmshorner Familie Kölln. Peter Kölln gründete 1820 offiziell die Hafermühle. Sein Vater stellte bereits seit 1795 in einer kleinen von Pferden betriebenen Mühle Schiffszwieback für Seeleute her.
Die Autorin verweist im Nachwort auch drauf hin, dass sie gerne eine Geschichthe über starke Frauen dieser Zeit schreiben wollte, diese jedoch in der Firmenchronik kaum aufschienen. In ihrem Roman hat sie deshalb diese Frauenfiguren nach ihren Vorstellungen erschaffen.

Fazit:
Ein toller Start der Trilogie rund um die Getreidemühlenfamilie Kölln, den ich sehr gerne gelesen habe. Ich freue mich schon auf den zweiten Band, der schon im April erscheinen wird.

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Veröffentlicht am 15.05.2024

432 Seiten voller Emotionen rund um Haferflocken

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Ich bin ein großer Fan von Romanen mit familiären Bezügen. Außerdem kenne ich natürlich auch die Kölln Haferflocken und war gespannt, was mir die Autorin über die Familie Kölln, aber auch die Haferflocken ...

Ich bin ein großer Fan von Romanen mit familiären Bezügen. Außerdem kenne ich natürlich auch die Kölln Haferflocken und war gespannt, was mir die Autorin über die Familie Kölln, aber auch die Haferflocken berichten wollte.


"Gegen alle Widerstände kämpfen die Frauen der Familie Kölln - um ihre Existenz und um ihr Glück." So beginnt der Heyne Verlag die Kurzbeschreibung des in Elmshorn spielenden Reihenauftaktes. Wie man aus diesem Satz bereits erkennen kann, steht die Fabrikation der berühmten Haferflocken, als auch das Leben der Familie Kölln gleichwertig im Vordergrund.  So oder zumindest ähnlich hatte ich mir den Reihenauftakt auch vorgestellt. Einfallsreiche Kuchen-/Tortenkreationen aus Hafermehl werden vorgestellt. Ein Rezept über Hafer-Knuspertaler, übrigens das Lieblingsrezept der Autorin, befindet sich ebenfalls im Buch und eignet sich hervorragend dazu, diese nach zu backen und beim Lesen zu genießen. Allerdings kommt das Thema Hafer und seine Herstellung etwas zu kurz. Hier hatte ich mir mehr Informationen über den Erfolg des Unternehmens versprochen, statt dessen wurde ich ausführlich mit der Familiengeschichte konfrontiert.  Ich hätte dem Einleitungssatz des Verlages mehr Aufmerksamkeit schenken sollen, denn schon hier steht: [...] "Gegen alle Widerstände kämpfen die Frauen der Familie Kölln - um ihre Existenz und um ihr Glück."[...] Somit steht nicht das Unternehmen, sondern die Frauen im Vordergrund dieses Romans. Mehr möchte ich über die Konstellation der Familie und den Fähigkeiten der einzelnen Protagonisten nicht verraten. Ich kann jedoch sagen, dass es auf keinem Fall langweilig war.


                                                                                   ***


Dieses Buch ist wieder einmal ein Beispiel dafür, dass Romane auch Spaß und Lebensfreude ausstrahlen können und die Tragik sich in Grenzen hält. Die Familie Kölln sind ein gutes Beispiel dafür. Es wird kein Trübsal geblasen, sondern immer neue Idee gesucht. Obwohl die Autorin im Anhang beschreibt, dass es nicht allzuviele Informationen über die Familie gibt, hat sie doch eine schöne Familiengeschichte kreiert. Die Emotionen wurden sehr gut transportiert und die Charakteren haben wunderbar harmoniert. Ich wurde während der 432 Seiten sehr gut unterhalten.

Der nächste Band, der bereits im April 2024 erschienen ist, liegt schon bereit und ich bin gespannt, welche neuen Entwicklungen von Mensch und Maschine die Autorin dieses Mal vorbereitet hat.


Meine Empfehlung für Leser von Familiengeschichten vor historischem Hintergrundwissen.


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Veröffentlicht am 16.04.2024

Drei starke Frauen.

