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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.01.2018

Netter Venedig Krimi

Venezianische Delikatessen (Ein Luca-Brassoni-Krimi 2)
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Venezianische Delikatessen ist der zweite Fall für Luca Brassoni. Ein Sternekoch wird ermordet und es stellt sich die Frage was denn nun dahinter steckt.
Luca ist mittlerweile glücklich mit Carla der Gerichtsmedizinerin ...

Venezianische Delikatessen ist der zweite Fall für Luca Brassoni. Ein Sternekoch wird ermordet und es stellt sich die Frage was denn nun dahinter steckt.
Luca ist mittlerweile glücklich mit Carla der Gerichtsmedizinerin und wir treffen auch seinen Cousin Stefan "Caruso" wieder.
Die Athmosphäre ist wieder toll und man kann sich Vernedig super vorstellen. Was mich ein wenig gestört hat, war die Beschreibung der Personen. Bei fast jedem Auftritt wird das fehlende, bzw. wallende Haupthaar, die Attraktivität oder sonstige körperliche Merkmale mit eingeflochten. Das war mir ein wenig zuviel, ich hatte die Figuren zu dem Zeitpunkt längst mit eigenen Bildern im Kopf.
Ansonsten hatte ich viel Spaß mit diesem Krimi, er war durchaus spannend und bis zum Ende gab es immer wieder mal eine überraschende Wandlung. Die Balance zwischen Privatem und Beruflichen fand ich gut ausgewogen.

Ich werde wohl nach und nach auch noch die anderen Bücher mit Luca Brassoni und seinen Kollegen lesen.

Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars.

Veröffentlicht am 31.01.2018

Nett für zwischendurch

Weiberwirtschaft
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Wer bei Weiberwirtschaft ein Buch erwartet das zum größten Teil in den fünfziger Jahren spielt wird enttäuscht werden. Der Klappentext führt hier ein wenig in die Irre. Im Großen und Ganzen dreht sich ...

Wer bei Weiberwirtschaft ein Buch erwartet das zum größten Teil in den fünfziger Jahren spielt wird enttäuscht werden. Der Klappentext führt hier ein wenig in die Irre. Im Großen und Ganzen dreht sich das Buch um Hanna, alleinerziehende Mutter von drei Mädchen, die nach dem Tode ihre Vaters beim Haus ausräumen einen Koffer mit Tagebuchaufzeichnungen ihrer Mutter findet. Da ihre Mutter gestorben ist, als sie drei Jahre alt war, weiß Hanna so gut wie nichts über sie, vor allem, da in der Familie auch nie über die Mutter gesprochen wurde.

Über die Tagebuchaufzeichnungen und die Fotos findet Hanna die alte Kneipe wieder, die ihre Großmutter und Mutter in den Fünfzigern geführt haben. Mit dem neuen Wirt Erwin freundet sie sich rasch an und es gelingt ihr auch noch einen alten Freund ihrer Mutter wiederzufinden.

Mir hat das Buch gut gefallen, Hanna war mir sympathisch und die Probleme, die sie mit ihren drei pubertierenden Töchtern hat, sind gut nachvollziehbar. Auch die Probleme, die sich durch die Trennung vom Mann und später die einer werdenden Patchwork Familie ergeben waren gut dargestellt.

Einzig das Ende war mir zu wenig ausformuliert. Hier blieben dann doch einige Fragen offen, wie das denn alles so funktionieren soll.

Alles in allem ist es aber ein gut geschriebenes Buch, das sich wirklich flüssig lesen lies. Weglegen ist mir schwergefallen, ich wollte doch wissen, was kurz vor Hannas Geburt passiert war und wie es mit Hanna und Erwin weitergeht. Die Beschreibungen der Kneipe und des Kölner Viertels ließen das Kopfkino anspringen.

Von mir durchaus eine Leseempfehlung!

Herzlichen Dank an NetGalley und den Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars!

Veröffentlicht am 31.01.2018

Ostfriesland und seine Eigenheiten

Deichfürst
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Deichfürst ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe rund um Stephan Möllenkamp und Gertrud Boekhoff und spielt in Ostfriesland, direkt an der Grenze zu Holland.
Zuerst einmal: Der Klappentext täuscht ...

Deichfürst ist der Auftakt zu einer neuen Krimireihe rund um Stephan Möllenkamp und Gertrud Boekhoff und spielt in Ostfriesland, direkt an der Grenze zu Holland.
Zuerst einmal: Der Klappentext täuscht ein wenig, Stephan Möllenkamp und Gertrud Boekhoff ermitteln nicht zusammen. Im Gegenteil, Stephan versucht Gertrud eigentlich aus der Ermittlungsarbeit rauszuhalten, allerdings spornt das diese umso mehr an, sich weiter einzumischen.
Stephan ist neu in der Leerer Dienststelle und der Mord an Tadeus de Vries ist sein erster großer Fall. Er muss einerseits in einem hochbrisanten, politischen Fall ermitteln und gleichzeitig auch sein Team koordinieren.
Nachdem das ein bunt zusammengewürfelter Haufen ist, ist auch das eine ziemliche Aufgabe.
In der Dienststelle regiert ein übereifriger Chef, die Sekretärin unterstützt das Team mehr oder weniger hilfreich und die Kollegen könnten unterschiedlicher nicht sein.
Gut gefallen hat mir der zweite Erzählstrang, der kurz nach dem zweiten Weltkrieg anfängt und nach und nach seine Auswirkungen auf die Gegenwart enthüllt.
Mir hat das Buch gut gefallen, auch wenn es zwischendrin Längen hatte und man durch den parallelen Erzählstrang den Ermittlern etwas voraus war. Aber Stephan und Gertrud sind zwei liebenswerte Charaktere und Stephans Versuche sich in der Heimat seiner Frau einzuleben teilweise sehr lustig. Man merkt ihm doch an, dass er eigentlich eine Großstadtpflanze ist und noch nicht daran gewöhnt, dass in seiner neuen Heimat nichts lange geheim bleibt.

