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fredhel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.03.2019

Sein letztes Abenteuer

Ein seltsamer Ort zum Sterben
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Sheldon Horowitz ist ein amerikanischer Jude, oder vielleicht doch eher ein jüdischer Amerikaner, denn im Koreakrieg hat er sein Leben für Amerika riskiert und ist hochdekoriert heimgekehrt. Den Unterhalt ...

Sheldon Horowitz ist ein amerikanischer Jude, oder vielleicht doch eher ein jüdischer Amerikaner, denn im Koreakrieg hat er sein Leben für Amerika riskiert und ist hochdekoriert heimgekehrt. Den Unterhalt für sich, seiner Frau Mabel und Saul, seinem Sohn,verdiente er als Uhrmacher. Er ist stolz, dass sein Sohn es ihm gleichtut, und für sein Vaterland in den Vietnamkrieg zieht. Leider kommt er nicht zurück und fortan überschüttet Sheldon sich mit Selbstvorwürfen.
Der Roman beginnt nach Mabels Tod. 82jährig ist Sheldon nicht mehr in der Lage, für sich selbst zu sorgen und zieht zu seiner Enkelin Rhea und ihrem Mann nach Oslo.
Sheldon ist ein älterer Herr ganz nach meinem Geschmack. Er hat Witz und eine unbestechliche Logik, die der drohenden Demenz noch die Zähne zeigt. Die Geschichte hat zu Anfang eine angenehme Dynamik und Spannung, als Sheldon versucht, seine Wohnungsnachbarin vor häuslicher Gewalt zu schützen. Doch er ist nicht kräftig genug und so muss er sich mit ihrem kleinen Sohn verstecken. Beide werden Ohrenzeugen von der Ermordung der jungen Frau. Sheldon schnappt sich den Jungen und begibt sich auf eine abenteuerliche Flucht. Hinreissend, wie einfühlsam und ideenreich er sich um das verstummte Kind kümmert.
Leider verliert sich der Spannungsbogen in langatmige innere Monologe und Reminiszenzen, und kann mich von da an nicht mehr richtig fesseln, der Zauber ist verflogen. Kurz: nach der Leseprobe habe ich den Thriller mit Vorfreude erwartet, aber ich kann das Buch nicht mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Veröffentlicht am 23.10.2018

Familiendrama

Wahrheit gegen Wahrheit
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Aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes habe ich mit grosser Spannung diesen Roman begonnen. Eine Analystin der Spionageabwehr entdeckt, dass ihr eigener Mann ein russischer Agent ist. Von da an verläuft ...

Aufgrund der Leseprobe und des Klappentextes habe ich mit grosser Spannung diesen Roman begonnen. Eine Analystin der Spionageabwehr entdeckt, dass ihr eigener Mann ein russischer Agent ist. Von da an verläuft die Handlung hauptsächlich in zwei Handlungssträngen. In der Gegenwart versucht Vivian verzweifelt ihren kleinen Kosmos aufrecht zu erhalten. Sie will um jeden Preis den sozialen Abstieg verhindern, der droht, wenn ihr Mann verhaftet wird: Verlust des Jobs, des Hauses, der guten Krankenversicherung und nicht zuletzt der Liebe ihres Lebens ungeachtet davon, wie sehr er sie all die Jahre hintergangen hat. In Rückblenden wird dann die Familiengeschichte aufgerollt. Angefangen vom ersten Kennenlernen, der Hochzeit, der Geburten....immer wieder glimmen Erinnerungen auf, die vor dem neuen Wissen einen bitteren Beigeschmack der Erkenntnis tragen. Und Vivian, die einen Eid auf ihr Vaterland geschworen hat, verstrickt sich immer mehr in dem Netz der russischen Agenten. Und es ist erschreckend, wie leicht sich in diesem Buch die Computer der CIA austricksen lassen und wie wenig Aufsicht auf die Mitarbeiter ausgeübt wird. Und sollte man wirklich eine Person auf die Auswertung russischer Informationen einsetzen, die kein Wort russisch kann? Was sich nach einem wirklich spannenden Thriller anhört, liest sich dann tatsächlich als dramatischer Familienroman mit viel weiblichen Emotionen. Nach den ersten Kapiteln erlahmte mein Interesse und ich habe mich mühsam bis zum Ende durchgerungen. Manchmal kann ein langweiliger Text mich durch eine schöne Sprachgestaltung fesseln, doch leider ist das bei Karen Cleveland nicht der Fall. Auf keinen Fall würde ich ein weiteres Buch der Autorin in die Hand nehmen.

