Profilbild von ech68

ech68

Lesejury Star
offline

ech68 ist Mitglied der Lesejury

Melde dich in der Lesejury an, um dich mit ech68 über deine Lieblingsbücher auszutauschen.

Anmelden

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2024

Abwechslungsreiche Schauergeschichten, die eher sanften Grusel bieten

Geschichten aus der Gruft
0

Im diesem Buch legen die beteiligten Autorinnen und Autoren 10 spannende und abwechslungsreiche Schauergeschichten vor, die einen eher sanften Grusel erzeugen. Wer große Schockmomente und spektakuläre ...

Im diesem Buch legen die beteiligten Autorinnen und Autoren 10 spannende und abwechslungsreiche Schauergeschichten vor, die einen eher sanften Grusel erzeugen. Wer große Schockmomente und spektakuläre Effekte sucht, wird hier nicht unbedingt fündig. Die Geschichten erzielen aber auch ohne diese Elemente durchaus ihre Wirkung und lassen es einem beim Lesen kalt den Rücken runterlaufen.

Den Titel des Buches kann man dabei durchaus wörtlich nehmen, denn das Thema Gruft ist in allen Beiträgen präsent, steht oftmals sogar im Mittelpunkt des Geschehens. Alle hier vertretenden Autorinnen und Autoren haben bereits Bücher im Brighton-Verlag veröffentlicht. Wem also ein Beitrag besonders gut gefällt, wird auf der Suche nach Nachschub schnell fündig. Abgerundet wird das Buch durch zwei Beiträge, die sich zum einen besonderen Begräbnisritualen aus aller Welt widmen und zum anderen einige besonders gelungene Friedhöfe bzw. Friedhofsanlagen vorstellen.

Wie immer kann in einer solchen Sammlung nicht jeder Beitrag den persönlichen Lesegeschmack zu 100 Prozent treffen. Meine persönlichen Favoriten waren hier die Beiträge von Annika Schwabe, Thomas W. Krüger und die zweite Story von Renate Behr, die hier auch als Herausgeberin fungiert. Hervorheben muss ich auch die beiden Geschichten von Dietmar Cantz, da sie sehr schön zeigen, dass Geister im Grunde auch nur Menschen sind, wenn auch halt tote Menschen. Echte Ausreißer nach unten gab es hier für mich nicht, alle Geschichten haben ihren ganz eigenen Reiz und bieten durchgehend einen hohen Unterhaltungswert.

Wer auf unheimliche Geschichten steht und keine Angst hat, sich in eine Gruft zu begeben, sollte in dieser Anthologie also auf jeden Fall den einen oder anderen Beitrag ganz nach seinem Geschmack finden.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 09.01.2024

Kleine, aber feine Schauergeschichte

Der Berg
0

Mit diesem Buch legt die Autorin Katrin Dietrich auf 78 Seiten eine kleine, aber feine Schauergeschichte vor, die mich gut unterhalten konnte. Zudem hat die Geschichte meine Neugierde auf weitere Werke ...

Mit diesem Buch legt die Autorin Katrin Dietrich auf 78 Seiten eine kleine, aber feine Schauergeschichte vor, die mich gut unterhalten konnte. Zudem hat die Geschichte meine Neugierde auf weitere Werke aus der Feder der Autorin geweckt.

Im Mittelpunkt des Geschehens stehen vier junge Menschen, zwei Brüder und ihre Freundinnen, die sich zu einer gemeinsamen Wanderung ins schöne Tessin begeben. Doch der als Geheimtipp angepriesene Berg, den sie dabei besteigen wollen, birgt ein düsteres und gefährliches Geheimnis.

Mit einem packenden Schreibstil treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und baut dabei schnell Spannung und eine unterschwellige Bedrohungslage auf, die sich immer weiter steigert und in der zweiten Hälfte endgültig ihr wahres Grauen entfaltet, das in einem verzweifelten Überlebenskampf mündet. Die vier Hauptprotagonisten sind insgesamt gut gezeichnet und vielschichtig angelegt, so dass man gerne mit ihnen mitzittert und auf ein gutes Ende hofft.

Wer den kleinen Grusel für zwischendurch sucht, wird hier insgesamt gut bedient und spannend unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 13.12.2023

Spannender Kriminalroman aus dem winterlichen Lübeck

Schneeweißes Grab (Zwischen Mord und Ostsee - Küstenkrimi 5)
0

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Herzberg sein Ermittler-Duo Carina „Ina“ Drews und Jörn Appel in ihren fünften Fall, der sie diesmal ins winterliche Lübeck führt. Für mich war es nunmehr ...

In diesem Kriminalroman schickt der Autor Thomas Herzberg sein Ermittler-Duo Carina „Ina“ Drews und Jörn Appel in ihren fünften Fall, der sie diesmal ins winterliche Lübeck führt. Für mich war es nunmehr bereits die dritte Begegnung mit den beiden sympathischen Ermittlern, die mich wieder einmal gut und spannend unterhalten konnte.

Man braucht hier aber grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können, auch wenn es durchaus die eine oder andere Anspielung auf vergangene Ereignisse gibt. Alle für das Verständnis erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören.

