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Veröffentlicht am 13.01.2024

Weihnachten mit Boxer und wirklicher Liebe

Weihnachtszauber und Hundepfoten
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Für mich gehören die weihnachtlichen romantischen Romane mit viel Herz und Hund von Petra Schier einfach dazu und ich freue mich schon jedes Jahr auf eine neue Geschichte.

In diesem Jahr begegnen uns ...

Für mich gehören die weihnachtlichen romantischen Romane mit viel Herz und Hund von Petra Schier einfach dazu und ich freue mich schon jedes Jahr auf eine neue Geschichte.

In diesem Jahr begegnen uns Melissa und Lennart mit seiner quirligen Boxerhündin Sissi. Das besondere an dieser Geschichte ist das ernste und schreckliche Thema der häuslichen Gewalt, die gerade an Weihnachten für die Betroffenen immer einen furchtbaren Höhepunkt darstellt.

Melissa ist eine junge Frau, die ihren Prinzen auf weißem Pferd geheiratet hat, der ihr einen Weg aus ihrem engen Zuhause ermöglichte. Doch sehr schnell entwickelte sich diese Ehe zu einem Alptraum und nach einigen Jahren gelingt Melissa mit ihrem kleinen Sohn Andy die Flucht. Seitdem lebt sie in ständiger Angst, sie wirkt wie ein Fluchttier. Die Arbeit im Glasladen ihrer Freundin bringt zwar eine gewisse Ruhe und Sicherheit in ihr Leben und sie lernt, sich wieder auf Freundschaften einzulassen. Dennoch ist Vorsicht ihr oberstes Gebot und wie wir in der weiteren Geschichte noch erfahren werden, auch aus gutem Grund.

Als jedoch Lennart, ein sehr attraktiver Sicherheitsexperte, auftaucht, geht Melissa instinktiv auf Abstand, denn große und muskulöse Männer findet sie äußerst gefährlich. Nie wieder will sie ihren Sohn und sich einer solchen Gefahr aussetzen und ist bereit, sich und ihr Kind mit allem zu schützen, was ihr möglich ist.

Doch Lennart ist anders als andere Männer und es gelingt ihm und vor allem seiner Boxerhündin Sissi, die beiden ängstlichen Herzen zu beruhigen und behutsam zu umwerben. Also, Lennart behutsam und Sissi eher stürmisch, aber mit viel Herz und die Begegnungen zwischen dem kleinen Andi und der jungen Boxerhündin waren so schön zu lesen, wie ein tief verschrecktes Kinderherz wieder Mut findet. Auch Melissa schafft es ihr Herz Stück für Stück zu öffnen und auf Lennart zuzugehen.

Doch dann überschlagen sich die Ereignisse und die Melissas schreckliche Vergangenheit greift mit krakenähnlichen Armen nach ihr....die aufkommenden Weihnachtsstimmung droht in der Versenkung zu verschwinden.

Petra Schier hat es mal wieder geschafft ein gesellschaftlich ernstes Thema in eine Geschichte voller Romantik und Humor zu packen und die Weihnachtsstimmung kam auf eine andere Weise als sonst, was ich dem Thema jedoch mehr als angemessen empfand. Auch die Abschnitte mit Santa und seinen Helferlein fand ich in dieser Geschichte angenehm dezent und mir hat diese Geschichte um das Fest der Liebe, das für Betroffene genau das Gegenteil ist, sehr gut gefallen.

Verdiente 5 Punkte!

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Veröffentlicht am 02.01.2024

Weihnachten in den Rockys

A Rocky Mountain Christmas Tale
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Jane ist eine liebenswerte und völlig verweihnachtete junge Frau, die es sich zur Tradition gemacht hat am Vorabend zu Heiligabend mit ihren Freunden eine zünftige Wanderung in den Rocky Mountains zu unternehmen. ...

Jane ist eine liebenswerte und völlig verweihnachtete junge Frau, die es sich zur Tradition gemacht hat am Vorabend zu Heiligabend mit ihren Freunden eine zünftige Wanderung in den Rocky Mountains zu unternehmen. Sie haben sich eine kleine und nicht so anspruchsvolle Etappe rausgesucht, die locker an einem Tag zu bewältigen ist und freuen sich schon auf die abendliche Einkehr und das alkoholische Aufwärmen. Allerdings kommt es in diesem Jahr anders als geplant. Ein heftiger Schneesturm zieht auf und die Freunde werden überrascht. Jane wird durch einen Fehltritt und folgenden Sturz von ihren Freunden getrennt und muss sich nun in der Kälte des Sturms und immer stärker werdenden Schneefalls alleine zurechtfinden. Nach stundenlangem Umherirren durch die Wildnis, entdeckt sie eine Hütte und die ist glücklicherweise nicht verschlossen. Jedoch hat Jane nicht damit gerechnet, dass die Hütte bewohnt ist, noch dazu von einem Mann, der eine eigentümliche Anziehung auf Jane hat.

