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Veröffentlicht am 04.02.2024

Zwei Frauen, eine düstere Weissagung und ein rätselhaftes Erbe

Das Mörderarchiv
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„Das Mörderarchiv“ bewegt sich nach meinem Empfinden irgendwo zwischen Cosy Crime und Familiendrama. Eine Geschichte voller Geheimnisse, Verrat und einem Mord, der viel Staub aufwirbelt. Für mich war diese ...

„Das Mörderarchiv“ bewegt sich nach meinem Empfinden irgendwo zwischen Cosy Crime und Familiendrama. Eine Geschichte voller Geheimnisse, Verrat und einem Mord, der viel Staub aufwirbelt. Für mich war diese Geschichte sehr unterhaltsam und durchaus spannend erzählt, mit einem Hauch dunkler Mystik.

Zum Inhalt: obwohl Annie bisher nie Kontakt mit ihrer Großtante Francis hatte, wird sie von der alten Dame zu einem Treffen einbestellt. Doch dieses soll nicht zustande kommen, da Francis vorher ermordet wird. Da ihr Tod ihr in ihrer Jugend bereits vorausgesagt wurde, war Francis von ihrem Ableben besessen, selbst mach dem Tod. Denn wer den Mord an ihr aufklärt, erbt alles.

Die Geschichte wird in zwei Zeitebenen erzählt und Annie erfährt mithilfe des Tagebuchs ihrer Großtante viel über deren Vergangenheit und über das rätselhafte Verschwinden von Emily, einer von Francis engsten Freundinnen. Ich mag diese Art des Erzählers wirklich gern, weil es das Gesamtgeschehen sehr nahbar macht. Hier bekommt der Leser außerdem häppchenweise immer mehr Hinweise zu Francis Vergangenheit, die scheinbar direkt mit den Ereignissen der Gegenwart verknüpft sind.

Das Buch ist eine gelungene Mischung aus Detektivgeschichte, inklusive Who-Dunnit-Charakter, und einer Familiengeschichte mit vielen Verstrickungen. Teilweise sind die Handlungen schon überspitzt, passen aber hervorragend zum britischen Charme der Figuren und dem Downton Abby Setting. Und dazu umweht die gesamte Story der Hauch eines Skandals, der nur noch aufgedeckt werden muss.

Für mich war die Geschichte von Anfang bis Ende sehr stimmig, toll geplattet und durchgehend von unterschwelliger Spannung. Es gibt einiges zu entdecken und aufzudecken und ich freue mich, dass weitere Bände folgen sollen.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

(K)einer von den Guten

Einer von den Guten
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Ein Buch über Moral und Rechtschaffenheit, über Verbrechen und Gewalt, Selbstreflexion und Selbstbetrug und darüber, was es eigentlich heißt einer „von den Guten“ zu sein.
Selten ein Buch gelesen, das ...

Ein Buch über Moral und Rechtschaffenheit, über Verbrechen und Gewalt, Selbstreflexion und Selbstbetrug und darüber, was es eigentlich heißt einer „von den Guten“ zu sein.
Selten ein Buch gelesen, das mich so erschüttert hat.

Zum Inhalt: Ben Neven, leitender Ermittler in einem großen Fall von Kindesmissbrauch ist der Inbegriff von Rechtschaffenheit. Liebender Ehemann und Vater, geschätzter Kollege, ein guter Polizist, ein Mann zu dem andere aufschauen. Aber er ist auch Mann mit einem Geheimnis, der sich in Dortmund mit einem minderjährigen Jungen trifft. Und dessen Geheimnis droht, ans Licht zu kommen.

Ich habe festgestellt, dass es sich bei diesem Buch um einen dritten Band handelt. Man kann dieses Buch sehr gut unabhängig von seinen Vorgängern lesen, ich werde mir diese aber jetzt auch zulegen, um einen tieferen Einblick in Bens Gedanken und Handlungsweisen zu bekommen, da mich dieser Band hier nicht mehr loslässt.