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Inhalt:
Elmshorn 1886. Die Fabrikantengattin Charlotte Kölln ist am Boden zerstört. Ihr Mann ist bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen und ihr ältester Sohn Peter, der die Fabrik einmal übernehmen ...

Inhalt:
Elmshorn 1886. Die Fabrikantengattin Charlotte Kölln ist am Boden zerstört. Ihr Mann ist bei einem Arbeitsunfall ums Leben gekommen und ihr ältester Sohn Peter, der die Fabrik einmal übernehmen soll, ist noch am studieren. Dabei sollte gerade jetzt ein Kredit aufgenommen werden, um die veralteten Maschinen auszutauschen und einige andere Modernisierungen vorzunehmen. Zu groß ist einfach die Konkurrenz. Doch sie als Frau kann keinen Kredit bekommen und Peter muss erst das Studium beenden, um überhaupt Chancen bei einer Bank zu haben. Zusammen mit ihrer Familie setzt sie alles daran die Kornmühle zu erhalten bis ihr Sohn die Geschäfte übernehmen kann. Doch nicht nur diese Sorge plagt Charlotte. Privat gehen die Kinder ihre ganz eigenen Wege. Sehr zu ihrem Missfallen.....

Leseeindruck:
"Das Haus Kölln - Glänzende Zeiten" ist der Auftakt der Kölln-Saga. Wenn man den Klappentext genau liest, weiß man, dass es nicht hauptsächlich um die berühmten Haferflocken geht. Davon war ich anfänglich nämlich ausgegangen und zugegebenermaßen etwas irritiert, dass man nur nebenbei immer mal wieder etwas über das Kornmühlenwerk Kölln erfahren hat. Zudem habe ich Eingewöhnungszeit gebraucht, um nach und nach die ganzen Figuren besser kennenzulernen. Schade, dass es kein Personenregister gibt. Nach etwa 100 Seiten wurde es spannend, denn da hat ein Protagonist von dem ich es nicht erwartet habe, Courage gezeigt. Ab da konnte ich das Buch kaum aus der Hand legen. Extrem unsympathisch war mir die Witwe Charlotte Kölln. Das hat sich auch bis zum Schluss nicht geändert. Ihre Tochter Marie hingegen hatte ich gleich in mein Herz geschlossen. Sie ist ein Wirbelwind und oft an den werkseigenen Dampfmaschinen zu finden, die sie gerne, zum Missfallen ihrer Mutter, repariert. Peter war mir anfangs sympathisch, hatte aber durch seine Ansichten bei mir immer mal wieder Symphathiepunkte verloren. Seine Frau Bertha hat es schwer gegen ihre Schwiegermutter, setzt sich mit ihrem eisernen Willen aber durch. Dann gibt es noch die Fastverlobte von Peters Bruder Hinrich, die Apothekertochter Luisa. Sie hat mir unheimlich imponiert mit ihrem Fachwissen und den starken Willen ein Studium zu beginnen, trotz der Widerstände die einer Frau in der damaligen Zeit entgegengebracht wurden. Hinrich hingegen habe ich von Anfang an nicht getraut. Soviel zu den mir wichtigsten Personen im Roman. Deren Schicksale und Lebenswege fand ich am interessantesten und hier gab es auch noch die eine oder andere Überraschung. Am Ende geschieht etwas mit dem ich gar nicht gerechnet habe und das eine Wende in den festgefahrenen Ansichten mancher werden könnte. Weshalb ich gespannt auf den 2. Band bin.

Fazit:
"Das Haus Kölln - Glänzende Zeiten" ist anders als ich gedacht habe. Nach einer gewissen Eingewöhngszeit hat mir der Roman aber richtig gut gefallen und vor allem wie Luisa, Bertha und Marie ihrer Wege gehen, fand ich spannend. Das Nachwort war sehr interessant. Denn dadurch habe ich erfahren, dass das meiste fiktiv bzw. angelehnt an damalige Ereignisse ist. Lediglich die Daten rund um die Kornmühle Kölln sind belegt. Da über die Familienmitglieder der Kölln Dynastie nicht viel bekannt ist, sind diese der Fantasie der Autorin entsprungen. Mir hat es jedenfalls gefallen, auch wenn es manchmal große Zeitsprünge gab und ich mich erst neu orientieren musste. Gerne gebe ich eine Leseempfehlung.

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