Jim lebt nicht ohne Grund so abgeschieden in den Rockys, er hat ein gefährliches Geheimnis und dass nun so eine junge und schöne Frau auftaucht, die das Herz auf dem rechten Fleck hat und das ausspricht was sie denkt und ......Weihnachten liebt, fordert ihn in seiner selbstgewählten Abgeschiedenheit auf das Äußerste heraus. Er hat sich auf die Widrigkeiten der Wildnis eingestellt und ihm macht die Kälte des Winters nichts aus, doch die Gegenwart von Jane bringt eine unerwartete Wärme in ihm wieder ins Leben.....was Jim auf keinen Fall zulassen möchte.

Freya Miles hat eine ganz wundervolle romantische Weihnachtsgeschichte geschrieben, wir erleben abwechselnd die Sichtweise von Jane und Jim, erfahren dadurch von ihrer Vergangenheit und ihrer Gegenwart und wie Weihnachten wirklich Wunder bewirkt. Die Autorin schafft es durch ihre bildhafte Sprache, den Leser förmlich in die Rockys und die versteckte einsame Hütte zu beamen. Mir hat dieser kleine Roman sehr viel Freude gemacht.

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Veröffentlicht am 29.11.2023

Ein geheimnisumwitterter Neuanfang im Advent

24 Wege nach Hause
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Wir befinden uns in Schweden, irgendwo in dieser weiten und weißen Schneelandschaft, garniert mit einem zünftigen Schneesturm. Die junge Frisörin Petra befindet sich mit ihrer 12jährigen Nichte Charlie ...

Wir befinden uns in Schweden, irgendwo in dieser weiten und weißen Schneelandschaft, garniert mit einem zünftigen Schneesturm. Die junge Frisörin Petra befindet sich mit ihrer 12jährigen Nichte Charlie auf dem Weg von Stockholm nach Nyponviken im schwedischen Nirgendwo. Die beiden befinden sich jedoch nicht auf Weihnachtsurlaub, sondern Petra hat überstürzt alle Brücken in Stockholm abgebrochen.

Nachdem ihre geliebte Schwester Alice nach einer schweren Krankheit gestorben ist, sie die Existenz ihres Frisörsalons in den Sand gesetzt hat, weil sie sich um ihre Schwester kümmern wollte und zudem auch noch ihre Beziehung zu Nick in die Brüche ging, kommt Petra das überraschte Erbe einer Wohnung auf einem Hof in der Nähe dieses verschlafenen Nestes gerade recht. Die Beiden können die Wohnung bei den kauzigen und originellen Hofbesitzern beziehen und kommen langsam zur Ruhe, wenn sie sich nicht gerade streiten.

Am ersten Dezember steht plötzlich ein geheimnisvoller Adventskalender vor der Tür und die enthaltenen Geschichten bringen Petra und Charlie wieder etwas zusammen und sie werden zudem auf eine geheimnisvolle Schnitzeljagd zu den "Sehenswürdigkeiten" des Dorfes und seiner Umgebung geschickt. Während dieser spannenden und geheimnisvollen Entdeckungsreise, reisen sie auch ganz unverhofft in Petras Vergangenheit und als wären das nicht schon genug Rätzel zum Lösen, taucht auch noch ihr Ex-Freund Nick wieder auf und nun ist Petras Verwirrung komplett.

Jenny Fagerlund hat eine ganz wunderschöne, geheimnisvolle und auch spannende Advents- und Weihnachtsgeschichte geschrieben, alles in dem schönen hyggeligen Schwedenflair gezeichnet und mit der richtigen Mischung aus Ruhe, Melancholie und Humor, wie es mir gefällt. Ein wunderschöner Wohlfühlroman mit herrlich sympathisch-kauzigen Nebendarstellern wie Berit, Viveka und Holger, wichtiges Pflanzenwissen über Amaryllis, viel Glühwein, Kaffee und Pfefferkuchen und dieser feinen Prise Lebensweisheit, wie schön es sein kann, wieder nach Hause zu finden und zu erkennen, wohin und zu wem man gehört.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 23.10.2023

Trotzdem...

