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Books_of_Tigerlily

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 15.01.2024

Nach dem tollen Auftakt leider kein so toller Abschluss mehr

Everflame
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Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn des Buches schon nicht mehr wusste, wie der zweite Band ausgegangen war. Er scheint somit also nicht viel Eindruck hinterlassen zu haben. Als ich den dritten Band ...



Ich muss gestehen, dass ich zu Beginn des Buches schon nicht mehr wusste, wie der zweite Band ausgegangen war. Er scheint somit also nicht viel Eindruck hinterlassen zu haben. Als ich den dritten Band zur Hand nahm, war ich entsprechend verwirrt und es fiel mir extrem schwer, mich in der Handlung wieder einzufinden. Je weiter ich las umso mehr kam es mir dann wieder, wieso das Buch so lange auf dem Sub versauerte – ich fand die Storyline unverständlich und echt wirklich seltsam! Ich fand den ersten Teil echt stark, er enthielt alle Elemente, die ich bei einer guten Hexengeschichte haben möchte! Er war düster und hatte dieses tolle Salem-Feeling.

Der zweite Teil brachte dann die „Woven“ vermehrt ins Spiel und hier stieg ich irgendwie geistig aus. Leider geht es in Band 3 um die eigentliche Bedeutung der Woven für die Welt von Hexe Lilian und deren Sinn und Zweck.

Im Prinzip eine wirklich außergewöhnliche Idee, die mir von der Komplexität wirklich Respekt abverlangt – aber eben auch nicht mehr. Ich hätte die Story für mich persönlich besser gefunden, wenn der Konflikt zwischen Lily und Lilian Hauptthema der Bücher gewesen wäre und nicht noch eine dritte und vierte Partei mit auf dem Schachspiel um die Macht erschienen wäre.

Einzig positiv fand ich die Entwicklung zwischen Lily und Rowan. Aber auch hier fehlte mir das Prickeln, das gewisse Etwas, das in Band 1 noch so spürbar war.

Dass gegen Ende die Beweggründe von Lilian erklärt werden, hat mich dann doch noch etwas entschädigt, bekommt sie dadurch dann doch noch eine menschliche und weiche Seite.

Insgesamt gesehen aber für mich eine Reihe, die mit grundsätzlich guten Ideen aufwarten kann, die mir aber nicht hexisch genug war.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Außergewöhnliches SciFi-Abenteuer

Die letzte Göttin
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Die Idee, dass Andra aus dem Kryoschlaf aufwacht und für eine Göttin gehalten wird, finde ich richtig genial. Und ich muss sagen, dass die Autorin diese Idee auch sehr gut umgesetzt hat.

Hier werden viele ...

Die Idee, dass Andra aus dem Kryoschlaf aufwacht und für eine Göttin gehalten wird, finde ich richtig genial. Und ich muss sagen, dass die Autorin diese Idee auch sehr gut umgesetzt hat.

Hier werden viele SciFi und Fantasyelemente miteinander sehr geschickt verwoben, sodass ein ganz eigenes Setting und Worldbuilding entsteht. Das hat mir richtig gut gefallen und hier kam auch öfter Mad Max-Momente bei mir auf. Gemeinsam mit Andra muss sich der Leser in einer fremden Welt zurecht finden und diese neu entdecken. Der Autorin ist es hier gelungen, dass man sich aber einen schnellen Überblick verschaffen kann und nicht den Überblick verliert, obwohl die Welt sehr komplex ist.

Hier treffen viele Fantasy- und SciFi-Komponenten aufeinander, die durch den unterschiedlichen Blickwinkel zwischen Technik und Wissenschaft und Glaube und Religion in ein interessantes Spannungsfeld gesetzt werden. Wie gesagt, diese Mischung finde ich unglaublich reizvoll und das habe ich so auch noch nicht wirklich gelesen.