Veröffentlicht am 02.08.2018

Irre

Immer Ärger mit Ötzi
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Eigentlich bin ich ja ein Fan von Veilchen Mauser, erst recht von ihrem superklugen, dicken besten Freund Stolwerk, aber obwohl die beiden und noch weitere von mir geschätzte Akteure ihren Auftritt haben, ...

Eigentlich bin ich ja ein Fan von Veilchen Mauser, erst recht von ihrem superklugen, dicken besten Freund Stolwerk, aber obwohl die beiden und noch weitere von mir geschätzte Akteure ihren Auftritt haben, kann ich mit dieser Geschichte? Aufsatz? Satire? leider nichts anfangen. Die zwei Sterne gibts von mir, weils nix gekostet hat.

Veröffentlicht am 04.05.2018

langweilig

Eine korsische Gaunerei
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Ich habe schon einige sehr, sehr schöne Romane von Peter Mayle gelesen. Ich mag es, die Provence mit seinen Augen zu betrachten. Mir gefallen seine Figuren in den Büchern. Aber "Eine korsische Gaunerei" ...

Ich habe schon einige sehr, sehr schöne Romane von Peter Mayle gelesen. Ich mag es, die Provence mit seinen Augen zu betrachten. Mir gefallen seine Figuren in den Büchern. Aber "Eine korsische Gaunerei" hat mich schwer enttäuscht. Eine lieblos zusammengeschusterte, dazu völlig unglaubwürdige Handlung wird um einige ausufernde Essensbeschreibungen bereichert, wohl um die Seitenzahl noch etwas zu pushen. Die Hauptpersonen bedienen alle Klischees, allen voran der russische Oligarch, der über Leichen gehen will, nur um ein bestimmtes Haus erwerben zu können. Von Anfang bis Ende kommt keine Spannung auf. Absolut keine Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 14.01.2024

Brutal und eklig

Das Insekt
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Sarah Thompson kann nicht an den Supererfolg ihres Erstlingswerks anknüpfen. Was keiner weiß: hier ist nicht alles Fiktion. Das Grauen hallt noch in ihr nach und die Furcht lässt sie nie mehr richtig los. ...

Sarah Thompson kann nicht an den Supererfolg ihres Erstlingswerks anknüpfen. Was keiner weiß: hier ist nicht alles Fiktion. Das Grauen hallt noch in ihr nach und die Furcht lässt sie nie mehr richtig los. Sie zieht mit ihrem Ehepartner in ein kleines, abgelegenes Häuschen, in dem sie sich schon bald verfolgt fühlt.
Therese ist eine brave Ehefrau mit einem fürchterlich faulen Mann. Auch sie muss um ihr Leben fürchten.
Jolene ist eine umtriebige Ehefrau mit einem braven Mann, der es nicht besser ergeht.
Diese drei Paare sind Figuren in einem Spiel, dass ein krankes Hirn ersonnen hat. Doch auch dieser Mensch war einmal ein Kind, das unvorstellbaren Grausamkeiten ausgesetzt war.
Die Vorstellung dieser Protagonisten dauert fast die Hälfte des Buches, findet aber nicht den richtigen Ton, um mich zu fesseln. Dann beginnt die Schilderung der Kindheit des Täters und die Autorin schwelgt in widerlichsten Szenarien. Diese ekelhaften Vorstellungen konnte ich nicht aushalten und habe das Hörbuch abgebrochen. Das half auch der routinierte Sprecher Gerrit Petersen nicht mehr weiter.

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