Der Ozean in mir
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"Depression kann Teil meines Lebens sein. Trotzdem werde ich ein Leben lang die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Nach langen inneren Kämpfen hat Janice diesen ehrlichen Satz für sich mit Hilfe des Heiligen ...

"Depression kann Teil meines Lebens sein. Trotzdem werde ich ein Leben lang die Herrlichkeit Gottes verkünden."

Nach langen inneren Kämpfen hat Janice diesen ehrlichen Satz für sich mit Hilfe des Heiligen Geistes gefunden und wer ihre Geschichte liest, weiß auch, dass sie diesen Satz lebt.

Janice Braun ist eine junge Frau, lebt in der schönen Schweiz, hat erfolgreich Bankkauffrau gelernt und in ihrem Beruf gearbeitet und ist danach Pastorin geworden. Eine beeindruckende Biografie, denn wer sie erlebt, fröhlich und lachend, vermutet nicht, dass sie seit ihrer Jugend mit schweren Depressionen zu kämpfen hat.

Doch gehen wir an den Anfang, Janice war ein unbeschwertes und immer fröhliches Mädchen, das "Goldlöckchen" der Familie. Die Pubertät kam und mit ihr die Schatten, die sie am Anfang gar nicht einordnen konnte, dieses Meer an Traurigkeit mit seinen Strudeln, die Janice von jetzt auf gleich in die Tiefe ziehen konnten. Die Pubertät ist ja schon verwirrend genug, doch diese mächtigen Gefühle der Verzweiflung, Überforderung, Traurigkeit, die vielen Tränen und die schier endlose Erschöpfung haben in Janice eine unglaublich Hilflosigkeit ausgelöst, die sie eine sehr lange Zeit verdrängt hat mit Dingen, die sich in der Jugend anbieten, Partys und Drogen, auch geritzt hat sie sich, denn irgendwie musste sie sich spüren.

Ihre Eltern standen ihr die ganze Zeit zur Seite und unterstützten sie und irgendwann fand Janice die Kraft, sich professionelle Hilfe zu holen und sie findet neuen Halt. Auch in ihrem Glauben und der Nebel lichtet sich, sie beginnt wieder zu leben, lernt ihren Mann kennen und beginnt mit ihm einen Dienst in einer Gemeinde in der Schweiz. Alles wieder gut?

Janice spürt wie die nächste Welle der Depression anrollt und fragt sich, ob Jesus auch diesmal im Sturm bei ihr ist und ihn zur Ruhe bringt?

Janice Braun erzählt sehr ehrlich und empathische aus ihrem Leben und öffnet sich damit dem Leser und gibt ihm Einblick auf die dunkle Seite ihres Lebens, die sie dennoch nicht vom Leben abhält, denn...

..."Auch im Tränental entspringen in mir Quellen. Gottes Leben schenkende Kraft spüre ich täglich in mir. Dafür lobe ich Gott und dafür kann mein ganzes Umfeld Gott anbeten. Etwas Weiteres, um Gott dankbar zu sein, ist, dass ich trotz allem Frieden im Herzen trage."

Sie thematisiert das Thema Depression und Gemeinde, zwei Dinge, die nicht immer gut zusammengehen, denn viele Menschen in den verschiedensten Gemeinden können mit Menschen mit Depressionen wirklich gut umgehen und die Schubladen öffnen sich nur zu schnell. Janice gibt Betroffenen und auch Angehörigen von Betroffenen auch ganz praktische Tipps und nimmt den Leser in ihren Prozess der Heilung, der Fort- und Rückschritte, und des "Ich habe auch mit meiner Depression ein lebenswertes Leben und vor allem auch einen lebendigen Glauben" mit hinein. Ich habe dieses Buch sehr gerne gelesen und fand einige ihrer praktischen Tipps sehr hilfreich.

Sehr lesenswert!

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Veröffentlicht am 17.10.2023

Freundschaft in gefährlichen Zeiten

Die Glücksfrauen - Der Geschmack von Freiheit
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Wie befinden uns im Jahr 1936 in Berlin und genießen gemeinsam mit den drei Freundinnen Luise, Maria und Anni den leckeren Berliner Streuselkuchen, ein echter Freundschafts- und Trostkuchen, wie wir noch ...

Wie befinden uns im Jahr 1936 in Berlin und genießen gemeinsam mit den drei Freundinnen Luise, Maria und Anni den leckeren Berliner Streuselkuchen, ein echter Freundschafts- und Trostkuchen, wie wir noch erfahren werden.