Aber auch sprachlich sticht das Buch heraus. Hier entwickelt die Autorin die Sprache im Laufe der Zeit weiter und zeigt auf, wie die Sprache der Zukunft aussehen könnte. Das war zu Beginn etwas ungewohnt und im Verlauf des Buches gab es immer wieder Stellen, an denen ich darüber gestolpert bin. Ich weiß hier also nicht recht, was ich davon halten soll. Die Idee finde ich gut, die Umsetzung finde ich nur wahnsinnig schwierig, wenn man als Leser nicht immer flüssig lesen sondern über verfremdete Wörter stolpert. Zum Gesamtgefüge des Buches passt es allerdings recht gut.

Natürlich enthält "Die letzte Göttin" auch einen Love Interest, der aber sich nicht zu sehr in den Vordergrund drängt- Das hat mir ziemlich gut gefallen. Die meisten Pluspunkte konnte das Buch aber mit seinem sehr ausgefeilten Antagonisten machen, die Szenen zwischen ihm und Andra fand ich ganz besonders gelungen und oft konnte mich hier die Story auch überraschen. Völlig unterwartet war dann das Ende, damit hätte ich wirklich nicht gerechnet. Hiermit hat mich die Autorin dann vollends überzeugen können und ich war richtig geflasht vom Ausgang.

Ein außergewöhnliches SciFi-Abenteuer, das sicher nicht nur eingefleischte Fans des Genres überzeugen können wird!

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Die Rabenschwestern

Der Club der Rabenschwestern
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Ich fand die Idee aufregend, eine Studentinnenverbindung als Hexenzirkel zu erzählen! Allerdings hat die Umsetzung nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Obwohl die Story an der Universität spielt, sind ...

Ich fand die Idee aufregend, eine Studentinnenverbindung als Hexenzirkel zu erzählen! Allerdings hat die Umsetzung nicht ganz meinen Geschmack getroffen. Obwohl die Story an der Universität spielt, sind mir die Charaktere noch zu jugendlich und sehr teeniehaft, hier hätten es ruhig etwas reifere Personen sein dürfen. Dadurch machte es auf mich den Eindruck, dass es eine austauschbare Geschichte war, die ebenso hätte an jeder Art von "Magic Academy" spielen können. Die Autorinnen hätten hier für meinen Geschmack gerne mehr den Aspekt des geheimen Zirkels an einem College ausbauen können.

So ging es mir auch mit dem Magie-Aspekt. Dieser bliebt irgendwie blass und austauschbar, die Story konnte mich nicht recht fesseln, da auch das zwischenmenschliche Drama mir zu sehr im Fokus stand. Denn natürlich gibt es auch eine tragische Lovestory, die mir arg konstruiert und überdramatisiert daher kam. Werden sicher viele mögen, ich habe hier einfach etwas originelleres erwartet.

Ob ich der Fortsetzung eine Chance gebe, weiß ich derzeit noch nicht. Hier warte ich mal die ersten Bewertungen ab.

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Veröffentlicht am 15.01.2024

Rätseln à la Babylon Berlin

Berlin 1922 - Crime Mysteries
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Das Buch ist gut aufgebaut und kann auch durch die Gestaltung überzeugen. Vielfach enthalten sind Abbildungen, die zum jeweiligen Fall passen, sowie Fotografien die wie Zeitzeugen wirken. Das hat mir extrem ...

Das Buch ist gut aufgebaut und kann auch durch die Gestaltung überzeugen. Vielfach enthalten sind Abbildungen, die zum jeweiligen Fall passen, sowie Fotografien die wie Zeitzeugen wirken. Das hat mir extrem gut gefallen und lässt einen richtiggehend ins Berlin der 20er Jahre eintauchen.

Ähnlich wie Babylon Berlin folgen wir dem jungen Fräulein Menzel und dem knorrigen Kommissar Hartmann bei der Auflösung der Fälle, wobei mal Hartmann, mal Menzel den richtigen Riecher für die Lösung des Falles parat haben. Die beiden haben eine gute Dynamik und es macht Spaß, ihnen zu folgen.