Gegen Schluss wird das Buch noch richtig spannend, auch wenn es für einen Krimi doch eher ungewöhnlich endet.
Mir hat es viel Spaß gemacht dieses Buch zu lesen und ich werde die Folgebände sicher im Auge behalten.

Veröffentlicht am 13.01.2024

gut recherchiert

Jack Bannister - Herr der Karibik
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Jack Bannister wird nach seiner ersten Fahrt als erster Offizier für die Royal African Company zum Kapitän befördert, allerdings weiß er nicht dass er diese Beförderung nicht nur seinen Heldentaten zu ...

Jack Bannister wird nach seiner ersten Fahrt als erster Offizier für die Royal African Company zum Kapitän befördert, allerdings weiß er nicht dass er diese Beförderung nicht nur seinen Heldentaten zu verdanken hat sondern auch, weil seine Frau die Mätresse des Eigners der Company war, während er auf See war.

Als er von seiner zweiten erfolgreichen Fahrt zurückkommt, muss er entdecken, dass sie nicht nur seinem Vorgesetzten, sondern auch dem Duke zu Willen ist und da beschließt er es sowohl dem Duke als auch seinem Chef heimzuzahlen und stiehlt sein Schiff um zum Piraten zu werden. Ein Pirat der sich innerhalb einer kurzen Zeit einen gewaltigen Ruf erarbeitet.

Nach dem Roman um Sir Francis Drake wendet sich Mac P. Lorne nun dem nächsten Piraten zu. Jack Bannister war zu seiner Zeit ein gefürchteter Pirat der sich relativ schnell einen Ruf erarbeitet hat. Das Buch erzählt die Geschichte, wie es dazu kam. Zuerst begleiten wir Jack auf seinen Fahrten für die Company und erleben ihn als strengen Vorgesetzten, der aber immer fair ist und durchaus ein Gewissen hat.

Das Buch ist sehr bildhaft geschrieben ich hatte von Anfang Kopfkino und konnte mir alles gut vorstellen. Auch die Geschichte an sich und die Charaktere fand ich spannend. Allerdings muss ich sagen dass mir der Autor zu viel wollte. Jeder Hafen, der angelaufen wird wird ausführlichst beschrieben, inklusive einem Abriss der Geschichte des Hafens. Das war für mich mehr Information als ich gebraucht habe um mir ein Bild zu machen. Dazu kam, dass sich für mich die Seeschlachten einfach gefühlt nach einem immer gleichen Muster abgespielt haben und ich da dann teilweise das Gefühl hatte, dass sich die Szenen einfach immer wieder wiederholen.

Das hat mir irgendwann dann ein wenig das Interesse am Fortgang des Buches genommen, weil sich gefühlt nichts weiterbewegt hat und ich mich gefragt habe, was da kommen wird.

Alles in allem war es ein gut recherchierter historischer Roman, der sicher die Zeit gut einfängt. Mir war er nur ein wenig zu ausführlich.

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Veröffentlicht am 11.05.2023

interessant, mit Abzügen

Freiheitsgeld
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Eigentlich ist alles gut in der Zukunft. Das sogenannte Freiheitsgeld wurde eingeführt, niemand muss mehr arbeiten, wenn er es nicht möchte. Die unangenehmen Aufgaben übernehmen Roboter. Doch Ahmed Müller, ...

Eigentlich ist alles gut in der Zukunft. Das sogenannte Freiheitsgeld wurde eingeführt, niemand muss mehr arbeiten, wenn er es nicht möchte. Die unangenehmen Aufgaben übernehmen Roboter. Doch Ahmed Müller, seines Zeichens Steuerfahnder und gerade in die Abteilung für Schwerverbrechen versetzt findet im Laufe seiner Mordermittlung an einem Journalisten heraus, dass nicht alles so ist, wie es scheint.

Die Welt, die der Autor beschreibt, erscheint so, wie man es sich heute auch schon vorstellen kann. Um die Klimakatastrophe aufzuhalten wurden riesige Naturschutzgebiete ausgewiesen und Millionen von Bäumen gepflanzt. Die Menschen leben in Städten, Drogen wurden legalisiert, das Bargeld abgeschafft und nur noch wenige Menschen besitzen ein eigenes Fortbewegungsmittel.

Ich muss sagen, ich hatte bis zur Hälfte des Buches meine Probleme damit. Das erste Drittel wird eigentlich nur beschrieben, wie das Leben in der Zukunft aussieht. Hier begleiten wir unterschiedliche Protagonisten einfach in ihrem Alltag. Erst dann kommt es zu den im Klappentext erwähnten Morden und ab der Hälfte des Buchs nimmt die Geschichte auch endlich an Fahrt auf. Danach ist es sehr spannend und auch überraschend und das Ende regt dazu an, sich selbst noch einmal Gedanken zum bedingungslosen Grundeinkommen (nichts anderes ist das Freiheitsgeld) zu machen.

An sich ist es Buch, das thematisch sicher noch eine Weile nachhallt, das Thema bedingungsloses Grundeinkommen ist vielschichtiger als gedacht. Trotzdem dauerte es mir dann doch zu lange, bis endlich einmal Bewegung in die Geschichte kam. Von daher kann ich es nur bedingt empfehlen.

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