Die drei besten Freundinnen sind jung und haben ihr Leben mit ihren Partnern noch vor sich, doch die dunklen Schatten des Nationalsozialismus werfen schon ihre dunklen Schatten auf sie und das empfindet jede von ihnen ganz anders. Sie sind alle auf die eine oder andere Weise in Gefahr ob Luise, die mit ihrem Partner Richard systemkritische Flugblätter druckt und dabei erwischt wird und gerade noch fliehen kann oder Maria, die mit ihrem Mann Jakob eine gemeinsame jüdische Buchhandlung betreibt und deren Kinder schon mit Schwierigkeiten in der Schule zu kämpfen haben oder eben Anni, die an das Gute im Menschen glaubt und deren Freund Siegfried bei der Gestapo ist. Bei Streuselkuchen schwören sie sich lebenslange Treue und ewige Freundschaft, doch ein schlimmer und für Luise unverzeihlicher zerstört ihren Zusammenhalt.

Wir erleben im ersten Band die Geschichte aus der Sicht von Luise, die ihrem Freund Richard nach Amerika ins Exil folgt und sich dort ausmalt, wie sie ein Restaurant eröffnet, mit Hilfe von Maria und Anni, die nachkommen sollen und auch schon ihren finanziellen Beitrag dazu geleistet haben. Doch das Ausreisen an sich ist schon nicht ohne und die Autorin schildert sehr anschaulich, welch kompliziertes Verfahren die Ausreisewilligen zu bestehen hatten. Endlich im Exil angekommen in New York rufen die Amerikaner auch nicht alle Hurra und auch einige Exilanten schaffen es nicht, sich in ihrer neuen Heimat einzuleben, so auch Richard. Damit steht Luise nicht nur vor Sprachproblemen, sondern vor ernsten existenziellen Problemen und sieht sich gezwungen jede Arbeit anzunehmen um überhaupt über die Runden zu kommen. Auch von ihren Freundinnen hört sie immer weniger und nach 1939 nichts mehr. Doch es ergeben sich neue Freundschaften unter den immigrierten Frauen und Luise schöpft neue Hoffnung, denn da wäre auch noch George...

Rund 85 Jahre später gehen wir wieder nach New York, diesmal mit June, Luises Enkelin, die völlig überraschend nach dem Tod ihrer Großmutter ein Restaurant in Manhattan erbt, von dem sie keine Ahnung hatte, dass ihre Großmutter es überhaupt besaß. Überhaupt weiß June fast nichts aus Luises Vergangenheit, auch nicht von ihrer Freundschaft mit Maria und Anni, die Miterben sind oder ihre Nachfahren, und June bekommt im Testament ihrer Großmutter den Auftrag, dieselben zu finden. Aufgrund von Junes journalistischer Ausbildung traut ihre Großmutter es ihr zu und so begibt sich June auf die Suche, doch es ist, wie die Nadel im Heuhaufen und June sieht zunehmend Parallelen zwischen ihrem Leben und dem Leben von Luise. Die Suche nach den Freundinnen ihrer Großmutter hilft June auch in ihrem gegenwärtigen Leben einige Entscheidungen zu treffen, die schon lange fällig waren und da wäre auch noch Hendrik, der attraktive Chefkoch im Restaurant ihrer Großmutter, der jedoch auch seine Familiengeschichte und ein Geheimnis hat.

Anna Claire ist ein ganz hervorragend recherchierter Roman über die Menschen gelungen, die damals in dieser dunklen Zeit ins Ausland auswandern mussten um ihr Leben zu retten. Dabei haben alle das gleiche Problem, ob Juden, Menschen im Widerstand oder Künstler. Sie müssen ihre Heimat mit hohem finanziellem Aufwand verlassen und die Menschen in ihrem angestrebten neuen Ziel, in diesem Fall Amerika, sind nicht gerade juden- und deutschfreundlich. Die Exilanten sehen sich mit erheblichen Problemen konfrontiert und nicht alle schaffen es. Die Autorin versteht es auf eine sehr einfühlsame Weise den Leser in diesen Prozess mit hineinzunehmen und aufzuzeigen welche Probleme sich in der "Neuen Welt" offenbaren.

Ich habe schon viele Geschichten aus dieser Zeit gelesen, doch noch nie eine so ausführliche Geschichte über die Menschen im Exil. Mir hat der Roman sehr gut gefallen, besonders auch die flüssige Schreibweise, immer spannend und empathisch, auch mit guten Tipps, wie der Leser selbst nach seiner Familie forschen kann und ich freue mich schon auf den zweiten Teil

Absolut lesenswert!

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