Die Fälle sind vielfältig und man kann gut ins Mileu des Berlins der 1920er Jahre eintauchen. Viele kleine Fragen regen den Leser zum Mitdenken an, und oft waren die Fragen auch gar nicht mal so einfach. Da hier der Fokus auf viele kleinere Fälle gelegt wurde statt einen übergreifenden Fall, sind diese relativ schnell aufgelöst und haben im Endeffekt auch keinen größeren Schwierigkeitsfaktor. Dadurch kann man einzelne Storys kurz runterlesen und immer mal wieder zum Buch greifen. Das episodenhafte hat mir gut gefallen, wird aber vielleicht nicht jeden Lesernerv treffen können.

Ein kurzweiliges Lesevergnügen, bei dem ich mir sicher auch die übrigen Bücher anschauen werde.

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Veröffentlicht am 31.12.2023

Ließ mich hin und hergerissen zurück

Betrug
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Betrug ist tatsächlich mein erster Roman der gefeierten Autorin Zadie Smith und ich war sehr neugierig, wie sie diesen historischen Gerichtsfall erzählen würde. Ich bin sowohl inhaltlich als auch bezüglich ...

Betrug ist tatsächlich mein erster Roman der gefeierten Autorin Zadie Smith und ich war sehr neugierig, wie sie diesen historischen Gerichtsfall erzählen würde. Ich bin sowohl inhaltlich als auch bezüglich der Autorin also völlig unbedacht an die Geschichte herangegangen.

Erzählt wird in angenehm kurzen, episodenhaften Kapiteln hauptsächlich aus der Sicht von Mrs. Eliza Touchet, die Haushälterin des bekannten Schriftstellers William Ainsworth. Durch ihre Augen erhält man Einblicke in das alltägliche Leben dieses Schriftstellers sowie in das damalige Leben in England und dessen Verwerfungen. Dabei lässt Eliza bereits nach einigen Seiten tief blicken. Hinter der Fassade der Bürgerlichkeit verbergen sich einige Abgründe. Ich war sehr oft hin- und hergerissen, ob ich die Charaktere mag oder nicht.

Die Handlung springt wie flüchtige Gedanken in Vergangenheit und Gegenwart, was zwischendurch zu Verwirrung führen kann. Man muss sich konzentrieren, um der Handlung zu folgen - die Autorin schafft es aber, dabei insgesamt den roten Faden nicht zu verlieren.

Vor allem Eliza ließ mich immer öfter zwiegespalten zurück, was die Autorin aber sicherlich beabsichtigt hat. Denn sie ist ein außergewöhnlicher, unangepasster Charakter, der geradlinig und mit klarem Verstand seine Umgebung seziert.

So versucht Eliza auch den Fall um den vermeintlichen Tichborne-Erben aufzudröseln und der Wahrheit auf die Spur zu kommen. Die Autorin verwebt so geschickt eine Geschichte in der Geschichte und gibt Einblicke in das Leben auf den Kolonien, allem voran Jamaika. Dabei verwendet sie auch einiges an historisch verbürgtem Material und webt dieses in die Handlung ein. Als Leser habe ich mich dabei ertappt, wie ich selbst versucht habe, der Geschichte des vermeintlichen Tichborne-Erben etwas abzugewinnen, vermochte sie doch auch die Massen der ärmeren Bevölkerung zu begeistern.

Neben dem Tichborne-Fall als Aufhänger spricht die Autorin somit viele Themen an und legt sie unter das Brennglas von Elizas Erzählungen. Themen wie Gender, die heterosexuelle Norm, Prüderie, Rassismus, die Folgen des Kolonialismus und viele weitere werden stilistisch sicher in ihre Gedanken verpackt und subtil an den Leser herangetragen. Ein Buch, das mich zum einen wegen seiner Umsetzung beeindrucken konnte, zum anderen hat es mich inhaltlich dann aber doch etwas verhungern lassen. Vielleicht, weil ich unbewusst doch etwas anderes erwartet hatte. Es wird sicherlich dennoch viele Leser für sich gewinnen können.

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