Ich fand den Erzählstil mit den kurzen, teils abgehackten Sätzen, anfangs gewöhnungsbedürftig. Passt aber gut zur Figur von Ben und seiner Situation. Er wirkt fahrig und getrieben, ist sich seiner Schuld bewusst und distanziert sich trotzdem aktiv davon. Der Erzählstil ändert sich, als Ben beginnt sein Verhalten zu reflektieren, wird komplexer, genau wie das moralische Konstrukt, in dem Ben sich verfängt.

Adrian dagegen wirkt nüchtern, als würde er sein eigenes Leben von außen betrachten. Und das macht die ganze Situation in der er sich befindet noch erschütternder.

Sehr eindringlich bekommt der Leser hier beide Seiten präsentiert: ein Täter, der sich selbst nicht als Täter sehen will und ein Opfer, das vermutlich nicht mal vollumfassend begreift, dass es Opfer ist, bis die Polizei zum ersten Mal einschreitet.

Am Ende des Buches bleibt vor allem Resignation und Leere. Und Fassungslosigkeit, dass man das so stehenlassen kann. Und dass das im echten Leben vermutlich auch so läuft. Dieses Buch hat mich echt fertig gemacht.

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Veröffentlicht am 14.01.2024

So gut, so düster, so verführerisch

Belladonna – Die Berührung des Todes (Belladonna 1)
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Ok, wow. Mir hat einfach alles an diesem Buch gefallen, kann ich echt nicht einfach sagen. „Belladonna“ ist der erste Band einer Trilogie, rund um ein Mädchen mit einer besonderen Gabe und um eine verbotene ...

Ok, wow. Mir hat einfach alles an diesem Buch gefallen, kann ich echt nicht einfach sagen. „Belladonna“ ist der erste Band einer Trilogie, rund um ein Mädchen mit einer besonderen Gabe und um eine verbotene Liebe. Tolle Storyline, faszinierendes Fantasy-Konzept und dunkle Emotionen. Das Buch hat mich total in seinen Bann geschlagen.

Zum Inhalt: Signa ist zwanzig Jahre alt und scheint einen dunklen Fluch auf sich zu tragen. Denn um sie herum sterben Menschen. Als ihre Tanze verstirbt endet sie als Mündel bei ihrem Onkel auf Thorne Grove. Aber auch dort scheint der Tod bereits auf sie zu warten. Und tritt sogar persönlich in Erscheinung um sich Signa anzunehmen.

Das Fantasy-Konzept dieses Buch war für mich mal etwas völlig neues und hat mich daher total unerwartet getroffen und wirklich umgehauen. Ich mochte die düstere, bedrohliche, fast schon vergiftete Atmosphäre im Buch, die aber immer einen verheißungsvollen Touch bekam, sobald der Tod in Erscheinung trat. Ein tolles Konstrukt zwischen Dunkelheit, Angst und Begierde.

Das Buch ist in meinen Augen eine gelungene Mischung zwischen Murder Mystery und Romantasy und hat zusätzlich die Atmosphäre eines Regency-Romans. Einfach eine großartige Mischung, die mich total gefangen genommen hat. Ich wollte nicht, dass dieses Buch überhaupt endet und bin so froh, dass es noch zwei weitere Bände gibt.

Ich habe das Buch in einem Rutsch gelesen, so packend und mitreißend war die Geschichte erzählt und so düster die Geheimnisse, die sich auf Throne Grove enthüllen. Eine mitreißende Geschichte, von der ich nicht genug bekommen konnte.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Atemlose Spannung

Zero Days
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Bin großer Fan der Thriller von Ruth Ware und habe mich sehr auf „Zero Days“ gefreut, weil ich es thematisch total interessant und spannend fand. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Das Buch ist von ...

Bin großer Fan der Thriller von Ruth Ware und habe mich sehr auf „Zero Days“ gefreut, weil ich es thematisch total interessant und spannend fand. Und ich sollte nicht enttäuscht werden. Das Buch ist von Beginn an richtig packend und hat mich bis zum Schluss nicht losgelassen.

Zum Inhalt: Jacks und ihr Mann Gabe arbeiten als Pentester und untersuchen die Sicherheitssysteme von Firmen auf Lücken. Als sie nach einem kräftezehrenden Job nach Hause kommt, ist Gabe tot. Und Jacks findet sich selbst auf der Flucht wieder. Vor der Polizei und vor Gabes Mördern.

Ich mochte einfach alles an diesem Buch. Die Backgroundstory von Gabe und Jacks über zwei, die die Kurve gekriegt und einander gefunden haben hat gut zum Gesamtkonzept gepasst. Und die Nebenhandlung über ihren Job, der super spannend ist und Jack mit allerlei hilfreichen Skills ausgestattet hat, hat der Haupthandlung einen schönen Rahmen gegeben.

Jacks strahlt absolute Badass-Vibes aus und ist zu allem entschlossen. Immer wieder habe ich beim Lesen gedacht wie cool und knallhart sie doch ist. Durch ihre eigene tragische Hintergrundgeschichte wirkt sie aber gleichzeitig auch nahbar und verletzlich. Es ist mir sehr leicht gefallen mit ihr mitzufiebern.

Das Buch ist wahnsinnig spannend geschrieben und ich konnte es nicht weglegen. Die Handlung ist schlüssig konstruiert und erschließt sich erst allmählich, trotzdem wird der Spannungsbogen die ganze Zeit über hochgehalten.
Wieder ein großartiger, packender Thriller von Ruth Ware und in meinen Augen sogar einer der bisher Besten.

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Veröffentlicht am 12.01.2024

Abrechnung

Oxen. Pilgrim
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Die Niels Oxen-Reihe ist für mich so eine Buchreihe, die ich zwar nicht super akribisch verfolge, wo ich aber letztendlich jedes Buch sehr ansprechend und spannend fand und mich freue, wenn ich zufällig ...

Die Niels Oxen-Reihe ist für mich so eine Buchreihe, die ich zwar nicht super akribisch verfolge, wo ich aber letztendlich jedes Buch sehr ansprechend und spannend fand und mich freue, wenn ich zufällig auf einen neuen Band stoße. Man sollte die Bücher schon zusammenhängend lesen, kommt aber auch gut rein, wenn man quereinsteigt oder zwischendurch wie ich mal längere Pausen von der Reihe macht.

Zum Inhalt: Nach seinem letzten Fall, der ihn in den Katakomben fast das Leben gekostet hat, versucht Niels Oxen sein Leben ruhiger angehen zu lassen. Doch dann holt ihn der Fall wieder ein, denn einer der Drahtzieher ist noch auf freiem Fuß. Gemeinsam mit Franck will Oxen dem Ganzen endlich ein Ende setzen.

Was mir hier gefällt sind die vielen kurzen Kapitel und schnell wechselnden Erzählperspektiven, wobei man nicht bei jeder weiß, welchem Charakter sie zuzuordnen ist. Man bekommt aber schnell ein Gespür dafür, welche Perspektiven zusammengehören und wer in welchem „Team spielt“. In diesem Buch wird das Team rund um Oxen ziemlich aufgemischt und jeder könnte ein potentieller Verräter sein, denn der Fall in den das Team verwickelt wird, ist größer als gedacht.

Hier wird viel mit den Interessen und Loyalitäten der einzelnen Figuren gespielt und so wird auch der Leser immer wieder an der Nase herumgeführt. Das hat mir richtig gut gefallen und hatte diese Spionage/Doppelagenten-Vibes, die einfach cool sind. Die Handlung ist toll inszeniert und dadurch wirklich durchweg spannend und sehr undurchsichtig, aber immer mit genau so vielen Erklärungen und Andeutungen, dass man als Leser unbedingt dranbleiben will. Und das Ende des Buches war einfach total Badass!

Ich mag den Schreibstil der Reihe total gern. Jede der Figuren hat so ihre Eigenheiten und Sprechweisen, was dazu beiträgt die unterschiedlichen Perspektiven auseinander zu halten. Und ich mag, dass das Team auch Fehlschläge einstecken oder gute alte Polizeiarbeit à la Klinkenputzen ableisten muss. Das wirkt authentischer und macht die Figuren nahbarer. Inzwischen ist mir das Team auch ein bisschen ans Herz gewachsen und besonders Oxen der Pilger gefällt mir sehr gut.

Gelungene Fortsetzung, wie immer sehr lesenswert

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