Als in Lübeck die Leiche eines Sternekochs gefunden wird, bittet die örtliche Kriminalpolizei Ina und Jörn um Unterstützung, da die eigenen Kräfte mit ihren Ermittlungen gegen einen Drogenring voll ausgelastet sind. Und so machen sich die beiden Ermittler ans Werk und stellen schnell fest, dass die Dimension dieses Falles doch weitaus größer ist wie zunächst vermutet. Und dass die Lübecker Ermittler ihr ganz eigenes Süppchen kochen, ist auch nicht unbedingt hilfreich.

Mit einem packenden Schreibstil, einigen überraschenden Wendungen und einem hohen Erzähltempo treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und bietet dabei eine ausgewogene Mischung aus Krimihandlung und Lokalkolorit. Am Ende gibt es dann einen klassischen Showdown mit einer verblüffenden Auflösung, die aber doch ziemlich schlüssig daherkommt und keine wesentlichen Fragen offenlässt. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen. Vor allem das Zusammenspiel von Ina und Jörn funktioniert sehr gut, die beiden Ermittler sind mir inzwischen auch schon ziemlich ans Herz gewachsen.

Wer auf spannende Kriminalromane aus dem hohen Norden steht, wird hier ein weiteres Mal gut bedient und unterhalten.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2023

Gelungenes Horrormagazin mit 17 abwechslungsreichen Geschichten und 2 interessanten Artikeln

Zwielicht 18
0

In der inzwischen bereits 18. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den ...

In der inzwischen bereits 18. Ausgabe der Reihe Zwielicht haben die beiden Herausgeber Achim Hildebrand und Michael Schmidt erneut eine abwechslungsreiche Sammlung an Kurzgeschichten und Artikeln aus den Bereichen Horror und phantastische Literatur zusammengestellt.

In insgesamt 17 Kurzgeschichten wird ein gelungener Querschnitt der Möglichkeiten, den dieses Genre bietet, abgebildet, so dass jeder Liebhaber hier die eine oder andere Geschichte ganz nach seinem Geschmack finden sollte. Darunter befinden sich nicht nur neue Geschichten, sondern auch ein paar ältere Beiträge aus den Jahren 1895 bis 1955, die aber kein bisschen angestaubt rüberkommen. Meine persönlichen Favoriten waren die Geschichten von Christian Blum, Lisa-Katharina Hensel, Julia A. Jorges, Karin Reddemann und Lennox Lethe. Aber auch die übrigen Geschichten konnten mich gut unterhalten, echte Ausreißer nach unter gab es hier für mich nicht.

Neben den Geschichten befinden sich in dem Buch noch zwei Essays. Zum einen beschäftigt sich Karin Reddemann in ihrem Beitrag mit der Rolle der Katzen in der Geschichte und in der Literatur. Und dann bringt uns Jo Piccol den mir bislang unbekannten deutschen Autor Hanns Heinz Ewers näher und kann dabei durchaus neugierig auf dessen Schaffen machen.

Weitere Informationen zu den an diesem Buch beteiligten Autoren dürfen am Ende des Buches natürlich nicht fehlen.

Auch mein inzwischen viertes Buch aus der Zwielicht-Reihe konnte mich wieder gut unterhalten und wird mit Sicherheit nicht mein letztes bleiben.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 11.12.2023

Bissige Satire rund um einen kleinen Ort im Ausnahmezustand

Als Cristiano Ronaldo nach Merode kam
0

Mit diesem Buch legt der Autor Günter Krieger eine beißende Satire vor, die das Fußballgeschäft im Großen und auch im Kleinen gekonnt auf die Schippe nimmt.

Als Gerd Zucker bei seiner Joggingrunde einen ...

Mit diesem Buch legt der Autor Günter Krieger eine beißende Satire vor, die das Fußballgeschäft im Großen und auch im Kleinen gekonnt auf die Schippe nimmt.

Als Gerd Zucker bei seiner Joggingrunde einen Mann vor einem herabfallenden Ast rettet, staunt er nicht schlecht, in ihm den weltberühmten Fußballer Cristiano Ronaldo zu erkennen. Aus Dankbarkeit bietet dieser seinem Retter an, den neugegründeten FC Merode für zwei Jahre als Spielertrainer zu unterstützen. Begeistert nimmt Gerd das Angebot an, ahnt aber noch nicht, was er damit auslöst.

Mit einem lockeren Schreibstil, bildhaften Beschreibungen, die das Kopfkino beim Lesen auf Hochtouren laufen lassen, und einem bissigen Humor treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und steuert sie schnurstracks auf eine Pressekonferenz zu, bei der sich alle Verwicklungen in einem großen Knall entladen. Getragen wird das Ganze von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen, die vielfach bewusst überzeichnet sind, einem aber dennoch im Laufe der Geschichte ein wenig ans Herz wachsen. Zwar hätte ich mir in Sachen Abrechnung mit den Machenschaften des Fußballgeschäftes noch etwas mehr Biss versprochen, doch auch so bietet die Geschichte einen hohen Unterhaltungswert.

Eine Satire, der nicht nur gut unterhält, sondern auch sehr viel Spaß macht und bei mir für zahlreiche Lacher oder zumindest Schmunzler gesorgt hat.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere